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1 1 3 t t 5 1 r 3 1 1 e 1 3 S i s 8 t n 5 * e i. e r t e n s o s t r r ii "" r h e 1 Ii e No. 42. PAPTER-ZETTUNG. 1081 Jahresbericht der Königlich Sächsischen hörde dem Werkführer dieses Betriebes Genehmigung zur Verabfol- Gewerbe-Aufsichtsbeamten für 1890. gung von Speisen und Getränken an die Arbeiter. Dies führte zu (Schluss zu No 41.) I Unzuträglichkeiten, weil die Arbeiter glaubten, hierbei übervortheilt Gesundheitsschädliche Einflüsse. zu werden, .letzt besorgt, im Einverständniss mit dem Besitzer der In einer Pappen-Fabrik beschwerte sich ein Arbeiter darüber, dass Fabrik, ein Arbeiter die Speiseausgabe, welcher Brod und Fleisch, die Rohmaterialien in den Holländern unangenehm stinkende Schmutz-1 sowie Bier zum Selbstkostenpreis hingiebt und für seine Mühewaltung reste zurückliessen, welche bei Reinigung der Maschinentheile lästig durch die Rabattgewährung der Lieferanten entschädigt wird. wären. Die Angelegenheit wurde der zuständigen Behörde übergeben, I In den verschiedenen Zweiganstalten einer grossen Papierfabrik welche eine bezirksärztliche Revision des Betriebs veranlasste. wird, und zwar in besonders hierfür eingerichteten Kantinen, durch Schutz der Nachbarn genehmigungspflichtiger Anlagen. damit Beauftragte, jedoch gleichfalls nur gegen Baarzahlung, Bier Der Verunreinigung fliessender und stehender Gewässer wurde I und kalte Kost zum Selbstkostenpreise abgegeben. wie bisher, auch im Jahre 1890 besondere Aufmerksamkeit zugewendet, I Der Gesammtumsatz bei sämmtlichen Kantinen, welche von und es waren im Aufsichts-Bezirk Dresden 22 hierauf bezügliche Be- Seiten der Fabrikleitung sehr scharf kontrollirt werden, beträgt hier richte an die Polizeibehörden abzugeben. Die Färbung eines Baches! etwa 7900 M. bei etwa 730 Arbeitern. durch rothe Anilinfarbe, welche zur Herstellung tiefrothen Papiers in WohlfahrtK-Einrichtungen. Anlässlich des goldenen Geschäfts einer Papier-Fabrik des genannten Bezirks verwendet worden war. Jubiläums der Tapetenfabrik von August Schütz in Wurzen wurde wurde in einer Entfernung von 25—30 km des Flusslaufes vom der dasselbe feiernden Versammlung durch den jetzigen Besitzer Ursprungsorte ab noch im Wasser wahrgenommen und führte zu einer I C. Schütz eröffnet, dass zu Ehren des Tages eine Stiftung von Beschwerde aus einem anderen Aufsichts-Bezirk. 110 000 M. errichtet worden sei, deren Zinsen zur Unterstützung Bis jetzt scheint die Chemie noch keine ausreichenden Mittel zuarbeitsunfähiger, treuer Diener der Fabrik dienen soll. besitzen, um die starke und schon durch ganz kleine Mengen von An die zehn dienstältesten Arbeiter und Arbeiterinnen der Anilinfarben entstehende Färbung der Abgangswässer bei der Her- Patentpapier-Fabrik zu Penig wurde gelegentlich eines Fabrikarbeiter- Stellung von Papier oder beim Färben von Stoffen beseitigen zu können: I festes die erstjährige Zinsenrate einer vom Kommerzienrath Vogel für gewöhnlich ist jedoch die Verunreinigung schon nach kurzem begründeten Julius und Agnes Vogel-Stiftung« in Form einer Spar- Flusslauf eine verhältnissmässig geringe, weil eine ausserordentliche kassen-Einlage vertheilt. Ausserdem hat die Fabrik-Direktion in Er- Verdünnung eintritt, und nur noch eine schwache Färbung wahr-innerung an den Eintrittstag des vorgenannten Stifters in die Fabrik zunehmen ist. für 36 Arbeiter, welche sämmtlich schon 1868 bei der Firma in Die Verunreinigung der Müglitz durch Einlauf von Strohkocher- Arbeit standen, je eine Sparkassen-Einzahlung bewirken lassen. lauge dauert fort, und es sind mehrfach Klagen der unterhalb liegenden Um die mit Fabrikations- und Dienstprämien bedachten Arbeiter Grundstücksbesitzer eingegangen. Dieser Uebelstand kann nur durch einer Strohstoff-Fabrik vor dem Verlust des Arbeitsverdienstes für Erbauung eines weiteren Eindampfofens beseitigt werden. Dass die die Festtage zu schützen, die im Laufe des Jahres an Wochentagen Eindampfung der Wässer gründlich hilft, ist an der Mulde bei gefeiert werden müssen, ist deren Stunden- oder Tagelohn in festen Freiberg zu ersehen, nachdem die Genehmigung zur Vergrösserung Wochenlohn umgewandelt worden. der Strohstoffanlage einer Papier-Fabrik nur unter der Bedingung Die männlichen Arbeiter der vorerwähnten Schroder sehen ertheilt worden war, dass sämmtliche entstehenden Laugen- und Abfall- Papierfabrik zu Gölzern erhalten nach einer zehnjährigen Dienstzeit wässer dieser Anlage einer Eindampfung zu unterziehen seien. Der Prämien in Höhe von 60 bis 75 M, die weiblichen Arbeiter solche früher auf der Mulde schwimmende dicke Schaum ist jetzt gänzlich von 40 M., während erstere nach 2;> Jahren 300 M., letztere 200 M. verschwunden. in die vorhandene Sparkasse eingezahlt erhalten. Bei Arbeiter- Die vor ihrer Einleitung in die Chemnitz bisher nur in einer Jubiläen wird den betreffenden Leuten ein Anerkennungsdiplom im Läutergrube unvollkommen gereinigten Laugenwässer einer Strohstoff- Beisein sämmtlicher Mitarbeiter überreicht. Den Arbeitern wird Fabrik werden jetzt nach dem Verfahren von .1. Schwager in Berlin ferner eine Art Dividende gewährt, welche auf sämmtliche Ange- behandelt, wobei die darin enthaltene Soda wieder zurückgewonnen stellte, sofern sie nicht in Akkordlohn arbeiten, ausgedehnt ist. Die wird. Die Natronlauge wird in Abdampfapparaten bis zum zäh- Berechnung derselben geschieht in folgender Weise: Hat die Pro- flüssigen Zustand eingedickt, und die in derselben enthaltenen duktion eine gewisse Höhe erreicht, so dass sich ein Gewinn für die Kohlenwasserstoffe dienen zur Heizung des Calcinirofens. Für den Unternehmer ergiebt, so tritt bei einer Ueberschreitung der für jede Fall, dass sich nach Inbetriebsetzung'der Anlage noch üble Gerüche Maschine angenommenen Nominalerzeugung eine Vergütung für jedes verbreiten, ist der Unternehmer gehalten, die Abgase unter den Rost Mehr, und zwar im Verhältniss zum-Lohne, ein. Der Gewinnantheil einer Feuerungsanlage zu leiten, um die vollständige Verbrennung ist nicht unwesentlich und erreicht z. B. bei den Werkführern auf derselben vor ihrem Eintritt in den Schornstein herbeizuführen. Grund der 1889 ermittelten Zahlen einen Betrag von über 400 M. Eine Beschwerdesache, welche sich auf die angebliche Belästi- auf Kopf und Jahr. Weiter besteht hier eine Pensionskasse, die den gung der Nachbarschaft durch das Geräusch der Holländer in einer in der Arbeit alt oder invalide gewordenen Angestellten eine Jahres- Papierfabrik bezog, wurde als unbegründet zurückgewiesen. rente von 120 bis 150 M. sichert, und zwar neben der durch In einer Dachpappen-Fabrik mit Theerdestillation wurden wiederum Gesetz vorgeschriebenen Rente. Das hierzu bestimmte Stammkapital behördlich nicht gestattete Abweichungen von den Konzessions-von 42 000 M. rührt von Stiftungen her und wird von den Unter bedingungen festgestellt, welche diesmal zur Bestrafung der Besitzer nehmern durch jährliche Zuschüsse vergrössert. In der Fabrik führen dürften. Sparkasse werden die Einlagen der Arbeiter mit 5°/ verzinst. Eine Beschwerde richtete sieh gegen eine Papierfabrik wegen Endlich haben die Fabrikbesitzer 5 Arbeiter- Wohnhäuser errichtet, unangenehmen, durch die Lumpenkocherei verbreiteten Geruchs, zu denen auch Gartenland gehört. Die Wohnungen werden den- Die Beschwerde war begründet, und es wurde, das zur Beseitigungjenigen Personen unentgeltlich überlassen, mit deren Führung die des Uebels Erforderliche vorgeschrieben. Arbeitgeber zufrieden sind. Wirth schaftliche Zustände. Aus der in einer grösseren Papierfabrik des Aufsichts-Bezirkes Der seit längerer Zeit bestehende Konsumverein in der Papier- Bautzen schon lange bestehenden Unterstützungkasse sind an Bei fabrik der Gebrüder Schröder zu Gölzern hat sich mit Beginn des hilfen für altgediente, wegen vorgeschrittenen Alters oder Kränklich- Jahres 1890 unter der Firma Konsumverein der Arbeiter derkeit aus dem Dienste geschiedene Arbeiter 3 321 M. verausgabt Schröder’schen Papierfabrik, eingetragene Genossenschaft mit be- worden. Da nun diese Kasse nicht die genügenden Mittel bietet, schränkter Haftpflicht zu Gölzern« neu gebildet und seine Statuten die fortwährend wachsende, beträchtliche Anzahl bedürftiger alter geändert. Derselbe bietet den Arbeitern der Schröder’schen Fabrik Arbeiter ausreichend zu unterstützen, so sind ausserdem noch aus sowie denjenigen der Maschinen bau-Anstalt Gölzern,vormals Gottschald & Geschäftsmitteln 2206 M. 75 Pf. zu dem vorgedachten Zweck bei- Nötzli, und der Kunstmühle von Wappler zu Gölzern Gelegenheit, geschossen worden. Am letzten Jahresschluss wurden ferner aus sich alle in der Wirthschaft nöthigen Kolonial waaren sowie Fleisch den erzielten Geschäftsüberschüssen 2000 M. zurückgestellt, welche und Brot zum Tagespreis in guter Beschaffenheit zu erwerben. Der Summe nebst 70 M. Zinsen ebenfalls zu Arbeiterunterstützungen Verkauf geschieht gegen Baarzahlung, und der Käufer erhält Marken verwendet worden ist. als Quittung, welche am Jahresschluss als Beleg für Empfang des Als Anerkennung für langjährige, der Fabrik geleistete treue Gewinnantheils dienen. Die Schröder’sche Fabrik stellt das Verkaufs- Dienste erhielten elf daselbst jetzt noch thätige, wegen Treue in der gebäude unentgeltlich zur Verfügung und trägt die Kosten der Arbeit von Seiten der Staatsregierung ausgezeichnete Arbeiter je Gesammteinrichtung bezw. deren Instanderhaltung, während der 50 M., insgesammt also 550 M. An Schulgeld für Arbeiterkinder Verein den Verkäufer besoldet. zahlte diese Fabrik im Laufe des Berichtsjahres 1306 M. 20 Pf. In dieser Fabrik ist ferner eine Speiseanstalt eingerichtet, durch Die Summe der sämmtlichen von der betreffenden Anstalt zu den welche die Arbeiter warmes Essen, die Portion zu 20 Pf., erhalten können, erwähnten Zwecken aufgewendeten Beiträge erreicht also die Höhe In einer abgelegenen Papier- und Pappenfabrik ertheilte die Be- von 9 453 M. 95 Pf.