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N* 38 PPIER-ZEITUNG. 1425 Nordwestdeutscher Papierverein (Sitz zu Hannover). Bericht. Der Ausflug der Vereinsmitglieder nach Braun schweig und dem Harze ist in einer nach allen Seiten hin befriedigenden Weise zur Ausführung gekommen. Sonnabend den 5. kamen die Mit glieder mit ihren Damen — der Vorstand war voll vertreten — nachmittags in Braunschweig an und wurden dort von den braunschweiger Fach genossen, welche fast sämmtlich am Bahnhofe versammelt waren, in herzlicher Weise in Emp fang genommen. Um keine Zeit zu verlieren, begab sich die Gesellschaft, der sich die braun schweiger Damen auch zum Theil schon ange schlossen hatten, zu der Domkirche, um sie von aussen und innen zu besichtigen. Es ist bekannt lich eine herrlich ausgestattete, namentlich im In nern majestätisch erscheinende Kathedrale, welche durch ihren reichen Schmuck und die lebhaft wir kenden Farben sich von den sonst einfach gehal tenen protestantischen Kirchen auszeichnet. Da durch, dass vorher der Zutritt erbeten war, konnte die Gesellschaft auch die dort befindliche Gruft der braunschweiger Herzöge, deren letzter vom Stamme der Welfen kürzlich beigesetzt wurde, besichtigen. Der Weg führte dann weiter zum Residenz schlosse, dessen Säle und Hallen, in fürstlicher Pracht nach neuerem Geschmack ausgestattet, sich den Be suchern öffneten. Es sei hier nur erwähnt, dass das braunschweiger Schloss als eines der schön sten Deutschlands bezeichnet werden kann und in seiner grossartigen Anlage und Ausschmückung beweist, mit wie viel Liebe das Volk bemüht war, sein Herrscherhaus zu ehren, dessen Ahnen so ruhmreich und tapfer über ihm gestanden haben. Die Wege führten dann an schönen alten Patrizier- und Gildehäusern mit erneuten Gesich tern, und anderen Prachtbauten vorbei, wie Braun schweig deren viele aufzuweisen hat. Am Abend vereinigte sich eine noch grössere Anzahl von Theilnehmern und Theilnehmerinnen zum Abendessen in Schrader’s Hotel; die Stim mung war heiter und wurde durch Toaste und komische Vorträge gewürzt, sodass man sich sehr bald wie unter alten Bekannten fühlte. Auch der übliche Schlusstrunk fehlte nicht, und hielt bei einem Glas Nürnberger die Gesellschaft ziem lich lange beieinander. Sonntag den 6„ 71/, Uhr morgens, war die Ge sellschaft noch zahlreicher auf dem Bahnhofe versammelt, und fuhr bei schönstem Sonnenschein nach Oker a. Harz. In Lühr’s Hotel war dort ein überreiches Frühstück aufgetragen, bei dem die berühmte braunschweiger Leberwurst neben an dern guten Dingen sehr zur Geltung kam. Zwei Holzpappen- und Papierfabrikanten aus dem Okerthale hatten sich der Gesellschaft auf vorherige Mittheilung angeschlossen und führten dieselbe das Okerthai hinauf. Auf keinem Stück Erde sieht man wohl so viele Holzschleifen zu sammenliegen wie hier, denn jedes Gefälle scheint dazu benutzt zu sein. Die beiden Herren zeigten und erklärten in liebenswürdigster Weise ihre Fabriken, und man sah es den gespannten Ge sichtern an, mit welchem Interesse sie die Um wandlung der rohen Fichte in endlich erzieltes hübsches, kräftiges Papier verfolgten. Der Weg durch das auf beiden Seiten von stei len, tannenbewachsenen Harzbergen begrenzte Thal war herrlich. Nach einer kurzen Rast auf dem Waldhause, während welcher der Humor an- fing, seine Blüthen zu treiben, setzte die Gesell schaft ihre Reise theils zu Fuss, theils zu Wagen nach Goslar fort. Unter fröhlichem Sang und fortwährenden Scherzen — sogar ein Luftballon wurde aufgelassen mit daran geschriebener Adresse »An die Papier-Zeitung in Berlin« — erreichte man das Ziel der Reise. (Wir danken herzlich für die liebenswürdige Absendung des luftigen Boten, und bedauern, dass er nicht seinen Weg nach Potsdam-Glienecke genommen, wo er an jenem Abend eine ebenso vergnügte Gesellschaft von Mitgliedern und Freunden des Schutzvereins der Papier-Industrie angetroffen hätte. D. Bed.) Goslar gehört zu den alterthümlichen nordischen Städten und hat als alte Hauptstadt der Sachsen herzöge hohe historische Bedeutung. Das wieder zu Ehren gekommene Kaiserhaus ist und wird wieder hergerichtet, und ist die Hauptsehenswür- digkeit der Stadt. Um 4 Uhr war im Hotel Kaiserworth das Mit tagessen angerichtet und ganz dazu angethan, die verlorenen Kräfte zu ersetzen. Ernste und heitere Trinksprüche, poetische und prosaische überstürz ten sich und bewiesen die Wahrheit des alten Satzes: Wess das Herz voll ist, dess geht der Mund über. Leider zu früh, um 7 Uhr, musste die Heimreise angetreten werden. Was bei der Tafel angefangen war, wurde aber in den Eisen bahnwagen fortgesetzt, und so kam eine äusserst fidele Gesellschaft abends 9 Uhr nach Braunschweig zurück. Als die Hannoveraner weiterreisten, zeigte der Abschied, wie man sich lieb gewonnen hatte, und vielseitig wurde der Wunsch laut, dass man sich recht bald wieder zusammenfinden wolle. In einer Tischrede war gesagt worden: »Ein solcher Verein, der neben ernsten Zwecken es sich zur Aufgabe macht, seine Mitglieder gesellschaftlich einander näher zu bringen, muss lebensfähig sein, und verdient zu leben, zu blühen und zu wachsen, vivat, floreat, crescat! dem sich alle Fachgenossen — mit uns — anschliessen werden. Deutsche Edison Gesellschaft BERLIN 38000 EDISON LAMPEN in Deutschland installirt. Anlagen - Verzeichnis», Prospecte, ill. Preislisten sowie Ausarbeitung von Projecten und Kostenanschlägen kostenfrei. BERLIN N., Süd-Ufer. C. HHUNIVIEEA BERLIN N., Süd-Ufer. errichtet 1804. 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