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Der Nebe Gott für die „Eroberung" der österreichischen Universitäten. So, wie die Klerikalen gelegentlich der letzten Reichs- ratsw^hlen die „Jungfrau Maria" und unterschiedliche „Heilige" als ihre Kampfgenossen erscheinen ließen, so tun sie es nun mit dem lieben Gott bei der durch Dr.Lueger angekündigten „Eroberung der Universitäten". In einem jüngst gehaltenen Vortrag verlas Professor Wahrmund ein unter der Ucberschrift „Heiliger Josef" verbreitetes klerikales Flugblatt folgenden Inhalts: „Was wollen wir durch die katholische Universität erobern? Unsere alten katholischen Volksschulen. Will das Gott? Ja! Was wollen wir durch die katholische Universität er obern? Unsere alten katholische« Gymnasien. Will das Gott? Jal Was wollen wir durch die katholische Universität er obern? Unsere alten katholischen Universitäten. Will das Gott? Jal Was wollen wir durch die katholische Universität er obern? Unser altes, katholisches Oesterreich. Will das Gott? Ja! Gott fordert katholische Universitäten! Gott will katholische Universitäten!" Es ist recht kennzeichnend für die Demagogie der Ultramontanen, daß auch dieses, mit Genehmigung der kirchlichen und weltlichen Behörden verbreitete Flugblatt leise, ganz leise an den Patriotismus der österreichischen Katholiken appelliert. Zweifellos: Gott will das katho lische recte klerikale Oesterreich. Daher ist nach klerikaler Logik auch alles Nichlkatholische gottlos, antiösterreichisch, hochverräterisch, und „Los von Rom" bedeutet „Los von Oesterreich!" Die große serbische Verschwörung in Kroatien. Die großserbische Verschwörungsaffäre in Kroatien zieht immer weitere Kreise. Ungefähr 100 neue Verhaftungen sollen infolge der Enthüllung des gegenwärtig in Agram weilenden Journalisten Nastitsch bevorstehen. Dieser hat heute unter Eid erklärt, daß die großserbische Bewegung direkt vom König Peter von Serbien ausgehe Das auf Veranlassung der serbischen Regierung am Mittwoch in den englischen Blättern .erschienene Dementi sei lächerlich und absurd. Ueber die Zahl der Todesurteile und Hinrichtungen in Rußland während des ersten Halbjahres 1908 gibt die „Retsch" folgende Aufschlüsse: Die größte Zahl der Todesurteile entfällt auf das Zartum Polen, nämlich 203, davon auf Warschau 150, auf Lodz 53 Hierauf kommen die Ost seeprovinzen mit 128 (Riga 83, Reval 34 und Mitau 11). Von den Städten des Südens find die meisten Todesurteile in Odessa (50) gefällt worden. Im Südwestgebiet fällt Kiew durch die größte Anzahl von Todesurteilen (näm lich 91) auf. Von den übrigen Städten stehen St. Petersburg (mit 47 Todesurteilen), Moskau (mit 39), Jekaterinoslaw (mit 36), Charkow (24), Perm (23), Wilna (21), Jekaterinburg (19), Jeliflawetgrad (14), Tobolsk und Krementschug (je 13), Tiflis (12), Irkutsk und Nishni Nowgorod (je 10), obenan. Was die Zahl der vollstreckten Todesuneile, der Hinrichtungen, betrifft, so steht auch in dieser Hinsicht das Zartum Polen an erster Stelle. In Warschau wurden 46 Personen, in Lodz 36 hingertchtet. Hierauf kommen Kiew mit 30 Hinrichtungen, Odessa mit 27, Cheresson und Jekaterinoslaw mit je 18, Riga mit 17, Moskau mit 12, Reval und Ufa mit je 10 usw. Wieder ei« japanisches Schiff in einem chinesischen Hafen beschlagnahmt. Aus Schanghai wird der „Deutschen Kabelgramm- gesellschaft" gemeldet: Ein unter japanischer Flagge fahrendes Segelschiff, das unter dem Verdacht, Waffen und Munition schmuggeln zu wollen, mit Beschlag belegt worden war, ist auf Vorstellung des japanischen Konsuls wieder freigegeben worden. Der chinesische Kapitän wurde verhaftet und die Ladung in Amoy gelandet. Die Ladung bleibt beschlagnahmt. Nach Erledigung des „Tatsu Maru"- Zwischenfallrs hat die japanische Regierung die Verpflichtung übernommen, den Waffenschmuggel nach China verhindern zu wollen. Da die japanische Regierung anscheinend also ihrer Pflicht nachgekommen ist, dürste es wiederum einen diplomatischen Zwischenfall geben. Meuternde chinesische Soldaten. Wie das Reutersche Bureau aus Hongkong meldet, meuterten tausend chinesische Soldaten in Konghau bei Wuchow,wegen der^Verhaftung eines Kameraden, der beim Spiel betroffen wurde. Sie ermordeten ihren Komman deur, sowie mehrere Osfiziere und griffen schließlich das Militärlager bei Jnyung an, besten Besatzung die Flucht ergriff. Die Meuterer plünderten sodann den Ort und vereinigten sich mit den Rebellen der Tsing Berge. Gegen die Meuterer sind Truppen entsandt. Aus Studt und Lund. Mitteilungen »ns dein Leserkreise für diese Rubrik nehmen ivir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, de« 14. August. — Oberbürgermcister Beutler in Dresden batte zu gestern Mittag zahlreiche Persönlichkeiten der Banken und Industrie, Reichs- und Landtagsabgeoronete usw. zu einer Besprechung im Stavtverorduetensaale über die Zeppelin-Sammlung eingeladen. Der Oberbürger meister empfahl und demgemäß wurde beschlosten, den vom Verein für Luftschiffahrt in Sachsen angeregten und von vielen Korporationen unterzeichneten Aufruf zu er weitern und zu erneueru, dem Rrichskomitee mitzuteilen, daß die einkommende Summe der Nationalspende ange- fügt, das Geld aber direkt nach Stuttgart gesandt werde. Mit Genugtuung wurde die Nachricht ausgenommen, daß keine Kontrolle ausgeübt werde, das Geld vielmehr dem Grafen Zeppelin direkt zur freien Versügung zu stellen sei. Bis jetzt sind nahezu 50000 Mark in Dresden ein gekommen. Demnächst wird sich ein LandeSkomitee bilden, daS weitere Sammlungen im Königreich Sachsen anregen soll. — Auch Staatsminister Graf von Hohenthal ist dem Komitee beigetreten. — Gewinn- und Los-Vermehrung der Landeslotterie. Wie schon mitgeteilt, wird von der nächsten (155.) Lotterie ab die bisherige Zahl der Lose von 100000 auf 110000, und dementsprechend die Zahl der Gewinne von 50000 auf 55000 erhöbt. Jniolgedesseu werden in den ersten vier Klassen (I—IV) je 3850 Ge- winne (bisher 3500) und in der V. Klaffe 39600 Ge winne (bisber 36000) gezogen. Dies entspricht an Losen in den Klassen I-IV je 7700 30800, in der Klasse V 79200 (bisher I-IV je 7000 und V 72000 Lose) Die Gewinne resp. ihre Zahl verändert sich in den Klassen wie folgt: In der 1. Klasse erhöht sich die Zahl der 120 Mark-Gewinne von 3200 auf 3550. in der 2. Klasse die Zahl der 180 Mark-Gewinne von 3194 auf 3544, in der 3. Klaffe die Zahl der 240 Mark-Gewinne von 3137 auf 3487, in der 4 Klasse die Zahl der 300 Mark-Gc- winne von 3168 auf 3518. Bei der 5. Klasse treten folgende Vermehrungen der Gewinne ein: Die 5000 Mark- Gewinne werden um einen vermehrt, die 3000 Mark- Gewiuse steigen von 350 auf 450. 2000 Mark-Gewinne: bisher: 401, künftig: 505. 1000 Mark-Gewinne: bisher: 909, künftig: 1000. 500 Mark-Gewinnc: bisher: 1092, künftig- 1101. 300 Mark-Gewinne: bisher: 33184, künftig: 86184. Durch die Los- bezw. Gewinuvermehrung stellt sich die Abrechnung einer Lotterie, die bisher in Ein nahme und Ausgabe mit 18910000 Mark balanzterte, künftighin aus 20801000 Mark. Bemerkt sei «och, daß die Gewinnchancen durch Abänderung sich keineswegs ver ändern. ES gewinnt nach wie vor jedes 2. Los. — Landesverfammlung der sächsischen Sozialdemokratie. Am Montag sind in Plauen i. V. die Delegierten der sächsischen Sozialdemokratie, unter ihnen die Reichstagsabgeordneten Geyer, Goldstein, Kaden, Molkenbuhr, Stücklein, Noske und andere bekannte sozialdemokratische Führer, zur diesjährigen Landesver- sammlung zusammengetreteu. Auf der Tagesordnung standen eine Reihe wichtige Anträge, die zum Teil ange nommen wurden und auch über die Grenzen Sachsens hinaus weitgehendes Interesse beanspruchen. Vor allem aber rief das Thema „Kriegervereine und Sozial demokratie" einen lebhaften Meinungsaustausch hervor, der schließlich zur Annahme der folgenden scharfen Resolutionen gegen die Kriegervereine führte: „Das Kriegervereinsunwesen Deutschlands nimmt in neuester Zeit eine die moderne Arbeiterbewegung Deutschlands gerade zu provozierende Gestalt an. Nach deu Berichten bürger- sicher Blätter hat der Kyffhäuserverband deutscher Landeskriegervereine, iem auch der sächsische Militärver einsbund angehört, Leitsätze für die nationale Tätigkeit der Kriegervereine beschlosten, die eine offizielle und demon- strative Kriegserklärung an die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften bedeuten. Die Landesversammlung der sächsischen Sozialdemokratie nimmt von dieser die Militär, vereine unvrrhüllt als arbeiterfeindliche politische KampfeS- organisation charakterisierenden Tatsache Kenntnis. Die Sozialdemokratie nimmt den ihr angebotenen Kampf mit aller Energie auf, um den unter fatsche Flagge gehenden Treibereien der Kriegervereine wirksam zu begegnen. Kein politisch oder gewerkschaftlich organisierter Arbeiter darf einem Militär- oder Kriegervereine avgehören, da diese unter dem Deckmantel der nationalen Phrase mit Hilfe der verwerflichsten Mittel die politischen und wirt schaftlichen Massenorganisationen der Arbeiter bekämpfen." — Um Doppelkandidaturen und damit eine Zersplitterung der Kräfte der einzelnen Abgeordneten zu vermeiden war ferner der Antrag gestellt, daß Reichs- und Landtags- Mandate in Zukunft nicht mehr in einer Person vereinigt sein dürfen. Der Antrag wurde angenommen. (In Sachsen ist zurzeit der Genosse Goldstein Reichs- und Landtagsabgeordneter in einer Person.) Angenommen wurden ferner noch die Anträge, eine Neueiuteilung der Agitations- und Verbreitungsbezirke der Parteipresse vor- zunchmen sowie vom 1. Juli 1909 ab im ganzen Lande einheitlich den 10 Pfg. Wochenbeitrag zu erheben, dessen Einführung bereits auf der Landeskonferenz in Dresden beschlossen worden war. Beschlossen wurde weiter, als Sitz des Zentralkomitees Dresden beizubehalten und die nächste Landeskonferenz in Zittau statlfiuden zu lassen. — Oeffentliche Stadtgemeinderatssitzung am 13. August. Den Vorsitz führt Bürgermeister Kahlen- berger. Es fehlt St.R. Dr. Kronfeld. Das Kollegium beschließt nach entsprechendem Vortrage des Vorsitzenden gegen 3 Stimmen, von der Gründung eines Ortskomitees für die Zeppelinspende und von der Verwilligung eines Beitrages aus städtischen Mitteln Abstand zu nehmen. Der Vorsitzende erklärt sich bereit, Beiträge für die Sammlung entgegeuzunehmen. — Auf Antrag des St.V. Frühauf ist der Vorsitzende beim Ministerium des Innern wegen Errichtung eines AichamteS in Wilsdruff vor stellig geworden. Das Ministerium antwortet, daß es den Wunsch mit vorgemerkt habe, seine Erfüllung aber nicht in Aussicht zu stellen vermöge. Man nimmt hiervon Kenntnis. — Der Vorsitzende ist auf Antrag aus der Mitte des Kollegiums bei der Generaldirektion der sächst- schen Staatsbahnen dahin vorstellig geworden, daß ter abends 7 Uhr in der Richtung nach Potschappel verkehrende Zug so früh verlegt werde, daß man in Tharandt An schluß an den jetzt kurz vorher verkehrenden Chemnitz. Reichenbacher Zug erhalte. Die Behörde antwortet ab- lehnend. Der Potschappeler Zug diene zwischen Nossen und Wilsoruff baupisächlich dem Güterverkehr. Der Um- stand lasse eine Verkürzung der Fahrzeiten nicht zu. Es sei auch nicht angängig, den Reichenbacher Zug in Pot schappel halten zu lasten. Im übrigen würde durch Früher- legung des Potschappeler Zuges der Anschluß nach Dresden verschlechtert werden. Auch hiervon nimmt man Kennt- nis. — Das Königliche Amtsgericht Döhlen teilt mit, daß der Ortskrankenkastenvorsteher Fräßdorf in Dresden wegen Beleidigung des Stadtgemeinderates zu Wilsdruff zu 100 Mk. Geldstrafe verurteilt worden sei. Dem Stadt- gemeinderat ist die Beiucnis zuaesprochen worden, das Urteil 10 Tage öffentlich im Rathause auszuhängen. Das Kollegium beschließt gegen 2 Stimmen, von dieser Befugnis keinen Gebrauch zu machen, nachdem vorher die St.V. Zschoke und Loßner im Sinne des Beschlusses gesprochen hatten. — Herr Tiefbauunternehmer Hayn, ter die Teilstrecke Wilsdruff—Taubenheim baut, ersucht um Ueberlaisung von Wasser aus der städtischen Leitung zum Zwecke der Speisung seiner beiden Maschinen. St.V. Schlichenmaier und Ranft empfehlen, in diesem Falle die bestehenden Rabattsätze nicht anzuwenden. St.R. Bretschneider empfiehlt, den Mittelweg zu be schreiten und 15 Pf. pro Kubikmeter zu verlangen (die Sätze schwanken zwischen 20 und 12 Pi.). St-V. Loßner, Zschoke, Frühauf und St.R. Goerne sprechen im gleichen Sinne. St.V. Schlichenmaier stellt den An trag, 20 Pf. pro Kubikmeter in Ansatz zu bringen. Der Antrag wird mit Stimmenmehrheit zum Beschluß erhoben. — Auf Anregung des St.V. Tzschaschel sagt der Vor sitzende zu, Erhebungen darüber anzustellen, welchen Kosten aufwand die Hebung eir.es Kubikmeters Master vom Brunnen im alten Werk nach dem Hochbehälter erfordert. — Durch den Bahnbau macht sich eine teilweise Tiefer legung der Wasserleitung vom Hochbehälter nach der Stadt erforderlich Der Plan beschäftigte Las Kollegium in einer der letzten Sitzungen. Man erklärte sich damals mit der Planung nicht ohne weiteres einverstanden, da man nicht zu beurteilen ve? mochte, ob das vorgesehene Gefälle ausreichen werde. St.R. Bretschneider bringt die Angelegenheit zur Sprache mit dem Hinweis, daß die Arbeiten wegen des Vorschreitens des Bahnbaues nun mehr erledigt werden möchten. Der Vorsitzende macht Mitteilungen über unverbindliche Verhandlungen, die bis her in dieser Angelegenheit gepflogen wurden. St.R. Bretschneider stellt daraufhin den Antrag, das Bau bureau zu einer Aeußerung darüber zu veranlassen, welche Entschädigung der Bahlfiskus zahlt, wenn die Stadt verwaltung die Tieferlcgung der Leitung in eigener Regie übernimmt. Der Antrag wird einstimmig zum Beschluß erhoben. — Das Baugesuch des Gärntnereibesitzers Türke wird nach dem Anträge der Depetutation bedingungslos weitergegeben. — Herr Oekonom Heinrich Vogel bittet um mietweise Ueberlassuug des von der Stadt käuflich erworbenen Wirtschaftsanweseus. Als Pachtpreis bietet er 250 Mk. jährlich. Auf eine Anfrage des St.V. Schubert erklärt der Vorsitzende, daß der von dritter Seite erwogene Ankauf des Anwesens sich erledigt habe. St.V. Tzschaschel wünscht den Mietzins wenigstens so festzusetzen, daß sich das Grundstück mit 4»/<> verzinst. Der Vorsitzende erklärt, daß übrigens noch ein Reflek tant vorhanden sei. Man solle dessen Gebot abwarten. St.R. Bretschneider schlägt vor, die Verpachtung des Grundstückes öffentlich auszuschreiben. StV. Schlicheu- maier und Ranft erachten das Gebot des Herrn Vogel für zu niedrig St.V. Loßner betont, man müsse auch den baulichen Zustand des Grundstückes in Betracht ziehen. Ein neuer Mieter komme vielleicht mit allerlei Wünschen. St.V. Schlichenmaier erwidert, ehe die Stadt in dem Hause baue, werde sie es lieber leer stehen lassen. Im übrigen erwachse der Stadtverwaltung die Pflicht, nicht durch billige Mieten in ihren Grundstücken die an sich ungünstige Lage des Grundstücksmarktes in Wilsdruff zu verschlechtern. St.R. Bretschneider weist darauf hin, daß bas, was der Vorredner bezüglich der niedrigen Mieten gesagt habe, auch bezüglich des Stadthauses zu treffe. St.R. Goerne empfiehlt, erst das Ergebnis der Ausschreibung abzuwarten. St.R. Dinudorf betont, wenn man einen neuen Mieter hereinnehme, werde man wohl mit baulichen Veränderungen zu rechnen haben. StV. Frühauf bemerkt, man solle sich bei -der Ver mietung ja nicht großen Illusionen hingeben. St.R. Bretschneider erwidert, eine bauliche Herstellung zu wohnlichen Zwecken werde keine großen Opfer erfordern. Man beschließt einstimmig, das Gesuch des Herrn Vogel von der Tagesordnung abzusetzen und das Grundstück zur ganzen oder teilweisen Vermietung öffentlich auszu schreiben. — Mit der Erneuerung des Meldeamtes und Dienerzimmers im Rathause durch Herrn Malermeister Lindner erklärt man sich einverstanden, ebenso mit der Vornahme einer erforderlichen Reparatur an der Dampf heizung im Rathause, — Der Vorsitzende erachtet es für seine Pflicht, angesichts der Verwüstungen, die der Nonuenfalter anderwärts anrichte, die Frage zur Er wägung zu stellen, ob es geboten erscheine, in den städtischen Paiks vielleicht durch Anlegung von Leimgürtel» vor beugend zu wirken. Zwar habe man hier Nonuenfalter' in großer Anzahl nicht beobachtet, die Gefahr könne aber aus anderen Waldbeständen herübergetragen werden. St.V. Friedrich fragt an, was die Sache kosten werde- Zu kostspieligen Maßnahmen bestehe, da der Nonnenfalter hier nicht massenhaft austrete, keine Veranlassung. St.R. Bretschneider tritt für die Anregung des Vorsitzenden ein. Man solle nichts versäumen, um unsere Anlagen zu schützen. St.V. Frühauf empfiehlt einen Sachver ständigen über den Kostenaufwand zu hören. St.V. Schlichenmaier empfiehlt die Anlegung von Leimringen; es koste, was es koste. St.V. Tzschaschel konstatiert, daß der Nonnenfalter nach dem Elbtal zu in ziemlichen Mengen oufirete. Man solle der Gefahr ja begegnen. St.Rt. Goerne spricht im gleichen Sinne. Was man tun wolle, solle man sofort tun. St.V. Loßner möchte zunächst bestätigt wissen, daß die Anlegung von Leimringen auch den Zweck erfüllt. St.R. Dinndorf fordert jeden an gängigen Schutz unserer Waldungen gegen den Nonnen falter. St R. Bretschneider erklärt, die Arbeiten würden durch städtische Arbeiter ausgeführt werden, sobald sie disponibel seien. Der Kostenaufwand könne nickt groß sein. Das Kollegium beschließt einstimmig die Anlegung von Leimringen. Damit ist die Tagesordnung erledigt. Außerhalb derselben fragt St.V. Frühauf an, ob es sich nicht empfehle, dem Bahnfiskus erneut elektrisches Licht für die Beleuchtung der hiesigen Bahnhofsanlage auzubieten. Der Vorsitzende erwidert, daß dies wieder-