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nes etwaigen Streikes verändert. Die Kasse des □ sind, bestätigen dies. Alters- Kasse. Kasse Invaliditätsfalle, Mitgliederzahl Tarif hat sich diese Auf die der Streik z.uführen, wird die betr. Stelle schliffen und nach Ausführung und Die mag und gen trag gen mit Schmirgel ge- wieder geätzt. Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. Eine Berichtigung der von uns in Nr. 38 wiederge gebenen Bemerkungen hierüber findet sich an anderer Stelle d. Bl. ken- und Begräbniss-, sowie Arbeitslosen-Unter- stützungskasse) unterm 12. August anfragte. Hier auf hat derselbe am 11. September d. J. die Ant wort erhalten, dass: »1. der in der Generalversammlung der II. Kran kenkasse vom 26. Juli angenommene Antrag be hufs Anschlusses der Invaliden- und Wittwenkasse an den Unterstützungsverein hinfällig sei, indem die Invalidenkasse des Unterstützungsvereins nur für Mitglieder des letzteren Vereins bestimmt sei, während die Wittwenkasse Ortssache verbleibe; »2. lehne der Hauptvorstand eine Aufstellung von Bedingungen bei etwaigem Uebertritt sämmt- licher Kassen desshalb ab, weil der diesbezüg liche Antrag nicht mit entsprechender Mehrheit Musterplatten für Kattunfabriken werden gröss- tentheils von dazu ausgebildeten Lithographen in Zink gestochen. Die Werkzeuge da für sind die des Kupferstechers. Die Federmanier der Zinkographie (für Flach druck) ist jedoch die verbreitetste und gewährt im all gemeinen den grössten praktischen Vortheil, weil sie sich der Lithographie am engsten anschliesst. beschlossen worden sei. Bei den Opfern, welche der Unterstützungsverein sowohl wie der Gauver ein bei Uebernahme der verschiedenen Kassen bringen müssen, könne man auch erwarten, dass die Mitglieder der zweiten Kasse dies würdigen' und das Gesuch zum Eintritt in den Unterstützungs verein mit einer ansehnlichen Mehrheit stellen.« Auf diese, an Deutlichkeit gewiss nichts zu Wittwen-Kassen an genannten Verein erfol- könnte. Der Vorstand erweiterte diesen An- dahin, dass er nach den Anschlussbedingun- für sämmtliche Kassen (also auch Kran ¬ tragen. Die Unterstützung von Seiten der Prin zipale müsste sehr stark fliessen, wenn diesen drei hundert Mitgliedern die Fortführung der Kasse möglich werden sollte. Jenes ist aber nicht der Fall. Die Kasse wird sich also in kurzer Zeit | auflösen. Ihr Gesammtvorstand, dessen Vorsitzende zur Zeit Wilh. Volkmann und Br. Richter sind, wurde am 26. Juli dieses Jahres durch eine Ge neralversammlung beauftragt, beim Unterstützungs verein Deutscher Buchdrucker (Vorort Stuttgart) durch den Gauverein Leipzig anzufragen, unter welchen Bedingungen der Anschluss der Invaliden- Balancier-Pressen für Monogrammprägung etc. bester Konstruktion in verschiedenen Grössen. aGustavVoigt,Mechan.Werkst. — Berlin SW., Neuenburgerstr. 12. ähnliche Sicherheit Zeichnung wird in den Grund radirt, dadurch die Zinkfläche stellenweise blossgelegt und nun mittels Salpetersäure angeätzt; abgespült, die hellen Partieen mit Asphalt zugedeckt und die übrigen nochmals geäzt; wieder gedeckt, geätzt und eingeschwärzt; nach dem Einschwärzen wird durch Aetzung die Zeichnung noch vertieft; schliesslich wird der Asphaltgrund mit Spiritus ent fernt; dann wird gummirt, geäzt und gedruckt. Der Zinkstich ohne Schrift ist nicht allzu schwer für einen Lithographen zu erlernen. Die Deutschen Buchdruckerverbandes hat die Kasse des Leipziger Verbandes in sich aufgenommen. Die Geldmittel sind natürlich hierdurch erhöht worden, mit ihnen die Aussichten auf Erzwingung der begehrten Aufschlagserhöhung. Es besteht nun freilich in Leipzig noch eine »Zweite Kranken- und Begräbnisskasse, Invaliden- und Wittwen-, sowie Arbeitslosen-Unterstützungs- kasse für Buchdrucker«. Man hat ihr im feind- | liehen Lager den wenig schmeichelhaften Neben namen »Schusterkasse« gegeben. Aber die Aus tritte sind in den letzten Monaten so stark aus ihr erfolgt, dass sie schwere Kämpfe um ihr Da sein zu führen hat, und Gehilfen, welche Lust verspüren sollten, das Interesse der Prinzipale zu wahren, absolut keine Aussicht bietet, auf eine gekündigt werden muss. Aber dieser einen Anhang, und auf ihn erstreckt vereinbarte Aufkündigungsfrist nicht. Abänderung dieses Anhanges hin wird im Krankheits-, wie die »Erste« der »Zweiten« Bas mit Kupferstich, bezw. -Radirung, sowie Stahlstich und Steinstich im Prinzip identische Tiefdruckverfahren (Gravirmanier) auf Zink, also 'Zinkstich bezw. Zinkradirung, hat mit vorbeschriebenem Flachdruckverfahren (Er satz des gewöhn). Steinflachdrucks) keine wei tere Gemeinschaft, als die des Plattenmaterials. Von Interesse dürften hier indess noch fol gende Winke sein, die unser Gewährsmann auch hierüber giebt: Die Gravirmanier auf Zink hat im Notendruck allgemeine praktische Anwendung gefunden, weil die Köpfe und Zeichen sich mittels Stempel leicht in die Platte eindrücken lassen. Der Stich wird auf der frisch geschliffenen Platte ausgeführt und sauber ein geschwärzt, nachher gummirt, leicht geätzt und gedruckt. Das Gummi verändert die Beschaffenheit der Zinkplatte derart, dass die Oberfläche glashart wird und keine Farbe annimmt. Die Aetz oder Radirm ani e r erfordert eine mit Asphaltgrund überzogene Zinkplatte. Die erfolgen. Zehn Prozent Ortsaufschlag, welche jetzt am Leipziger Platz gezahlt werden, sollen auf sechszehn zwei Drittel Prozent erhöht werden; bewilligen die Arbeitgeber die Aufschlagserhöhung, so wird der Streik unterbleiben; verweigern sie ihn, dann wird's mit dem Streik versucht werden, sie zu erzwingen. Es hat sich im leipziger Gehilfenlager inner halb der letzten Monate manches zu Gunsten ei- latur-Papier entfernen die alte, durch Talkum verunreinigte, Farbe. Ein Mittel zum Auswaschen der Platte, wie das Terpentinöl beim Steindruck, ist hier noch nicht bekannt. Terpentinöl löst das oleo margarinsaure Zink (Metall-Seife), woraus die Zeichnung besteht, und muss daher fern gehalten werden; während der oleomargarinsaure Kalk bei einer Lithographie durch Terpentinöl nicht auf gelöst, sondern nur von der Farbschicht gerei nigt wird. Im allgemeinen wird eine Zinkogra phie im Druck leichter dick und schmierig, als eine Lithographie. Die Farbe muss also feiner und der Firniss strengflüssiger sein, als beim Steindruck. Die Farbe muss, wie die Drucker sagen: »reissen«. Soll die Platte, d. h. Zeichnung, für spätere Auf jagen stehen bleiben, so wird dieselbe mit Konservir- (Wachs-) Farbe eingeschwärzt und gummirt. Wachs farbe, welche auch beim Kreidedruck Anwendung fin det, ist weicher und bildet — trocken geworden — keine feste Masse, wie gewöhnliche Druckfarbe, ist also leichter zu entfernen. Die Platte, von der keine Auf lage in Aussicht ist, wird mit Terpentinöl abgewa schen und dann mit Schmirgel oder Birnstein zur Aufnahme einer neuen Zeichnung vorbereitet. Das Uebertragen von Autographieen, Umdrücken (auch anastatischen), ist einfach und schliesst sich der Behandlung der direkt auf Zink ausge führten Zeichnung an. Das feuchte Manuskript, bezw. der feuchte Druck zum Umdruck, wird auf die frisch geschliffene Platte gelegt, mit sauberen Makulaturbogen bedeckt, und so durch die Presse gezogen. Das Deck-Papier wird dann abgehoben, die Rückseite des Manuskripts befeuchtet und Letzteres so behutsam entfernt, dass die Tinte bezw. Farbe möglichst vollständig auf der Platte bleibt. Der wie oben angegeben aufgetragene Gummi muss hier ebenfalls erst trocknen, wird dann abgewaschen und die Platte darauf eben falls so weiter behandelt, wie bei der direkten Zinkzeichnung, d. h. nicht wie beim Steindruck angerieben, sondern eingewalzt, und — wie vor her beschrieben — geätzt. Um Korrekturen aus- zur Zeit noch etwa dreihundert be- wünschen lassende Antwort, welche vom Vor“ stände des Gauvereins Leipzig (i. A.: Christ- Schmidt, 1. Vors.) gezeichnet ist, hat die II. Leip ziger Kasse auf den 23. September eine »freie Mitgliederversammlung« einberufen, um Gelegen heit zum Meinungsaustausch über obige Zuschrift zu geben. (Bericht hierüber verspricht unser Korrespondent für nächste Nummer. — D. Red.) Die Frage, ob die Gehilfen Aussicht auf Er füllung ihrer Forderungen haben, lässt sich auch muthmaassungsweise nicht beantworten. Die Zeit für den Streik ist zweifellos sehr günstig gewählt. Er fällt mitten hinein in die vor Weihnachten bekanntlich immer sehr starke Arbeitsfülle. Ge wisse Druckereien haben schon jetzt ihre liebe Noth, Arbeitskräfte zu finden. Der Setzerstand von Metzger & Wittig z. B. ist in der vorigen Woche von 80 auf 130 erhöht worden. Die 62/3 Prozent werden bei vielen Druckereien bedeutend ins Gewicht fallen, besonders bei den Lohndruckereien. Eine sofortige Bewilligung wird vielen ein Ding der Unmöglichkeit sein. Die Wettbewerbung ist am hiesigen Platze zu stark, als dass die Arbeiten anders als durch einen äusserst geringen Prozentaufschlag auf den dem Setzer zu zahlenden Tarif herangezogen werden können. Hierzu kommt, dass für die Vorortsdruckereien (in Reudnitz, Plagwitz etc.) der Leipziger Stadt tarif zwar nominell »Geltung hat«, aber nicht eingehalten wird, wenigstens dem Setzer gegen über nicht. Dem Auftraggeber wird der Preis freilich oft nicht anders als auf Grundlage des Stadttarifs gestellt. Die Möglichkeit ist dadurch gegeben, die Preisforderung an die Kunden be deutend herabzuschrauben, sobald sich die Noth wendigkeit hierzu herausstellt. Ferner steht äusser aller Frage, dass gewisse Provinzdruckplätze Altenburg, Groitzsch, Grä fenhainichen, Dessau, Naumburg, Erfurt, Jena, auch wohl Halle u. a.) seit den Tarifbewegungen der letzten Jahre entschieden wieder einen Vor ¬ sprung gewonnen haben. Gewisse sparsame Ver leger Leipzigs — und man mag sonst sagen und denken, was man will: die Hauptregel für jeden Verlagsbuchhändler bleibt »die Oekonomie« — ziehen die Preisstellungen solcher Druckereien bei ihren Unternehmungen sehr wohl in Betracht. Es sind allerdings nicht Prachtwerke, welche in die sen Provinzdruckorten hergestellt werden. Aber es fliesst doch manch’ Tausend Märkchen aus dem leipziger Verlegersäckel nach diesen Plätzen. Für den Schriftsteller-Stand wird sich aus dieser neuerlichen Drehung der Tarifschraube zu nächst ergeben: dass die Möglichkeit, Manus- | kripte an den Mann zu bringen, sich abermals um ein Bedeutendes verringert. Je theurer die I Druckpreise sind, desto grössere Vorsicht, sich auf neue Unternehmungen einzulassen, übt der I Buchverleger. Immerhin kann man’s den leipziger Setzern I gönnen, wenn sie die kleine Erhöhung ihres Ver dienstes erzielen. Der durchschnittliche Wochen- . verdienst stellt sich auch jetzt noch nicht über 6—7 Thaler. Er ist oft sogar niedriger. Die Berichte, welche der bekannte wienerische Druckerei-Faktor Josef Vogl von seiner Rundreise durch die deutschen Druckplätze (1882) in Wien von den leipziger Setzerlöhnen seinen wiener Kollegen im graphischen Klub gab, und welche 1 noch in der lebhaften Erinnerung aller Fachleute Leipziger Brief. Am 23. September 1885. Nicht bloss im Lager der Buchbinderei-Gehil fen haben Streikgelüste Platz gegriffen. Auch im Lager der Buchdrucker gährt’s, und man will in unterrichteten Kreisen als bestimmt wissen, dass der Setzer-Streik gegen Mitte Okto ber oder spätestens Anfang November in Leipzig beginnen wird. Der eigentliche Tarif ist ja, wie bekannt, zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern derart abgeschlossen worden, dass er von beiden Theilen drei Monate vor jeder geplanten Aenderung auf-