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zurückzuführe». Der erste Geschäftsführer der Motorluft- schiffahrtstudiengesrllschaft Herr Hauptmann v. Kehler in Berlin hat sich einem Vertreter des „Berliner Tageblatt* über die Explofionsmögltchkeit wie folgt geäußert: Daß vielleicht elektrische Erscheinungen die Ursache der Ent. Zündung gewesen sind, ist nicht unbedingt ausgeschlossen, da e8 schon häufig beobachtet worden ist, daß beim Aus gleich elektrischer Spannungen an Luftschiffen Funken bildungen erfolgten. Es wird aber überhaupt schwer sein, ein sicheres Urteil über die Entstehungsursache des Un glücks zu gewinnen, da die Vernichtung aller Spuren eine zu radikale gewesen zn sein scheint.* Eine Schild-ruug der Katastrophe bet Echterdingen. Ueber den Unsall des Zeppelinschen Luftschiffs am Mittwoch nachmittag wird noch gemeldet: ES war unge fähr 3 Uhr, als sich plötzlich ein gewaltiger Sturm erhob. Das nur notdürftig verankerte, in Reparatur befindliche Luftschiff wurde von seinem Lagerplatze losgerissev. Die Spitze stand auf dem Boden, das Hinterteil ragte in die Luft. Der Wirbelsturm warf den Koloß strecken weit gegen Obstbäume, welche durch die Gewalt des An pralles völlig geknickt wurden. Ein lauter Schrei des Entsetzens gellte durch die Luft. Im nächstens Augen blick stieg eine Riejenflamme zum Himmel empor,«die das ganze Luftschiff in kurzer Zeit erfaßte und völlig ver- nichtete. Offiziere und Mannschaften eilten sofort zur Hilfeleistung herbei. Einem Monteur wurde durch einen sich losreißenden Anker der Schenkel aufgerisse». Ei« anderer Monteur sowie ein Soldat wurden erheblich ver letzt und sofort in das Stuttgarter Krankenhaus gebracht. Die Menge wich nicht vom Fleck und mußte durch Militär posten zurückgedrängt werden. Inzwischen war ei» Offizier im Gasthaus bei Zeppelin erschienen, um ihm die Hiobs botschaft zu überbringen. Die Hände über dem Kopfe zusammenschlagend, griff er sofort zur Mütze, um taumelnd hinunterzuwanken. Da die meisten im Orte anwesenden Fremden »och keine Ahnung von dem furchtbaren Ereignis hatten, wurden ihm auch diesmal wieder jubelnde Kund- gedungen zu teil. Als er das Automobil bestieg, um sich zur Unfallstätte zu begeben, wehrte er in tiefer Bewegung die ihn Umdrängenden ab. Dann ging es in rasender Eile der Unfallstelle zu. Umtost von brausende« Hoch rufen besichtigte er die Trümmer jahrelanger Mühe und Arbeit. Nachdem er noch die Verwundeten ausgesucht hatte, fuhr er, von unbeschreiblichem Jubel der bis an seinen Wagen herandrängenden Menge begleitet, zum Gasthaus zurück. Nachher begab sich Zeppelin im Auto mobil nach Stuttgart, um später nach Friedrichshafen weiterzureisen. Auf der Unfallstelle erschien auch der württembergische Kriegsminister. Der Andrang der die Unfallstelle aussuchenden Fremden dauert ungeschwächt fort. Das Gerippe des Luftschiffes nebst de« beiden Motoren liegt noch an der Strecke zwischen Echterdingen und Bern hausen, und wird von Infanterie und Dragonern bewacht. Die Trümmer sollten im Laufe des Donnerstags auf- gehobey..MM, — Zeppelin in Friedrich-Hafen. Als Graf Zeppelin Mittwoch nach 10 Uhr abends in Friedrichshafen ankam, wurde er von einer großen Menschenmenge erwartet. Am Zuge waren seine Tochter und die Gräfin Zeppelin erschienen. Nachdem Graf Zeppelin in seinem Hotel „Deutsches Hauß" angelangt war, wurden ihm vom Publikum Huldigungen dargcbracht, die ihren Höhepunkt erreichten, als der Graf auf dem Balkon erschien. Er dankte stumm und war sichtlich be- wegt. Nachdem er sich zurückgezogen hatte, zerstreute sich die Menge. Graf Zeppelin erhält Hunderte Telegramme, teils Glückwünsche, teils den Ausdruck des Bedauerns ent haltend. Das Telegrophenamt Friedrichshafen hat am Donnerstag etwa 300000 Wörter befördert. Baldige Fortsetzung der Flugversuche de- Brase« Zeppelin. Wie wenig Zeppelin sich durch die Katastrophe bei Echterdtngen niederbeuge« läßt, geht am besten daraus hervor, daß er in seinem Werk nicht die geringste Unter brechung cintreten lasse« will. ES wird gemeldet: Köln 6. August. Der „Köln. Ztg* zufolge steht es fest, daß Graf Zeppelin sein Wer! ohne die geringste Unterbrechung weiterführen wird. Heute morgen war er, nachdem er sich körperlich und seelisch erholt hatte, bereits wieder an der Arbeit. Die Fortsetzung der Flugversuche wird zunächst mit dem bereits nahezu völlig wiederher- gestellten Modell Nr. 3 erfolgen. Dieser Ballon, der im Oktober 1906 seine erste Probefahrt machte und an dem sich die Hoffnungen für die Zeppelinsche Luftschiffahrt nunmehr knüpfen, soll zunächst mit den neuen Motoren ausgerüstet werden. Telegraphische Kundgebung an Zeppelin. Dem Grafen Zeppelin gingen anläßlich des Verlustes seines Fahrzeuges Telegramme u. a. zu vom Kaiser, dem Prinzregenten von Bayern, dem Reichskanzler, dem Staatssekretär dcs Innern u. a. m. Es wird darüber berichtet: Die Depesche de- Kaisers lautet folgendermaßen: Ich höre zu meinem aufrichtigen Bedauern, daß Ihr Ballon vom Gewitter zerstört wurde und spreche Ihne» bei diesem Überaus unglücklichen Mißgeschick meine Herz- lichste Teilnahme um so mehr aus, als ich und ganz Deutschland allen Anlaß zu haben glaubten, Sie zum ruhmvollen Abschluß ihrer epochemachenden Leistung be glückwünschen zu können. Immerhin bleibt der erzielte Erfolg im höchsten Grade anzuerkennen und muß Sie über das erfahrene Unglück trösten. Die freiwillige Hilfsaktion. Ueberall in Deutschland regen sich die Kräfte um die Mittel zum Bau eines neuen Zeppelin-Luftschiffes aufzubringen. In allen Städten bilden sich Komitees und alle Zeitungen bringen Aufrufe, die zu Beiträgen auffordern. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen verspricht diese Volksbewegung — davon kann man im besten Sinne des Wortes sprechen — den besten Erfolg. Zwei Gabe« von 1VVW« Mark. Bei der in Lübeck sofort eingeleiteten Sammlung zum Besten eines Luftschiffbaufonds für den Grafen Zeppelin spendete Senator Poßehl-Lübcck hunderttausend Mark. Der Bergbau-Verein in Essen (Ruhr) sandte Donners, tag mittag dem Grafen Zeppelin eine Sympathieadresse und überwies ihm als Beihilfe zum Bau eines neuen Lust- schiffes hunderttausend Mark. Heidelberg, 6. Aug. Eine ungenannt gebliebene Privatperson stiftete 20000 Mark. An der Berliner Börse wurde gestern eine Sammlung für Graf Zeppelin eröffnet, die in kurzer Zeit bereits etwa 80000 Mark ergab. Von den Meldungen über weitere Spenden m d die Bildung weiterer Hilfskomitees geben wir folgendes wieder: In Chemnitz erließ der Rat der Stadt Chemnitz Donnerstag morgen einen Aufruf an die Bevölkerung zu einer Spende an de» Grafen Zeppelin. — In Plauen (Vogtland) sind dem „Vogtländ. Aoz" noch im Laufe des Mittwoch abend ohne jeden Aufruf gegen 1500 Mark aus allen Kreisen der Bevölkerung übergeben worden. — In Dresden und Leipzig haben sich ebenfalls Hilfs komitees gebildet. Friedrichshafen, 6. August. Für ein neues Luftschiff sind bis zur Stunde außer den 500000 Mark der Reichsderwaltung noch 1300000 Mark ans privaten Mitteln, also insgesamt 1800000 Mark, gezeichnet worden. Auf allen Bodeusee-Dampfern werden Beiträge gesammelt. Eine Dame sammelte auf einem Dampfer im Handum drehen 600 Mark ein. Oslitrsetze Rr-nöscha«. Wilsdruff, den 7. August. Deutsches Reich. Deutsche Truppe« durch Sibirien «ach China. Der deutsche Militärtransport zur Ablösung für das ostastatische Detachement in Tientsin und Peking hat heute früh 9 Uhr Wtrballe« verlassen. Die Ablösung, 10 Ofst- ziere, sowie 78 Unteroffiziere und Mannschaften, kommt vom Truppenübungsplatz AryS bei Lötzeu. Die Beförde rung geschieht mit drei Wagen der russischen Staatsbahneu, einem Wagen zweiter Klaffe für die Offiziere und zwei Wagen dritter Klaffe für die Mannschaften. Außerdem wird ein Küchenwage« mit einem Sveiseraum für 20 Personen beigegebe«. Die russischen Wagen sind bet den lange« Wegen und »och längeren Fahrzeiten des Landes geräumiger und bequemer als die des westliche» Europas und bieten Schlafgelegenheit. Die Beförderung geht, ohne Moskau zu berühren, über Wilna, Minsk, Smolensk, Tula, RjashSk und Samara. In TscheljabchSk wird die sibirische Eisenbahn, in Irkutsk die Trausbaikalbahn, iu Mandschuria die chinesische Ostbahn erreicht. In Samara Irkutsk usd Chardin ist je ein Ruhrtag. Bis Kuantscheuzfl besorgt die Schlaswagengesellschaft die Verpflegung, dort übernimmt sie das Detachement selbst. Die Beförderung dauert bis zu diesem Orte 25 Tage. Die Ersparnis gegen die Beförderung zur See soll etwa die Hälfte betragen. Der Ablösung wird unterwegs auch die Post rugeführt. Der «e«e Lust-Torpedo. Die Firma Krupp in Essen hat die Patentrechte des von dem schwedischen Obersten Unge erfundenen Luft torpedos ansekauft, unter der Bedingung, daß die schwe dische Regierung das Recht haben soll, von dieser neuesten Waffe in jeder Weise Gebrauch zu mache». Oberst Unge hat, nachdem er so seine» patriotischen Gefühlen gerecht geworden ist, ein ausgezeichnetes Geschäft gemacht, denn die Firma Krupp hat für die Patente diese- Lufttorpedos, das als die stärkste ZerstörungSwaffe, die je erfunden wurde, bezeichnet wirb, eine große Summe bezahlt. Oberst Unge- Torpedo kann abgeschassen werde», ohne daß ein Rückschlag erfolgt. Das Torpedorohr ist leicht und kann schnell von Ort zu Ort bewegt werden. Das Lanc'itrrohr ist auf einem Automobil befestigt, kann leicht abgeprotzt und ohne besondere Vorbereitungen abgefeuert und auch viel schneller in die Feuerstellung gebracht werden, als die Geschütz« der Feldartillerie. Die Waffe kan« in jeder Art der Kriegführung benutzt werde». Bet Be lagerung von Festungen muß sie au de» stärksten Ver- teidigungsverken furchtbare Verheerungen ««richten. In offener Feldschlacht kam» das Torpedo ebenso gegen Truppeuverbände, wie gegen Truppen in gedeckter Stellung geschleudert werden. Die Tatsache, daß das Torpedo geräuschlos abgefeuert werden kann, macht es dem Feinde schwer, die Stellung der angreifendeu Torpedobatterie aufzufindeu. Bei der Küstenverteidiguug könnte eiu Lufttorpedo so abgefeimt werden, daß es auf dem Ver deck feindlicher Schiffe niederfällt. Oberst Unge hat für den MarinegebrauL ein Lufttorpedo größeren Kalibers erfunden, und so können in Zukunft Kriegsschiffe mit Torpedos über und unter der Wasserlinie beschaffen werden. Für den Gebirgskrieg wird ein kleinerer Typ der Torpedos konstruiert, wo cs »och in Gegenden Dienst tun kann, die für die jetzige Gebirgsartillerie unerreichbar find. Die militärischen Sachverständigen erklären das Lufttorpedo für eine epochemachende Erfindung, dir der modernen Kriegführung einen neuen Schrecken hinzufügt. Ausland. Wer baut «u« die Dreadnought-? „Daily Chronicle* veröffentlicht aus deutscher Quelle die Mitteilung, daß die in England im Bau befindlichen Schiffe im Dreadnoughttyp tatsächlich für die brasilianische Regierung bestimmt sind und nicht, wie es bisher geheißen hat, für England oder Deutschland (aber für Japan? — Red.). Für Brasilien sei es sehr gelegen gekommen, daß eine europäische Macht im Verdacht stand, der eigent- liche Bestrller dieser Ricsenschlachtschiffe zu sein, weil da- durch die Aufmerksamkeit Europas von den in Süd amerika sich vorbereitenden Ereignissen abgelenki wurde. In Wirklichkeit seien die Beziehungen zwischen Brasilien und einer anderen südamerikantscheu Republik (Argentinien) sehr schlecht, und der erstgenannte Staat hat die Absicht, den Kampf um die Vorherrschaft in Südamerika aufzu nehmen. Dementsprechend habe sich auch der neue brasi lianische Kriegsminister eingesührt; die brasilianische In fanterie sei mit neuen deutschen Gewehren ausgrüstet worden, von denen 50000 bereits abgeliefert seien; die Artillerie bekomme Geschütze vom neuesten deutschen Typ^ und die Kavallerie erhalte Karabiner gleichfalls vom besten deutschen Material; im Hase» der brasilianischen Hauptstadt werden neue Festungswerke aufgeführt und mit weittragenden Geschütze» armiert. Ueber das Ergebnis der kürzlich beendete« große« -«glifch-n Flottenmanöver ist der Oeffentlichkeit keinerlei Mitteilung gemacht worden aber auch die zunächst beteiligten Prrsone« sind durchaus nicht einig darüber. Admiral Sir Arthur Wilson hat nach dem „Daily Telegraph* auf Ersuchen der Admi ralität eiugcwilligt, darüber zu entscheiden, welche der beiden Flotten bei den letzten englischen Manöver» den Sieg davongetrageu hat. Die Kommandeure der beiden feindlichen Flotten, Admiral Lord Charles Beresford und Vizeadmiral Sir Francis Bridgeman, behaupte« beide, gesiegt zu haben. Admiral Wilson hat seit seinem Rück tritt vom Kommando der Kanalflotte in Norfolk in Zu rückgezogenheit gelebt. Seine Autorität als Stratege und Taktiker gilt für unübertroffen. Aus Stadt und Land. MMeNosgev aas dem Leserkreise für dies« Rnbri! nehmen wir jederzeit dankbar eirtgege«. Wilsdruff, de« 7. August. — Benutzung -er Anuahmebücher -er Landbriefträger und Posthilfsstelleninhaber -urch -as Publikum. Jeder Landbriefträger und Posthilfsstelleninhaber hat bestimmungsgemäß ein Annahme buch zu führen, das zur Eintragung der angexommeven Einschreibsendunger, Sendungen mit Wertangabe, Post anweisungen usw. dient. Den Auflieferern steht frei, die Eintragungen iu das Aunahmebuch selbst zu bewirken. Erfolgt die Eintragung der Gegenstände durch de» Land- briefträger oder Posthilfsstelleninhaber, so ist der Auflieferer befugt, sich von der erfolgte» Buchung zu überzeugen. Es wird besonders darauf hiugewieseu, daß die Haft pflicht der Postverwaltung erst mit »er durch die Ein- traguog in das Aunahmebuch xachwetsbareu Uebergabe der Scndunge» an diu La»dtriefträger beginnt. Zur Begründuug von Ersatzausprüchen ist daher die Eintragung in das Aunahmebuch des Laxdbriefträgers — bezüglich der bei Posthilfsstellen ei«gelieferten Sendungen besorgt diese der Posthilfsstelleninhaber — von entscheidender Bedeutung. Der PosteinlieferungSschein wird erst bei der Ablieferung der Sesduvg a» die Postanstalt auSgefertigt. Der Landbrieftiäger ist verpflichtet, ihn auf dem nächsten Bestellgange dem Absender abzuliefern. - Der Sächsisch- V-rk-hr-B-rba«- hat die Vorarbeiten zur Herausgabe der Schrift „Winter in Sachsen* so weit gefördert, daß der Druck des Merk chens, welches im In- und AuSlande kostenlos verbreitet werden soll, beginnen kann. Leider fehlen aber noch manche Orte, welche Gelegenheit zu Wintersport aller Art bieteu. ungeachtet dessen, daß allen sächsischen Orten kostenlos ein Raum im Hefte eiugeräuwt wird. Es er geht darum nun erneut die dringende Bitte an alle die jenigen Gemeinde», welch« für Eisbahn, Schxeeschuhlauf, Ruschel- oder Rodelbahnen und Schlittenfahrten günstige Gelände bieten, usgesäumt Prospekt und Probedruck von dem Vorort-Verein Leipzig, Städt. Kaufhaus — Kupfer gasse, zu verlange« und au-gefüllte Fragebogen sogleich einzultefcra, damit daS Heft möglichst vollständig werde. — Die H«uptv-rf««ml-«g -es Eva«g. Bu«-es findet, wie bekannt, vom 4. bis 7. Oktober tn Braunschweig istatt. Den Houptvortrag hat Professor Dr. Sell aus Bonn übernommen. AIS Prediger und Redner für die Abendvrrsammlungeu sind drei sächsische Geistliche gewouuen worden, die weit über die sächsische Grenze hinaus berühmt sind: Kirchenrat Dr. Meyer aus Zwickau, Oberpfarrer Dr. Költzsch ans Chemnitz und Sladtpfarrer Kröber ans Waldheim. Man muß es dem Bundcsdirektor, Lie. Everling in Halle, lasse», daß er's versteht, die rechten Männer auszuwählcu. — Nicht allzu günstige Aussicht«« eröffnen sich in diesem Jahre den Jagdliebhadern. Während iu normalen Jahren stets beim Mähen der Klee- und Luzerncstücke eine mehr oder weniger große Anzahl von Rebhühnergelegeu augetroffen oder zerstört wurde,, sprechen sich die Landwirte einstimmig dahin aus, in diesem Jahre so gut wie nichts in de« Futterbeständen vorge funden zu haben. Junge Rebhühner tnsft mau nur ganz ausnahmsweise au. Die diesjährigen Unwetter mit ihren furchtbaren Regengüssen und fast ständigen Hagelschlage haben eben auch auf jeglichem Gebiete großen Schaden angerichtet. Junge Hasen werden ebenfalls sehr wenig angctroffen, doch werde man ein endgültiges Urteil über den diesjährigen Hasenbestand erst nach beendeter Ernte fällen können. — Gegen die zu befürchte«-- Raup-nplage hat sich nach Mitteilung eines erfahrenen Landwirtes nn oberen Vogilande in früheren Jahren das Salzstreuen vorzüglich bewährt. Man rechnet auf den Acker Kraut feld zwei Zentner Futter- bez. Düngesalz, das billig im Einkauf ist und neben dem Hauptzwecke der Wegbeizung und Vernichtung der an der Unterseite der Krautblättcr angehefteten Eier dcs Kohlweißlings, auch noch erheblichen Düngewert besitzt. Das Salzstreuen ist am späten Abend oder am frühen Morgen, solange die Krautblätter noch taufeucht sind, zu bewirken und so einzurichten, daß wenigstens ein Teil des Salzes auch an die Unterseite der Blätter gelangt. Das sich alsbald auflösende Salz rinnt in schweren Tropfen an den Blattseiten herab und