Volltext Seite (XML)
Konto Name des Grundstückseigentümers Grundbuch bla t in der betreffenden Flur Enteignete bez. abgetretene Grundfläche HM Betrag der Grund- und Neben- ent schädigungen 12 Karl Friedrich Grafe in Ullendorf . . . 33 541 389 20 13 Ernst Ehregott Rüdiger in Ullendorf . . . 27 390 235,20 14 15 16 Laura Hulda verchel. Beyrich verw. gew. Leh mann in Ullendorf Hermann Max Bogel nach und Auguste Marie vereyel Vogel geb. Adam nach in Ullendorf Karl Gustav Keilig in Ullendorf .... 7 12 8 832 128 539 410,- 57,60 273,15 17 Georg Albert Görne in Ullendorf . . . 17 844 400.95 18 1 Hulda Emma verw. Röhrborn geb. Marx in Ullendorf Hierüber: Taubenheim. Karl Hermann Donath in Taubenheim . . 4 957 291 433,90 66,25 findet Montag, den 7. dss. Mts., vormittags V-1Ü im Sitzungszimmer der amtShuuptmavnschaftlichen Kanzler öffentliche Ahr 320 statt. Sitzung des Bezirksausschusses Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge im Hausflur des amtshauptmann-1 schaftlichen Dienstgebäudes zu ersehen. Meißen, am 31. August 1908. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Die Geflügelcholera unter dem Geflügelbestande der Grundstücke Brd.-Kat.-Nr. 19 und 20 in Schmiedewalde ist erlösche«. Meißen, am 31. August 1908. »z«. Die Königliche Amtshanptmannschaft. Bekanntmachung. Nach dem jetzt noch gütigen Mandat vom 2. April 1796 ist daS aufstchtslose freie Umherlaufe«lafle« der Hunde verboten. Insonderheit Haven diejenigen, welche zu ihrer Hantierung oder Profession eines Hundes bedürfen, hierauf genau zu achten. Zuwiderhandlungen werden nach 8 366,10 des Reichsstrasgesetzbuches mit Geld» strafe bis zu 60 Mark oder verhältnismäßiger Haft bestraft. Wilsdruff, am 31. August 1908. »»» Der Bürgermeister. Kahlenberger. Trotz des Verbots ist des Oesteren zu bemerken gewesen, daß in den Straßen und öffentlichen Gewässern hiesiger Stadt Federvieh frei umherläuft. Unter Hinweis auf die hierseitige Bekanntmachung vom 9. Oktober 1896 wird dieses Verbot nochmals in Erinnerung gebracht mit dem Bemerken, daß Zuwiderhand lungen nunmehr uunachsichtlich mit Geldstrafe bis zu 10 Mk. für jede» einzelnen Fall geahndet werden. Wilsdruff, am 1. September 1908. »» Der Bürgermeister. Kohlenberger. pslM-che Wilsdruff, den 2. September Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm uud Hinzpeter. Ein interessantes Licht auf die Stellung Geheimrot Hinzpeters als politischen Beraters Kaiser Wilhelms II. wirft ein Artikel, den wir unter dem Titel „Hinzpeters Stellung in politischer, sozialer, pädagogischer und religi öser Hinsicht" in dem soeben erschienenen 22. Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg finden. Der Artikel ist in seinem Houptteil vom Geheimen Kommerzierat Dr. Karl Möller-Kupferhammer, einem Bruder deö früheren Handrlsministers v. Möller, verfaßt, der, wie auch sein Bruder, in regem Verkehr zu Hinz- Peter gestanden hat. Wir heben folgenden besonders inleres- sanken Passus des Artikels hervor: „Hinzpetrr fand zu politischer Betätigung auch dadurch einen besondeien Anlaß, daß der Kaiser ihn beauftragt hatte, alle ungünstigen Meinungsäußerungen, welche er hörte oder las, ihm mitzuteilen. Der Kaiser wünschte über die Kritik des In- und Auslandes stets unterrichtet zu sein. Um die nötigen Mitteilungen zu erhalten, wandte Hiuzpeter sich an seine Freunde, indem er versprach, den Urheber, falls es gewünscht würde, nicht zu neunen. Be- sonders erwünscht war ihm et» Tadel, wenn er gleichzeitig einen guten Witz enthielt." Weiter wird mitgeteilt, daß Hiuzpeter sich auf Anregung eines nationalliberalen Führers und Freundes des BtS- marckschen HausrS längere Zeit bemüht hat, eine Ver söhnung zwischen dem Kaiser und Bismarck auf der Grund lage herbeizusühren, baß der Kaiser in allen wichtigen Staatsangelegenheiten Bismarck um seine Ansicht befragte, ohne daß Bismarck eine amtliche Stellung einnähme. Diese Versuche sind jedoch gescheitert; jedoch seien sie nicht durch Hinzpeters oder des Kaisers Schuld mißlungen. Die Beziehungen Hinzpeters zum Kaiser bei Gelegenheit des großen Kohlenarbeiterstreiks 1889, in der Berliner Kirchen frage, des Trunksuchtgesetzentwurfes, deS politischen Ein flusses der Katholiken usw. werden in diesem Teil des Artikels noch ausführlich behandelt. Erwähnt sei auch, daß der Kaiser über den chinestsch-japamscheu Krieg, über die Pachtung von Kiautschou sowie über die „gelbe Gefahr" mit Hiuzpeter lebhaft verhandelt hat. Hiuzpeter erhielt auch ein Exemplar des damals vom Kaiser entworfenen Bildes „Völker Europas" vom Kaiser zum Geschenk. Automobilunsall des Kronprinzenpaare-. Ein Unfall betraf, wie wir nachträglich einem Berichte der „Lorhring. Zig." entnehmen, in Metz das von St. Privat kommende Automobil des Kronprinzen und der Kronprinzessin. Am Eingänge der „Kolonie" in Amanweiler kommt vom Bahnhöfe her ein kleines Gruben- gcleise, das links in die Straße einmündet. Zufällig begegnete in dessen Nähe dem krouprinzlichen Automobil ein Heuwagen, wodurch es gezwungen wurde, weiter rechts zu fahren, als dies bei normalen Umständen erforderlich gewesen wäre. So kam es zwischen die Geleise, und beim Weiteifahren legte sich die äußere Schiene als Zwangs schiene an die Automobilräder. Der Chauffeur vermocht« Lie Steuerung nicht energisch gmug herumzulegen, lodaß das Automobil in den die Fortsetzung des Geleises bildenden Straßengraben fuhr und sich auf die Seite legte. Die Fahrt war soiort abgestellt, und so kamen die Insassen glücklicherweise mit dem Schrecken davon. Die Herrschaften stiegen aus dem im Graben liegenden Automobil aus, das sofort mit Hilfe herbeigeeilter Beamten aus Amanweiler aus seiner Lage befreit wurde. An scheinend froh, so gut davongetommen zu seiu, unterhielten sich die Herrschaften bis zur Abfahrt, bei welcher der Kronprinz einen Hundertmarkschein für die Armen von Amanweiler zurücklicß. Ke-«e morganatische Ehe am Schweriner Hofe. Da trotz der von den Mecklenburgischen Nachrichten kürzlich gebrachten Berichtigung die Nachricht über eine morganatische Ehe des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg und deren bevorstehende Scheidung in eiri^en Blättern noch weiter behandelt wird, wird von berufener Stelle noch einmal auf das bestimmteste erklärt, daß eine morganatische Ehe des Herzogs niemals bestanden hat und daher alle damit zusammenhängenden Gerüchte auf Erfindung beruhen. 3 /z Millionen Mark für Zeppelin. Unter dem Vorsitz des Erbprinzen zu Hohenlohe- Langenburg fand am Sonnabend in Stuttgart eine Sitzung des Zentralkomitees für Württemberg zur Sammlung einer Nationalspende für den Grafen Zeppelin statt. Es wurde mitaeteilt, daß die Sammlungen ui Württemberg bis jetzt über 600000 Mk. ergeben haben. Vom ganze« Reiche sind bei der Rentevanstalt bis Sonnabend 3500000 Mk eingegangen. Der Schluß termin der Sammlungen in Württemberg wurde aus den 15. September festgesetzt. Eine Erhöhung der Schaumweinsteuer, wahrscheinlich auf 1 Mk. für die Flasche, ist, nach der „Deutsch. Wcinztg.", in Verbindung mit der Flaschen, weiusteuer geplant. Pestverdächtige Ratten in Hamburg. An Bord des von Süd-Amerika in Hamburg eingetroffenen Dampfers „Qucensborough" sind pest- verdächtige Ratten gesunden worden. Das Schiff wird der Ausgasung mit einem Ratteutötungsapparal unterworfen werden. Die Weitcrlöschurg ist unter den üblichen Vorsichtsmaßregeln gestattet woroev. Menschen sind nicht erkrankt. Mus land. Unterschlagung am österreichischen Hofe. Ein Abgang von 7 Millionen Kronen soll, wie die „Ostdeutsche Rundschau" erfahren haben will, in der kaiserlichen Hofhaltung konstatiert worden sein. Die Stellung deS ersten Hofrats Baron Wetschl gelte als unhaltbar. Die Angelegenheit erregt um so mehr Auf- sehen, als sie unter einem Sparregime sich ereignet hat, dessen Härten den Unwillen der zahlreichen Hofbedicustetco hervorriefen. Die „nationalen Wasserröhren". In Prag spielt jetzt eine Bestechungsaffäre, die eine über den anfänglich begrenzten Rahmen hmaus- gehende Bedeutung annimmt. Der angesehene Direktor der Eisknmdustriegeskllschoft Kestranck hat öffentlich die Beschuldigung erhoben, daß die tschechische Gemeinde- Verwaltung die eisernen Röhren an eine französische Firma vergeben habe, nachdem er die Unterhändler, welche für Mitglieder der Gemeindeverwaltung Bekechungsgelder verlangt hatten, abgewiesen hatte. Kestranck sollte darauf hin die Namen derer nennen, die eine Bestechung von Eisenwerken verlangten, wenn ihnen die Röhrenlieferung bewilligt würde. Kestranck weigert sich, das zu tun, weil schon einmal früher die Immunität der Schuldigen über eine solche Sache hinweghulf. Er will verklagt werden und im offenen Gerichtssaal die Namen nennen. Da gegen klagt er, nach dem „L. A", andere an, in erster Linie den früheren Bürgermeister Srb, ker ausdrücklich erklärt habe, selbstverständlich müßten Rohrlieferungen den heimischen Werken zufallen, dann aber der erste gewesen sei, der den Verwaltungsrat barangierte, die Röhren an das Ausland zu vergeben. Dann beschuldigte er Dr. Kramarz, der ihm strikte erkläit hatte, daß seine Partei, wenn die Werke in germanisierenden Tendenzen fortführen, gegen das Eisenkartell auftreten werde und dann auch über die Eiseuzölle gesprochen werden würbe. Worin die germanisierenden Tendenzen bestünden, erklärte er nicht näher. Kestranck beschuldigt auch den Handclsmtntster Fiedler und den Sektionschef Rößler. Der Abgeordnete von Budweis, Brdlik, sei zu ihm gekommen, um Be günstigungen für eine von ihm zu gründende Schrauben- fabrik zu erlangen. Da Kestranek ablehnte, ging er zum HandelSmintster. Dieser beauftragte den ScktionSchcs, auf Kestranek eine Pression auszuüben; die tschechische Partei sei mächtig, es sei zu besürchten, daß die Frage des Eisenkartells von ihr ausgenommen werden wirb, wenn Brdlik nicht befriedigt werde. Der Minister drohte auch, die Frage der Herabsetzung der Eisenzölle könne ins Rollen kommen. Kestranek erwiderte dem HandelS- Minister, er glaube nicht, daß Ungarn der Herabsetzung der Eisenzölle zustimmen werde, weil er einem tschechischen Abgeordneten nicht zu willen war. Ein Prager Blatt meldet, daß der jungtschechische Abgeordnere und Prager Stadtverordnete Karl Czerno- horsky und sein Bruder, oer Großholzhäudler ist, die fraglichen Unterhändler wegen der Bestellung der Pragrr Wafferleitungsröhren bei Direktor Kestranek waren. Karl Czernohorsky legte sein Mandat nieder und verließ Prag. DaS Rechtskollegium des Prager Stadtrates hat in seiner Sitzung vom Montag beschlossen, den Stadtver ordneten zu empfehlen, gegen den Generaldirektor Kestranek und die Redaklion des „Prager Tagebl." Klage wegen der Anschuldigung der Bestechung zu erheben. Der jung- tschechische Abgeordnete und Prager Stadtverordnete Czernohorsky erklärte in der „Neuen Freien Presse, er habe wohl mit dem Generaldirektor Kestranek unterhandelt,, jedoch keineswegs irgendwelche materiellen Vorteile angestrebt. Ein offizielles Communigvs bezeichnet die !n einem an das Prager Tageblatt gerichteten Schreiben des Zentral- direktors der Prager Eisenindustriegesellschast, Kestranek, aufgestellte Behauptung, daß der Abgeordnete Brdlik für eine von ihm zu gründende Schraubenfabrik um Begünstig ungen beim Etsenbezuge ersucht, und daß der Sektionschef des Handelministeriums, Rößler, in dieser Angelegenheit Pressionen ausgeübt habe, als unrichtig. Von einer Be günstigung für die Budweiser Fabrik war überhaupt mit keinem Wort die Rede. Es handelte sich vielmehr darum, daß der Budweiser Fabrik seitens des Eisenkartclls das notwendige Eisenmaterial überhaupt unter den gleichen Be dingungen wie allen anderen Schraubenfabriken geliefert werbe. Di- Unterschlagungen bei der sibirische« Bah«. Ja Tomsk hat die gerichtliche Untersuchung wegen der Defiaudation aus der sibirischen Bahn begonnen. Bis jetzt ist festgestelll, daß auf der Station Krasnojarsk die Unterschlagungen an Bahngcldern zweihunderttausend Rubel betragen. Auf anderen Stationen werden die Veruntreuungen auf eine Million Rubel geschätzt. Eine ganze Gruppe von Bahnbeamien ist verhaftet und dem Gericht übergeben worden. Verschlimmerung im Befinde« des Königs von Rumänien. Wie aus dem Bukarester Hofe nahestehenden Kreisen Verlautet, ist die tu letzter Zeit eingelretene ungünstige Wendung im Befinden des jetzt im siebzigsten Lebensjahre flehenden Königs Karol ernu zu mhmen. Es gilt für sehr fraglich, daß der König seine Absicht, persönlich den Kaiser Franz Josef zu seinem RepierungSjubilämn zu beglückwünschen, werde ausführeu könne». Der König dürfte auf absehbare Zeit den Strapazen einer isolchen Reise Nicht gewachst» stm, denn er ist sehr krank, und die großen Schmerzen, die er auszuhalten hat, wirken auf seineo Kräftezustand verhängnisvoll ein. Professor von Noorden, der aus Wien soeben in Bukarest cmgetroffen ist, hat sich auf eine längere Dauer seines Aufenthaltes eingerichtet. Auch hat er aus Wien einen Spezialisten hierher berufen, um eine „Durchleuchtung" des Magens- des Königs mit Röntgen-Strahlen vorzunehmen. In der Umgebung des Königs ist mau ob seiner Krankheit sehr bestürzt uud oie Königin Elisabeth aufs äußerste niedergeschlagen. Aus Stadt uud Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 2. September: - Die Abwanderung in di« vierte Wagen- klasie. Im Jahre 1906 kamen bei den sachlichen Slauiseistubahven von 1000 Fahrgästen 610 auf die dritte Wageuklosse, im Jahre 1907 waren es ihrer 570. Der Anteil der vierten Wageuklosse am Gesamtverkehr: stieg gleichzeitig von 310 bei 1000 Fahrgästen auf 354. Noch mehr zugunsten der vierten Klasse wird sich bas Verhältnis verschieben, wenn, wie in Aussicht gestellt ist, die vierte Wagcnklafse vom 1. Oktober ab noch Sonntags verkehrt. Au dieser Abwanderung dürfte hauptsächlich die- Fahrkartensteuer die Schuld tragen, gegen die jetzt von allen Seiten Sturm gelaufen wird. Ob freilich ihre Be°. seltiguvg eine Rückwanderung aus der vierteu Klasse zur. Folge haben wird, ist sehr die Frage. Nun, schließlich- macht Preußen, wo die vierte Wagenkloffe noch mehr in Gebrauch ist als in Sachsen, auch sein Geschält, und zur Ueberbrückung der Klassengegeniätze ist möglichste Ein-, heitlichkeit nicht das schlechteste Mittel. — Kirchenrat D Meyer Zwickan begeht heute sein 25jahr,ges Jubiläum alv Stampiarrer und Super-, intendent genannter Stadt. Niemand ist mit der evange lischen Bewegung enger verbunden als er, und hohc Ver-. dienste erwarb er sich um das kirchliche Leben Sachsens, und um den Evangelischen Bund. Als dessen mannhafter