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Wo. 44. PAP IER-ZEITUNG.1131 Der Druck eines und desselben Ladegewichts vertheilt sich aber auf der Waldbahn durch die zu längeren Geleisrahmen verbundenen Schienen und Schwellen hindurch auf eine unverhältnissmässig, mindestens 20mal grössere Auflagefläche, wodurch der Einheits flächendruck bedeutsam herabgemindert und ein Einsinken in noch so weichen Wald- oder Feldboden zur Unmöglichkeit wird. Die Last geht glatt und anstandslos darüber hinweg und bedarf auch schon deshalb nur sehr viel geringerer Zugkräfte, weil sich die Reibungs widerstände zwischen Räder und Schienen bekannterweise so viel geringer stellen als zwischen Wagenrad und Waldweg, ja geringer als zwischen Rad und bestgepflasterter Strasse. erfolgt durch Hakenschrauben, Fig. 2, von welchen je eine auf jeder Seite der Schiene angebracht wird. Man führt den hakenförmig ab- gebogenen Theil in die Oeffnungen ein, welche in dachförmig aus dem Schwellenkörper herausgetriebenen Buckeln ausgespart sind, (Fig. 1) und zieht die Muttern fest an. Es genügt, wenn diese Be festigungsart bald auf der einen, bald auf der anderen Seite angewendet wird. Fig. 3 zeigt die auf der Hohlschwelle verschraubte Schiene. Die beiderseits angesetzten Laschen lassen erkennen, wie die Schienen in der Längsrichtung unter einander verbunden werden. Für leicht bewegliche Bahnen, welche häufig ihre Lage und Richtung wechseln sollen, wendet man zur Schienenverbiudung am Es erscheint somit als lohnende Aufgabe, dahin zu wirken, dass die Waldbahnen mehr und mehr in Benutzung genommen werden. Diese Bemühungen dürften aber schon deshalb nicht auf Schwierig keiten stossen, und schon deshalb von Erfolg gekrönt sein, weil es sich erwiesen hat, dass in den meisten Fällen die Abfuhr des Holzes mittels der Eisenbahnschiene billiger und wirthschaftlicher ist, als die Fortschaffung auf gewöhnlichem Fuhrwerk nach althergebrachter Art. Es liegt auf der Hand, dass ein verbilligtes Transportmittel dem Werth des Holzes zugute kommt, ja dass wohl häufig ein Wald bestand erst dann nutzbar gemacht werden kann, wenn man imstande ist, die Hölzer auf wohl feilere Weise an die grosse Land strasse, die Eisenbahn, an floss-oder schiff bare Flüsse zu bringen. * * * Im Hinblick auf die grosse Bedeutung, welche der Waldbahn zuge schrieben wer den muss, lassen wir den vor stehenden An gaben unseres vortheilhaftesten die sogenannten »Schuhwinkel-Laschene (Fig. 4) an. Dieselben werden zur Hälfte ihrer Länge wie gewöhnliche Laschen an den Schienenkopf angeschraubt, umfassen gleichzeitig den Fuss und stützen den Kopf der Schiene. Die vorstehende Hälfte, in welche die zweite Schiene hineingesteckt wird, erweitert sich nach aussen hin und gewährt der hineingesteckten Schiene einigen Spiel raum, sodass dieselbe in mehr oder minder grossem Winkel zu der ersten Schiene gelegt werden kann, was zur Bildung von leichten Kurven im Geleise von Bedeutung ist. Die Spur weite wird am besten so ge wählt, dass ein Schienenkopf vom andern, im Lichten ge messen, 60 cm entfernt ist. Die Kgl. Preussische Forstverwal tung hat diese Spurweite für alle ihre Wald bahnen einge führt. Aus Schienen, Schwellen und Stossverbindun gen werden die Geleisrahmen, Fg.5,zusammen gesetzt, welche beim Legen der Waldbahn die Fig. 6. geschätzten Fachgenossen und Mitarbeiters eine kurze Beschreibung der Bestand theile und Anbringungsart einer Waldbahn folgen und bemerken, dass wir die Angaben hierzu dem Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation in Bochum-Westfalen verdanken, welcher solche Bahnen in guter Ausführung liefert. * * * Als Schienen werden für Waldbahnen sogenannte Vignol-Schienen aus Bessemerstahl, 60 bis 65 mm hoch, 6 bis 6,8 kg das Meter schwer, empfohlen, als Schwellen napfförmig / \ gebogene Stahl schwellen, Fig. 1. Die Befestigung der Schienen auf den Schwellen Einheit bilden. Die Zusammenfügung der Geleisrahmen erfolgt vor dem Legen an geeigneter Stelle. Die fertigen Rahmen werden auf Wagen gestapelt, zum Anfangs- beziehungsweise Endpunkt des gewünschten Geleises gefahren und dann in der einfachen Weise gelegt, welche Fig. 6 veranschaulicht. Bei Weg-Biegungen können die Geleise entweder mittels der Schuhwinkel-Laschen Fig. 1 polygon artig gelegt werden, indem man an der Aussenseite der Kurve kleine Lücken zwischen den Schienen lässt, oder man verwendet besondere Kurvenrahmen, welche auf Bestellung fertig montirt ge liefert werden. Weichen verschiedener Art dienen zur Herstellung von Ab zweigungen.