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Schon damals, und seitdem bei vielen Gelegen heiten , wurde der Wunsch nach einer neuen, womöglich billigeren Ausgabe laut, und der Verfasser würde demselben gerne entsprochen haben, wenn er Zeit zu der nöthigen Umarbeitung gefunden hätte. Der Entschluss ist jetzt ge fasst. und die neue vermehrte Ausgabe soll von 1886 an erscheinen. Ende dieses Jahres vollendet die Papier- Papiermacher-Berufsgenossensch. Die kurze Notiz in Nr. 48 der Papier-Zeitung vom 26. d. M., welche sich mit der Person des derzeitigen Geschäftsführers befasst, ist insofern nicht zutreffend, als in der am 10. November zu Berlin abgehaltenen Vorstands-Sitzung überhaupt Beschlüsse in Bezug auf die Geschäftsführung nicht gefasst worden sind und auch keine darauf Bezug habenden Angelegenheiten auf der Tagesordnung standen. Zeitung ihr zehntes Lebensjahr, und wir haben Ursache, uns allen Abonnenten und Freunden für die mannigfaltig erwiesene Unterstützung und Ermunterung dankbar zu erweisen. Einer seits als Zeichen dieser Dankbarkeit, ander seits, um auch dem ärmsten Fachgenossen die Anschaffung zu ermöglichen, werden wir den Abonnenten der Papier-Zeitung von 1886 ab in zwangloser Folge, vierteljährlich mindestens eine Lieferung der neuen Auflage von Hofmanns Handbuch der Fapierfabrikation kostenfrei als Prämie liefern. Die Abonnenten kommen dadurch in einigen Jahren in den Besitz eines Fach werks, dessen Preis die während dieser Zeit für Abonnement ausgegebene Summe weit über steigt, und welches auf keine andereWeise zu haben ist. Nach beendetem Erscheinen tritt für etwa noch vorhandene vollständige Exemplare erhöhter Preis ein. Der Verfasser hat es bei Abfassung des Hand- buchds als seine Hauptaufgabe angesehen, das selbe so zu schreiben, dass jeder Theil, jeder chemische Vorgang, jede Maschine von Männern verstanden werden kann, die keinerlei wissen schaftliche Bildung besitzen. Zahlreiche Mit- theilungen sagen, dass ihm dies gelungen ist. Noch vor Kurzem erzählte ein bedeutender Fabrikant der Papierverarbeitung, dass er s. Z. das Handbuch gekauft, von Anfang bis zu Ende mit Vergnügen gelesen und. obwohl nicht Fachmann. auch ohne Mühe verstanden habe. Um den Werth und die Eigenschaften des Papiers richtig beurtheilen zu können, muss man die Art seiner Herstellung verstehen. Der Papierhändler, welcher die Fabrikation seines Artikels nicht kennt, nicht mit Sachkenntniss darüber sprechen kann, wird diesen Mangel häufig zu seinem Schaden empfinden! Jeder Papier-Fachmann, wenn er auch nicht Papiermacher ist. wird sich gerne mit der Grundlage des ganzen Faches, d. h. mit der Papierfabrikation, vertraut machen, wenn ihm in solcher Weise Gelegenheit dazu geboten wird. Wir geben uns desshalb der Hoffnung hin, allen Lesern, auch den Nicht Technikern, mit dem Handbuch eine willkommene Zugabe zu bieten. Mitscherlich-Patentprozess. Herr Prof. Dr. A. Mitscherlich in Freiburg i. B. sendet uns einige Schriftstücke, aus denen her vorgeht, dass ein dem Herrn D. 0. Francke in Korndal bei Mölnda). Schweden, am 21. März 1882 für Norwegen ertheiltes Patent nichtig erklärt ist. Das Patent betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Holzmasse mit einer Auf lösung von schwefligsauerm Kalk in schwefliger Säure, und die Norwegische Behörde hat es un- giltig erklärt, weil das Patent des Herrn Prof. Dr. Mitscherlich auf denselben Gegenstand in Deutschland schon ertheilt war, ehe Herr Francke das seinige in Norwegen anmeldete. Bekanntmachung. In Gemässheit der Bestimmungen in den §§ 32 und 33 des Statuts unserer Berufsgenossen schaft geben wir nachstehend die zu Vorstands- Mitgliedern, Vertrauensmännern, Schiedsgerichts- Beisitzern und Ersatzmännern der X. Sektion ge wählten Personen bekannt: I. Vorstands-Mitglieder. 1. Karl Marggraff-Wolfswinkel, Vorsitzender; 2. Moritz Behrend-Varzin, I. stellvertretender Vor sitzender; 3. Kommerzienrath Damcke - Charlottenburg, II. stellvertretender Vorsitzender; 4. Rudolf Steimmig-Gross-Bölkau, Schriftführer; 5. Kommerzienrath Bausch-Doemitz. II. Vertrauensmänner. 1. Bezirk: Direktor Knoesel-Alt-Damm, Direktor Brinckmann-Hohenkrug; 2. Bezirk: Gustav Schottler-Lappin, Gustav Steimmig-Gross-Bölkau; 3. Bezirk: Max Arendt-Königsberg i. Pr., Julius Georges-Kiauten; 4. Bezirk: Felix Schöller jun., i. Firma Schöller & Bausch-Dömitz a. Elbe, Carl Rasenack jun.-Parchim ; 5. Bezirk: Direktor Kaiser-Hohenofen, Paul Ebart-Spechthausen b. Eberswalde; 6. Bezirk: Direktor Schreiber, i. Firma Aktien-Ge Seilschaft für Pappenfabrikation-Berlin; Gustav Damcke-Berlin: 7. Bezirk: Gustav Nitschke-Spremberg; Paul Steinbock-Frankfurt a. O.; 8. Bezirk: Adolf Hempel-Köslin, Moritz Behrend-Varzin. 111. Schiedsgericht s-Beisitzer und Ersatzmänner. 1. Oskar Meissner-Raths-Damnitz, 1. Beisitzer; a. Otto Kühnemann-Stettin, I. Ersatzmann; b. Dr. Eller-Danzig, 2. Ersatzmann; 2. Ernst Wartenberg-Wolfswinkel, 2. Beisitzer; a. Otto Engel-Wolfswinkel, I. Ersatzmann; b. Carl Lantzke-Falkenberg i. d. Mark, 2. Er satzmann. Berlin, den 24. November 1885. Der Vorstand der Sektion X der Papiermacher-Berufsgenossensch. Marggraff, Vorsitzender. Papierausstellung 1887, Vereinsorgan und Vertrauensmann der Schutzvereine. In obiger Ueberschrift sind die drei Punkte gekennzeichnet, welche den Gegenstand der Tagesordnung der auf 6. Dezember berufenen Generalversammlung des Schutzvereins für den Papier- und Schreibwaaren-Handel bilden. Diese Einberufung veranlasste die Berliner Mitglieder Gebr. Ebart, Carl Hofmann, Max Krause, F. Lüdecke, A. Leinhaas, Emil Petersen, Otto Schäfer & Scheibe, Sieler & Vogel, Westphal & Abenhausen, Werner & Schumann eine Anzahl anderer Mitglieder zu einer Be sprechung am 26. November einzuladen. Zu derselben hatten sich trotz des schlechten Wet ters folgende Mitglieder, manche durch mehrere Theilhaber vertreten, eingefunden: Alb. Behrendt. Lask & Herzberg. Beuckert & Radetzki. A. Leinhaas. Büttner & Co. E. Lorbeer. S. L. Cahen. Lüben & Co. Cahn & Co. 1 Moritz & Kummer. Gebr. Ebart. Emil Petersen. Adolph Engel. Arnold Fränkel. Gronau, i. F. Julius Rosenthal. F. W. Holdt. Hoffmann & Co. Carl Hofmann. Ernst Kiessling. Armin Krah. A. Radicke. Riefenstahl ,Zumpe&Co. S. J. Saalfeldt. Sieler & Vogel. Martin Schlesinger. R. L. Schulze. Heinrich Steinberg. Trapp & Münch. Werner & Schumann. Max Krause. Westphal&Abenhausen. Kutzner & Berger. Herr Krause, der auf Wunsch der Versamm lung den Vorsitz übernommen hatte, berichtete über die Vorgänge im Vorstand des Vereins, welche wir schon in Nr. 48, Seite 1847, mitge- theilt haben. Er fügte noch bei, dass der Pa pier-Verein Rheinland-Westfalen in einem am 24. November an Herrn Gmeiner gerichteten, vom Vorsitzenden, Herrn Julius Cramer, und Schriftführer, Herrn Otto Gruner in Köln, unter zeichneten Schreiben sich gegen die General versammlung erklärt hat, sie für ungiltig hält und gegen etwaige Beschlüsse seinen Protest in Aussicht stellt. Er berichtete ferner, dass sich in den bis jetzt eingelaufenen Antworten der Berufsgenossen nur ein kleiner Bruchtheil für Abhaltung einer Papier-Ausstellung 1887 ausgesprochen habe, falls 1888 eine Allgemeine Deutsche stattfindet. Er verlas dann seine Ab stimmung als Vorstandsmitglied zu diesem Punkt und forderte zur Aussprache darüber auf. Nachstehend drucken wir die ganze Abstim mung, unter Weglassung eines Namens, ab. Anlage zu dem Rundschreiben des Herrn Gmeiner v. 6. 11. 85. Abstimmung, ob auf den 5. Dezember er. eine 1 Vorstandssitzung und auf den 6. Dezember eine Generalversammlung einberufen werden soll. »Ich stimme dagegen, und erlaube mir, solches wie nachstehend zu motiviren: Punkt I der Tagesordnung: Fachausstellung der Papier-Industrie, In der Generalversammlung des Schutzvereins für den Papier- und Schreibwaarenhandel zu Ilan nover wurde einstimmig beschlossen, dass die Papier - Industrie sich einer 1888 stattfindenden allgemeinen deutschen Ausstellung anschliessen soll. Nur wenn diese nicht zustande kommt, soll eine besondere Ausstellung in Aussicht ge nommen werden. Die Generalversammlung des Schutzvereins der Papier-Industrie fasste laut Protokoll ebenso ein stimmig denselben Beschluss. Es ist Aufgabe des Vorsitzenden, die Beschlüsse des Vereins auszuführen. Herr Gmeiner hat aber im Widerspruch mit denselben gehandelt, als er beim Minister in seiner Eigenschaft als Präsident im Namen des Vereins das Ausstellungslokal zu einer Papier-Ausstellung 1887 erbat. Herr Gmeiner beruft sich hierbei auf das Man dat des Berliner Ortsvereins, dessen Vorstand laut Statut in seiner Mehrheit aus Detaillisten bestehen müss. Der Vorstand des Schutzvereins hat nach seinem Generalversammlungs-Beschluss keine Veranlassung und kein Recht, vor Entscheidung über die allge meine deutsche Ausstellung diese Frage nochmals zu erwägen und zu diesem Zwecke eine General- Versammlung zu berufen. Die in der Eingabe des Herrn Gmeiner an das Ministerium gemachten Offerten über die Art der Ausstellung müssen aber auch die schwersten Be denken erregen. Wenn die Industrie in ihrer Thätigkeit in solchem Umfange vorgeführt werden sollte, so wäre doch zu überlegen, wem damit ein Nutzen geschähe. Die deutsche Papier-Industrie ist in ihrer Weise sicher die best eingerichteste in der Welt; sollen nun die Fachverständigen be friedigt werden, so hiesse dies doch dem Auslande die Sache gar zu bequem machen, um sich zu unterrichten; wird die Ausführung nur zur Unter haltung des Publikums gemacht, so läge wieder sehr nahe, dass man von dem Ernste der Sache sich entferne. Punkt II: Kassen-Verhältnisse : Herr Hofmann hat erklärt, dass er die Listen