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998 PAPIER-ZEITUNG. N,27 Bütten-Papiere von G. Bazzani, TRIENT, Südtyrol. Spezialität: Briefpapiere, Billets, Bütten Post, Korrespondenzkarten, Umschläge und Wechselblanketten. [24479 entspricht i) Die ausgestellten Bücher bleiben Eigenthum der Wettbewerber, jedoch behält sich der Vorstand des Kunstgewerbe - Vereins zu Halle a. S. das Recht vor, solche Bücher, wofür Geldpreise oder Ehrendiplome ertheilt wurden, für den beibe- merkten Herstellungspreis der Buchbinderarbeit und den Ladenpreis der Werke anzukaufen. b) Es bleibt jedem Aussteller überlassen, ob er einzelne oder mehrere Bände derselben Gattung anfertigen will. Die Anzahl der ausgestellten Bände ist auf die Prämiirung ohne Einfluss. c) Die Bücher müssen bis Gross-Oktav auf 3 Bünde, Lexikon-Oktav auf 4 Bünde durchaus geheftet werden, als Pappen sind nur beste halbweisse Pappen zu verwenden. d) Sämmtliche Einbände sind auf tiefem Falz an zusetzen, in die Decke gehängte Bände sind ausgeschlossen. Bei 2 —4 sind Kalikofalze gestattet, bei Nr. 1 muss der Falz durch das Vorsatzpapier gebil det werden. e) Bei I und 4 muss Handvergoldung verwen det werden, bei 2 und 3 bleibt es freigestellt, Hand- oder Pressenvergoldung anzuwenden. Die hohen Bünde dürfen nicht gepresst werden. dargestellten Vergoldung. Diese ganz der Gestaltungsweise der da mals schon viel beliebten, von Maioli hauptsächlich eingeführten und von seinem Jünger Grolier weiter gebil deten Auflage - Verzierungen in Laufbändern, ohne dass jedoch hier eine Auflage angebracht ist. Der Band ist insofern als ein „ächter Maioli“ zu bezeichnen, a’s er nach dem unten am Deckenrand angebrachten Stempelung „Tho. Maioli et amicorum“ (= »und Freun de“) jedenfalls der M.’schen Biblio thek angehörte und nach dessen Weisungen, bezw. Entwürfen, ge fertigt wurde. Dass aber die Arbeit der Bandfertigung selbst auch andere Hände, als Maioli’s eigene, in An spruch nahm, bezeugt eben das von ihm. wie auch später von Grolier in Paris, fast regelmässig seiner Signa tur beigesetzte »et amicorum“. Konkurrenz-Ausschreiben des Kunstgewerbe-Vereins zn Halle a. S. um eine Kollektion einfacher und ele ganter Halbfranzbände für öffentliche und Privat-Bibliotheken passend. Es wird verlangt: 1. Ein Einband in halb Schaf leder, welches gefärbt, mar- morirt oder gesprenkelt sein kann, mit Ecken. Rücken mit Linien oder Dessinfile ten verziert und Titel ver goldet. Die Herstellung des Schnittes, Wahl des Ueber- zuges und des Vorsatzes ist dem Geschmack des Wettbe werbers überlassen. 2. Ein Einband halb Bock chagrin mit Lederecken, Vergoldung des Rückens einfach, mit aufgelegten hohen Bünden. 3. Ein Einband halb Boek- Buchbinderei. Unter dieser Ueberschrift erscheinen vorzugsweise Auf sätze, welche technische und künstlerische Gegenstände aus dem Gebiete der Buchbinderei behandeln. Sachliche Mit- theilungen finden kostenfreie Aufnahme. Mitarbeiter erhalten angemessene Bezahlung. Ein ächter Maioli! Folge zu „Aeltere Einbände. — LI/.“ in Nr. 26. Dieser Band ist hier in etwa 2/; Grösse ab gebildet. Das Original desselben misst 32, 8 X 20, 1 cm. Es umschliesst das im Mittelfeld genannte, bei Lorenz Torrentinus in Florenz i. J. 1553 gedruckte Werk. Die Decke ist mit braunem Kalbleder bezogen und trägt keiner lei Farben äusser der in unserem Stich weiss Das Preisrichteramt haben übernommen die Herren: König], Sächs. Hof-Buchbinder Gust. Fritzsche in I.eipzig; Buchbindermeister Ernst Kressmann in Halle a. S.; Rentier Franz Otto daselbst; Buchbindermeister O. Ritter in Magdeburg; Architekt Gustav Schönermark in Halle a. S.; Aug. Schürmann, Administrator der Buchhand lung der Francke'schen Stiftungen und der v. Canstein’schen Bibelanstalt in Halle a. S.; Buchbindermeister W. Schwarz sen. daselbst. Die Jury wird ein motivirtes schrift liches Gutachten abgeben, welches ver öffentlicht werden soll. Alle hervor ragenden Arbeiten werden mit dem grossen eventl. mit dem kleinen Diplom des Kunstgewerbe-Vereins zu Halle a. S. ausgezeichnet. Ueberdies stehn der Jury 300 Mark für Geldpreise zur Verfügung. Es soll ein erster Preis von mindestens 100 Mark zuerkannt wer den; die Vertheilung der restlichen Summe bleibt den Preisrichtern über lassen. Die Konkurrenz ist eine anonyme. Die Arbeiten sind bis Dienstag, den 1. September ds. Js., mittags 12 Uhr, bei dem Vorstand des Kunstgewerbe- Vereins in Halle a. S„ z. H. seines Schatzmeisters, des Herrn Maurer- und Zimmermeisters Kuhnt, Steinweg 33, einzureichen. Die Arbeiten sind durch ein Motto kenntlich zu machen; ein geschlossenes Kouvert, mit dem selben Motto als Aufschrift, hat den Namen des Wettbewerbers zu enthal ten. Nur die zu prämiirten oder diplomirten Arbeiten gehörigen Kou- verts werden aufgebrochen, und die bezüglichen Namen bekanntgegeben. Um die nicht ausgezeichneten Arbeiten zurücksenden zu können, was porto frei geschieht, wird den Konkurrenten anheimgestellt, entweder auf dem Kouvert zu bemerken, wohin diese Ar beiten zu senden sind, oder aber durch ine dort anzubringende Notiz den Vor hand zu ermächtigen, das Kouvert twecks Erfahrung der Adresse zu iffnen. Alle Konkurrenten räumen lurch ihre Betheiligung dem Vorstande les Kunstgewerbe-Vereins das Recht in, ihre Arbeiten bis zum 15. Sep- ember ds. Js. öffentlich auszustellen. Halle a. Ä, den 20. Juni 18Sä. 0. Forstand d. Kunstgeie.-Vereins. saffian mit Lederecken, Rücken und Ecken breit, sonst wie bei Nr. 2. 4. Ein feiner Liebhaberhalbfranzband mit breit auf die Decke gehendem Saffian-, Deutschen Ziegen-oder Kalb lederrücken, desgl. grosse Ecken mit aufgelegten hoben Bünden am Rücken, dieselben mit der Rand vergoldet, entweder einfach mit Goldlinien oder mit kleinen Ornamenten, färbigen Rückenschildern, oder auch mit Des sinfileten oder Quarrs abgedruckt; Ausstattung des Schnittes, Wahl des Ueber- zuges und des Vorsatzes bleibt dem Wett bewerber überlassen. Allgemeine Bestimmungen. ) Das Format ist in allen Fällen freigestellt. Bei den Liebhaberbänden ist der Titeldruck, sowie Linien etc. auf Rücken und Ecken mittels Handvergoldung Bedingung. t) Die Ausführung der Einbände muss nach jeder Richtung eine akkurate und solide sein; Titel und Rückenvergoldungen, hinsichtlich des Ar rangements sowie die übrige Ausstattung müssen den Grundsätzen des guten Geschmacks ent sprechen. g) Jeder ausgestellte Band ist mit dem Verkaufs preis des Einbandes zu bezeichnen. Die Wett bewerber verpflichten sich, nach den gelie ferten Ausstellungsbänden Aufträge zu den an gegebenen Verkaufspreisen in gleicher Qualität auszuführen. h) Nur die ganze Kollektion wird zur Konkurrenz zugelassen. Anm.: Herr Buchbindermeister Hermann Saalfeld, Halle a. S., Henrietten - Str. 24, ist gerne zu jeder näheren Auskunft an Fachge- nossen bereit.