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La hielt er sich nicht länger. Vor den Augen der anderen schlang er den Arm um sie und küßte sie herzinnig. Das war ihr Abschied gewesen. Er hatte ihr dann seine Adresse gegeben und gesagt, wenn sie Sehnsucht nach ihm hätte oder 'mal in Not wäre, sollte sie ihm schreiben. Sie versprach es: aber bei dem unruhigen Vagabundenleben kam sie nicht dazu. Ueberdies war sie sehr unbewan dert im Schreiben und schämte sich vor ihm. Als aber ihre Sehnsucht und ihre Not sehr groß wurden, raffte sie sich auf zu einem kurzen, zärtlichen Briefe — auf den sie leider nie eine Antwort erhielt. Vielleicht war er nicht an die richtige Adresse gekommen, vielleicht hatte der Student sie längst vergessen. er 'er sie m- ne 'es ser tes üe, mr ruf wn nit Md les eir Md 'en, Er en- we- Ve- Ma rei. AI- sits ter nde sie ter. iar- chte rüst er beit Er Zen. Mr, die mß- der nem der ster, hric leit, gen, Aig- Aoi- igen Ver ¬ den rach- > er sucht elbst Väre rchen Ku- m. agte nicht rem- oft." die Weit im suä. perperr Schulter: Wie man's nimmtI Er hätte sich mehr versprochen. Gar kein rechtes Leben unter den Leuten. Auf dem Markt wäre soviel wie nichts los. Sie könnte sich den Rummel ja mal ansehen. „Ja," sagte sie gelassen, „wenn ich mit meiner Garderobe fertig bin. Kommen Sie mit?" „Heut schwerlich," entgegnete er, ohne sie anzusehen. „Ich hab' allerlei für die Vorstellung zu besorgen . . . Nehmen Sie sich nur vor Zugwind in acht, Lona! Sie sehen recht elend aus. Na, man hat auch Selbst der Pate fing an verdrießlich gegen sie zu sein, besonders, wenn sie sich elend fühlte an Leib und Seele. Sie merkte wohl, daß er fürchtete, sie würde ihm einst arbeitsuntauglich zur Versorgung aufge bürdet werden. Als ob diese Furcht nicht sie Tag und Nacht verfolgte! Selten schwang sie sich noch auf das Seil ohne zu denken: „Wenn ich jetzt loshuste, verliere ich die Balance, und dann ist es aus mit mir!" Nicht, daß sie so arg um das biß chen Leben besorgt gewesen wäre, nein, die Vorwürfe und das Schimpfen von Pan vorstecken mußte. Während sie aßen, drück ten sie sich unter dem Tisch die Hände. „Arme, liebe Lona," sagte er heimlich. „Am liebsten behielt ich dich bei mir, du gehst mir bei diesem Leben verloren. Tu bist viel zu zart für das Metier!" O, wenn er gewollt hätte — ernstlich, sie wäre geblieben und hätte sich nie mehr von ihm getrennt. Aber es ging nicht. Er wollte Arzt werden. Vielleicht später. — Er seufzte und sah ihr so zärtlich in die Augen mit seinen guten, treuen, daß sie vor Schmerz und Liebe weinte. sVlarkt in Jokannesburg. - Südafrika hat nach deni Burenkriege einen ungeahnten Aufschwung genommen und ist jetzt eine der zulunfts- ! reichsten britischen Kolonien. Eine völlige Verschmelzung der einstigen getrennten Staaten ist nur noch eine Frage der Zeit. Man erörtert bereits ernsthaft die Frage, welche Stadt dann den größten Anspruch darauf hätte, Hauptstadt des südafrikanischen Kolonialreichs zu werden. Unter den rivalisierenden Städten befindet sich neben Kapstadt und Prätoria auch Johannesburg, dessen Marktplatz unser obiges Bild zeigt. Allzugroß sind allerdings die Chancen für Johannesburg nicht, da seine Lage für eine Hauptstadt nicht besonders günstig ist. mal solche Tage! Adieu — ich will nicht weiter stören." Lona klebte weiter an ihrem Gazeröck chen aber es wollte ihr nicht niehr recht von der Hand gehen^ Sie vertiefte sich in trübe Gedanken. Schließlich saß sie re- aungslos auf der Kiste, die Hand müde im Schoß. Arme Lona! Sic machte sich keine falschen Hoffnungen. Längst ließ er es ihr merken, daß es aus war niit der zarten Neigung zwischen ihnen beiden. Traurig genug war es, denn sie hatte ge hofft, durch ihn ein für allemal von Pans „Schmiere" loszukommen. Das ewige Knausern dec Panna mit der miserablen Gage, die Zänkereien und das Durchhun gern von einem Tage zum andern, sie hatte es im Laufe der Zeit hassen gelernt. und Panna fürchtete sie, und die Blamage vor den Mitgliedern und dem Publikum. Ach, was' hatte sie einst für Triumphe gefeiert, und wie stolz war der Pate auf sie gewesen — vor zwei Jahren, in der schönen Universitätsstadt, wo sie den hüb schen blonden Studenten kennen lernte. Liebe Zeit, wie schrecklich lieb hatte sie ihn gehabt! Wie gut war er zu ihr; so zart und höflich ging er mit ihr um, als ob sie ein Fräulein von seinem Stande wäre. Viele bittere und dennoch süße Tränen weinte sie an jenem Abend, als sie voneinander Abschied nahmen. Er hatte sie, den Paten und seine damalige Frau zu einem Abschiedsessen in einem feinen Lokal geladen. Einen duftigen Blumenstrauß brachte er ihr mit, den sie