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520 PAPIER-ZEITUNG. Nr 14 Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patent schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranien-Strasse 91, S.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt be zogen werden. Taschen- und Standalbum für Photographieen von Teodor Remus in Dresden. D. R. P. 28 502. (Kl. 11.) Bei diesem fächerartigen Album ist jede ein zelne Photographie A in ein Metallrähmchen a eingefügt, welches an den Seitenkanten und zum Theil an der Unterkante umgebogen ist. In die sen umgebogenen Rändern ruht die Photographie; gleichzeitig aber wird von diesen Rändern ein Schieber b mit umfasst, der sich in ihnen wie in einem Falz in der Längenrichtung verschieben lässt. Jeder der Schieber b gestaltet sich nach unten hin zu einem Lappen, mit welchem er auf einen Stift e drehbar aufgesteckt ist. Da die Drehung jedes Schiebers b um den Stift e nur nach einer bestimmten Richtung und bis zu einer bestimmten Grenze erfolgen darf, hat jeder Lappen an seiner unteren bogenförmigen Kante einen genau bemessenen Ausschnitt. Unter halb des Achsstiftes e sitzt, innerhalb der vor erwähnten Ausschnitte stehend, der Anschlagstift f, durch welchen, in Verbindung mit den Aus schnitten, die Richtung und Grösse der Drehung für jeden einzelnen Schieber bestimmt wird. Der mittlere Schieber b soll senkrecht stehen bleiben und erhält daher einen in der Mitte lie ¬ genden Ausschnitt, welcher in seiner Breite nur der Stärke des Stiftes f entspricht. Die beiden jenem zunächst, Uber und unter ihm, liegenden Schieber sollen sich, der eine nach rechts, der andere nach links, um ein gleich grosses Stück aus der mittleren Stellung drehen lassen und er halten daher Ausschnitte, welche der Richtung und Grösse dieser Drehung entsprechen u. s. w. Die, die Stifte e und f haltende, untere Platte ist an der Innenseite der einen Etuihälfte g be festigt, so dass diese für die Schieber b und Rähmchen a mit den Photographieen A als Träger dient. Legt man die einzelnen Rahmen a zusammen, so dass sie alle über einander liegen, so lassen sich die Schieber in die Rahmen schieben und das Ganze im Etui unterbringen und, wenn Letzteres geschlossen, in der Tasche führen; in dieser Gestalt dient das Album demnach als Taschenalbum. Werden aber die Rähmchen a mit den darin liegenden Photographieen alle gleichzeitig nach oben gezogen, und dann die Schieber mit den Rähmchen jeder bis zu der ihm gestellten Grenze nach rechts und links um den Achsstift e gedreht, so stehen sie fächerförmig, und bieten alle ent haltenen Photographieen gleichzeitig dem Auge dar. In dieser Gestalt dient das Album als Standalbum, bei welchem die eine Etuihälfte g die Stelle einer stützenden Rückwand und die Etuihälfte h die eines Fusses vertritt. Der Patent-Anspruch lautet: Der Anschlagstift f in Verbindung mit den an den Schiebern b befindlichen Ausschnitten, um die Blätter eines Albums fächerartig zu halten. Sammelmappe*) von Riefenstahl, Zumpe & Co. in Berlin. D. R. P. 29908. (Kl. 11.) Zusatz zum Patent Nr. 25 341. Bei der Sammelmappe des Patentes Nr. 25 341 musste zum Hervorziehen der Schiebers h eine verhältnissmässig grosse Kraft angewendet werden, um den Gegendruck der Feder zu überwinden. Ein zufälliger Stoss gegen den Schieber h kann auch diesen veranlassen, in seine Schlussstellung zurückzuschnellen, bevor dies zweckdienlich ist. Um nun mit Bequemlichkeit den Ileftapparat B am Rücken der Sammelmappe öffnen zu können und ein unbeabsichtigtes Schliessen unmöglich zu machen, sind die vorstehenden Enden des Schie bers h mittels kleiner Ketten, Schnüre oder dergl. mit dem einen Deckel C (rechts) der Mappe ver bunden. Oeffnet man nun die Mappe, d. h. bringt man den Deckel C aus seiner zu dem Heftapparat B nahezu rechtwinklig stehenden Stellung (punktirt), in eine zu B gestreckte Lage, so ziehen die Ketten den Schieber so weit vor, dass die Nadeln f freigegeben werden und das zu heftende Papier in den Apparat eingelegt werden kann. Der Patentanspruch lautet: An der Sammelmappe des Patentes Nr. 25 341 eine Verbindung des Schiebers h mit dem einen Deckel C zum Oeffnen des Heftapparates B gleich zeitig mit dem Oeffnen der Mappe. Lineal mit Tinteauffangrinne von Otto Meyer in Altona. D. R. P. 29 970. (Kl. 70) Diese Erfindung bezweckt, beim Ziehen von Linien zu verhüten, dass Tinte vom Lineal auf das Papier gelangen und dasselbe dadurch be schmutzen kann. Wie z. B. aus Fig. 1 ersichtlich, wird ein Stück Metallblech a auf der einen Seite der Oberfläche entlang auf dem Lineal befestigt. Dieses Blech ist vorn schräg nach rückwärts gebogen und endet in eine kleine längslaufende Rinne e. s ist die Unterfläche des Lineals; die Rinne e geht nicht ganz bis s hinab und dient zum Auffangen der Tinte, welche von der Feder an das Lineal abge geben wird. Die Tinte muss an der Schrägung des Bleches abwärts laufen und gelangt dadurch in die Rinne. Fig. 2 zeigt eine Modifikation, bei der die Rinne e in der Vorderkante des Holzlineals selbst angebracht ist. Das Blech geht mit der Ab schrägung bis in die Rinne hinein, so dass auf gleiche Weise wie bei Fig. I die Tinte in der Rinne e aufgefangen werden muss. Nach der Modifikation Fig. 3 ist die Ausführung ohne Anwendung einer Blechrinne geschehen. Die Oberkante m des Lineals tritt etwas über der Unterkante n vor; in der Mitte der Kante befindet sich die Rinne e, welche durch Abschrägung die Kante nach oben mit der Oberkante in Verbin dung steht und dadurch wieder die an der Ab schrägung niederfliessende Tinte auffangen muss. ♦) Vergl. Papier-Ztg. 1884, Seite 334. Die Patentansprüche lauten: An Linealen die Einrichtung zum Auffangen der von der Feder an das Lineal abgegebenen Tinte: a) durch das in Fig. I dargestellte Blech a mit der daran befindlichen Auffangrinne e; b) durch die Kombination des Bleches a mit der vorderen Abschrägung, welche abwärts in die, in die Vorderkante des Lineals eingefräste, Rinne e geführt ist, entsprechend der Fig 2; c) durch die Profilirung des Lineals nach Fig. 3, in welcher die Oberkante m vor der Unterkante n vorsteht und von m aus eine rückwärts verlau fende Abschrägung in die, zwischen m und n in der Vorderkante eingefräste, Rinne e verläuft. Papierstoff-Mühle von Kreis in Heinrichsthal bei Hannsdorf (Mähren). D. R. P. 30 126. (Kl- 55-) Diese Einrichtung bezweckt, den Papierstoff einer gleichmässigeren Behandlung zu unterziehen, als es bei den gebräuchlichen Stoffmühlen, selbst mit Aufwand gewissenhafter Wartung, erzielt werden kann. Bei Inbetriebsetzung der Mühle wird zunächst der Behälter a mit Stoff, Leim, Alaun u. s. w. betragen. Die Flüssigkeit gelangt dann durch das Rohr b zu den Mahlscheiben c und d, von denen c feststehend ist und d durch Welle e und Räder antrieb f und g in rotirende Bewegung gesetzt wird. Die Mahlscheiben sind in einer Weise ge riffelt, dass der Stoff dieselbe nicht verlassen kann, ohne die Schneiden passirt zu haben. Der Läufer d treibt vermöge der Centrifugalkraft den Stoff in das Gehäuse h, von welchem derselbe durch die Oeffnung i wieder in den Bottich a zurückfliesst. Dort sinkt er allmälig, nachdem er durch die Rührer platte k gleichmässig auf der Oberfläche vertheilt wurde, und steigt wieder in das Rohr b und nach den Mahlscheiben. Durch Anwendung möglichst abgerundeter For men ist darauf Rücksicht genommen, dass dem Stoff kein Anhalt zum Sitzenbleiben geboten ist, und derselbe dadurch bei einem Rundgange sicher die Mahlflächen der Scheiben passirt. Man kann auch um ein Paar Mahlscheiben mehrere Bottiche a gruppiren und den Stoff von jedem Bottich allein, event. auch aus allen zugleich, durch ge eignet angebrachte Schieber den Mahlscheiben zu führen. Bei dieser Anordnung ist mit ins Auge gefasst, Halbzeug und Surrogate, jedes vorerst in einem Bottich allein, in gewünschter Weise be handeln zu können und dann durch Oeffnen aller Schieber den Ganzstoff innig zu mischen. Der Patentanspruch lautet: Die Kombination des horizontal angeordneten Mahlscheibenpaares c d mit einem oder mehreren Bottichen a, welche mit Rührwerken versehen sind.