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zerstört die Eier, wie auch die junge Raupenbrut, solange dieselbe noch nicht zu groß und wiedecstandsfähig ist, unfehlbar. -Wie schützen Wir ui»S gegen Pilzver giftungen? Der Nährwert der Pilze und ihr Villiger Preis in ertragreichen Jahren wacht sie zu emem in Volkskreisen hochgeschätzten, gern begehrten Gemüse. Während aber von einigen Waldfreunden d'eser Nähr wert sehr überschätzt wird, begegnet man andere, seits einer gewaltigen Abneigung und Furcht vor giftigen Pilzen. Der Eiweißgchalt junger Pilze ist größer, als der eines älteren Gewächses. Für den Haushalt kommen Haupt- sächlich der Steinpilz und der gelbe Pfifferling oder das Gelchen in Betracht. Steinpilze enthalten im Hui 45 Prozent, im Stiel fast 30 Prozent Eiweiß, dazu 6.22 Prozent Nährsalze. Der Pfifferling hat im ganzen 27—39 Prozent Eiweiß, nebst 8,19 Prozent Nährlalzeu. Aehvlich sind die Werte der verschiedenen Röhrlinge, des Reizkers, Hallimasch, Schwindling und Ziegenbart. Alles gute, wohlschmeckende Pilze, zumal für Suppen und Saucen. Aber Vorsicht! Sie haben giftige oder doch ätzend wirkende Doppelgänger. Wer sich nicht gründlich auf die Unterschiede versteht, soll diese alle lieber stehen lasse«, wenn er „in die P-Ize" geht. Am zuverlässigsten und auch am gangbarsten sind doch der Steinpilz und Pfiffer» ung. Aber auch hier können Gefahren entstehen und zwar aus folgenden Anlassen: Es können madige, morsche und übel riechende mit gesammelt oder eingckauft sein. Diese müssen unbedingt weggeworfen werden. Oder die Pilze sind weich o!^r schmierig, vielleicht durch Regen. Auch diese entwickeln gefährliche Zersetzungen ihres Eiweiß- stoffes. Endlich ist es dringend nötig, jedes Quantum Pilze sofort flach auszuschütten und nicht in Tüchern, Tüten oder Ledertaschen gedrückt aufmbewohren. Ein gutes Pilzgerichi kann über Nacht in giftige Fäulnis übergehen, gekocht ebenso wie ioh! Also Grundgesetz ist: „Sofort bereiten u»d sofort verzehren!" Keine Reste auf heben! — Als Merkmale für giftige Pilze werden folgende Eigenschaften bezeichnet: Sie rieche« beim Zerreiben wider lich; milchsafthaltige stnd meistens verdächtig. Einige zeigen beim Zerschneiden bläuliche Fläche. (Doch ist der vor- treffliche, steinpilzartige Maronenröhrling mit bläulich- grünem Saft erfüllt). Giftige Pilze verrateu sich bei Berührung mit der Aung: durch ein scharfes brenne»deS Netzen, eine Probe, die ungefährlich ist, wenn mau die Fasern nicht hi«u«tcrschluckt. Das wichtigste für den Laien ist aber: „Unbekanntes meiden — nur BikankteS sammeln und frisch verwenden!" Dann wird sich di« Zahl der Unfälle ganz gewiß mit jedem Jahr verringern. — Wieder ist über beträchtliche Schäden zu berichte«, die das Mittwoch nachmittag über die Freiberger Gegend niedergegangene Gewitter angertchtet hat. Ein Blitz strahl fuhr i« der auf der oberen Gaffe befindliche« Korsettfabrik in das Motorgetriebe, ohne zu zünde«. Die Folge war eine Betriebsstörung. — In Lichtenberg schlug ein Blitzstrahl in das massive, im Jahre 1886 >eu- erbeute Wohngebäude des Gutsbesitzers Herrn Max Träger hier, (früherer Besitzer Herr Heinrich Weichold) und zündete, der Brand wurde jedoch rechtzeitig bemerkt und wieder gelöscht. 4 Kühe und 1 angekörten Bulle« hat der Blitz erschlagen. Zwei Dachsparren sind gänzlich zer rissen, auch ist das Schieferdach auf beiden Seite« arg beschädigt Der Kaiamitose, welcher das Gut erst im vorigen Herbst käuflich erworben hat, hat glücklicher Weise versichert. — In Helbigsdorf schlug ein Blitz in die Wirtschaft des Schuhmachecmeisters Schulze, ohne jedoch zu zünden. Dabei wurde ein Schwein betäubt und sonstiger Schaden angerichtet. — In Gablenz entzündete ei« Blitz strahl das Wohnhaus des Schuhmachers und Zimmer- manns Rülke. Das Gebäude brannte vollständig nieder. Das Mobiliar konnte zum Teil gerettet werde«. Der Besitzer des Hauses und die bei ihm wohnende Witwe Oehme waren bei Ausbruch des Brandes auswärts auf Arbeit. Sie fanden bei ihrer Heimkehr nur noch eine rauchende Trümmerstätte vor. — Ja Oederan war daS Unwetter von einem furchtbaren Schloßen- und Hagrlschlag begleitet. Der Hagclschlag dauerte etwa 20 Minute«. In kurzrr Zeit waren die Fluren und Straßen mit einer fußhohe» Eisschicht bedeckt. Die bis zu Taubeneier« großen Elsstucke haben auf den Fluren und Wegen sowie an den Bäumen ganz beträchtlichen Schaden angerichtet: Die noch auf dem Stocke stehenden Halmfrüchte sahen wie gewalzt aus. Auch die Krautäcker waren übel zuge- richtet. Besonders hart mitgenommen wurden die Flure» von Hetzdorf, Börniche«, Thiemendorf usw. — Auf der Landstraße uach Limbach wurden heute vormittag größere Meuge« von N-««e»falt-rn beobachtet. Dieselben saßen oft bis 15 Stück an einem Baumstamme hauptsächlich an den Linden vor Limbach. Man darf wohl einen größeren Zug dieses Falters a«. nehmen, der sich wahrscheinlich nach dem Grillenburger Walde richtete, wobei verschicdene dieser schädlichen Tiere zurückgeblieben stnd. — Kleine Vereiusnachrichte«. Der Evang Arbeiterverein hält nächst!« Sonntaa, den 9. Äugest, seine Monatsversowwlung im Hotel „Weißer AdUr" ob. — Wetteraussichle« sür morgen: Nordost. wind, wolkig, kein erheblicher Niederschlag. Luftwärme heute mittag: -s- 23° L. — In Klipphausen veranstaltet der rührige Wirt, Herr Schöne, nächsten Scnntag ein Sommerfest, verbunden mit Schweinsprämien Vogelschirßcn. Allcs Nähere stehe Inserat. — Kesielsdorf, 7. August. Der hiesige Königlich Sächsische Militärverern wird Sonntag den 30. August, eine auch der Oeffentlichkeit zugängliche Sedanfeier veranstalten, in der ein Mitkämpfer des südwestafrika- »ischen Krieges, der ehemalige Reiter der Schutztrvppe Herr Gustav Köbler aus Chemnitz, der 3 Jahre lang in den deutschen Schutzgebieten des schwarzen Erdteils den Krieg, Land und Leute dort kennen lernte, einen Bortrag mit gegen 200 größtenteils bunten Lichtbildern halte« wird. Diesen Herrn geht ein vorzüglicher Ruf seiner Leistungen auf diesem neueren Vortrogsgebiet voraus und steht zu erwarten, daß die sonst nur in größeren Orten gebotene Vorführung auch hier das cllgcmttne Interesse finden werden. — Auf allgemeinen Wunsch findet Sonntag, den 9. August, vormittags 10 Uhr im Kurpark zu Hartha ein zweiter Waldgottesdienst statt. Hoffentlich ist der Veranstaltung e!n ebensolch schöner Vormittag beschieden, wie am 26. Juli. — Seit Mittwoch abend erstrahlt unser liebliches Hartba im elektrischen Licht. Dir elektrische Energie liefert daS Werk Deuben. — Die Bezirksattstalt Hilbersdorf bei Freiberg erhielt auf der Internationale» Ausfüllung für Tierschutz in Berlin für eine patentomtlich geschützte Hundehütte, sowie für Neuheiten auf dem Gebiet des Wildschützes, entworfen vom Oberinspektor Claren, stine der höchsten Auszeichnungen, den Ehrenpreis der Stadt Berlin, und auf der Kaiser-Jubiläums.Ausstellung in Gablonz i. B für die gleichen Objekte den 1. Preis zuerkannt. Aurze Lhrsnik. Eine Brandkatastrophe in Donaueschingen. Das in der lieblichsten^ Gegends des badischen Schwarz waldes gelegene Städtchen Donaueschingen, in dem der Kaiser gern und häufig bei dem Fürsten zu Fürstenberg als Gast weilte, ist gestern zum großen Teile einer Fevers- brunst zum Opfer gefallen. Nachmittags um 3 Uhr brach ei» großer Brand aus, und nach kurzer Zeit standen drei Straßenzüge in Flammen. Bei starkem Wind griff das Feuer, das im engsten Stadtviertcl ausgebrochen war, rasend schnell um sich. Als die Nacht hereinbrach, waren bereits ungefähr 10 0 Häuser vollständig vernichtet, darunter die Sparkasse und das Finanzamt; schließlich wurde auch das Posthaus von den Flammen ergriffe« u«d zerstört. Die Feuerwehr, der die Wehren der be nachbarten Orte zu Hilfe geeilt waren, konnte dem Feuer nicht mit dem nötigen Nachdruck entgcgcntreten, da Wasser mangel eivtrat. Inzwischen war auch Militär herbei- gerufen worden, so die Kehler Pioniere, desgleichen sandte Konstanz Truppen in die bedrohte Stadt. Ein abends ei«tretender Regen weckte unter der Bürgerschaft wieder die Hoffnung auf Erhaltung der noch stehenden Stadtteile; nichtsdestoweniger ist die Stimmung in derStadt verzweifelt. Endlich, in der 9. Stunde, gelang es, den Riesenbrav» auf seinen Herd zu beschränke». — Im ganzen stnd etwa 160 Häuser abgebrannt. 400Familien sind obdachlos. Viel Mobilar, Vieh, Bargeld wurden ein Raub der Flammen- Das Feuer ist jetzt auf seinen Herd beschränkt, was hauptsächlich dem Regen zu verdanken ist. Verluste a« Menschenleben durch das Feuer sind nicht zu beklagen, nur ein Kind starb auf den Armen der Mutter vor Schreck. Der Fürst von Fürstenberg hat sofort zur Milderung der Not 40000 Mark gespendet. — Donaueschingen, daS durch ei» heilkräftiges Solbad jeden Sommcr zahlreiche Kur gäste anzieht, macht vollkommen den Eindruck einer kleinen Residenz. Das prächtige Schloß des Fürsten zu Fürsten berg liegt mitten im Städtchen; es halte jedenfalls, da nichts darüber berichtet wird, nicht unter der Feuers brunst zu leiden. Erst in diesem Frühjahr uoch weilte der Kaiser in den Mauern der Stadt, bei welcher Gelegen- hüt der Dianabrunnen im SLIoßgarten enthüllt wurde. Fürst Max Egon hatte das Kunstwerk zur Erinnerung an den Kaiserbesuch im Jahre 1904 aufstellen lassen. Ei« junger Kaufmann alS Prediger. Ein peinlicher Vorfall hat sich am Sonntag, den 26 Juli, wie erst jetzt bekannt wird, in der Kirche zu Pinneberg (Hol-j stein) abgespielt. Der Ortsgristliche, Pastor Myran, ist zurzeit beurlaubt und wird abwechselnd von den Pastoren der Nachbargemeinden Reblingen und Tornesch vertreten. An dcm erwähnten Sonrtcge war jedoch kein Stellver treter erschienen. Die zahlreichen Andächtigen hatten schon längere Züt gewartet, als plötzlich ein junger Mann im Jackettanzug schnellen Schrittes durch die Mitte der Kirche die Sakristei betrat und sich vor den Altar begab. Nach längerem Blättern in der Bibel und den üblichen Zere monien begann er mit Vorlesungen. Die Gemeinde hörte andächtig zu, obgleich er etwas unverständlich las. Aber allmählich wurde er sicherer und er sprach: „Wir singen nu« den Psalm so und so!" Die Gemeinde wollte gerade anstiuimen, als der Kirchendiener den „Prediger" in die Sakristei zurückzog. Eine barmherzige Schwester hatte de» Küchendiener auf daS sonderbare Gebaren des jungen Mannes aufmerksam gewacht. Der peinliche Zwischenfall ist der Probstei mitgeleilt und eine Untersuchung eingeleitet worbe«. Der Pscudoprediger entpuppte sich als ein junger Kaufmann, sür den der Streich noch unangenehme Folgen haben wird. Verhängnisvoller Scherz -der Verbreche«. In BiSmaickdüne (Schlesien) wurde die 14jährige Toborek vo« ihrem Onkel, dem Hüttenarbeiter Veleni, aus dem vierten Stockwerk kop'über aus dcm Fenster gestürzt, als sie aus diesem hivaussoh. Dos Mädchen wurde voll ständig zerschmettert und verstarb bald darauf. Veleni wurde verhaftet. Es ist noch nicht festgestellt, ob es sich um einen verhängnisvollen Scherz gehandelt oder ob die Tat mit Ueberlegung ausgesübrt wurde. Der Neffe als Brandstifter. In Oberstradam bei Großwarlenberg (Schlesien) brannte eine Wirtschaft mit sämtlichem Vich und der ganzen Ernte nieder. Der 17jährige N'ffe dcr Besitzerin, der zu Besuch weilte, wurde als Brandstifter verhaftet. Bei seiner Verhaftung bedrohte er den Gendarm mit dcm Revolver. Schweres Automobilunglück. In Sau Fran cisco wurden durch einen Automovilunfall fünf Personen getötet. Beim Hivabfahren eines HügeiS hatte die Bremse versagt und das Automobil sauste gegen einen Baum. Ei« Arbetterzug entgleist. In der Nähe von Karansebes (Ungarn) entgleiste auf der im Bau begriffenen Eisenbahnlinie Karansebes-Hätszeg ein Arbciterzug. Der Lokomotivführer und drei Arbeiter wurden getötet, eine Reihe weiterer Arbeiter mehr oder weniger schwer verletzt. Aunft, Wissenschaft und Literatur. Ei« Schriftsetzer als Doktor. Bon der staats- wissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen wurde der frühere Schriftsetzer Georg Luck aus Strehla a. d. Elbe zum Doktor sciemige politicas promoviert. In den Jahren 1900 bis 1904 arbeitete Luck zuerst als Setzer i» Ahlbeck, Freiberg und Meißen und später als Geschäftsführer in Frauenstein i. Erzg. Airchennachrichten zum 8. Sonntag nach Trinitatis. Wilsdruff. Vorm. 9 Uhr Predigtgoltesdienst. (Pfarrer Große aus Sora.) Vorm. V-ll Uhr Tausgottesdienst. Grumbach. Vorm. '/,9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Kesielsdorf. Vorm. '/F Uhr Predig'gottesdimstt Hilssg. Leucht. . Nachm. 2 Uhr Tausgottesdienst: HMg- Leucht. Limbach. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Sora. Vorm. '/,8 Uhr Hauptgottesdienst. Bla«keustei«. Vorm. 8 Uhr Prcdigtgottesdienst. Tanneberg. Vorm. 8 Uhr Lesegottesdienst. Dresdner Schlachtviehpreise. Austrieb: Ochsen 6, Kalben und Kühe 9, Bullen 13, Kälber 1366, Schafe 126, Schweine 1687, zusammen 3207 Stück. Preise pro 50 Kilogramm Lebend- resp. Schlacht- gewicht: Ochsen, Kalben und Kühe, Bullen Montagspreise; Kälber 50-52,80-82, 46-49, 76-79,40-45,70-75, langsam; Schafe Montagspreise; Schweine 51—52, 66 biS 67, 51- 52, 66- 67,48- 50, 63- 65, 44-47 59-62, mittel. Ueberständer: Ovsen 6, Kälber und Kühe 3, Bulle« 4, Schafe 62, Schweine -. 27 Kälber österreich- ungarischer Herkunft. Markt-Bericht. Freitag, den 7. August 1908. Am heutigen Markttage wurden 118 Stuck Ferkel ein gebracht. Preis pro Stück, je nach der Größe und Qualität, 10-19 Mark. —Vie Selbe Vekebr!—. Deutsche Hausfrauen kütet Luern kostbarsten Lcbatr, äis IVäscks! Zolls I mackt sie Zslb, unll grössere ölenden davon sinci scbslllick, — In msncbsn I ^Vascbmittsln ist bis ru Lolla sntbaltsn. — Darum prüfst! Odion ^sr- I sstrt Zis ^Vsscks in kurzer 2sit. Oss patentamtlick gescbütrte, von wissen- « sckaftlicksn Autoritäten anerkannte — Ding an sieb ist frei von t-. tor I unll Lolls, rvssckt, blsicbt, llesinkriert unll spart an 6slll, Leit unll /vrosit I „DinA an sicll" erobert sieb scbrittwoiss, trotz aller^nfeinllunAsn,jenen l?SA I neue Orsunlls. 2u baben bei: lbaul 3L«o I fffsllülgtur 1 Zentner 4,— Mk. Zentner 2,25 Mk. Suchdruckerei Deulschenbora. Bin mit einem Transport hochtra- gender, sowie frisch- melkender ostpreuß. UiWW eingetroffenundstelle dieselben billigst zum Verkauf. Richard Rebel, Braunsdorf. Zwei noch gute Arbeitspferde stehen, weil überzählig, zu verkaufen lkrust Raeli, Brauerei Herzogswalde. Zwei nachweislich gute MmtM. Weiter werden für dauernde Arbeit für sofort gesucht. Zs Erbgericht Herzogswalde. " M tzmlm M kauft «U8t»v Schulsif. 183. Landwirtssohn 27 Jahre alt, sucht Stellung als Wirt schafter oder Schirrmeister mit Familien- anschluß. Offerten unter „0. 8." an die Expd. d. Bl. erbeten. « Suche für 15. 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