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11 (iS PAPIER-ZEITUNG. N: 31 Behandlung von Leder-Treibriemen. Von Th. Voigt in Würzburg. Gewöhnlich wird, wenn ein Riemen nicht läuft, Harz darauf geworfen; Harz und harzige Stoffe, wie Kolophonium, sind aber dem Leder unter allen Umständen schädlich. Zur Verhinderung des Gleitens der Riemen war bisher immer noch das beste, einfachste und dem Leder zuträglichste Mittel das, beim Auflauf zwischen Riemen und Scheibe etwas reinen, guten Talg aufzugeben, wodurch der Riemen anschwillt, sich kürzt und dann durchzieht, zumal er infolge des Fettes sich besser der Scheibe anschmiegt und sich festsaugt, ähnlich wie die feuchte Hand auf einer polirten Fläche. Es wird also hierdurch die gewünschte Adhäsion auf eine natürliche Weise erzielt, und es bedarf daher der Riemen keineswegs einer künstlichen Adhäsionsschmiere, durch welche andererseits der Riemen nur geschädigt wird. Zur Konservirung der Treibriemen war das beste bisher angewendete Mittel Fischthran, wie solcher auch in den Gerbereien angewendet wird; allein, einmal wird derselbe häufig wieder mit Harzsub- stanzen gefälscht, so dass er, von Anderem abge sehen, mindestens nicht leistet, was man von ihm erwartet, dann aber ist in dem Mineralfette ein Ersatzprodukt gefunden, welches sowohl Fisch thran wie Talg zu ersetzen im Stande ist. Die Hauptsache, um die Riemen zu konserviren, gegen Zerreissen zu schützen, Kraft zu ersparen und einen ruhigen, gleichmässigen Betrieb zu erzielen, beruht in dem Einfetten der Aussenseite der Riemen, welche einerseits durch die grössere Ausdehnung zuerst dem Zerreissen ausgesetzt sind, während andererseits durch das Einfetten derselben die Struktur und das organische Gefüge des Leders am besten geschützt werden, wogegen Steifheit und Sprödigkeit desselben naturgemäss die Zer reissung begünstigen. Wird nun der Riemen durch das Einfetten geschmeidiger, so rundet er sich beim Uebergange über die Scheibe leichter, schmiegt sich inniger an, kann also leichter fortgetrieben werden, bezw. selbst treiben. Ein steifer, trockener Riemen (durchWärme und Luftzug wird jeder Riemen trocken und steif) rundet sich nicht, sondern liegt wie ein Vieleck um die Scheibe herum und giebt daher wenig Nutzeffekt. Es folgt daraus, dass das Ein fetten der Aussenseite der Riemen stets die Haupt sache ist, das Fetten der Innenseite ist nur ein Nothbehelf für gewisse Fälle, die sich aber bei Anwendung von Mineralfett nur noch sehr selten zeigen werden. Zieht ein Riemen nicht, so geschieht es wegen der auf der Innenseite gebildeten Staub- und Fett kruste, die sich, auch wenn man sie abkratzt, durch Aufgeben von Harz u. s. w. bald neuerdings bil det. Es ist aber der grosse Vorzug des Mineral lederfettes, dass sich solche Ablagerungen nicht bilden können, und die Innenseite gar nicht ge fettet zu werden braucht, weil der von aussen eingefettete Riemen stets eine gewisse Fettfeuch tigkeit behält, die zugleich den günstigsten Rei bungskoeffizienten ergiebt. Nach Morin’s Ver suchen ist der Reibungskoeffizient für Hanfseile auf hölzernen Rollen 0,50, für neue Riemen auf hölzernen Rollen 0,50, für gewöhnlich fette Rie men auf hölzernen Trommeln 0,47, für feuchte Riemen auf abgedrehten gusseisernen Riemen scheiben 0,38, für gewöhnliche fette Riemen auf abgedrehten gusseisernen Riemenscheiben 0,28, für eingefettete Riemen 0,12. Je grösser der Rei bungskoeffizient ist, um so weniger werden die Riemen bei sonst gleichen Umständen auf der Riemenscheibe ausgleiten, und um so schwächer dürfen sie gespannt sein, d. h. brauchen sie an gespannt und angestrengt zu werden. Fett ein geschmierte Riemen leisten hiernach am wenig sten. Hierbei ist unter Fettung diejenige mit Talg, Fischthran u. s. w. verstanden. Die Fettung mit Minerallederfett besitzt aber, weil dieses ein mineralisches, kein thierisches oder Pflanzenfett ist, einen ganz anderen Charakter, im Effekte etwa einem angefeuchteten Riemen zu vergleichen, also mit dem günstigsten Koeffizienten. Je be ständiger daher der Riemen in diesem fettfeuchten Zustande arbeitet, um so besser ist es für den Riemen und für den Betrieb. Am meisten ist natürlich auf diejenigen Riemen zu sehen, welche die grösste Leistung auszuführen haben, wie An triebsriemen für ganze Werkstätten oder Arbeits säle, Riemen für schwere Werkzeugmaschinen, Webstühle, Ventilatoren u. s. w. Diese alle 8 bis 14 Tage einzufetten, ist gewiss sehr einträglich. Das Gleiche würde bezüglich der in feuchten oder nassen Lokalen laufenden Riemen zu sagen sein, namentlich um dem Anfaulen des Leders zu begegnen, und bei Riemen, welche in trockenen und staubigen Lokalen laufen, weil bei diesen naturgemäss die Feuchtigkeit rascher aufgezehrt wird. Das Einfetten der Riemen kann für ge wöhnlich sogar während des Betriebes geschehen. Zeitweilig jedoch sollte jeder Riemen auch einmal ausserhalb der Betriebszeit oder durch Ablösung mit Reserveriemen einer vollständigen Imprägnirung mittels Mineralfett unterzogen werden. Man reinigt hierbei die Riemen mit lauwarmem (nicht heissem) Wasser von etwa anhaftender alter Schmiere, Staub und Schmutz, worauf die noch feuchten, nur äusserlich abgetrockneten Riemen mit Minerallederfett tüchtig eingerieben und an einem mässig warmen Orte aufgestellt werden. Nachdem das Fett von dem Leder aufgenommen ist, wird die Einreibung ein zweites Mal wieder holt. Auf diese Weise gefettetes Leder bleibt dann für längere Zeit weich und geschmeidig und widersteht der Nässe vollständig, und die auf diese Weise regelmässig behandelten Riemen wer den die aufgewendete Mühe durch unvergleichlich längere Haltbarkeit, durch Kraftersparniss, leichteren und ruhigeren Betrieb der Maschinen reichlich bezahlt machen'. Polytechn. Notizblatt. Münchener Bleistift-Fabrik 22887] von KRONHEIMER & LEITER in MUENCHEN. h__0 Schutz- % 2 Marke- E ». viTo E g CII. Alle Sorten: Blei-, Pastell-, Kopirtinten-, Gummi-, Schiefer- und mechanische Stifte, Kreiden etc. etc. Spezialität: Farbstifte ohne Holzfassung, sogen. Sackstifte. 4 H ,2 Löffler’sche Feuchtapparate — für Papiermaschinen , sowie auch selbstthätig 6, für Bogen und Pappen ein- u. zweiseitig feuch- //3// tend, baut solid u. billigst, ")l! — Spechthausen b. Eberswalde— I. Schulze. „In Jahresfrist 100 Stück im Betrieb.“ Durch Imprägnirung der Bürsten ist Garantie geboten. G. 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