Volltext Seite (XML)
2074 PAPIER-ZEITUNG. N:53 Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patent schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranien-Strasse 91, S.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt be- zogen werden. Mechanismus zur Bewegung von Figuren bei Spielzeugen von Peter Wiesenmüller in Nürn berg. D. R. P. 32098 (Kl. 77). Die an dem Hebel a angebrachte Rolle c ist von der an beiden Enden befestigten Schnur d umgeben, sodass dieselbe, wenn man den Hebel mittels der Schnur e hin und her bewegt, in Um drehung versetzt wird. Auf der aus dem Gehäuse hervorragenden Achse der Rolle sitzt eine Scheibe mit beliebigen Figuren, welch letztere bei der Be wegung des Hebels a z. B. einen Graben über springen und sich dabei in der Luft Überschlagen. Sammelmappe von Koester & ßerolzheimer in Stuttgart. D. R. P. 33355. (Kl. 11.) Der Einlegeraum wird gebildet durch die Wan dungen Wund W 1 und den kreisförmig gebogenen Boden B (Fig- 2). Die zu heftenden Bogen werden auf die Nadeln N aufgereiht und durch die Klemmplatte S festgehalten. Die Nadeln N sind kreisförmig gebogen, so dass sich die einge hefteten Blätter möglichst horizontal legen (siehe Fig. 3), und auch eine grössere Anzahl Bogen eingeheftet werden kann, als bei geraden Na deln. Die Bewegung der Klemmplatte S er folgt von der Achse A aus mittels der Verbindungsstäbe P. Die Achse A wird mit Fig 1. Fig. 2. Fig. 3. Hilfe des um Stift K beweglichen Hebels T, (Fig. 1) gedreht, dessen Stift C an einer auf der Achse A befestigten schraubenförmigen Fläche G gleitet und dadurch die Umdrehung von A bewirkt. Die Schraubenfeder F (Fig. 1) bewirkt, dass die Achse A und somit die Klemmplatte S nach dem Loslassen des Hebels L wieder in die in Fig. 2 gezeichnete Lage zurückkehrt. Patent-Ansprüche: 1. Die um einen festen Punkt K sich bewe gende Leitschiene L mit dem Stift C, durch dessen Führung längs des Schraubenganges G die radiale Bewegung der Klemmplatte S be wirkt wird. 2. Die kreisförmige Biegung der Heftnadeln N, deren Biegung und Fassung die gehefteten Blätter so zusammenstellt, dass beim Nachschlagen die Blätter eine möglichst horizontale Lage einnehmen. Neuerung beim Bleichen von vegetabilischen Fasern, Garnen und Geweben von Jacob Baynes Thompson und James Pellat Kickmann in Lon don. D. R. P. 32 704. (Kl. 8.) Die Erfinduug bezweckt die Vermeidung von Siedeilecken und die theilweise Entfernung der organischen Farbstoffe aus dem zu behandelnden Bleichgut. Zu diesem Zweck wird die bekannte Aufnahme fähigkeit der Thonerde, welche dieselbe gegen über vegetabilischen Farbstoffen besitzt, benutzt. Thonerdehydrat oder fein gepulverter Gibbsit werden in Verbindung mit einem Alkalikarbonat (Soda), Kaolin und Cyanit in fein gepulvertem Zustande in Verbindung mit Aetznatron ange wendet. Das Quantnan Aetznatron beträgt zwi schen 30 und 40 kg zusammen mit 30 bis 40 kg Thonerde auf 1000 kg Bleichgut; das gleiche Mischungsverhältniss findet bei der Anwendung von Alkalikarbonat statt, indessen werden die Mischungsverhältnisse sich je nach der Art des Bleichgutes zu richten haben. Als die geeignetste Behandlungsweise erscheint die folgende: Nachdem die Thonerde in Wasser zu einem dünnen Brei gekocht worden, wird dieselbe sammt dem Alkali oder dem Alkalikarbonat dem Wasser in dem Wasserbehälter einer Cylinderwaschma- schine zugesetzt, so dass sie sich gleichmässig auf das ganze Bleichgut vertheilt. Alsdann lässt man das Bleichgut durch die Maschine laufen, wobei jedoch der übliche Druck der Rollen ver ringert wird, damit nicht zu viel von der zer riebenen Thonerde ausgequetscht wird. Nach 5 bis 6 stündigem Kochen wird das Bleich gut gründlich gewaschen, und ist dasselbe dann fertig für die Behandlung mit Chlorkalk in Ver bindung mit Kohlensäure gemäss den Patenten Nr. 26 839 und Nr. 30 830. Patent-Ansp ruch: Um beim Bleichen von vegetabilischen Fasern, Garnen und Geweben Siedeflecken zu vermeiden und die organischen Farbstoffe aus dem Bleich gute theilweise zu entfernen: a) die Anwendung von Thonerdehydrat oder fein gepulvertem Gibbsit unter Zusatz von einem Alkalikarbonat, b) die Anwendung von fein gepulvertem Kaolin oder Cyanit unter Zusatz von Aetznatron. Entfernen von Kesselstein aus Dampfkesseln von Joh. Schwedeler Meyer in Altona. D. R. P. 32381. (Kl. 13.) Die zu reinigenden Kesselwände werden von aussen mittels einer Stichflamme erhitzt, wodurch infolge der plötzlichen Ausdehnung der Wandung der Kesselstein abgesprengt wird. Verfahren zur Herstellung von Umdruckpapier von Friedrich Richard Naumann in Dresden. D. R. P. 33 423. (Kl. 55.) Dieses Umdruckpapier besitzt die Eigenschaft, sich feucht zu erhalten und kann desshalb in un gerolltem Zustande aufbewahrt werden. Es wird dadurch die Befeuchtung des Steines oder der Platte entbehrlich und der Abzug behält dieselbe Grösse wie das Negativ. Zur Herstellung des Papiers löst man 250 g reine Stärke in einer kleinen Quantität kalten Wassers und setzt 1,5 Ltr. siedendes Wasser unter beständigem Umrühren langsam zu. Dieses Stärkewasser versetzt man unter langsamem Um rühren mit einer Mischung von 10 g säurefreiem Chromgelb und 4 g Gummi arabicum, welche zu sammen in Wasser gelöst werden. Dem Ganzen wird noch 0,5 Ltr. gut gereinigtes Glyzerin bei gegeben und die Masse zur Vermeidung einer Krustenbildung bis zum vollständigen Erkalten in Bewegung erhalten. Um sie von etwa noch ungelösten oder anderen festen Theilen zu reinigen, wird sie mit Sorgfalt durch feine Beuteltücher gepresst und ist dann zur Auftragung auf das Papier fertig. Letztere erfolgt mittels weicher Bürsten, wobei auf eine sehr gleichmässige Vertheilung zu achten ist. Die fertigen Bogen werden durch Aufhängen an der Luft getrocknet. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung eines Umdruckpapiers, welches sich in einem Zustande natürlicher Feuch tigkeit erhält, durch Aufträgen einer aus Stärke mehl, Chromgelb, Gummi und Glyzerin bereiteten Masse. Kinderspielzeug, Figur nach einer Maus schla gend, von George F. Lütticke in West-Brighton. England. D. R. P. 32 108 (Kl. 77). Zieht man an der Schnur A, so wird der Arm c der Figur gehoben und zugleich die Maus 5 aus einer Oeffnung des Schrankes B hervorgezogen Lässt man die Schnur nach, so fällt der Arm mit dem Stock infolge seiner Schwere herab und die Maus wird durch die Wirkung einer Schraubenfeder D oder eines elastischen Bandes in den Schrank zu rückgezogen. Neuerung an Bronzirmaschinen von Gustav Wilhelm Seite in Wandsbeck. D. R. P. 33378. (KL 15) Der mit dem Abdruck versehene frische Bogen wird auf den Anlegetisch a gelegt und von zwei oder mehr bogenförmigen Armen b gehalten. Diese werden mit Hilfe eines Armes, welcher sich mit dem mit einer Gleitrolle versehenen freien Ende auf den Umfang des Auflegecylinders R stützt, bewegt. Zu diesem Zweck hat der Cy- linder R auf einer Strecke des Umfanges eine Aussparung, in welche die Gleitrolle einsinkt, sobald der Cylinder eine Umdrehung vollendet hat; worauf der aufgelegte frische Bogen vom Tisch a herabgeleitet und sich unter einen geöff neten Greifer legt, der sich dann sofort schliesst