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940 PAPIER-ZEITUNG. Nr 25 Ansteckung durch Papiergeld und Münzen? „La flore des billets de banque" ist die Ueber- Schrift eines Artikels in der französischen Zeitschrift „Science et Nature“, welcher auf Grund mikroskopischer Untersuchungen be stimmte Mittheilungen über diese schon oft erwähnte Quelle von Ansteckungen bringt. Die pflanzlichen Gebilde, welche in der Luft schweben, werden bekanntlich sichtbar, wenn in ein dunkles Zimmer durch einen Spalt ein Sonnenstrahl fällt. Selbst in sauberen und gut gelüfteten Wohnräumen erscheinen dieselben dann vor den Augen flimmernd in unendlich grosser Menge und überziehen als „Staub“ in kurzer Zeit jeden Gegenstand. Unter dem Mikroskop betrachtet, bestehen sie aus Fasern und Härchen, sowie aus den niedrigsten Pflanzenformen und deren Samen oder sogen. Sporen. Dass diese kleinen Organismen also auch auf Geldstücken und Banknoten zu finden sein würden, war von vornherein zu erwarten. Ja, da beide Zahlungs mittel Jahr aus Jahr ein durch viele Hände gehen und in viele Räume kommen, wodurch sie immer fettiger und klebriger werden, so sind sie vorzugsweise begünstigt, einen unge wöhnlichen Reichthum von Mikroorganismen aufzunehmen, die auch durch blosses Abwischen oder Abreiben nicht wieder zu entfernen sind. Trotzdem also das Vorkommen von pflanzlichen Keimen etc, auf klingendem und papierenem Gelde keineswegs etwas Neues ist, so dürfte es doch von Interesse sein, zu erfahren, welchen Arten dieselben angehören. Auf Geldmünzen hatten sich besonders kleine einzellige Algen angesiedelt, Pleurococcus und verwandte Arten, die überall verbreitet sind und gänzlich aus trocknen können, aber bei Zutritt von geringer Feuchtigkeit sich wieder beleben. Sie vermehren sich durch Theilung und sind so klein, dass etwa 6000 dieser körnigen Zellen aneinander gelegt erst die Länge eines Zolles einnehmen. Die Banknoten, welche Scharschmidt mikros kopisch untersuchte, namentlich österreichische und russische, enthielten äusser Stärkekörnern und Theilen von Fasern, Haaren und Schüppchen eine reiche Kryptogamenflora. Die genannte Zeitschrift giebt die Abbildung einer Banknote, sowie die im Sehfelde des Mikroskops erschie nenen Dinge. Bei etwa 900facher Vergrösserung nehmen wir wahr: Bacterium termo, gegliederte Stäbchen, welche früher gleichsam die untere Grenze des organischen Reichs bildeten, aber jetzt bei vollkommeneren Instrumenten noch an Kleinheit durch die folgenden Spaltpilze weit übertroffen werden, Micrococcusarten und schön entwickelte Pilze der Bierhefe, ferner Lepthothrix oder fadenförmige Bakterien, meh rere Bacillen und endlich die bereits oben ge nannten,, auch auf den Münzen vorkommenden Algen. Es ist als wahrscheinlich anzunehmen, dass diese abgebildeten zahlreichen Organismen und Körperchen auf verschiedenen Banknoten sich vorfanden. Wenn durch die Beobachtung auch bislang noch keine unmittelbar ansteckend wirkende Körper entdeckt sind, so haben diese Untersuchungen doch eine nicht zu leugnende ernste Seite, indem die Möglichkeit nachgewiesen ist, dass die Mikroorganismen, zu denen einige der kleinsten und gefährlichsten Feinde der Menschheit gehören, überall in unserer Mitte vorkommen können, selbst auf den sonst so willkommenen Geldstücken und Banknoten. Möglicherweise bewirken die Thatsachen, welche aus diesen Beobachtungen stammen, dass in Zeiten ansteckender Krankheiten die Gefahren der Handhabung von Geld und Werthzeichen einige Beachtung finden. Das System der Bank von England, wonach eine zurückgelieferte Banknote niemals zum zweiten Male ausgegeben werden darf, auch wenn sie nur eine Stunde im Umlauf war, hat also auch in sanitärer Be ziehung nicht zu leugnende Vorzüge, obgleich dasselbe nur zur Verhütung von Fälschungen eingeführt wurde. Bruno Neumann, Berlin S., Dresdener-Strasse 38. 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