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1891 PAPIER-ZEITUNG. N: 49 Neuheiten. Unter dieser Ueberschrift werden alle von Abonnenten eingesandten Muster von Fabrikaten der Papier- u. Schreib- waaren-Industrie, welche Neues oder Bemerkenswerthes bie ten, kostenfrei besprochen. Papier-Ausstattung von Theyer & Hardtmuth TVien V, Kleine Neugasse 15, und Berlin W. (Fortsetzung aus Nr. 48.) Nr. 578 Silhouetten. Auf den Einlagen dieser untenstehend abgebildeten Oktav-Schachtel finden wir die kleinen Schwarzbildchen des Deckels, allerliebste Rokokogruppen, wieder, die in ihrem glänzenden Schwarz auf feinen weissen Briefbogen und den Verschlussklappen der gebauschten Um schläge recht wirksam erscheinen. Dieselben Bild chen kehren bei 1962, Briefkarten in kleiner passender Schachtel, wieder. Nr. 5 90, eineQuartschachtel, enthält ebenfalls weisse Brietbogen und Umschläge, in Kissenform verschnürt. Zur Verzierung derselben dienen ge prägte zierliche Blumenzweige, Vergissmeinnicht, Veilchen, Winden, Nelken u. s. w., wie sie stets willkommen sind. Nr. 5 7 6 u n d 1'2 5 3, FleursdesAlpes, bieten Alpenblumen auf Briefpapier und Karten in ganz vollendeten Prägungen. Die Briefschachtel in gross Quart ist ebenfalls durch ihren elegant ausgeführ ten Deckel ungemein ansprechend. Um den Text des Titels windet sich ein Kranz von Alpenblu men , wie sie auf den Einlagen wiederkehren. Dieses Medaillon sitzt, umrahmt von abgeschräg tem mattgoldenen Rand, vertieft im Deckel, einge fasst von der Deckelzeichnung, welche in Gold auf mattem Gelb ausgeführt ist. Der Inhalt ist so cingepackt, dass zwei Lagen Briefpapier neben einander und auf diesen vier Pakete Brief-Um schläge liegen. Bei letzteren sind je zwei Klap pen gegen einander D 4 nach oben gefalzt, so dass auch beim Oeffnen dieser Schachtel eine grössere Zahl von Blumen-Prägungen dem Be schauer entgegenlachen. Agenden und Notizbüchel von Riefenstahl, Zumpe & Co., Kontobücherfabrik und Buch druckerei in Berlin C., Neue Friedrichstr. 9. Neben dem Hauptzweige, Fabrikation von Ge schäftsbüchern, betreibt diese Firma mit mehr als 100 Leuten und 10 Schnellpressen die Fabrikation von Spezialitäten aller Art. Ihre Abreisskalen der sollen sich vorzüglich eingefühlt haben, des gleichen der patentirte Notizen - Sammelkalender (vergl. Nr. 20 v. 1884), der in immer kostbareren Mustern gefertigt wird. Auf den Verschiedenen Ständern aus echtem Cuivre poli oder galvanisirtem Eisenguss liegen in den feinen Nummern Sammel bücher mit Goldschnitt. Ferner werden in Cuivre- poli - Ständern für Abreisskalender (vergl. Nr. 32 d. J.) in mehreren Grössen sehr gefällige Muster gebracht, von welchen wir einige hier abbilden. Neuerdings kommen Riefenstahl, Zumpe & Co. mit recht gefälligen, durchweg sorgfältig gearbei teten Agenden mit weichen Deckeln auf den Markt. Diese, in mehreren Grössen und in ein fachen bis feinsten Einbänden, für Damen be stimmten Notizbüchel sind mit Datumvordruck, auf jeder Seite für einen Tag, versehen. Bei besseren Sorten in feinem Kalbleder-Einband, mit hübschem Vorsatz, sind sowohl die Ecken des Deckels, als auch des eingehängten Buches durch Hohlschnitt abgestumpft. Bei einigen Mustern ist verschiedenartiges Papier, für Januar blau, Februar röthlich, März gelblich und so abwech selnd weiter, angewandt, so dass man aussen an der Buchschnittfarbe schon den gewünschten Mo nat erkennt und rasch findet. Bei Notizbüchel Nr. 105 in roth Juchten, in Form der beliebten Lack-Notes, ist eine eigenthümliche Bleistift-Oese angebracht, die 75 mm lang unten in eine Spitze ausläuft, so dass der Stift in einem unten ge schlossenen Futteral steckt, wodurch seine Spitze geschützt ist. Nr. 846 »Mein Adjutant«, ist ein ziemlich starkes Notizbüchel für Damen, wohl so genannt, weil es den Damen überall als Begleiter und Helfer dienen soll. »Bibliothek« heisst ein ähnliches kleines Büchelchen, welches mehreren Zwecken dient. Auf dem Buchrücken steht: Notes Caisse Adresse«. Dementsprechend bietet es im ersten Drittel No- tizen-Papier, im zweiten Liniaturen und Rubriken für Ein- und Ausgaben, und im dritten ein Re gister für Adressen. Seine Einrichtung macht cs auch für andere Zwecke, in seinen grösseren Aus gaben, z. B. als Notizbuch für Reisende, sehr geeignet. Unter gleicher Bezeichnung kommen auch genannte drei Abtheilungen in einzelnen Büchel chen, als allerliebstes Geschenk für Damen, in den Handel. Dann sind sie, in den Einbänden zu einander passend, in einem besonderen Kalb leder-Futteral vereinigt, in welchem sie mit hüb schem Rückendruck ebenso stecken, wie in einem Bibliothekschrank. Die uns vorgelegten Muster zeichnen sich durch solide sorgfältige Arbeit, gutes Material und ge fällige Ausstattung aus. Jugendschriften und Bilderbücher. In Emil Hiinselmanns Verlag, Stuttgart, dessen Natur geschichte des Thierreiches sich verdienter Er folge erfreut, erscheinen Jugendschriften für Mäd- cheh und Ktiaben, welche wieder um eine An zahl neuer Bände vermehrt worden sind. Jeder Band enthält gegen 160 Seiten Text in Oktay- grosse und ist mit 4 Farbdruckbildern versehen. In der äusseren Ausstattung sind alle Bände gleich: klarer Druck auf gutem kräftigem Papier, rother Rücken mit Golddruck, effektvoller Umschlag. Letzterer Umstand lässt die Hänselmann’schen Jugendschtiftcn nicht nur in Buchhandlungen, son dern auch in Papier- und Buchbinder-Läden absatz fähig erscheinen. Für Knaben sind »Auf freiem Boden«, »Die Erfindung der Buchdrucker kunst« u. A. bestimmt. Vorstehende Abbildung zeigt das Titelbild des letztgenannten Bandes. Für Mädchen passend: »Der Mutter Trost«, Dio jungen Kätzchen. Schau nurdie kleinen Kätz chen Wie allerliebst sie sind, Sie geben schon ein Tätz- eben So artig n ie ein Kind. Kindlicher Einfall. Herr Doktor sieht nach der Mama. Legt seinen Hut dem Kränzchen nah. Dieser setzt nach Kindersinn Auf den Seidenhut sich bin, Ahnt nicht, dass was ibn ergötzt. Den Herrn Doktor ganz entsetzt! »Feurige Kohlen« u. s. w. In gleichem Verlage erschien »Kindcrlust,« ein neues »Jugendalbum mit Reimen.« Es enthält 12 Blatt feine Farbdruckbilder mit Versen nach Aquarellen von F, Lipps. Unter dem Motto Wollt ihr sehen, wie wir leben, Müsst ihr euch herein begeben!