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Sonntag tm Hotel Weitzer Adler einen Familienunter- Haltungsabend, in welchem ein Vortrag über das Turnen, turnerische und gesangliche Darbietungen, Konzert und Ball geboten werden. Die Vercinsleitung bittet um lautet, „daß nach einer Verordnung des Herrn Bezirks- schulinspektors Berichte über die Schulvorstandssitzungen fortan nicht mehr veröffentlicht werden dürfen", so hat mich der Herr Bezirksschulinspektor zu der Erklärung er- mächtigt, daß von einer Verordnung seinerseits keine Rede sein könne, wie er ebensowenig mit seinem Schreiben be- abfichligt haben wird, der Bürgerschaft die Kenntnis der Dinge vorzuenthalten, die zu wissen ste ein gewisses Recht hat (Schulneubau, Lehrergehälte u. s. w. Da in der Bürgerschaft, wie es ja sehr nabelag, die Meinung ver breitet ist, daß die Nichtveröffentlichung auf die Un- stimmigketten beim Schulneubau zurückzuführen sei, so stelle ich ausdrücklich fest, daß dies inbezug auf die Meißner Instanzen eine falsche Annahme ist und daß die genannten Instanzen es prinzipiell vermeiden, sich in irgend einer Form in den häuslichen Streit zu mischen. Wenn der Schulvorstand jetzt auf Grund unseres Er suchens wegen oer Veröffentlichung der Berichte sich mit der Aufsichtsbehörde ius Einvernehmen setzt, dann braucht in der Berichterstattung kaum eine Unterbrechung einzu treten. Und ich meine: die Bürgerschaft hat allen An- spruch darauf, zu wissen, was in unserem Schulvorstand beschlossen worden ist, namentlich zu einem Zeitpunkt, wo zu Lasten der Steuerzahler eine Anleihe von Hundert tausenden ausgenommen wird und wo die Frage des Schulneubaues alle Kreise der Bürgerschaft lebhaft be schäftigt. Insofern kann ich auch nur bedauern, daß der Schulvorstand, ohne viel Federlesens zu machen, beschlossen hat, der Bürgerschaft alle Kenntnis der Dinge zu ent- ziehen. Dazu war der Zeitpunkt doppelt ungünstig ge- wählt, und der Herr Vezirksschulinspektor hätte es sicher dankbar begrüßt, wenn man vor der Beschlußfassung in einer so wichtigen Sache, die in der Bürgerschaft recht verletzend wirken kann, mit ihm Fühlung genommen hätte. Dazu ist es aber noch immer Zeit und ich hoffe, d»ß der Schulvorstand, wenn Sie meinen Antrag annehmeu, alles tun wird, um in der Berichterstattung keine Unterbrechung eintrcten zu lassen; ich hoffe dies in seinem Interesse sowohl, als im Interesse der Allgemeinheit und nicht minder im Interesse eines gedeihlichen Zusammenwirkens zwischen beiden Körperschaften! — St.B. Loßner spricht seine Verwunderung darüber aus, daß der Schulvorstand sofort die Berichterstattung eingestellt habe, anstatt gegen die Zuschrift der Schulinspcktion zu protestiere«. Es sei ein starkes Stück im 20. Jahrhukderl, in dem man allenthalben für erweiterte OeffeEchkeit eiutrete, daß man ohne weiteres die Berichterstattung eisstelle jetzt, wo die Steuerzahler allen Anspruch darauf hätten, zu wisse», was im Schulvorstand beschlossen würde. Freilich branche der Schulvorstand die Berichte nicht zu ver öffentlichen, aber er könnte eS, und deshalb wüßte er es der Bürgerschaft gegenüber. Dem Redner scheine es, als ob der Schulvorstand die Kritik fürchte, und deshalb die Gelegenheit, nichts mehr veröffentlichen zu sollen, bc- grüßt habe; aber wer im öffentlichen Leben stehe, müsse sich auch der Kritik aussetzeu. St.R. Dr. Kronfeld hält es ebenfalls für sehr empfehlenswert, wenn der Schulvorstand an der Berichterstattung festhätt. Für diesen liege, wenn auch keine rechtliche, so doch eine moralische Verpflichtung vor, die Bürgerschaft und die Steuerzahler auf dem Laufenden zu erhalten. St.B. Zschoke führt auS, daß ja auch der Stadtgemcinderat nur durch die Berichte im „Wochenblatt" Kenntnis von den Beschlüssen des Schulvorstandes erhalte. Fiele das weg, dann tappte der Stadtgemeinderat doch ganz und gar im Finstern. Es bestehe kein Zweifel, daß die augezogene Verordnung nur eine parteiische Bericht erstattung seitens einzelner Mitglieder, nicht aber die Berichterstattung über die gefaßten Beschlüsse seitens des gefamten Schulvorstandes treffen wolle. Die Mitglieder )es Schulvorstandes seien in erster Linie doch Bürger schaftsvertreter und deshalb falle ihnen die Aufgabe zu, auch in dieser Beziehung berechtigten Wünschen der Bürgerschaft Rechnung zu tragen. Die Debatte ist erschöpft. Man erhebt den Antrag Friedrich einstimmig zum Beschluß. — In geheimer Sitzung wird eine Reklamation gegen kommunale Abschätzung erl digt. — Schluß gegen ^8 Uhr. — „Hoch klingt das Lied vom braven Mann . . Ein auswärtiges Blatt berichtet von dem (in letzter Nummer erwähnten) Brand in Mohorn u. a. TLirchennachrichten für den 17. Sonntag nach Trinitatis Wilsdruff. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst (Text: 1. Thessal. 4, 9—19.) Nachm. 1 Uhr Christenlehre mit der konf. männl. Jugend. Nachm. 2 Uhr Tamgottesdienst. Abends i/z8 Uhr Jüngfrauenvercin im Psarrhause Keffelsdorf. Vormittag ^/,9 Uhr Beichte: Hilfsg. Leucht. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Inc. ttr. Leßmüller. Nachm. 1 Uhr Missionsstunde, bes. für die Konfirmanden: Hilfsg. Leucht- Nachm. 2 Uhr Tausgottesvienst: ders. Grumbach. Vorm. 9 Uh- Predigtg ttesdienst. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienst. Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Sora. Vorn:. '^9 Uhr Hauptgottesdicnst. Nachm. ^t Uhr Christenlehre mit den Jünglingen. Nachm. ^2 Uhr Christenlehre mit den Jungfrauen. Blankenstein. Vorm. 8 Uhr Beichte und Feier des heil. Abendmahls. Vorm. Uhr Predigtgottesdienst. Tannebera. Borm. i/,9 Uhr Predigtgottesoienst. Limbach. Vorm. */z9 Uhr Kirchenvisitationsgottesdienst. Nach dem Gottesdienst Hausvliterversammlung. Nachm. Uhr Christ Mehre mit der lonfirmierten männl, und weibl. Jugend. Kath. Gottesdienst tu der Schlotzkapelle zu Wilsdrufft Vorm. -/-S Uhr. folgende Heldentat; „Mit großer Aufopferung wurde ans Rettungswerk gegangen, selbst Pfarrer Mehner griff hilfsbereit mit ein." Heil, dreimal Heil ob solcher Tat!!! — Eiu Zehntel der Glücksnummer 82515 auf die vorgestern bekanntlich der Hauptgewinn der Landeslotterie entfallen ist, wurde in Meißen gespielt. Die glücklichen Gewinner — das Zehn»! wird in mehreren kleinen Teilen gespielt — sind Arbeiter der Nähmaschinenfabrik von Biesolt u. Locke. Die Nummer, d-ssen Zehntel von Leipzig bezogen worden ist, wurde früher in der Kollektion von Nikolai gespielt, ist aber bei der Uebernahme durch den jetzigen Inhaber der Kollektion nach Leipzig gekommen. — In der gestern stattgefundenen Generalver- ammlung des Gesangvereins „Anakreon" wurden sämtliche Vorstandsmitglieder wicbergewählt. Ferner wurde beschlossen, die vom 1. Januar 1909 ab erscheinende „Deutsche Sängerbundes Zeitung" zu abonnieren und das 29. Stiftungsfest, bestehend in Konzert und Ball, am 29. Nov. d. I. abzuhalten. Die Jahresrechnung schließt mit einem Kassendestand von 159,58 Mk. ob. Zwecks Einleitung von Verhandlungen zur Gründung einer Ortsgruppe unter den hiesigen Ge sangvereinen Liedertafel, Sängerkranz und Anakreon wurde eine dreigliedrige Commission gewählt. — Der Turnverein veranstaltet am nächsten StV. Loßner unterstützt die Dringlichkeit, die alsdann einstimmig a«erka»nt wird. Zur Begründung des An- träges selbst führt St.V. Friedrich das Folgende aus: Der Schulvorstand hat beschlossen, Berichte über seine Sitzungen nicht mehr zu veröffentlichen- Er beruft sich dabei auf Anordnungen der Aufsichtsbehörde. Die Sach lage ist nach meine« Feststellungen die folgende: In der Sitzung vom 31. August hatte sich der Schulvorstand mit der bekannten Wohnungsangelegenheit des gegen- wärtigen Inhabers dcr Schuldirektorenstelle befaßt. Am 10. September kam der amtliche Bericht über die Sitzung dem Vezirksschulinspektor zu Gesicht. Ihm drängte sich die Auffassung auf, daß eine Veröffentlichung über derlei persönlich wirkende Dinge in unbeteiligten Kreisen zu falschen Voraussetzungen führen könne. Das gab ihm Veranlassung zu einem Schreiben an den Schulvorstand, in dem er etwa anführte: „mit Rücksicht auf die erwähnte Veröffentlichung nähme er Veranlassung, den Schulvor- stand auf die Verordnung des Kultusministeriums vom 8, August 1899 hinzuweisrn, die beginnt: „Die Sitzungen des Schulausschufsks sind, wie der Beschwerdeführer selbst zugibt, nicht öffentliche, daraus aber folgt von selbst, daß die Mitglieder desselben darüber nicht beliebig öffentliche Berichte erstatten dürfen, mag die damit ver folgte Absicht eine wohlgemeinte oder agitatorische sein." Es hat sich in dem in dieser Verordnung augezogenen Falle offenbar um ein einer bestimmten politischen Richtung' angehörendes Schulvorstandsmitglied gehandelt, dem man die eigenmächtige Veröffentlichung in einer ihm stnncsverwandten Presse verbieten wollte, und das die Entscheidung der Oberbehörde herbeiführen ließ. Der Fall ist also ganz anders geartet als bet uns, wo der kollegial zusammengesetzte Schulvorstand die Veröffent lichung beschlossen hat, wo man sich auf objektive amtliche, vom Vorsitzenden unterschriftlich vollzogene Bericht erstattung beschränkt. Ein solches Verfahren wollte di Verordnung des Kultusministeriums, und wollte auch die Zuschrift des Bezirksschulinsprktors nicht treffen. Ich bin überzeugt, daß dem Bezirksschulinspektor keine Bedenken beigehen, wenn der Schulvorstand zu Wilsdruff unter Ausschaltung persönlich wirkender Dinge an seiner Ge pflogenheit fcsthält. Nur hat er geglaubt, inbezug auf Angelegenheiten rein persönlicher Natur dem Schul- Vorstand eine gewisse Reserve nahtlegen zu sollen. Weiter nichts. Der Schulvorstand hat nun allerdings reine des St.V. Schlichenmaier erklärt er, daß für einzelne Projekte der Versammlung Kostenanschläge unterbreitet werden würden. Man nimmt von der Einladung Kennt niS. — Die Kohlenlieferungen für das Elektrizitäts werk im nächsten Halbjahre sind ausgeschrieben worden. Für Brücher Nußkohle verlangen die Herren Beyrich 154, Seidel 153,50 und Peschke 151,73 Mk.; für Zauckerodaer Keffelkohle haben nur die Herren Seidel und Peschk Offerte mit je 151 Mk. pro Ladung eingereicht. Nach dem Vorschläge der Deputation erhält Herr Peschke di Lieferung der Brücher Kohle, Herr Seidel die der Zaukerodarr Kohle. Damit die Kohlen auch aus den be der Ausschreibung vorgeschriebenen Schächten bezogen werden, find die Lieferanten gehalten, die Avise der Stadt- kaffe vorzulegen. St.V. Loßner gab dem Wunsche Aus- druck, daß die Ausschreibung künftig früher erfolgen solle, damit die Beteiligten rechtzeitig mit den Werken abschließen könnten. Der Vorsitzende erwidert, eS seien noch bedeutende Vorräte vorhanden, deshalb sei die Aus schreibung nicht früher erfolgt. — Der Vertrag wegen der Absenkung der städtischen Wasserleitung am Bahn- bau ist nunmehr abgeschloffen worden und die Bauleitung wünscht eine baldige Inangriffnahme der Anbeitem Mau hatte bekanntlich die Auswechslung der 125er Rohre mit 200er Rohre in Erwägung gezogen. Die Deputation gibt dem Kollegium jetzt nach anderweitiger Beratung anheim, es bet den 125er Rohren zu beiaffen. Der Vorsitzende empfiehlt den Vorschlag zur Annahme. In gleichem Sinne sprechen St.V. Loßner und Schlichenmaier; lrtzterer betont namentlich, daß die Erfahrungen bei der letzten Feuerlöschprobe die Auswechselung der Rohre nicht als notwendig erwiesen hätten. ES sprechen »och StR. Bret- schneider, Dr. Kronfeld, St.V. Loßner, worauf man den Vorschlag der Deputation einstimmig zum Beschluß erhebt. St.V. Tzschaschel fragt »och an, wielange die Arbeiten die Wasserzuführnng unterbrechen würden. St.R. Bret- schneider erwidert, daß die Arbeiten nach Möglichkeit beschleunigt werden sollen. Er empfiehlt, 100 Meter neue Rohre auzukaufeu — di« ja später anderweit gebraucht werden —, um in ihnen das Wasser zuzusühren, noch ehe die alte Leitung beseitigt ist. Der Vorschlag wird gegen zwei Stimmen znm Beschluß erhoben. — Die durch Wasserschäden arg in Mitletden- schäft gezogenen Gemetndeen Carlsseld, Steinbach und Wtldenthal bitten um Beihülfe. Bürgermeister Kahlen berg er bittet angesichts der Schwere des Unglücks, bei der Spende etwas reichlicher zu geben als sonst; dagegen solle man von einer öffentlichen Sammlung absehen. St.R. Dr. Kronfeld schlägt eine Spende von 100 Mk. vor. Es sprechen zur Sache noch St.R. Bretschseide r, St.V. Zschoke und StR. Dinudorf, worauf man ein stimmig eine Btihülfe von 100 Mk. verwilligt. Damit ist die Tagesordnung erledigt. — Außerhalb desselben stellt St.V. Friedrich den Antrag, der Stadtgemcinderat wolle den Schulvorstand ersuchen, entgegen eines von diesem neuerdings gefaßten Beschlusses nach wie vor a« der Veröffentlichung der Berichte über set»e Sitzungen sestzuhalten. Der Antragsteller bittet, den Antrag als dringend zu behandeln. Die Dringlichkeit begründet er damit, daß der Schulvorstand in seiner letzten und tu den kommenden Sitzungen Beschlüsse gefaßt hat bez. zu fassen haben wird, von denen Kenntnis zu erhalten die Bürgerschaft ein sehr erhebliches und sehr berechtigtes Interesse habe. Fasse man heute keinen Be schluß, so gingen in der Sache nutzlos Woche» verloren, in denen vielleicht sehr wichtige Entscheidungen fielen. Wäsche gemacht und kurzerhand die ganze Berichterstattung einzustellcn beschlossen. Wenn der bezügliche Bescheid an die Redaktion deS „Wilsdruffer Wochenblattes" dahin > zahlreiches Erscheinen. — Am Sonntag und Montag findet in Wilsdruff der Herbstjahrmarkt statt. Die Veranstaltungen zu demselben werde» sich in dem üblichen Rahmen halten, dagegen läßt die prächtige Herbstwitterung und der Um stand, daß auf dem Lande die Hrrbstbestellung wett vor geschritten ist, eine« außergewöhnlich guten Besuch er warten. Im „Hotel Goldner Löwe" finden am Sonntag und Montag große humoristische Konzerte des Sächsischen Residenz-Ensembles statt. — Unfall. Ei» Obstpflücker aus Grumbach erlitt heute vormittag durch Hcradgleiten von der Leiter Ver letzungen am lluken Oberschenkel, so daß sich seine Unter» brtngung im hiesigen Krankenhause notwendig machte. — Kleine Vereinsnachrichtenr Abeuds Uhr evang. Jüngltugsverein: Vortrag des Herrn Kauf» mann Plattner: „Die Arbeit". — Keffelsdorf, 9 Oktober. Der hiesige evaugel. Arbeiterverein wird nach der Sommerpause Sonntag den 11 Oktober rachmittagS 4 Uhr im Obere» Gasthof zum Bahnhof unter Vorsitz des Herrn Pastor Leucht erstmalig tagen. Bedeutsame Eingänge u»d belehrende Vorträge lassen wünschen, daß die Mitglieder sich zahlreich einfinden. — In dem in voriger Nummer aus Rothfchönberg gemeldeten Fall liegt nur Bruch des Schlüsselringes vor. — Gegen den Mitinhaber der kosmetischen Fabrik „Bombastuswerke" in Potschappel, des Kaufmann Bergmann, und einige andere war bet der König!. Staatsaüwalischaft die Anzeige eingelaufen, daß sie mit anderen einen gesellschaftlichen Zirkel bildeten, und in diesem spiritistische Experimente trieben, durch die ste höhere Geldsummen erlangten. Die Beträge sollen nicht nach den Bestimmungen des Geldgebers verwendet worden sein. Die Anzeige ist von einem Beteiligten erstattet worden, nachdem dieser von einem früheren Angestellten der „BombastuSwerke" aufmerksam gemacht worden war. Um eine Kollusionsgefahr zu vermeiden, hat die König!- Staatsanwaltschaft den Kaufmann Bergmann in Ver- wahrungShaft genommen. Dieser Vorfall hatte zur Folge, daß beim Amtsgericht Döhlen der Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens über die Firma „BombastuSwerke" gestellt und das Veräußerungsverbot erlassen wurde, dessen Aufhebung von der Firma bereits wieder betrieben wird. — Ei« arges Mißgeschick betraf am Montag abend in Tharandt eine» in Freiberg beschäftigten Handlungs gehilfen. Als er gegen 7 Uhr die Freiberger Straße passierte, verlor er bei der erste» Kurve oberhalb des Zetstggrundes die Gewalt über s tu Rad und fuhr blitz schnell die Freiberger Straße herunter. Bei Fleischer meister Patzig stieß er auf einen Radfahrer, der sein Rad an der Hand fühlte. Dieser bemerkte sofort die Gefahr, stemmte sich ein und wtederstand dem Anprall, ohne den gerinstes Schades zu nehmen. Der Handlungsgehilfe dagegen erlitt im Gesicht Verletzung-«, indem ihm mehrere Zähne etugestoßen und die Lippen gespalten wurden- Nachdem ihm eiu Fahrradhändler die nötige Hilfe geleistet hatte, b-gab er sich zur Bahn und fuhr nach Freiberg zurück Aunft, Wissenschaft un- Literatur. Das Rittershauskonzert in Wilsdruff fi-det am Donnerstag, den 15. Oktober, im „Hotel Weißer Adler" statt. Alfred Rittersbaus, ein Sohn de« Dichters Emil Ritterhaus, war aktiv-r Artillerie-Oifizier. Der Name des Säugers hat in Deutschland wie im Auslande gleich guten Klang. Seine Gastspiele an der Berliner Hosoper, am Hoftheater in DrrSde«, am Hamburger Stadttheater, an der Königl. Hofoper in Budapest (in den Muster-Aufführungen der Wagner'scheu Tondramen sang er dort mit glänzcsdem Gelingen de« Lohengrin, Tannhäuser, Siegmund und Siegfried,) waren ebenso erfolggekrönt als seine Wirksamkeit am König!. Theater n Lissabon, am Scala-Theater in Mailand, am Teatro San Cario in Neapel etc. Ueber das letzte Auftreten oss Künstlers an der Königl. Hofoper in Berlin, wo er in den auf Befehl des Kaisers veranstalteten italieiischrn Aufführungen neben Frau Melba und Herrn d'Andrade gastierte, schreibt ein Berliner Blatt: „Alfred Rittershaus mrf mit Recht als einer der erste» Tenoristen Deutsch- ands bezeichnet werden. Phänomenale Stimmittel -ervorrageude Gesangskunst, temperamentvoller Vortrag, interessante Erscheinung vereinigen sich bei ihm zu einem vollendeten Ganzen.