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8innlprücke. Von Otto Ferdinand Eisfeldt. Wieviel Geld wird nicht geradezu zum Fenster hinausgeworfen, um sich die Zeit zu vertreiben — und dabei kann man es übergenug hören, daß Zeit Geld sei. * * -ft Die Selbstlosigkeit ist eine Tugend; die selten nur jemand übt, die er aber am ehesten an anderen vermißt. -ft Menschen, welche Ler Welt gefallen, sind immer intelligent — auch, wenn sie dumm In dem Gefühlsleben offenbart sich der Ankergrund, in dem wir an eine andere Welt geseilt sind. * * -n Das Scheinleben ist des Scheintodes schauerliches Gegenstück. Cyklone. Eine charakteristische Erschei nung bei den tropischen Cyklonen ist die Windstille im Mittelpunkt des Sturmes, und dieses wirbelstille Centrum kann bis zu fünf Meilen im Durchmesser groß sein. Die Erkenntnis der Gesetze der Wirbel stürme ist natürlich für die Schiffahrt von hoher praktischer Bedeutung. Aus dem Fal len des Barometers und der Art, in wel cher sich die Windrichtung ändert, erkennt der Seefahrer, welchem Teile des Sturm feldes er sich nähert und in welcher Rich tung ungefähr das böse Element liegt. Der chinesische Name Teufun, von den Eng ländern Thphon geschrieben, bedeutet Mut ter der Winde. Vor vierzig Jahren noch wußte die Seefährt kein Mittel, diesem schrecklichen Feinde zu entgehen, oder, wenn ein Schiff von ihm überrascht wurde, we nigstens das Centrum des Wirbelsturmes zu vermeiden. Dem englischen Oberst Reid gebührt der Ruhm, durch Auffindung dieses Mittels der Schiffahrt einen sehr großen Dienst erwiesen zu haben, für den ihm jeder Seemann zu Dank verpflichtet sein muß. Er zeigte die Gesetze, denen die Wir belstürme unterliegen und wie das Schiff im Cyklon steuern muß — freilich auch nicht immer mit Erfolg. Oester werden Schiffe von Teufunen, namentlich von sol chen, die kleinen Durchmesser haben und urplötzlich erscheinen, an Stellen überrascht, wo Land oder Klippen ihnen das Fort laufen verbieten. Dann ist freilich nichts anderes zu machen, als das Schiff auf der richtigen Seite unter den Wind zu brin gen, nm wenigstens sich soweit als möglich vom Centrum des Sturmes zu entfernen. Damit ist menschlicher Macht die Grenze gezogen und das Schiff der Gnade Gottes überlassen. Redeblüten aus dem Gerichtssaal hat eine französische juristische Zeitschrift gesam melt. Einige davon seien hier wiedergege ben: „Was soll man von dieser Frau den ken, die durch die Welt sährt ohne bekann ten Wohnsitz, ohne Wissen ihres Vaters, der nicht ihr Vater ist, und ohne Wissen ihrer Mutter, die auch nicht ihre Mutter ist?" „Heute bin ich entschlossen, nur die Wahr- heit zu sagen!" „Man will aus dem Kie fer der Gemeinde einen großen Zahn aus- zichen; aber wir wehren uns gegen dieses Ausziehen durch die stärksten Körperverren kungen." „Eine Taube hat an sich nichts Unmoralisches." „Man weiß niemals, ob dieser Mensch ernsthaft lacht." „Das Schwei gen ist eine Art des Beweises, die ich nie mals verstanden habe." „Die Genossen schaft der Schlächter sammelt die Felle und das Fett ihrer Mitglieder, um sie zu ver kaufen." „Man hat so kleine Eier geliefert, daß man sagen möchte, es waren Kinder eier." R-älkelkakte Inschrift. Zur Zeit der Gründung der Leipziger Universität im Jahre 1409 konnte man ein Pfund Ffeisch für vier Pfennige, einen Scheffel Korn für drei bis fünf Groschen, ein Paar Schütze für sechs Groschen, eine Kanne Wein für sechs Pfennige, und eine Kanns Bier für zwei bis drch Pfennige kau fen. Im dreizehnten und vierzehnten Jahr hundert wußte man in Deutschland wenig oder gar nichts von Gulden oder Talern, sondern man rechnete nach Groschen und bei größeren Werten nach Schocken; das Schock war zwanzig Groschen. Die Groschen wurden in zwölf Pfennige, die Pfennige in zwei Heller und die Heller in zwei Scherfe eingeteilt, und man konnte vielerlei Waren für einen Scherf, Heller und Pfen nig bekommen. Wenn der Herr den Knecht in die Stadt schickte, so konnte er zu ihm sagen: Hier ist ein Groschen, gehe in die Stadt, kaufe Kamm und Schwamm, Strie- Original-R.ebus. gel und Strick, laß das Pferd beschlagen, trinke eine Kanns Bier und das übrige Geld bringe wieder zurück. Das Geld, welches auf Jäp, einer der Inseln der Karolinen in Mikronesien, ge braucht wird, übertrifft bei weitem das be- kannte spartanische an Schwerfälligkeit des Materials. Es besteht aus runden Step neu von der Gestalt und Größe eines Schweizerkäses bis zu der eines Mühlsteins; durch ein in der Mitte eines jeden befind liches rundes Loch kann ein Stab gesteckt werden, an welchem diese seltsame Münze getragen wird. Die Bewohner von Vap holen ihr „Geld" von den Palau-Inseln, wo sie den gelblich-weißen kristallinischen Kalkspat mit Mühe bearbeiten, und brin gen es mit mancher Gefahr auf ihren zer- brechlichen Kähnen herüber. Außer diesen großen Geldstücken, die gewöhnlich vor den Häusern zur Schau ausgestellt werden, ohne daß man Diebstahl zu befürchten braucht, verfertigt man noch kleinere, talergroße Stücke aus demselben Gestein; auch werden Perlmutterschalen an Geldesstatt ver- wendet. Unter Freunden. „Ich habe schreckliche Zahnschmerzen. Weißt du kein Mittel?" — „Da brauchst du absolut keine Medizin. Gestern hatte ich furchtbare Zahnschmerzen, da ging ich einfach nach Hause zu meiner Frau. Die küßte mich und tröstete mich, und gleich war der ganze Schmerz verflogen. Warum machst du eS nicht auch so?" — Na, ich kann's ja mal versuchen. Glaubst du, daß deine Frau jetzt zu Hause ist?" Ein schlechter S t u b e n k o l l e g e. Das will ein Stubcnkollege sein. Der Lump hat nicht einmal einen Rock, der mir ordentlich Paßt!" Milder Protest. Hausfrau (zu den: neuen Dienstmädchen): „Das sind ja ein Paar Strümpfe von mir, Welchs Sie da tragön, Anna .... so hatte ich den Familienanschluß aber eigentlich nicht aus gefaßt!" Immer Fachma n n. Hausfrau (beim Tiner zu einem Oekonomenl: „Wa rum essen Sie denn nicht?" — Oeronom: „Ich bitte um ein Glas Bier — ich bin kein Freund von Trockenfütterung!" Kcherrräthrl. Vereint ist's manches Mittel, Vereint ist's mancher Rat, Getrennt ist es ein Zuruf, Sobald die Zeit sich naht. Wortspictriits-l. Am teuren Faust rllhmt's Gretchen, In ihrem Liebesleid; Dienstfert'ge Stubenmädchen Sind gern dazu bereit; Auch kann daran betät'gen Der Koch die Tüchtigkeit. Zwristlbise Zcherr Zcharadr. Sprichst von der ersten du die Zeichen einzeln aus, So wird mit wälschem Klang ein Geistlicher daraus, Stets nach der zweiten fragt, iver weise ist zuerst; Doch ob du suchst und fragst, ost nie du sie erfährst. Dem Ganzen aber ist dies gänzlich einerlei, Er sieht den Himmel an, denkt nichts und gähnt dabei. --SYV 1-guiauog,, Mg-Nä UNI -lomvgg zog tjihuu uspjg ng puvtlN; mnivai 'vjiU 'luq ua„vjruoioZ inj nq uu-gx Mph-lutz »g tgmM uekWMeaik "4 tSuvH tgujMtnckj -MW »og tw -UMSE-PL g,g vun„ijM Nachdruck au« d Inhalt d. «I. verboten. Besetz v It.IVI. 70- Beranlwortlicher Redakteur A. Jdrina. Druck und Vertag von Jhrtng * Fahre uheltz, Berlin 80 16, Cäpenicker Straß! 7l.