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960 PAPIER-ZEITUNG. N: 26 Berichte über die Papier industrie im I. Quartal 1885. Chemnitz. Die Papierfabriken sind gut be schäftigt und können auch mit den Preisen zu frieden sein. Es ist im letzten Quartal wiederum eine Anzahl neuer Papiermaschinen aufgestellt, was zur Folge hatte, dass auch die Preise für das Produkt der Holzstofffabriken gestiegen sind. Dresden. Ueber die allgemeine Lage der Papierfabrikation ist von den letzten Mit- theilungen wenig Abweichendes zu berichten. Der im verflossenen Winter nicht lange an dauernde Frost hatte die Wasserkräfte wenig beeinträchtigt, so dass in geschliffenem Holz stoff eher Angebot auftrat, und die höher ge haltenen Preise sich etwas abschwächten, wenn gleich für rohes Holz höhere Preise angelegt werden mussten. Ordinäres Druckpapier wird zu Preisen verkauft, die nur unter besonders günstigen Fabriksverhältnissen keinen Verlust zulassen; nicht besser ist es bei den Mittel papieren, ordinären Schreib- und Konzeptstoffen, auf deren vermehrte Anfertigung sich eine An zahl Fabriken geworfen und dadurch die Preise dieser Sorten herabgedrückt hat. Leber Mangel an Beschäftigung ist indessen bei Eingehen auf die verlangten Preis- und Qualitätsbedingungen noch nicht zu klagen, obwohl der Export den sonst nach Eröffnung der Schifffahrt eintreten den Aufschwung sehr vermissen lässt. Die hauptsächlichsten Fabrikationsmaterialien, wie Lumpen, Cellulose, Strohstoff, haben ihre Preise behauptet, die der Chemikalien. Harz und Stärke sind weichend. Liegnitz. Die Lage der Strohstoff - Fabri kation ist im verflossenen Quartal eine günstige gewesen, da Stroh im vorigen Herbst sehr reichlich geerntet worden und zu niedrigen Preisen zu haben war, während für fertige Strohstoffmasse die alten Preise gezahlt wurden. Die Preise für Holzstoff sind dieselben geblieben, während eine allmälige Steigerung der Holzpreise stattfindet und den geringen Fabrikationsnutzen vollständig aufzuzehren droht. Dagegen hat seit einiger Zeit eine Ueberproduktion nicht mehr stattgefunden. Die Papierfabriken sind im verflossenen Quartal ausreichend beschäftigt gewesen. Die Preise für Spinnabfälle, Hadern und Cellulose, die vielfach zur Herstellung von Papiergebraucht werden, waren in letzterer Zeit gefallen. Stolp. Für unsere Papierfabrikation ist das erste Quartal des neuen Jahres ein gleich leb haftes und zufriedenstellendes geblieben: Auf träge gingen reichlich ein, und es fand ein ununter brochener Betrieb statt. Die Preise sind im Gan zen unverändert geblieben, hier und da war es so gar möglich, kleine Erhöhungen durchzusetzen. Stuttgart. In der Papierindustrie hat es zwar an Aufträgen nicht gefehlt, doch haben die Preise hauptsächlich in den Fällen, in welchen es sich um grössere Abschlüsse handelte, abermals Ermässigungen erfahren. Die Vervollkommnung der Cellulosefabrikation macht reissende Fortschritte und liefert für geringere und mittlere Schreibpapiere als theil- weisen Ersatz der Hadern ein sehr schätzbares Material. Bessere Sorten blieben auch in diesem Quartal zu guten Preisen begehrt. Papierfabrikation in Indien. Die Papierfabrikation nach europäischem System breitet sich in Britisch-Indien immer mehr aus. Es bestehen schon Fabriken in Calcutta, Lucknow, Gwalior, Bombay u. s. w., deren Personal, mit Ausnahme der Werkführer, aus Eingeborenen besteht. Nachdem früher nur Packpapiere erzeugt wurden, scheint jetzt auch die Herstellung von brauchbarem Zeitungspapier gelungen zu sein. Die in Indien vorhandenen zahlreichen und billigen Rohstoffe und die dortigen niedrigen Arbeitslöhne lassen befürchten, dass der europäischen Industrie der dortige Markt durch die heimische Produktion immer mehr verschlossen werden wird. Preislisten über Maschinen des Papierfachs. Von grösseren Preislisten dieser Art, welche uns in letzterer Zeit zugegangen sind, können wir folgende drei erwähnen: Preisverzeichniss der Maschinenfabrik und Eisengiesserei und Kesselschmiede von C. Joachim (f Sohn, vormals Reck und Joachim in Schwein furt a M. In hübschem, mit hartem Deckel gehefteten Buch sind hier fast sämmtliche Ma schinen und Apparate der Papier- und Pappen fabrikation durch Illustrationen erläutert. Durch Zahlen sind die nöthigen Angaben reichlich vervollständigt. Fenier ist auch ein Verzeichniss über Räder, Riemscheiben u. s. w. vorhanden. Hierdurch ist man in der ange nehmen Lage, bei Neuanschaffungen den Bedarf ohne Korrespondenz mit der betr. Fabrik selb ständig im ganzen Umfang berechnen zu können, was viel Zeit erspart. Eine zweite Liste ist uns von Albert Bolle & Jordan in Berlin S. zugegangen. Diese, ein starkes Quartheft von fast 70 Seiten, enthält hauptsächlich Maschinen für die Buchbinderei. Die Maschinen sind in ziemlich grossem Maassstabe dargestellt, so dass sie sehr deutlich in ihrer Konstruktion erkennbar sind: einge hende Beschreibungen ergänzen die Darstellung. Die Preisliste ist mit einem Ring zum Auf- hängen versehen, welcher aber bei neuen Aus gaben doch etwas fester angebracht werden könnte. Wenn der Befestigungsfaden auch von Seide ist, so ist er doch nur ein Faden. Endlich liegt uns eine Spezialliste der Ma schinenfabrik von Karl Krause in Leipzig vor. Hier sind nur solche Maschinen vorgeführt, welche in der Kartonnage-Fabrikation Verwen dung finden. Jede durch eine Illustration er läuterte Maschine ist in entsprechender Weise durch Text und Tabellen noch weiter erklärt. Was Preislisten im Allgemeinen anbetrifft, so kann man wohl sagen, dass auf deren Aus stattung von Jahr zu Jahr mehr Gewicht gelegt wird. Und dies geschieht mit Recht. Eine Maschine, die z. B. durch einen schönen Holz schnitt dargestellt ist, wird viel eher auf Be achtung rechnen können, als eine ebensolche, für die man nur eine geringwerthige Illustration für ausreichend hielt. Dass solche Preislisten viel Kosten verur sachen. liegt auf der Hand. Sie gehören in dessen zu solchen Ausgaben, die, wenn sie von fachkundigen Geschäftsleuten gemacht werden, reichlich wieder einbringen. E. Hirchmer’s Patent-Un iversal-T rockenprüf er. — mit Wasserbad, D. R. P. No. 1G565, — zur Beheizung mit Petroleum, Leuchtgas, Holzkohle oder 22839] Coaks und Spiritus; ohne Wasserbad D. R. P. 27 334, — zur Beheizung mit Dampf. Dient zur Untersuchung feuchter Papierstoffe, wie Cellulose, Holzstoff etc. auf deren Trockengehalt. mag 230 Stück im Betrieb. •K Eingeführt in fast allen europäischen Staaten. 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