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1222 PAPIER-ZEITUNG. Neue Geschäfte und Geschäftsveränderungen. Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntniss zu gehen die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Die Firma Westfälische Papierwaaren- und Dütenfabrik Ed. Padberg ist erloschen. Das Geschäft ist offene Handelsgesell schaft geworden und wird von den Inhabern, Buchdruckereibesitzer Eduard Padberg und Kaufmann Julius Vahle in Dortmund, unter der Firma Westfälische Papierwaarenfabrik Dortmund, Padberg & Vahle weitergeführt. Herr Henry Verger in Paris hat seinem Vertreter in Ham burg, Herrn Georges Fauqueux, Prokura ertheilt. Aktien - Gesellschaft für Monier-Bauten vorm. G. A. Wayss & Co. zu Berlin mit verschiedenen Zweigniederlassungen. Der Ingenieur Gustav Adolf Wayss ist aus dem Vorstande aus geschieden. Der Regierungs-Baumeister Matthias Koenen zu Berlin ist Vorstand der Gesellschaft geworden. Dadurch sind die Verrich tungen desselben als stellvertretendes Vorstandsmitglied erloschen. Das Grundkapital beträgt jetzt 2 250 000 M. und ist eingetheilt in 2250 Aktien über je 1000 M. Die Aktien lauten auf jeden Inhaber. Die Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung des Herrn Conrad Schmidt in Graz ist durch Kauf auf Herm Hans Wagner daselbst übergegangen, der sie unter seinem Namen weiterführen wird. Ver- treter sind die Herren Hermann Schultze in Leipzig und Moritz Perles in Wien. Am 4. Juni fand die feierliche Grundsteinlegung zu der Chromo-, Glacee- und Buntpapier-Fabrik von Bergmann & Co in Leutzsch bei Leipzig im Beisein der Inhaber der Firma, Herren Oskar Richter und Alfons Gödecke, und ihrer Angehörigen, sowie der Leiter des Baues, der Geschäftsbeamten und einer Anzahl geladener Gäste statt. Nach einer längeren Ansprache des Herrn Oscar Richter, in welcher die Entstehung und bisherige Thätigkeit seines Hauses geschildert wurde, erfolgte die eigentliche Handlung der Grundstein legung durch die übliahen, von sämmtlichen Theilnehmern ausge führten drei Hammerschläge, die von Glückwünschen und der Bedeutung der Sache angepassten Sinnsprüchen begleitet wurden. Den Schluss der Feier bildete ein in Erb’s Waldhof in Barneck ab gehaltenes Festmahl, welches in der fröhlichsten und ungezwungensten Weise verlief und mit Trinksprüchen ernsten und heiteren Inhalts gewürzt war. Das einen Flächenraum von etwa 17 000 •m um fassende Land liegt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Leutzsch bei Leipzig und soll durch ein Privatgeleis mit dem Güterbahnhof verbunden werden. Konkurs. Nachlass-Vermögen des verstorbenen Buchhändlers Siegfried Berendsohn zu Hamburg, früheren alleinigen Inhabers der Finnen E. Jensen & Co., F. H. Nestler & Melle’s Verlag. Verwalter ist Kaufmann Friedrich Busse, Bleichenbrücke 3. An meldefrist bis zum 4. Juli, allgemeiner Prüfungstermin 14. Juli. Konkurs. Gustav Stark, Buchhändler in Wiesbaden. Rechts anwalt Guttmann daselbst ist Konkursverwalter. Anmeldefrist bis 23. Juni, Prüfungstermin 1. Juli. Konkurs. Buchhändler Friedrich Ferdinand William Strauss zu M.-Gladbach. Termin zur Prüfung der nachträglich ange- meldeten Forderungen 19. Juni. Konkurs. Gustav Adolf Berger, Papierwaaronfabrikant in Hofhainersdorf, in Firma Gustav Berger. Ortsrichter Gustav Katzschner in Sebnitz ist Konkursverwalter. Anmeldefrist bis 2. Juli, allgemeiner Prüfungstermin 11. Juli. Konkurs. Gordon & Unger, Geschäftsbücherfabrik in Brieg. Termin zur Prüfung nachträglich angemeldeter Forderungen 3. Juli. Konkursaufliebungen. Paul Diering, Buchbindermeister in Konitz, früher in Fischhausen. — Friedrich August Weber, Holzsehleifereibesitzer in Hammerunterwiesenthai. Der König!. Kommerzienrath Herr Albert DamckeinChar- lottenburg, früher Mitinhaber der Charlottenburger Papier und Pappenfabrik Gebrüder Damcke, ist am 5. d. M. gestorben. Fabrikfest. Am 6. Juni d. J. veranstaltete die Osnabrücker Papierwaaren fabrik (Loewenstein & Formstecher) in Berlin, unter Theilnahme vieler Geschäftsfreunde ihr diesjähriges Fabrikfest in Gestalt einer Wagenfahrt nach Schloss Schlachtensee. Die Arbeiter hatten das Fest unter Beistand der Besitzer veranstaltet. Die zierliche Ein ladungskarte, die durch ein hübsches, den Zweck der Einladung ver sinnbildlichendes Rokokobildchen geschmückt war, bekundete schon den guten Geschmack und die Leistungsfähigkeit des Hauses auf dem Gebiet der Luxuspapier-Industrie. Als Theilnehmer hatte sich auch der Londoner Vertreter des Hauses, Herr Delgado, eingefunden. In 8 stattlichen Kremsern, d. h. grossen, in Berlin zu solchem Zwecke üb lichen offenen Wagen, die etwa je 20 Personen fassen, und mit Musik fuhren um 7 Uhr früh die Theilnehmer nach dem Grunewald, wo hinter Hundekehle fröhliche Frühstücksrast gehalten wurde. Nach Ankunft in Schloss Schlachtensee fand eine photographische Gesammtaufnahme der Theilnehmer statt, woran sich eine grosse Verloosung schloss, bei der zunächst 180 von der Fabrik, den Be amten und von Geschäftsfreunden gestiftete Gewinne zur Vertheilung kamen. Hieran schloss sich eine besondere Verloosung von 22 werth- vollen goldenen Uhren, Brochen, feineren Albums usw. unter 22 Arbeitern, welche der Fabrik schon über 4 Jahre angehören. Nach einem kleinen Tanzvergnügen fand gemeinsame Mittagstafel statt, bei der zahlreiche Tischreden von dem guten Einvernehmen der Arbeiter mit den Fabrikherren Zeugniss ablegten. Die seit 7 Jahren in Berlin bestehende, stetig gewachsene Fabrik hat gegenwärtig über 180 Arbeiter und Arbeiterinnen und wird demnächst die 20 OOOste Ver sendung zu verzeichnen haben. Dieser Erfolg wurde hauptsächlich den Mitarbeitern zugeschrieben, welchen stets gute Behandlung und aus kömmlicher Lohn gewährt wurde. Dem Schreiber Dieses wurden von den Mitarbeitern Lohnzahlen mitgetheilt, welche diese Angaben bestätigten. Die Ruhepause wurde zu Einzelvergnügungen, wie Kegelspiel, Kahnfahrten, Scheibenschiessen und Tanzen benutzt. Darauf fanden verschiedene photographische Gruppenaufnahmen statt, darunter eine Gruppe der Inhaber, Beamten und Gäste. Nachdem gemeinschaftlich Kaffee eingenommen und dabei zwei flotte Lieder gesungen waren, wurden unter grossem Jubel 12 phan tastische Ballons in die Lüfte gesandt. Die Fabrik hatte in Gemein schaft mit den Arbeitern ein hübsches Banner gestiftet, dessen Be deutung durch eine Rede des Oberpressvergolders Herrn Weyer klar gelegt wurde. Gemeinschaftliche Gruppenspiele auf der Wiese am Ufer des Sees füllten die verbleibenden Nachmittagsstunden aus. Beim gemein schaftlichen Abendbrot wurde von den Gästen in kurzen Reden Dank für das gelungene Fest und der Wunsch für ferneres gutes Einvernehmen der Fabrikanten und Arbeiter zum Ausdruck gebracht. Mit allgemeinem durch Polonaise eingeleitetem Tanz schloss bei bengalischer Beleuchtung das schöne Fest. Alle Gäste erhielten als Andenken einen eigenartigen, sehr schönen Kalender. Frankfurter elektrische Ausstellung. Besucher der Ausstellung fanden in der Zeit vom 20.—25. v. M. eine geradezu jammervolle Unvollständigkeit vor; kaum der vierte Theil der Ausstellung war fertig, nicht einmal das Portal am Eingang. Einige Dampfkessel und Dampfmaschinen waren im Gange, desgleichen die Tingeltangel und Bierhäuser. Von den Ausstellern war noch keiner mit seinen Anordnungen fertig. Die Kraft-Uebertragung ab Laufen wird erst Ende August in Gang kommen. Unser Gewährs mann, der als Geschäftsinhaber nur ungern Zeit für Ausstellungs reisen opfert, aber dies that, weil er etwas zu lernen hoffte, musste unverrichteter Sache zurückkehren. Ebenso wird es vielen andern gegangen sein. Die Gepflogenheit, derartige Ausstellungen schon im unfertigen Zustande zu eröffnen und damit das Publikum glauben zu machen, es fände etwas vor, was den Besuch lohnt, muss aufs Schärfste verurtheilt werden, umsomehr, als ähnliche Vorkommnisse sich mehrfach wiederholt haben. Ausstellungen wie diese werden doch nicht so kurzer Hand vorbereitet, dass man nicht zur gegebenen Zeit fertig sein könnte, und wenn man es nicht sein kann, ist es Pflicht der Veranstalter, das Publikum hiervon zu benachrichtigen, damit es seinen Besuch aufschiebt und nicht um Zeit und Geld ge bracht wird. Ausstellung in Frag. Die diesjährige General-Versammlung des Vereins der Oester- reicliisch-Ungarischen Papierfabrikanten findet am 26. Juni in Prag statt. Bei dieser Gelegenheit soll auch die Prager Landesausstellung besucht werden. Da es, wie gewisse allbekannte Vorgänge gelehrt haben, nicht rathsam ist, in diesen Räumen deutsch zu sprechen, empfehlen wir den betheiligten Fachgenossen, noch rasch czechisch zu lernen, und wünschen, dass ihr körperliches Wohlbefinden beim Verlassen der Ausstellung eben so gut sein möge, wie beim Eintritt. esa ..... .t-.-.v Einzige Specialfabrik für den gesammten Stereotyple: Bedarf: Carl Kempe, Nürnberg. [50970 [53371 ], : Briefumschlag-Maschinen 2 anerkannt beste Construction, liefert als Spezialität • nebst allem Zubehör [227