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Vermischtes. * Kampf zwischen Hunde« und Panther. Aus Kalkutta wirb berichtet: In Bhavnagar bei Bombay wurde vor einigen Tagen ein seltenes Schauspiel darge- boten, das an Roheit nichts zu wünschen übrig ließ. Zwei besonders trainierte Hunde wurden auf zwei aus gewachsene Panther losgelasscu. Etwa 8000 Menschen hatten sich auf dem großen Maigan (Rasenplatz) ver- sammelt, um Zeugen dieses sensationellen Schauspiels zu sein. Der indische Fürst Thabur Saheb war mit seiner Gattin, der Maharam Sareba ebenfalls auf dem Kampf- platze erschienen. Mit großer Spannung blickten aller Augen auf den Raum, in dem die Terrierhunde den Panther angreifen sollten. Kaum waren die Panther aus dem Käsig gelassen, so wurden sie von den Hunden gestellt. Die Panther versuchten, sich wieder in den Käfig zurückzuziehen, wobei sie schnaubend und brüllend das Publikum im Auge behielten. An dem Rückzüge wurden sie aber von den Hunden gehindert. Diese fielen über beide Panther her, überwältigten sie und zerissen sie buch stäblich zu Stücke. * Die Eifersucht als Detektiv. Weibliche Eifersucht steht ost schärfer als der raffinierteste Dctekiiv, wie die Geschichte des Grohkaufmanns Wasil I. beweist. Diesem waren aus dem Sekretär seines Arbeitszimmers 23000 Mark in Banknoten auf ganz unerklärliche Weise gestohlen worden. Der Sekretär zeigte keine Spuren von Gewalt und gar nichts deutete auf den Dieb. Die Gatlin des Bestohlenen, eine wegen ihrer Energie ge fürchtete Dame, kam am Tage des Diebstahls von ihrer Badereise zurück. Zwei Tage später weidete sie sich bei dem ihr bekannten Polizeidircktor. Hier entnahm sie einem mitgebrackten Paket ein dunkles Sosakissen, das leichte weiße Flecken aufwies, vier verschiedene lange flachsblonde Haare, und drei an einer Gaumenplatte be festigte große Vorderzähne. Zu dem verblüfften Beamten äußerte sich die Dame: „Die Mär von dem spurlosen Verschwinden des Geldes kam mir gleich nicht geheuer vor. In Abwesenheit meines Mannes unterzog ich sein Kabinett einer gründlichen Nachforschung. Das Resultat besteht hier in dem Sofokissen, in das, wie die Haare und die von Puder herrührenden weißen Flecken bezeugen, eine Frau ihren Kopf eingewühlt hat. Die drei Zähne lagen in einem Kästchen des Sekretärs und find augen scheinlich von der — Dame, verloren und von einem sauberen Gemahl verwahrt worden. So, nun suchen ste die Diebin." — Der Polizcigewaltigr versprach sein Bestes zu tun und er hielt Wort. Die Haare entpuppten sich als sogenannte tote, d. h. abgestorbene Haare, sie waren aus einem falschen Zopf. Tie Flecken des Sosakiffens stammten faktisch von Schminke, wie die mikroskopisch- chemische Analyse ergab. Die wirklich prachtvollen Zähne paßten, so meinte ein Zahukünstler, vortrefflich zu dem Gebiß einer Engländerin, die sich bekanntlich durch Größe und Schönheit ihrer Vorderzähne auszeichucu. Diese drei Indizien zusammen gaben ein Signalemevt, auf grund dcsscu man sich die Damen der Demimonde von PeterS- barg näher ansah. Unter diese» war eine Engländerin, die sich schminkte, vier falsche Vorderzähne und einen falschen Zopf trug. Sie wurde dem Polizeidirektor vor- geführt und die betrogene Gattin benachrichtigt. Diese versprach der Verhafteten Straflosigkeit, wenn ste gestehe und das Versteck des bei der Haussuchung nicht entdeckten Geldes angäde. Beides geschah und so konnte die wegen „ihrer Energie gefürchtete Dame" ihrem verblüfften Gatten bis in die intimsten Details die Geschichte des Diebstahls erzählen. Arrrze Chronik. Bra«v der Pariser Telephonzentrale. Die Telcphonzentrale in Paris ist durch einen Brand voll ständig vernichtet worden. Die Katastrophe wird die gävzliche Unterbrechung des Telephoeverkehrs mit der Provinz und mit dem Auslande zur Folge haben. Wie lange diese Störung dauern wird, läßt sich noch nicht be- Die Tochter des Seiltänzers. Roman von B. Corony. 31 „Ja, Elgard! Was kannDir denn auch daran liegen?" Ungeduldig befreite er sich aus ihren Armen. „Lasse das, Undine! Vorläufig habe ich Deinem Papa zu ant worten. Was fällt Ihnen ein, Herr Schröder, mir jetzt so gebieterische Vorschrift machen zu wollen?" „Als Schwiegervater werde ich mir wohl den Mund nicht versiegeln sollen." „Noch sind Sie mein Schwiegervater nicht." „Und verzichte auch darauf, es zu werden, wenn man mir so entgegentritt. Meinetwegen kann ja Neunkirchen unter den Hammer." »Jetzt ist's genng!" schrie Roßbach auf. „Elgard, ich bitte Dich, Ihr werdet Euch später ver ständigen," schluchzte Undine. „Der Vater weiß ja gar nicht, was er sagt. Walter ist an allem schuld. Geh' nur, ich werde..." Er schob sie rauh beiseite. „Herr Schröder, so allen Stolzes wie Sie glauben, sind die Roßbachs denn doch noch nicht. Wir lassen uns keine Befehle erteilen. In diesem Falle wäre ich aber auch außer stände, Ihren Wünschen nachzukommen. Fräulein Pinder ist ein höchst achtbares, durchaus ehrenwertes Mädchen und mein Va ter hat ihr testamentarisch das Recht gesichert, so lauge auf dem Gut zu verweilen, als es ihr eigener Wille ist. Sie steht überdies unter dein Schutz meiner Tante, Fräu- leiii Ottilie von Riefental. Ich dulde nicht, daß die junge Dame beschimpft wird und werde jeden, der verunglim pfende Bemerkungen über den Schützling meines Vaters macht, zu strenger Rechenschaft ziehen. So lange Neun kirchen in unserm Besitz bleibt, ist auch den Damen Rie fental und Pinder ein festes Heim gesichert. Daran laßt sich gar nicht rühren und rütteln und ich wäre der letzte, 2er es versuchen würde. Damit ist wohl gesagt, was ge stimmt», doch wird es notgedrungen lange währen, ehe eine auch nur provisorische Wiederaufnahme des Dienstes an einer anderen Stätte möglich sein wird. — Am Sonntag um 9V, Uhr abends erschien der ArbeitSmtuister auf der Brandstätte. Der Polizeipräsekt erstattete ihm Bericht über die Maßnahmen, die man bisher zur Be- kämpfung des Feuers getroffen hatte. Der Platz kommandant von Paris war gleichfalls auf der Brand stätte anwesend. Die wichtigen Dokumente konnten ge borgen werden. Von den Anlagen sind nur die Akku mulatoren gerettet. Um 11^ Uhr schienen die Feuer wehrleute des Feuers Herr zu werden. Der Arbeits- Minister erklärte, es sei unmöglich, den Zeitraum festzu- setzen, den die Wiederherstellung der Telephonleitung in Anspruch nehmen würde. Man ist noch immer der Ansicht, daß dos Feuer auf Kurzschluß zurückzuführen ist. Um 1 Uhr war der Brand beinahe gelöscht. Die Feuerwehr leute und die Truppen kehrten allmählich in die Kasernen zurück. Es verlautet, daß die Postverwaltung einen provisorischen Zweigdienst einrichten könne, der wenigstens während der Börsrnzeit mit den wichtigsten Städten, vor allem mit London, die Verbindung Herstellen soll. Auch Minister Barthou und Unterstaatssekretär Simyan be suchten am Montag früh die niedergebrannte Telephon- zentrale und konstatierten, daß die innere Einrichtung völlig zerstört ist. Man befürchtet den Einsturz des Mauerwerks. Es wurden Maßnahmen getroffen, um Unfällen vorzubeugen. Schreckensszenen während eines Stier gefechts. Aus Paris wird gemeldet: Während eines Stiergefechts öffneten in Moita Unbekannte die Tür der Ställe. 22 Stiere stürzten in den Zufchcuerraum. Sieben Personen wurden getötet, 40 verwundet. Die wütenden Stiere warfen mehrere Personen hoch in die Luft, andere wurden nicdergestoßen und getötet. Es enstand eine wilde Panik Schließlich wurde Kavallerie requiriert. Die Kavalleristen erlegten zehn Stiere, die übrigen ent kamen. Moita ist ein kleines Städtchen im Norden von Corsica. Ein Möbelwagen vom Eisenbahnzuge zer trümmert. Am Montag früh wurde, wie aus Darm stadt gemeldet wird, auf der Strecke Bickenbach-Alsbach ein Möbelwagen eines Spediteurs aus Darmstadt beim Passieren eines Bahnüberganges von einem herannohenden Zug- erfaßt und zertrümmert Der Lenker des Wagens wurde schwer verletzt, ein Pferd getötet. Ein Rans handel mit tödlichem Ansgang. In dem böhmischen Orte Kosten wurde der kroatüche Arbeiter Fotlic von seinen kormationalen Arbeitsgevossen auf der Strotze erschlagen. Fotl c war abends in die bei einem Bahnrckonstruktionsdau errichtete Baracke ge kommen und hatte einen Arbeiter mit dem Messer bedroht. Als andere Arbeiter zu Hilfe kamen, flüchtete er und wurde von den ikm nachs-tzevden Gevoffen mit Knütteln erschlagen. Die Totschläger wurden verhaftet. Da es sich herausstellte, dotz der Gewiete unter falschem Namen in Arbeit stand und vermutlich ein von den Behörden gesuchter Verbrecher ist, wurde die Leiche zur Feststellung der Identität behördlich photographiert. Ein elfjähriger Einbrecher. In Stadtamhof bei Regensburg wurde ein elfjähriger Einbrecher verhaftet, der um Mitternacht einen Uhrenladen erbrochen hatte und mit dessen Ausräumung beschäftigt war. Wieder ein Kapitalverbrechen bei Berlin? Ausflügler fanden iw Grur ewold an der Bahn die Leiche einer unbekannten 25jährigen Frau mit einer klaffenden Kopfwunde. Ob es sich um einen Mord ober einen Unglücksfall handelt, ist unbekannt. Ein Warenhaus in Flammen Das Waren- Haus Ville de Saint-Denis in Paris wurde durch eine Feuersbrunst fast gänzlich zerstört. Beim Retten der Geschäftsbücher wurden mehrere Feuerwehrleute verletzt. Der Schaden beträgt 2 Millionen Francs, ist aber durch Versicherung gedeckt. Etwa 600 Angestellte sind brotlos. sagt werden mußte. Dee weireren Entscheidungen haben Sie zu treffen." Mit kühlem Gruß verabschiedete er sich. Aber Undine flog ihm nach. Sie war allen andern gegenüber herrisch und eigenwillig, doch jetzt machte sie die Furcht, den leidenschaftlich Geliebten zu verlieren, fast demütig. Zu dem hielt ihre Eitelkeit und ihr stark entwickeltes Selbst bewußtsein der Eifersucht das Gegengewicht. „Geh doch nicht im Groll von uns, Elgard," bat ste schmeichelnd. „Der Vater ist ein kranker Mann, der in der nächsten Stunde nicht mehr weiß, was er in seiner zornigen Aufregung alles hervorgesprudelHhat. Und Wal ter ..." „Wird gut tun, mir künftig fern zu bleiben." „Das soll er auch. Ich selbst wünsche es ja. Vergiß um meinetwillen die unangenehme Szene." „Das ..." „Versprichst Du es mir? Heute abend wird Papa in ganz anderer Stimmung sein. Mein Wort darauf!.. Kommst Du?" „Nein, Undine. Du bist ein gutes Mädchen, aber den Deinigen ordne ich mich nicht unter. Es fällt mir kei neswegs ein, einen Menschen wie Walter ernst zu neh men, aber was Deinen Vater anbelangt, so entheben ihn seine Reichtümer nicht der Verpflichtung, mir mit schul diger Rücksicht zu begegnen. Ich bedauere, wenn ihm das Verständnis dafür fehlt, Du darfst jedoch nicht erwarten, daß ich so leicht über den heutigen Vorfall hinweggehe. Adieu, meine Liebe." Er streifte mit flüchtigem Kuß ihre Wange und schwang sich auf das Pferd, dessen Zügel der Reitknecht hielt. Widerstreitende Gefühle stürmten auf ihn ein, wäh rend er dem Gute zuritt. Einerseits kam er sich wie ein Vogel vor, der die Türchen des Bauers geöffnet steht und herausschlüvfen möchte, andererseits aber erregte es sein tiefstes Mißbehagen, neuerdings mit Sorgen und peku niären Kalamitäten ringen zu sollen. Indes, wie dieDinge jetzt lagen, konnte er weder eingreifen, noch wollte er es. Markt-Bericht. Dresden, 21. September. Produktenbörse in Dresden. Preise in Mark Wetter: Schön. Stimmung: Fester. Weizen, pro 1000 Kg. netto: weißer 209- 214, brauner, alter (75 bis 78 Kg.) 000-MO, do. neuer (75-78 Kg.) 204-210, mss. rot, 243— 246, mss., weiß, —,—, Kansas 239—241, argentin. 238—242, amerika». 230- 232, Roggen, pro 1000 Kg. netto: sachsicher (70—73 Kg.) 000- 000, neuer 176—184, russischer 190—194. Gerste, pro 1000 Kg. netto: säcks. 190-200, schles. 195-210, Posener 195—205, böhm. 215—225, mähr. 000— 000. Futtergerste 141—147. Hafer, pro 1000 Kg. netto: sächs. alter 000- 000, do. neuer 157—163, schles. u. pos.156—164. Mais, Pro 1000 Kg. netto Cinquantine 179—185, Laplata, gelb. 171—174, amerikan. mixed. OM bis MO, do. neuer 000—000, Rundmais, gelb 164—167, do. neuer OM—MO. Erbsen, Pro 1000 Kg. netto: Saatware 188—195, Futter ware 188—195. Micken, prolOOOKg. netto: sächsische 170—180. Buchweizen, pro 1000 Kg. netto: inl. 205—215 fremd. 205—215. Oelsaaten, Wintev- raps, seucht — Mk., trocken 265—270 Mk. Leinsaat, pro 1000 Kg. netto: feine 245—255, mittlere 235—245, Laplata 230—235, Bombay MO—000. Rüböl, pro 1M Kg. netto: mit Faß raffln. 71. Rapskuchen, pro 100 Kg. (Dresdn. Marken), lange 13,M runde —. Leinkuchen, pro 10O Kg. (Dresdn.Marken): I. 17,50, II. 17,00. Weizenmehle, pro 100 Kg. netto ohne Sack (Dresdner Marken), exkl. der städtischen Abgaben Kaiserauszug 35,50—36,00 Grieslerauszug 34,50—3,500 Semmelmehl 33,50—34,00 Bäckeimundmehl 32,00—32,50 Grieslermundmehl 25,50 bis 26,00, Pohlmehl 19,00—20,50. Roggenmehl, pro 100 Kg. netto ohne Sack (Dresdner Marken), exklusive der städtischen Abgabe: Nr. 0 28,00 bis 28,50, Nr. 0/1 27,00-27,50, Nr. 1 26,00-26,50, Nr. 2 23,50 bis 24,00, Nr. 3 19,50-20,00. Futtermehl 14,60 bis 14,80, exkl. der städtischen Abgabe. Weizenkleie, pro 100 Kg. netto ohne Sack (Dresdn. Marken) grobe 11,40—11,60, seine 11,40—11,60. Roggenkleie, Pro 100 Kg., netto ohne Sack (Dresdner Marken): 12,40—12,80. (Feinste Ware über Notiz.) Die für Artikel pro 100 Kg. notierte» Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 Kg. Alle anderen Notierun gen, einschließlich der Notiz für Malz, gelten für Geschäfte von min destens 10000 Kg. Auf dem Markte: Kartoffeln (50 Kg.) Magdeburger (neue) 2,40 bis 2,80, alte 0,00—0,00. Heu im Gebund (50 Kg.) altes 0,00, do. neues 3,30—3,50. Roggenstroh, Flegeldrusch (Schock) 35—37 Mk. Gegenwärtige Brotpreise: Bienert: 2 kosten: I. Sorte 64, 2. Sorte 60, 3. Sorte 56, Landbrot 52 Pfg. Konsumverein Vorwärts: 2 KZ kosten: 1. Sorte 60, 2. Sorte 56, 3. Sorte 52 Pfg. Schlachtviehpreise auf dem Dresdner Viehmartt am 21. September 1908. Tiergattung und Bezeichnung. S Lebend- s — Schlacht- Ochsen: 1. s. vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachwertes bis zu 6 Jahren b. Oesterreicher desgleichen 2. junge fleischige, nicht ausge mästete — ältere ausgem. 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 4. gering genährte jeden Alters Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlacht wertes 2. vollfletschige, ausgemästete Kühe höchsten Schlacht wertes bis zu 7 Jahren 3. ältere ausgeniästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 4. mäßig genährte Kühe und Kalben 5. gering genährte Kühe und Kalben B allen: 1. vollfleischige höchsten Schlachtwertes 2. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 3. gering genährte Kälber 1. seinste Mast- (Vollmilchmast) und hefte Saugkälber 2. mittlere Mast- und gute Saugkälber 3. geringe Saugkälber 4. ältere gering genährte (Fresser) Schafe: 1. Masttämmer 2. jüngere Masthammel 3. Nettere Masthammel 4. mäßig genährte Hammel und (Merzschaje) Schweine: 1. u) vollfleischige der feineren Raffen und deren Kreuz ungen iw Alter bis zu 1sü Jahren b) Fettjchweine. 2. fleischige 3. gering entwickelte, sowie Sauen 4. Ausländische Geschäftsgang: Bei Ochsen, Kalben und Kühen, Bl mittel, Kälbern und L-chascn langsam. Mk. 42—45 43-47 37—41 32—36 28-31 40-43 37—39 32-36 27-31 40-43 35—39 30-34 52 -54 48—51 42-47 43—45 41—43 36-39 54-55 55-56 52—53 47-51 llen, Sc Mk. 78-81 79-83 73-77 65-72 58-63 72-7S 68—71 62-67 57—61 49—SS 72-7S 67-71 62- 66 82-84 78-81 72-77 84-86 80-83 75-78 69- 70 70-71 67-69 62-66 hweinen Austrieb: 204 Ochsen, 172 Kalben und Kühe, 251 Bullen,302 Kälber, 1168 Schafe, 1735 Schweine. Bon dem Austrieb waren r45 Rinder und 56 Schase österreichisch-ungarischer, — Schafe dänifcher Herkunft. Soviel stand fest: Therese blieb im Besitz ihrer Heim stätte, so lange die Roßbachs ein Recht auf Neunkirchen hatten, und niemand sollte wagen, ihr andeps als mit gebührender Rücksicht zu begegnen. Als Elgard auf dem Gute eintraf und den Salon sei ner Mutter betrat, fand er dort die Damen Riefental und Pinder. „Wieder etwas Neues," klagte Margot, aus deren Au gen doch geheime Befriedigung sprach, „Deine Tante und das Fräulein wollen uns verlassen." „Wie? Weshalb?" „Ich habe so entschieden, weil ich der Ruhe bedürf tig bin und ganz für mich in ungestörter Stille leben möchte," erklärte Ottilie mit kühler Freundlichkeit. „Es ist doch hier auch dafür gesorgt, daß Du von jeder Belästigung verschont bleibst." „Ja, aber ich sehne mich nach einem stillen Plätzchen, nach einem kleinen Heim, wo keine Fremden aus- und eingehen. Das war längst mein Wunsch und seiner Er füllung steht nichts im Wege, weil ich ja in diesem Hause doch überflüssig bin. Meine liebe, treue Pflegerin wird mich begleiten. Wir haben immer gut zusammengepaßl und wollen uns nicht trennen." Elgard suchte Thereses Blick. Sie schlug die Augen nicht nieder, sondern sah ihn so kalt und fest an, als wäre er ihr stets gleichgültig und fremd gewesen. Er begriff wohl, daß dieser Gesichtsausdruck nur eine Maske war, hinter der sich Schmerz, gekränkter Stolz und leidenschaft liche Entrüstung bargen, kannte aber das Mädchen auch gut genug, um zu wissen, daß sie mit aller Kraft ihres energischen Willens jede Schwäche, jede weichere Emp findung bekämpfen würde und daß er sie unwiderbring lich verloren habe. So waren denn die Würfel gefallen. Nun galt es, wenigstens festzuhalten, was er für Thereses Liebe und Achtung eingetauscht hatte: den Reichtum und äußeren Glanz. Das letzte Aufflackern seiner männlichen Ent schlossenheit erlosch in dieser Stunde. 154,10