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630 PAPIER-ZEITUNG. Nr 17 Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patent schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranien-Strasse 91, 8.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt be zogen werden. Lineal mit Papierschneider von Otto Meyer in Altona. D. R. P. 29281. Zusatz-Patent zu 28854/* (Kl. 70.) Diese Neuerungen an dem im Haupt-Patent behandelten Lineal mit Papierschneider bestehen in Aenderungen in der Anordnung und Konstruk tion des Messers. Die seiner Zeit zur Beschreibung benutzten Holzschnitte Figg. 1 bis 3 sind hier wie derholt. Um einen energischeren Schnitt ausführen und dickere Papiersorten ohne Anstrengung schnei den zu können, wird das geradlinig geschärfte Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Messer e Figg. 1 und 3 durch mehrere Theile a a a ersetzt, welche, wie Figur 4 erkennen lässt, hinter einander angeordnet sind, und von denen jeder mit einer geneigt gerichteten Schneide versehen ist. Legt man das Lineal nun der Länge nach auf das zu schneidende Papier, so dringen die Enden der Messer leicht ein und trennen das Papier u. s. w. dadurch, dass man das Lineal nach rechts zieht, wieder auf das Papier legt, dann wieder nach rechts bewegt, u. s. w. Fig. 4. Statt fester Messer a a . . . sollen auch rotirende, kreisförmige Messer b b . . . benutzt werden, wie Fig. 5 zeigt, oder endlich, zum Zweck der Per- forirung von Papier oder Stoffen, gezahnte Rädchen. Der Patentanspruch lautet: An einem Lineal mit Papierschneider an Stelle des einen mit geradliniger Schneide versehenen Messers die Anwendung mehrerer Messer hinter einander, deren jedes mit geneigter Schnittkante versehen sein kann, wie Fig. 4 erläutert, oder aus drehbar gelagerten Scheibenmessern nach Fig. 5, oder endlich aus Perforirrädchen bestehen, können. Typengiessmaschine von Gebrüder Foucher in Paris. D. R. P. 30 455. Zusatz-Patent zu 14 537- (Kl. 15.) Die vorliegende Erfindung betrifft Neuerungen an der durch P. R. Nr. 14 537 geschützten Typen giessmaschine und besteht im wesentlichen aus einem vor dem Apparat zum Sammeln der Typen, T, angeordneten Kasten G G mit Messern, welchen Kasten die Typen zu passiren haben, bevor sie in den Sammelapparat gelangen, und wobei die an dem Kopf der Type noch befindlichen Gussnähte etc. beseitigt werden und eine Rinne am Fussende der Type erzeugt wird. Die Figur veranschaulicht die Maschine in ihrer jetzigen Gestalt im Grundriss. An Stelle der beiden früheren Messer /' und g der Patentschrift Nr. 14 537 ist ein einziges, hier mit g 1 bezeichnetes, angeordnet, welches die Gussnähte von der unteren Kante des Kopfes der Typen beseitigt. Das zum Abbrechen des Ein gusses dienende, früher schräge, Messer e ist bei * Vergl. Pap.-Ztg. 1885, S. 521. vorliegender Maschine durch ein solches von kon kaver Form, e, ersetzt worden. In dem Kasten G G befinden sich drei Messer, h, i, i', welche, wie unten angegeben, wirken. Die Maschine arbeitet wie folgt: Zuerst wird die obere Fläche der fertiggegossenen, in der Form liegenden Type beim Zurückgang des waag recht (rechts-links) hin- und hergehenden Schlit tens A geglättet, während das Messer f die Naht an der oberen Kante des Typenkopfes entfernt. Darauf steigt, nachdem der Schlitten seinen Rück gang vollendet hat, eine hier nicht sichtbare, unter a liegende, Schiene herauf und schiebt die Type in die Zange a. Alsdann gelangt die Type durch die Vorwärtsbewegung des Schlittens gegen die Messer e und g', von denen das erstere den Ein guss, das andere den Grat von der unteren Kante des Typenkopfes, entfernt. Ist der Schlitten A am Ende seines Hubes angelangt, so verweilt er eine Zeit lang daselbst, und nun befördert die Stange d, auf welche ein Winkelstück b einwirkt, die gegossene und abgeglättete Type, die ihre horizontale Lage beibehalten hat, durch den Kasten G. Die Seitenflächen der Typen gleiten unter gewissen Umständlichkeiten möglich. Man suchte sich in diesem Falle bisher in der Weise zu helfen, dass die zu beschneidenden Papier blätter mit einem Papierstreifen zusammengeleimt wurden, damit sich die Arbeit nicht verschiebe, worauf der Block dann mit einer Holzbeilage an den Anstosswinkel gerückt und dann beschnitten wurde. Durch den hier dargestellten Apparat werden nun jene Mängel zu beseitigen gesucht. Derselbe besteht im wesentlichen aus dem eisernen, abge hobelten Winkelstück a, dem auf diesem in senk rechter Richtung verschiebbaren Stück b, und der um das Scharnier g zusammenlegbaren Holzunter lage h h. Letztere ist mit der Auflageseite des Winkelstückes a fest verbunden. Auf dem Zapfen c, welcher ebenfalls an dem Winkelstück a fest angebracht ist, ist in einer gut passenden Hülse i das Stück b auf- und abschiebbar. Durch die in der Hülse i befindliche Spiralfeder f wird das auf seiner Oberfläche etwa 100 mm breite Stück b in die Höhe gehalten. Die Holzunterlage h h ist aus dem Grunde zu sammenlegbar konstruirt, um je nach Bedarf bei herbei an den Seitenwänden des Kastens und werden dabei geglättet, während die an den Seitenkanten des Typenkopfes noch befindlichen Gussnähte durch die Messer i und z 1 entfernt werden. Zu gleicher Zeit schneidet auch das Messer h in das Fussende der Type die Rinne, worauf die Type auf die gebräuchliche Art in den Sammelapparat T gelangt. Der Patentanspruch lautet: An der unter Nr. 14 537 patentirten Typen giessmaschine die Anordnung des mit den Mes sern h, i und i l besetzten Kastens G, durch welchen am Ende des Hubes des Schlittens die horizontal liegende Type in vertikaler Richtung durchgetrieben wird, wobei die in dem Kasten liegenden Messer die Type derart bearbeiten, dass das Messer h behufs Beseitigung der Einguss stelle die Rinne in das Fussende einschneidet, während die Messer i und i 1 die Gussnähte be seitigen. Senkrecht beweglicher Anschlag für Papier schneidemaschinen zum Schneiden schmaler Streifen. Von Adolph Sparmer in Parmstadt. D. R. P. 30133. (Kl. 11.) An den Papierbeschneidemaschinen, welche in der Buchbinderei und bei der Kartonnagefabri kation gebraucht werden, um Bücher, Papier streifen, Karten etc. zu beschneiden, ist der Press balken, mit welchem die zu beschneidenden Papiere zusammengepresst werden, etwa 60 bis 100 mm breit. Sollen nun Papiere, Karten, kleinere Bücher etc. beschnitten werden, welche schmäler als genannter Pressbalken sind, so ist dieses, da der Anstosswinkel nur bis an den Pressbalken verrückbar ist, und da also nicht schmäler geschnit ten werden kann, als der Pressbalken breit ist, nur dicken oder minder dicken Papierstössen die Stärke derselben diesem entsprechend durch Aus einanderklappen der beiden Theile zu verringern bezw. durch Zusammenlegen derselben diese zu vergrössern. Der Gebrauch des Apparates ist folgender: Derselbe wird mit der senkrecht stehenden Rückseite an den Anstosswinkel der Papiermaschine, die je nach Bedarf eingestellt ist, gerückt. Das bewegliche Stück b bildet nun den Anstosswinkel für die schmalen Papierstreifen etc., welche be schnitten werden sollen. Wird der unterliegende Papierstoss nun zusammengepresst, so geht das in senkrechter Richtung hin verschiebbare Stück b mit dem Pressbalken gleichzeitig herunter, ohne irgend welche seitliche Verschiebung der zu be schneidenden Papiere zu verursachen. Der Patentanspruch lautet: An einem Hilfsapparat für Papierbeschneid maschinen das in senkrechter Richtung auf- und abbewegbare Stück b, welches den Anstosswinkel für den zu beschneidenden Papierstoss bildet und beim Zusammenpressen des letzteren der Bewegung des Pressbalkens folgt.