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Papierzeitung
- Bandzählung
- 16.1891,27-52
- Erscheinungsdatum
- 1891
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-189102704
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181079921X-18910270
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- Technikgeschichte
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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-
Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 16.1891,27-52
-
- Ausgabe No. 27, 2. April 681
- Ausgabe No. 28, 5. April 705
- Ausgabe No. 29, 9. April 729
- Ausgabe No. 30, 12. April 753
- Ausgabe No. 31, 16. April 777
- Ausgabe No. 32, 19. April 801
- Ausgabe No. 33, 23. April 833
- Ausgabe No. 34, 26. April 861
- Ausgabe No. 35, 30. April 885
- Ausgabe No. 36, 3. Mai 913
- Ausgabe No. 37, 7. Mai 937
- Ausgabe No. 38, 10. Mai 965
- Ausgabe No. 39, 14. Mai 993
- Ausgabe No. 40, 17. Mai 1021
- Ausgabe No. 41, 21. Mai 1049
- Ausgabe No. 42, 24. Mai 1077
- Ausgabe No. 43, 28. Mai 1105
- Ausgabe No. 44, 31. Mai 1129
- Ausgabe No. 45, 4. Juni 1153
- Ausgabe No. 46, 7. Juni 1177
- Ausgabe No. 47, 11. Juni 1205
- Ausgabe No. 48, 14. Juni 1233
- Ausgabe No. 49, 18. Juni 1261
- Ausgabe No. 50, 21. Juni 1289
- Ausgabe No. 51, 25. Juni 1317
- Ausgabe No. 52, 28. Juni 1341
-
Band
Band 16.1891,27-52
-
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- Papierzeitung
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No. 49. PAPIER-ZEITUNG. 1265 Jahresberichte der österreichischen Gewerbe- Aufsichtsbeamten für 1890. Im Laufe des Berichtsjahres wurden 5 892 Betriebe (gegen 4 366 im Vorjahre) mit 342 816 Arbeitern besucht. Die mechanische Kraft, welche diese Betriebe verwenden, beträgt 219 951 Pferdekräfte. Von denselben ent fallen 70 pCt. auf Dampf-, 28,9 pCt. auf Wasser- und 1,1 pCt. auf Gas-, Heissluft- und andere Motoren. Auf die Papier-Industrie kommen 236 besuchte Anlagen. Darin wurden verwendet: 188 Dampfmotoren 284 Wassermotoren 9 Gas-, Heissluft- und andere Motoren . . 37 Anlagen waren ohne Motor. Die Gesammtzahl der Arbeiter betrug 15 585, und zwar 9 386 männliche, 6199 weibliche; dieselben vertheilen sich nach Altersklassen wie folgt: 12—14 Jahre alt ... . 3 männliche, 1 weibliche 14-16 „ 288 „ 541 über 16 „ „ .... 9 095 „ 5 657 „ Arbeitspausen. Der Aufsichtsbeamte des Klagenfurter Bezirks hatte in Pappenfabriken Veranlassung, dahin einzuschreiten, dass in allen jenen Arbeitszweigen, welche nicht zum eigentlichen »kontinuirlichen« Betriebe gehören, also Satiniren, Sortiren, Packen und Holzputzerei, während der fest gesetzten Pausen auch wirklich geruht und deshalb der Motor abge stellt werde. Bezüglich der Pappen- und Papierfabriken erging ein Erlass des k. k. Handelsministeriums dahin: »dass in konkreten Fällen solche Arbeitsprozesse, welche im Hinblick auf die Eigenart des Betriebes und auf die Art des er zeugten Endproduktes bei Gefahr sonstiger Verderbniss des Materiales ebenso wenig unterbrochen werden können, als die sonstigen Stadien des kontinuir lichen Betriebes der in Rede stehenden Fabrikation, mit denen die oben er wähnten Arbeitsprozesse in unmittelbarem Zusammenhänge stehen, unter jene kontinuirlichen Arbeitsstadien subsumirt werden können, bei welchen die Sonntagsarbeit und die Verwendung von Frauenspersonen bei Nacht zu lässig ist, dass sohin die dort erscheinende Aufzählung von, als zum kontinuir lichen Betriebe der Papier- und Ilalbzeugfabrikation gehörigen Maschinen nicht dem Wortlaute nach aufzufassen sei, sondern je in Berücksichtigung der besonderen technischen Verhältnisse enger oder weiter gefasst werden könne«, iSchrecklicher Satzbau! D. Red.) Unfälle. In einer Papierfabrik versuchte der Maschinenführer das Schwungrad der Dampfmaschine, die seit 71/2 Uhr morgens abgestellt war und wieder gegen Mittag in Gang gesetzt werden sollte, dadurch über den todten Punkt zu heben, dass er mit dem Fuss in dessen Speichen trat. Er wurde dabei von dem in Bewegung gerathenen Rad ergriffen und ihm der rechte Unterschenkel abgerissen. In einer Papierfabrik hatte ein Arbeiter an dem Lager einer hochgehenden Transmission zu schmieren. Er stand bei dieser Arbeit auf der dafür be stimmten Leiter. Auf bisher nicht aufgeklärte Art kam diese ins Weichen, in seiner Angst griff nun der Arbeiter in den nicht weit davon befindlichen Exhaustor hinein, dessen Flügel ihm die Finger bis auf den Daumen wegrissen. An der Papiermaschine einer Papierfabrik hatte ein Arbeiter die Maschinenbestandtheile zu putzen. Dabei kam derselbe mit der Hand in die Zahnräder hinein und erlitt eine Quetschung des Ring- und Zeigefingers; ausserdem wurde ihm das Nagelglied des Mittelfingers abgerissen. Ursache des Unfalles: Unvorsichtigkeit des Arbeiters in Verbindung mit dem Mangel einer entsprechenden Sicherung des Zahngetriebes. In einer Steindruckerei wurde ein Lehrling bei der Arbeit an der Stein druckpresse, als ei- unversehens während des Ganges an den auswärtigen Rand der Schlittenbahn griff, von dem vorwärtsgehenden Schlitten erfasst und gequetscht; dabei wurden ihm drei Finger der rechten Hand schwer ver letzt Ursache: Unvorsichtigkeit und Uebertretung des Verbotes, während des Ganges in Maschinen hineinzugreifen. Ein Papierfabrikarbeiter wollte, um den schlecht ziehenden Antrieb riemen zu einem Querschneideapparate besser ziehen zu machen, denselben während des Betriebes an der Innenseite mit Kolophonium bestreuen, er wurde vom Riemen erfasst und ihm der Unterarm weggerissen. In einer Papierfabrik fanden 2 Arbeiter 'bei Anfang der Tagschichte im Pumpenhaus den Riemen um die Antriebwelle gewickelt. Der eine von diesen Arbeitern hatte im Pumpenhause nichts zu thun, der zweite war da selbst mit der Filz Wäsche beschäftigt. Ersterer wollte den Riemen von der Welle losmachen. Der andere Arbeiter warnte ihn und machte ihn aufmerk sam, dass diese Arbeit beim Gange der Transmissionen verboten und gefähr lich sei. Doch ehe er noch ausgesprochen, steckte der Andere die rechte Hand in den eine Schlinge bildenden Riemen, um diesen abzuziehen, wobei er mitgerissen und um die Welle geschleudert wurde. Trotz sofortiger Abstellung der Turbine fand der herbeigerufene Arzt eine Leiche vor. Die Obduktion ergab nebst doppeltem Bruche des rechten Armes Zerreissung der Leber. Dampfkessel und Dampfapparate boten im Berichtsjahre wieder mehrmals Anlass zu ernsten Bemängelungen. Der Aufsichtsbeamte des V. Bezirks berichtet hierzu: »In einer grossen Pappenfabrik Kärntens sah ich, als ich das über den unter 5 Atmosphären Druck stehenden 3 Holzdämpfern befindliche Plateau genau inspizirte, den Hebel des einen Sicherheitsventiles durch einen Holz- keil niedergehalten, eine Wahrnehmung, die den mich begleitenden Direktor gänzlich aus der Fassung brachte; dem Wärter wurde einige Tage später durch den von mir vorschriftsgemäss hierüber benachrichtigten Dampf kessel-Kommissar eine scharfe Rüge mit dem Bedeuten ertheilt, dass bei der geringsten wieder vorkommenden Unregelmässigkeit ihm das Prüfungs- zeugniss werde abgenommen werden.« Für Holzkocher und Dampftrockenzylinder fehlten bedauerlich oft die Zertifikate über die stattgehabte amtliche Erprobung, meist aus dem sehr ein fachen Grunde, weil eine solche überhaupt nicht stattgefunden hatte; auch musste das Fehlen von Sicherheits- und Reduktionsventilen bei den genannten Dampfapparaten ziemlich oft beanstandet werden. Verunreinigung fliessender Wasser. Eine Papierfabrik alten Datums im Aufsichtsbezirk Pilsen hatte durch eine Reihe von Jahren einen kleinen Fluss durch die Abwässer derart verunreinigt, dass die Anwohner wiederholt deshalb Klage geführt haben. Da diktirte Strafen nichts gefruchtet haben, übermittelte die Gewerbebehörde die sämmtlichen Bezugsakten von mehreren bereits stattgefundenen Kommissionsverhandlungen an das Gewerbe- Inspektorat zur Aeusserung und Antragstellung. Die Erhebung ergab, dass die fragliche Firma die Abwässer bisher nur in Absatzgruben, also auf mechanischem Wege, und zwar sehr mangelhaft gereinigt hat. Es wurde deshalb nachstehendes Reinigungsverfahren beantragt: »Da das in Rede stehende Abwasser äusser durch suspendirten feinfaserigen Papierstoff auch durch aufgelöste chemische Bestandtheile, herrührend vom Bleichholländer und Hadernkocher, verunreinigt ist, erscheint erforderlich, die Reinigung des selben nicht nur mechanisch, sondern auch chemisch durch geeignete Zu sätze zu bewirken, und zwar in folgender Art. Nach Passirung eines hori zontal rotirenden Siebes, worin die Fasertheilchen aufgefangen und abge schieden werden, gelangt das Abwasser durch eine Rinne in ein System von Absatzgruben, in denen dem laufenden Abwasser Kalkmilch in genügender Menge kontinuirlich zugesetzt wird. Dadurch werden einerseits die vor handenen Säuren gebunden und anderseits durch doppelte Umsetzung zwischen Kalk und Alaun, welch letzterer in allen Abwässern der Papier fabriken im Ueberschuss vorkommt, Gips und Thonordehydrat gebildet, welche beide sich schnell abreissen. Die nothwendigen zwei Systeme von Absatz bassins (wegen abwechselnder Aushebung des Sedimentes) sind in mehrere Abtheilungen, durch nach einer Seite hin der Höhe nach abfallende Zwischen wände eingetheilt, so dass nur die reinste, oberste Wasserschicht durch Ueberfall aus der einen Abtheilung in die andere gelangen kann, wogegen der Niederschlag sich am Boden sammelt. Das Wasser der letzten Ab theilung kann nun unbedenklich in den Fluss gelangen.« Wohlfahrts ein richt ungen. Dass die Sorge der Arbeitgeber um das geistige und leibliche Wohl ihrer Arbeiter in aufsteigender Tendenz begriffen ist, möge z. B. aus den Wohlfahrtseinrichtungen ersehen werden, welche in der Papierfabriks- und Verlagsgesellschaft »Steyrermühl« bestehen: 1. Die Fabriken und deren Nebenwerke besitzen 14 grössere und kleinere Wohngebäude mit etwa 162 Wohnungen, 2 Mädchenzimmer, 6 Burschen schlafsäle, welche sämmtlich unentgeltlich zur Benützung überlassen sind. Zu den meisten Wohnungen gehört ein Stück Gartenland. 2. Die Fabrik besitzt ein eigenes Schulhaus mit 3 Klassen und bestreitet für diese Schule die Klassenzimmer, 3 Lehrerwohnungen, Heizung, Beleuch tung und Reinigung aus Eigenem. 3. Die Fabrik stellt der Fabrikkrankenkasse das Fabrikspital mit 3 Krankensälen, Wärterwohnung usw., sowie die Wohnung des Arztes billigst bei. 4. Die Fabrik besitzt ein eigenes Gasthaus, in welchem Getränke und Speisen zu vorgeschriebenen billigen Preisen verabfolgt werden. Die Quali tät des Gebotenen unterliegt der Kontrolle der Direktion. 5. Die Fabrik hat dem bestehenden Konsumvereine, welcher Lebens mittel zu billigem Preise verkauft, ein eigenes Lokal errichtet mit Verkaufs- bude, Magazin, Keller und Fleischbank und stellt dem Vereine den auf Fabrikskosten gefüllten Eiskeller zur Verfügung. 6. In der Papierfabrik befinden sich 3 Koch-, Wärme- und Essstuben mit Sparherden, in welchen sich die Arbeiter das mitgebrachte Essen kochen, resp. wärmen können, und wo die Leute sich in den Arbeitspausen auf halten. In der Holzschleiferei Kohlwehr ist eine gleiche Einrichtung ge troffen. 7. Während der Winterzeit wird in einer der Wärmestuben mittags Suppe und Rindfleisch verabreicht, und zwar z. B. ein Knödel mit 3/4 Lit. Fleischbrühe und 20 g Rindfleisch für 14 Kreuzer. 8. Langjährige, invalid gewordene Arbeiter wurden bis jetzt aus dem Betriebe unterstützt. Es sind deren gegenwärtig 19 Arbeiter mit monatlich 134 Gulden Unterstützung; ferner erhalten 5 Wittwen von verstorbenen Arbeitern wöchentliche Erziehungsbeiträge von je 1 Gulden 20 Kreuzer. Diese Lasten soll in Zukunft ein zu diesem Zwecke angesammelter Unter stützungsfonds von 50 000 Gulden übernehmen, dessen Verwendung durch Statuten, welche der behördlichen Genehmigung entgegensehen, geregelt werden. 9. Unter den Beamten und Arbeitern besteht bereits ein Spar- und Vorschuss verein mit monatlichen Einlagen, welche Einrichtung erst in der Entwicklung begriffen ist. Binnen kurzem wird auch eine Arbeitersparkasse ins Leben gerufen sein. 10. Zur Versorgung der Arbeiterwohnungen mit genügendem Nutz wasser wurde eine besondere Hochdruckleitung mit Auslaufbrunnen, Hy dranten und Hochreservoir gebaut. 11. Brennholz und Kohle erhalten die Arbeiter zu sehr niedrigen Preisen von der Fabrik. 12. Zur ersten Hilfeleistung bei Unglücksfällen sind 3 grosse Verband kasten vorhanden, auch wurde ein Lehrkursus für erste Hilfe abgehalten, an welehem sich 30 Beamte und Arbeiter betheiligten. 13. Alljährlich am 24. Dezember findet eine Bescheerung aller Arbeiter kinder unter 12 Jahren statt, welche mit Kleidungsstücken, Schulrequisiten u. dergl. beschenkt werden. Im letzten Jahre waren es nicht weniger als 350 Kinder. 14. Ein Kindergarten und eine Kinderbewahranstalt werden nächstens ins Leben gerufen werden. mit 7 044 Pferdekräften „ 20 655 „
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