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sechs wichtigsten Kolonialstaaten folgen einander so: 1. Nach der Ausdehnung: England 22116485, Frank reich 4477745, Denschland 2500000, Belgien 2400000, Portugal 2300000, Holland 1900000 Quadratkilometer. 2. Nach der Einwohnerzahl: England 352 500000, Frank reich 53000000, Holland 36000000, Belgien 25000000, Deutschland 13000000 Portugal 90g0000. Eine richtige Klassierung der Kolonialmächte würde freilich besonders den wirtschafilichen Wert der Kolonialgebiete abzuwäge» haben, und der läßt sich nicht in so einfachen Zahlen angeben. In der Presse Belgiens wird nach der „Köln. Ztg/ aber für dieses wegen der natürlichen Reichtümer des Kongos schon der dritte Rang beansprucht. Ein grober Erfolg Wilbur Wrights. Während Orville Wright noch an den Folgen seines schweren Sturzes daniederliegt, hat überraschenderweise sein in Frankreich weilender Bruder Wilbur mit seinem Aeroplan einen großen Erfolg erzielt und selbst den von seinem Bruder am 13 dss. Mts. ausgestellten Rekord von 74 Min. 24 Sek. weit in den Schotten gestellt. Wtlour WriM hat damit zugleich den 20000-Frank-Preis, den die Pneumatikfabrik Michelin ausgesetzt hat, gewonnen. Wright setzte um 5 Uhr 12 Min. nachmittags den Flug apparat in Bewegung, flog 1 Stunde 32 Minuten mit tadelloser Präzession, und legte eine Strecke von 66 Km zurück, dann mußte er wegen des Eintritts der Dunkel- heit landen. Die vieltausendköpfige Zuschauermenge kannte in ihrer Begeisterung keine Grenzen. Diese große Leistung erreichte Wright mit seinem ganz einfachen Apparat, der außer dem 32pferdigen Motor nur ein paar hundert Mark kostet. In den Kreisen der Luftschiffkonstrukteure ist man jetzt überwiegend auf die Sette des Aeroplans getreten, speziell wegen dessen Leichtigkeit und Billigkeit, insbesondere aber wegen seiner kleinen Oberfläche. Die Lholera i« Petersburg. Gestern sind 417 Neuerkraskungen und 176 Todes fälle an Cholera zu verzeichnen. Die Zahl der Kranken beträgt jetzt 1561. Der Gilgen i« Rußland. Die russische Regierung scheut kein Mittel, um das Ausland zu überzeugen, daß Ruhe und Ordnung im Lande wtedergekehrt seien, und das mit der Art und Weise, wie es jetzt regiert wird, zufrieden sei. Inzwischen aber ist die Verlängerung des Rechts auf Ausnahmezu- stände durch den Ministerrat erfolgt, ein Beschluß, der die Fortdauer der heillosen Gewaltherrschaft in gewissen Landesteilen grell beleuchtet. Noch immer herrscht eine Berwaltungsproxts, die jedem Begriff eines konstitutionellen Staatswesens Hohn spricht. Eine unwiderlegliche Sprache redet die Henkerstatistik der allerjüngsten Zeit. Allein im Laufe des August sind nach Zeitungsmeldungen, die keines wegs vollständig find, von den Kriegsgerichten in ver schiedenen Orten Rußlands 148 Todesurteile gefällt worden. Davon entfallen allein auf Warschau 36, auf Kiew 23, ans Saratow 18, auf Riga 13, während der Rest auf 18 weitere Städte kommt. Was den Vollzug der Todesurteile betrifft, so laufen die Nachrichten hierüber nur ganz mangelhaft ein; immerhin haben die Petersburger und Moskauer Blätter auch unter diesen, die Oeffeutlichkeit scheuenden Umständen die tatsächliche Vollstreckung von 88 Hinrichtungen registriert. Gegen die Neger in Amerika. Aus Springfield (Illinois) wird gemeldet, daß die Gerüchte, die mit der Aburteilung der wegen der jüngsten Negerkravalle Verhafteten befaßt sind, auf große Schwierig, keilen stoßen, sobald der Angeklagte ein Weißer ist. Es ist gleich bei der ersten Verbandlung gegen einen Weißen, der der Ermordung eines Neaers beschuldigt wird, nicht möglich gewesen, die Geschworencnbank zu besetzen. Alle zur Bildung der Jury berufenen Bürger, sowie alle bis her herangezogenen Ersatzmänner haben sich für befangen erklärt; sie sogen aus, ihr Raffenvorurteil sei so stark, daß sie zugunsten jedes Weißen, der wegen Tötung eines Schwarzen angeklagt ist, eingenommen seien. M Simon Copper auf -em Kriegspfade. Aus Wtndhnk meldet der Draht: Simon Copper ist auf dem KriegSpfade. Der Osten des Schutzgebietes ist für Weiße nesperrl. Aus Stadt an- Land. Mitteilungen auS dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 23. September. — Frau Toselli hat, einem Berliner Blatte zu folge, am Bodensee eine Villa gekauft und soll am 1. Oktober mit ihrem neugeborenen Töchterchen dorthin zu dauerndem Aufenthalte übersiedeln. — Die sächsische« Staatseisenbahnen erlitten im August im Güterverkehr einen weiteren Eisnahme- aus fall im Betrage von 681000 Mk. Seit Jahres anfang betragen die Mindereinnahmen im Güterverkehr 2120877 Mk. während der Personenverkehr um 589000 Mark gestiegen ist. — Der Rückgang des Güterverkehrs zeigt deutlich die wirtschaftliche Krisis an. — Vorsicht bei Erhebung von Zeugenge- bühren. Vielfach besteht Immer noch die Meinung, daß jeder Zeuge vom Gericht auch Gebühren zu beanspruchen habe. In Wirklichkeit liegt aber die Sache anders. Wer beispielsweise in festem Lohne steht, hat kein Recht, Zeugengebühren zu verlangen, solange ihm am Lohne nichts abgezogen wird oder er keinen Ersatzmann zu stellen hat. Verlangt er in diesem Falle Zeugengebühren, so riskiert er eine Anklage wegen Betrugs, wie es einem Arbeitsmanne in Plauen i. V. erging. Der Mann hatte im November v. I. 1,50 Mk. und im Februar d. I., zu einer Zeit, wo er noch Markthelfer war, 2 Mk. Zeugen- gebühren erhoben, obwohl ihm vou seinem Lohn als Markthelfer kein Abzug gemacht worden ist. Der Ange klagte wollte im guten Glauben gehandelt haben. Das half im jedoch nichts. Er wurde wegen Betrugs in zwei Fällen zu 20 Mk. Geldstrafe verurteilt. — Erblindung durch künstliche Dünge mittel. Wiederholt sind in den letzten Jahren von Augenärzten Fälle veröffentlicht worden, in denen durch Eindringen von künstlichen Düngemitteln schwere Schädigungen der Augen, ja Erblindungen entstanden. Es zeigen sich dabei schwere Entzündungen der Lider, sowie Aktzungen und Geschwüre der Hornhaut. Einen solchen Fall beschrieb Dr. Augstein. Bei dem Patienten, einem Landmann, war das Augenlid kolossal geschwollen und die Hornhaut völlig getrübt. Der Mann hatte fünf Zentner Thomasschlacke, Superphosphat und Kamt mit der Hand gesät, öfters gegen den Wind. Schon am ersten Tage der Beschäftigung waren die Augen entzündet, trotzdem setzte er seine Beschäftigung noch acht Tage lang fort. Das Bild entsprach völlig dem einer Aetzuug. Versuche am Kaninchen ergaben, daß, als man Super phosphat einslreute, sich eine dichte Trübung zeigte, während die anderen Mittel weniger eingreifende Ver letzungen erzeugten. Der Superphosphat besieht aus 13 verschiedenen Körpern, von denen aber nur der saure, phosphorsaures Calcium, ätzend wirkt. — Schlimmer ver- lief ein Fall, der jüngst in der Münchener Augenklinik beobachtet und don Dr. Heßberg beschrieben wurde. Auch hier war das Lid hochgradig geschwollen, die Horn haut eiterte stark, war mit Geschwüren bedeckt und stark aetrübt, auch die Reginbogenbaut war schmutzig und eitrig belegt. Die Hornhaut schmolz schließlich ein, das ganze Auge vereiterte, so daß Erblindung eintrat. Diese Fälle geben Veranlassung, immer wieder auf die Ge fahren der künstlichen Düngemittel für das Auge auf» merksam zu waches. Das Ausstreueu sollte nicht mit den Händen, sondern maschinell geschehen, stets soll mit dem Winde, nicht gegen den Wmd gearbeitet werden. Auch empfiehlt sich das Tragen von Schutzbrillen. Auf alle Fälle ist eine Berührung der Augen mit den Händen zu vermeiden. vr. n — Die neue« „Taler". Mit der Ausgabe der ueuen Dreimarkstücke, die den guten alten Taler ersetzen sollen, ist jetzt begonnen worden. Das neue Geldstück unterscheidet sich äußerlich nur wenig von dem Taler. Die Vorderseite zeigt das Reliefporträt deS Kaisers mit der Umschrift „Wilhelm H., Deutscher Kaiser König von Preußen" und das Münzzeichen ^.. Anstatt der auf manchen alte« Talern üblichen Umschrift „Vereinstaler" oder „Dreißig ein Pfund fein" stehen auf der Rückseite des neue» Dreimarkstückes um den Reichsadler die Worte „Deutsches Reich 1908 Drei Mark". In den Rand ist die Devise „Gott mit uns" eiugcprägt. Man steht, das Dreimarkstück ist der alte Taler in neuer Gestalt und dürfte wohl auch als Taler im Volksmunde fortleben. Gottlieb Werschtebesser begrüßt den neuen Taler in den „Dr. N " wie folgt: Hurra, Hurra! Der alte Freund ist wieder da, Der nahezu vierhundert Jahr Geschätzt von Millionen war, Bis plötzlich eine neue Zeit Dem Untergänge ihn geweiht, Dieweil es sich heraus gestellt, Er paffe nicht mehr in die Welt; Zwar hätte ihn noch mancher gern, Allein, er sei zu unmodern. Zu philiströs uud uubcquem, Ein Hohn aufs Dezimalsystem, Usd was man sonst an Schänd und Brand Ihm auzutun sür gut noch fand. Doch kaum war der Geschmähte fort, Da regte stch's bald hier, bald dort Und brünstig ward, der kaum verpönt, Von aller Welt zurückersehut. Und als man schließlich Tag für Tag Der Stelle in den Ohren lag, Die, von Modernität verführt, Den ganzen Klumpatsch ungerührt, Da hat sich diese über Nacht Die Sache noch einmal bedacht Und stehe da — Hurra, Hurra! — Jetzt ist der Taler wieder da. Der Taler? Nein, das wär' zuviel, So ganz verlor man nicht das Spiel . . . Der Name muß rin andrer sein, Doch geh ich jede Wette ein, Daß nach wie vor die Menschheit nicht „Dreimarkstück", sondern „Taler" spricht. — Für die morgen, Donnerstag, nachmittags 6 Uhr stattfindende öffentliche Stadtgemeinderatssitzung ist folgende Tagesordnung aufgestellt wordeu: 1. Ge schäftliche Mitteilungen. 2. Abkommen zwischen der Stadt- gemcinde und der Königlichen Eiscnbahnbauinspektion hier wegen Absenkung der Wasserleitung. 3. Gesuch des Ge- flägelzüchtervereins für Wilsdruff und Umgegend um Ge währung einer Unterstützung anläßlich der geplanten Aus» stellung. 4. Gesuch um Unterstützung der v. Bodelschwiugh» scheu Anstalten bei Bielefeld. 5. Erteilung des Zuschlags sür Verpachtung von Gemeindeländerkien. 6. Neuwahl Unerklärliche „Tricks". Die Berliner Varietöbühnen stehen augenblicklich im Zeichen „unerklärlicher Tricks"' Da ist zum Beispiel „Houdini" mr Zirkus Busch. Der Mann legt sich in eine Kanne, deren Deckel mit mehreren Schlössern an das Gefäß geschlossen wird; dann wird die Kanne im Wasser der Manege versenkt. Die Luft in der Kanne ist in höchstens zwei Minnien aufgebracht, aber — diese zwei Minuten genügen um den „Trick" zu vollbringen. Wie Houdini die Schlösser unter dem Wasser öffnet, um wohlgemut der engen Kanne zu entsteigen und emporzutauchen, das wird er natürlich nicht verraten. Es wäre auch gar nicht gut, denn in dem Moment, wo wir es wüßten, wäre unser Interesse an der Darbietung verschwunden. Jedenfalls wird hier jeder Zuschauer seiner Phantasie die Zügel schießen lassen und sich selbst eine Lösung zurechtlegen können. Der eine wird einen Trick-Mechanismus, der andere irgend eine körperliche Beschaffenheit des Artisten zur Erklärung herb iziehen. Man wird sagen: „Sehr gut, aber — irgend wie sind unter dem Wasser die Schlösser doch aufgemacht worden!" Und da dieses Faktum feststeht, wird man weiter kombinieren und nachdenken. Dasselbe trifft bei Mr. Herz zu, der im Wintergarten auftritt. Sein „un erklärlicher Trick" ist folgender: Ein Kabinett von der Große emes kleinen Zimmers wird auf die Bühne gerollt Die die Wände bildenden Portieren werden zur Seite geschoben, man steht das „Skelett" des Kabinetts, vier Pforten, wer Querbalken und den Fußboden, keinerlei Wand. Der Fußboden des Kabinetts steht auf vier Beinen, etwa einen Meter über dem Fußboden, also in keiner geheimen Verbindung mit der Bühne. An scheinend könnte man keinen Gegenstand größer als etwa einen Apfel unbemerkt in diesem wandlosen Kabinett ver stecken. Die Portieren werden nun zugezogen, nach einer Minute wieder geöffnet und stehe da, das Kabinett hat sich indessen — „möbliert". Eine Waschtoüette mit Spiegel, zwei Stühle, ein Tischchen und ein großes Bett. Darin eine schlummernde, durchaus nicht kleine Dame, die - L la Dornröschen — plötzlich erwacht und sich erstaunt umschaut. Sämtliche Möbel — inklusive Dame — werden von dem Kabinett herab auf die Bühne gehoben Wo waren all diese Dinge versteckt? Denn versteckt waren sie doch irgendwo! Auch hier hat die Phantasie freien Spielraum. Vielleicht waren all diese Sachen zusammen- gesaltet und flach auf den Fußboden gelegt. Und die Frau — ja, wo war die Frau? Immerhin darf man weiter kombinieren, denn es kann doch nur ein „Trick" — ein Kunstgriff, ein Mechanismus, also etwas Erreich bares in Betracht kommen. Ein wenig anders liegt die Sache schon, wenn man sich die Leistungen von „Trilby und Svengali" im Apollo-Theater ansteht. „Svengali" läßt sich den Titel irgend einer Oper auf ein Stückchen Papier schreiben, und „Trilby" spielt irgend eine Arie aus dieser Oper, ohne daß „Svengali" ein Wort gesprochen hätte. Auch hier wird man noch zu kombinieren suchen. Ein sehr starkes Gedächtnis für Musik mit einen auf das allerfeinste aus gearbeiteten, schier unmerklichen Verständigungsmethode kann hier die gesehenen Resultate erzielen. Ich sage nicht, daß dies der Fall ist; ich versuche nur die Lösung eines anscheinenden Rätsels. Andere werden vielleicht anders kombinieren. Aber kaum jemand wird zweifeln, daß auch hier ein „Trick", ein Kunstgriff vorliegt. Nicht ein rein mechanischer, wie bei den beiden vorher angeführten, aber immerhin noch ein „Trick" — was sich von der Vor führung der Zancigs im Wintergarten nicht behaupten läßt. Die Zancigs erklären, daß ihre Vorführungen auf dem Prinzip der Telepathie d. h. der Gedankenübertragung beruhen. Der Skeptiker hat ein Recht, das nicht zu glauben. Ich habe es auch nicht geglaubt, als ich in den Wintergarten ging, um der Vorstellung beizuwohnen. Das Bild ist folgendes: Frau Zancig auf der Bühne vor einer einfachen Schiefertafel. Herr Zancig unten lm Pubikum. Man reicht ihm, sagen wir eine Straßenbahn fahrkarte. Er blickt intensiv darauf, spricht kein Wort, und Frau Zancig schreibt die oft fünf- oder sechsstellige Zahl der Karte auf die Schiefertafel! Hier wäre ein Fall, wo der Zuschauer zu kombinieren aufhört. Wo er verwundert den Kopf schüttelt und sich fragt: „Wie ist das möglich?" Und Zancig gibt die Antwort: „Ge dankenübertragung!" - Ein Russe reicht dem Künstler seine Visitenkarte. In russischen Lettern gedruckt. Zancig kann sie nicht lesen, aber — er überträgt die Buchstaben, wrc er sagt, geometrisch seiner Frau, die sie, einen nach dem andern, auf die Tafel malt, ohne zu wissen, was sie bedeuten. Und keirsiWort gesprochen! Wie ist das möglich? Ich habe, so erzählt ein Mitarbeiter des „Berliner Lok.-Anz.", diese Frage nach der Vorstellung an Herrn und Frau Zancig in deren Garderobe gerichtet. Die Ant wort lautete wie immer: „Gedankenübertragung!" Ich fprach meinen Zweifel offen aus. Die Zancigs erboten sich, mich zu überzeugen. Wir befanden uns in einem kleinen, fpiegelosen Raum. Frau Zancig setzte sich mit dem Gesicht zur Wand gekehrt in die äußerste Ecke, Herr Zancig und ich so weit wie möglich davon entfernt. Auf dem Tische lag ein Buch des Romans: „Die Hexe von Haarlem". Ich öffnete es irgendwo, prägte mir eine Zeile ein, deutete auch Herrn Zancig mit meinem Finger die Zeile an, klappte selbst das Buch zu und überreichte es Frau Zancig — kein Wort wurde gesprochen. Frau Zancig, die kaum Deutsch versteht, fand und las die Zeile! Merkwürdig! Aber noch frappierender war das Resultat des folgenden Versuches. Herr Zancig erbot sich, „eine Szene" zu übermitteln. Ich sollte an ein markantes Er lebnis denken, dieses auf der Tafel niederschreiben, und dann wollten wir beide intensiv daran denken. Herr Zancig konnte das Resultat des Versuches nicht garantieren eben ein Versuch. Die Dame wandte ihr Gesicht der Wand zu, und ich schrieb auf die kleine Schiefertafel: „Auf dem Ozean." Minutenlange Pause. Dann Frau Zancig: „Ich sehe einen Dampfer. Auf dem Verdeck Menschen." „Falsch!" rief Zancig verdrießlich. Wieder eine Pause. „Ich sehe nur den Dampfer und das Ver deck", wiederholte die Dame. Zancig ergriff einen Schiefer- u"d zeichnete ein chaar Wellenlinien auf die Tafel. „Ach so, sagte sofort seine Frau, „sitzt denkst du an den Ozean!" „Richtig — und ich weiß nicht, wie du auf einen Dampfer kommen konntest!" Hier griff ich ein. Ich hatte mir eine sehr familiäre Szene, die Seekrankheit auf eiuem Ozeandampfer, vorge stellt und intensiv daran gedacht. Es war bei dem Ver such kein Wort gesprochen worden. Das Wort „Dampfer" hatte nur ich gedacht, es war nicht nur nicht genannt, sondern nicht einmal geschrieben worden! — War es Zufall? Oder gibt es eine Gedankenübertragung? Zancigs sagen: „Ja!"