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1154 PAPIER-ZEITUNG. No. 45. Name Firma Ort Louis Paul Louis Paul & Co. Radebeul Gustav Rostosky, Kommerzienrath Holzstoff und Papierfabrik Nieder- schlema Niederschlema Martin Schroeder Sieler & Vogel Leipzig Max Schroeder do. Gölzern Th. Schwartzkopf vom Hause Gustav Toelle Oberschlema Heinrich Toelle Gustav Toelle Niederschlema Th. Toelle do. Oberschlema J. Weinberg Hochstein & Weinberg Berlin Robert Wilisch sen. Gebr. Wilisch Schneeberg i. S. Robert Wilisch Robert Wilisch Plaue Alex Wilisch Gebr. Wilisch Schneeberg i. S. Otto Winkler Papierprüfungsanstalt Leipzig Dr. v. Woydt Bürgermeister Schneeberg Der Vorsitzende, Herr Kommerzienrath Alois Dessauer, eröffnet 1/210 Uhr die Versammlung, begrüsst die Anwesenden aufs herzlichste und giebt Herrn Bürgermeister Dr. v. Woydt- Schneeberg das Wort. Bürgermeister Dr. von Woydt begrüsst im Namen der Stadt Schneeberg die Versammlung mit einem herzlichen Glückauf! und wünscht, dass die Verhandlungen recht erspriesslich sein mögen. Vorsitzender dankt Herrn Bürgermeister Dr. von Woydt im Namen der Versammlung für das bekundete Interesse. 1. Bericht des Vorsitzenden über den Stand des Vereins und die Lage der Buntpapierindustrie. Vorsitzender: Der Verein Deutscher Buntpapierfabrikanten zählt 55 Mitglieder, davon sind 48 Buntpapierfabrikanten und 7 Gold- und Silberpapierfabrikanten. Herr Lell aus Stuttgart ist ausgetreten aus einem Grunde, der mit dem Verein nichts zu thun hat. Die Firma Gustav und Hein rich Benecke in Löbau, die als geistiger Vater des Vereins gelten kann, da die erste Anregung zu dessen Bildung von ihr ausging, die aber nach wenig Jahren austrat, ist erfreulicher Weise wieder eingetreten. Der Vorsitzende verbreitet sich über die gegenwärtige Lage der Buntpapierindustrie und theilt Einzelheiten mit. Im ganzen war das aufgerollte Bild wenig erfreulich, da die Erzeugung immer theuer und die Waare infolge heftigen Wettbewerbes immer billiger wird. Hierzu kommt noch, dass viele Staaten ihre Zölle erhöhen, um die Einfuhr zu erschweren und sogar unmöglich zu machen. Es kommen Verkäufe vor, die den Fabrikanten Schaden bringen müssen, und die Vermieden würden, wenn die Erzeuger alle Unkosten mit in Rechnung zögen und damit den wirklichen Herstellungspreis der Waare er mittelten. 2. Rechnungsablegung durch den Kassirer Herrn Abel. Abel verliest folgenden Kassenbericht: Soll. Haben. lö.Spt. 1890 22. Mai 10/26 50 61 26 ■3011 An Saldo-Vortrag . 2301 M. bis Bestand . . . 55 Beiträge ä 10 Sparkassen-Zinsen 1890 .... Aktien-Zinsen 1000M. sächs. M Pf. 2389 50 550 — Rente . . 22,50 M. 500M. 31/,°0 Stadt-Anlh. 17,50 „ 500M. Preuss. Bodenkredit 10,— „ 225 M. Ren tenbriefe . 9,00 „ Verkaufte 500 M. Bo denkredit . 2,50 „ 29 Spt 1890 22. Mai 1891 Antheila Ausgaben bei der Gen.-Versamml. '/ 2 von 117 M. 50 Pf. ■/»DrucksachenfürBe- i[ Schlüsse I| 1/2 Antheil an Glas, Rahmen, Verpackung für40 Diplome, 1/, von I 275 M. 50 Pf. . . 1, Antheil am Aus- ! schreiben von 40 Di- j : plomen von 40 M.' 12 Antheil für steno ¬ graphische Arbeit bei der Gen.-Versamm lung von 40 M. . . j 1/2 C. Hofmann für j 57 Mitglieder, 1 zu 5 M. (1889), 56 zu 4 M. (1890) . . . Antheil für Rechts-: hilfe an Rechtsanwalt v. Holtzendorf . . 1/ Portoauslagen des Vorsitzenden 1890, Bestellgeld für Post anweisungen, Mahn briefe, Schreib waaren vom 15./9. 90 bis 22./5.91. Kursverlust! auf verkaufte Aktien M. P 58 75 I 60 75 137 75 20 — 20 — 229— 100— 83 26 ■Saldo ;2301 75 ,3011126 davon 1000 M. sächs. Rente . . 862 M. 40 Pf. 500 „ 3* 2 % Stadtanleihe 500 „ — „ 225 „ 4% Rentenbriefe 236 „ 70 „ baar bei der Sparkasse . 702 ,, 65 „ 2301 M. 75 Pf. Der Verein zählt 55 Mit glieder, davon sind 4 mit je 10 M. Beitrag im Rückstände. Zur Prüfung der Rechnung wird von der Versammlung Direktor Heuser-Stralsund ernannt. Derselbe erklärt sich dazu bereit und wird auch Einsicht in die Staatspapiere, Baarbestände und das Spar kassenbuch nehmen. Dem Kassirer wird vorbehaltlich Richtigbefund Entlastung ertheilt. (Siehe Bericht über die General-Versammlung des Schutz Vereins der Papier industrie.) 3. Die Fortschritte in der Buntpapierfabrikation, ins besondere in den Streich- und sonstigen Hilfsmaschinen. Vorsitzender: Ich habe mir gestattet, sämmtliche Herren Maschinenfabrikanten, welche sich mit der Anfertigung von Hilfs- maschinen befassen, einzuladen. Im vorigen Jahre entstand hierüber ein Meinungsaustausch, der anfangs unliebsam zu werden schien. Nach erfolgter Aufklärung machte sich die Ansicht geltend, dass es nicht allein Berechtigung habe, sondern sehr erwünscht sei, in unserer Versammlung über derartige Verbesserungen zu sprechen, da wir unsere Ansichten austauschen und uns gegenseitig Nutzen bringen wollen. Frambach: Seit der letzten Versammlung sind nicht so be deutende Fortschritte in der Buntpapierfabrikation gemacht worden, dass es sich lohnte, darüber ausführlich Vortrag zu halten. Meine Firma befasst sich damit, Färbmaschinen umzubauen und neue Maschinen zu konstruiren, ist mit letzteren aber noch nicht soweit gekommen, um damit an die Oeffentlichkeit zu treten. Wir werden seiner Zeit nicht verfehlen, die Herren durch Veröffentlichung in der Papier- Zeitung damit bekannt zu machen. Müller: Wesentliche Fortschritte in Färbmaschinen für endloses Papier sind seit der letzten General-Versammlung kaum gemacht worden. Die meiste Aufnahme hat die Einrichtung gefunden, womit man 2 Rollen zu gleicher Zeit streichen kann. Früher trat man dieser Fabrikation mit Misstrauen entgegen, weil die zur Färbmaschine ge hörenden Aufhänger und Roller unvollkommen waren. Jetzt kann aber jeder Buntpapierfabrikant, der Platz hat, statt der einfach breiten eine doppelt breite Färbmaschine aufstellen, um 2 Rollen nebenein ander zu färben. Ueber das Aufträgen mit laufendem oder gezogenem Filz sind die Ansichten sehr verschieden. Die Bogenstreichmaschinen, die besonders zu dickem Papier, Kartons und Pappen dienen, sind zu solcher Vollkommenheit gelangt, dass man die feinsten Chromokartons, sowohl mit 1 als auch 2 Strich und auch doppelseitig färben kann, ohne dass die Rückseite beschmutzt wird. Im Anschluss an diese Bogenfärbmaschinen sind die Trockner entstanden. Das Ablegen der gefärbten Bogen auf Pappe war sehr lästig, bedurfte viel Bedienung, und das gefärbte Papier wurde durch Anstossen beschmutzt. Durch die Trockner ist die Färbmaschine zwar nicht leistungsfähiger geworden, die Ausführung aber sauberer und feiner. Die Amerikaner wenden der Bogenstreicherei jetzt auch grössere Aufmerksamkeit zu; ich habe die zweite Maschine nach den Ver einigten Staaten zu liefern. Die amerikanischen Streichmaschinen für Rollen weichen bekanntlich von unsern ab, sie sind aus der heutigen Cylinder- und früheren Tischstreichmaschine zusammengesetzt, sollen aber gut arbeiten. Mir macht es den Eindruck, als wenn man in den Vereinigten Staaten zum Streichen von Chromokartons in Bogen anstatt in Rollen noch keine eigene Bauart besässe. Es ist bekannt, dass für gewisse Chromokartons die Bogenstreichmaschinen als Er satz für Handarbeit dienen. Weinberg: Die Bogentrockner mögen Vortheile bieten, sparen aber keine Arbeitskräfte und nehmen viel grösseren Raum in Anspruch als Gerüste. Sie sind schon etwas dadurch verbessert worden, dass sie mehr in die Höhe als in die Länge gehen. Dies ist von Be deutung, weil die Fabrikräume an vielen Orten sehr theuer sind. Frenzel: Unsre Arbeiten sind noch nicht soweit vorgeschritten, dass darüber schon etwas gesagt werden könnte. Der schriftliche Bericht des Maschinenfabrikanten J. Fischer in Nordhausen wird infolge Widerspruchs und nach eingehender Be sprechung nicht verlesen, sondern nur zur Einsicht ausgelegt. 4. Stellungnahme der Buntpapierindustrie zu den dem nächst ablaufenden Zoll- und Handelsverträgen. Vorsitzender: Wir bekommen öfters Anfragen vom Königl. Preussischen Handelsministerium, welches eine sehr grosse Rücksicht nahme auf grössere Industriegruppen zeigt. Der Minister wendet sich an uns mit verschiedenen Anfragen. (Der Vorsitzende verliest eine solche Anfrage über die Betheiligung an der Ausstellung in