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621 PAPIER-ZEITUNG. N:17 aus den Diagrammkurven in Kilogrammen ge- stücke direkt belastet, wobei die Zugkraft der I Feder in den meisten Fällen erst für solche täfel stattfindet, so zwar, dass die Reibung zu Tabelle niedergelegten Ergebnissen dieser Prü fungen lässt sich Folgendes ableiten: Bei allen Federn scheinen die Fehler in den niedrigen Belastungszuständen absolut grösser zu sein als bei den höheren Belastungsgraden. Dies Gesetz ist jedoch noch unsicher und würde durch eine grössere Zahl von Beobachtungen Feder h leicht nachgiebt, falls die Führung sie mehr der Tafel zu nähern strebt. Für die Zwecke der gewöhnlichen Papier untersuchung werden sich die wahrscheinlichen Fehler demnach für die einzelnen Federn aus folgenden Theilungen: a, b, c, schätzen lassen I und die angegebenen Werthe erreichen können: Papiere benutzt, welche mehr als 3 kg Trag fähigkeit besitzen, während die 18kg-Feder etwa erst von 7 kg ab wirklich zur Anwendung kommt. In allen Fällen, in denen nicht eine Arbeitsflächenbestimmung vorgenommen werden soll, in denen man sich vielmehr mit der Aus messung der grössten Ordinate begnügt, kommen daher die Maximalfehler der Skalen für die starken Federn ohne Weiteres zum Ausfall. Ein Gleiches kann auch für die schwächste Feder als Regel angenommen werden, weil Papiere mit weniger als 2 kg Festigkeit bei 15 mm Streifenbreite sehr selten vorkommen werden. Die Ursache für das regelmässige Auftreten grösserer absoluter Fehler bei ge ringen Belastungen kann möglicher Weise darin liegen, dass die Führung des Zeichenstiftes nicht ganz genau parallel zur Ebene der Schreib- Anfang der Vertikalbewegung grösser ist, als zu Ende derselben. Dieser Uebelstand würde durch die vorhin in Vorschlag gebrachte Ver änderung der Schreibvorrichtung wesentlich verbessert werden können, weil die schwache dem oben angegebenen Verfahren eine Skala auf dem Diagrammpapier entwirft und nun mittels der Maassstäbe ausmisst. Ueber jede solche Prüfung wird ein Protokoll aufgenommen, welches in das Maschinenjournal. U der Anstalt eingetragen wird. Aus den in vorstehender Gewichte durch den Winkelhebel K auf die Schnur übertragen wird. Die Schnur wird durch die Feder, wie beim gewöhnlichen Versuch, an gespannt, bis der Winkelhebel in seine normale Lage kommt. Durch seitliches Verschieben der Tafel unter dem Zeichenstift wird alsdann eine kurze horizontale Linie auf das Papier übertragen. Auf diese Weise wird eine Theilung von Kilogramm zu Kilogramm erzeugt, während die Zwischentheilungen nachträglich ausgeführt werden. Für die Maschine der Anstalt sind vom Mechaniker drei solcher Federskalen, für jede. Feder eine, aus Neusilber geliefert worden. Die Theilung dieser Skalen hätte allerdings etwas sorgfältiger geschehen und namentlich feiner in den Strichen ausgeführt werden können. Die Federn werden von Zeit zu Zeit auf ihre Unveränderlichkeit geprüft, indem man nach mehr befestigt werden müssen. Trifft es in der That zu. so wird doch die für jede Feder Tabelle 4. Bestimmung der Federwerthe. a) 18 kg — Feder. Skalentheilung 1 kg = 5,2 mm. Papier- Prüfung. Einfluss der Länge und Breite der Probe streifen auf die Ergebnisse der Festigkeits- Untersuchung. Von A, Martens, stellvertretendem Vorsteher der Königl. mechanisch-technischen Ver suchs-Anstalt zu Herlin. (Ans: „Mitthlgn. d. K. techn. Vers.-Anst. zu Berlin.“) Fortsetzung aus Nr. 16. Zu behandeln sind nun noch die Fehler der Kraftbestimmung, und diejenigen der Ausmessung des Diagrammes. Die Kraftbestimmung geschieht mit Hilfe von Maassstäben, welche nach den Federwerthen getheilt sind, und die direkte Ablesung von P Die vorgenannten Zahlen können aus den oben angeführten Gründen natürlich nur als rohe Annäherungen betrachtet werden, sie werden mit der wachsenden Zahl der einschlägigen Beobachtungen zuverlässiger und können über haupt später aus längeren Beobachtungsreihen mit Aufwendung grösserer Sorgfalt berechnet werden. Ihre Grösse ist auch nicht von solcher Ordnung, dass man sie bei den landläufigen Untersuchungen berücksichtigen müsste, zumal diese Fehler zum Theil Folge des todten Ganges der Uebertragungsräder sein werden, und aus diesem Grunde Aussicht vorhanden ist, sie durch die oben in Aussicht gestellten Ver änderungen wesentlich zu verkleinern. Auch für die nachfolgend mitzutheilenden Untersuchungen haben die vorgenannten Fehler keine Berücksichtigung gefunden, weil schon aus den ersten Versuchsreihen erkannt werden konnte, dass ein klares gesetzmässiges Wachs thum der Festigkeit bei veränderlichen Streifen längen und -Breiten nicht stattfindet. Die Ausmessung der Diagramme ist an sich wiederum mit Fehlerquellen behaftet, über deren Einfluss man sich ebenfalls klar sein muss. Man kann diese Ausmessung in sehr mannigfacher Weise vornehmen und über den Werth der einen und der anderen Methode verschiedene Ansichten hören. Jedenfalls ist es nothwendig, dass nach Möglichkeit stets in gleicher Weise vorgegangen werde. Deswegen wird in der Papierprüfungsanstalt folgender Weg eingeschlagen: Gewöhnlich werden die zu einer Papier prüfung gehörigen 10 Diagramme (je 5 Ver suche parallel und normal zum Maschinenlauf) auf dasselbe Papierstück (kieselgetränktes In dikatorpapier) gezeichnet, wobei vor Beginn der Untersuchungen die Null-Linie bb Figur 17 (in vor.Nr.), und diesenkrechteLinieccgezogen wird. Bemerkt sei hier noch, dass der Träger der Schreibstiftführungen durch die Justirschrauben ff um die Schraube e (Fig. 4, Nr. 15) fein ver- verstellt werden kann, so dass sich die Schreib stiftbewegung so regeln lässt, dass die beiden genannten Linien genau senkrecht zu einander stehen. Man prüft dies durch die bekannte Me thode mit Hilfe zweier Zirkelschläge. Nach der Verzeichnung aller Diagramme werden auf dem abgespannten Diagrammpapier mit Hilfe einer feinen Nadel durch die Spitzen der ein zelnen Diagramme und durch die mit dem Auge recht sicher einschätzbaren Schnittpunkte der Fusspunktstangenten mit der Nulllinie feine Stiche geführt. Nunmehr werden unter Zu hilfenahme von guten Dreiecken mittels eines flach angeschärften Metallstifts Parallele zu cc durch die Spitzenmarken der Diagramm kurven gezogen. Alsdann werden mit dem zu gehörigen Federmaassstabe die Bruchspannungen gemessen, wobei man den Nullstrich mit der Nulllinie in Zusammenfall bringt, was leichter und mit grösserer Schärfe geschehen kann, als wenn umgekehrt die Spitzenmarke zur Anlage gebracht wird. Die Ausmessung der Dehnung erfolgte nun, mit Hilfe eines besonderen für die Ursprungslänge 180 mm (Normalproben länge) direkt in Fünftelprozente getheilten Maassstabes, in Zehntelprozenten; und zwar ist hierbei durch vorherigen Ausgleich beim Ein stechen der Fusspunktsmarken, wie oben be ¬ statten. Die Hauptwerthe der Maassstäbe sind I vorhandene grössere Ungenauigkeit für schwache empirisch bestimmt, indem man die Federn Belastungen der Regel nach für die Federn zu einzeln nach Maassgabe der in Figur 9 sehe- 9 und 18 kg Maximalleistung von keiner prak. matisch dargestellten Anordnung durch Gewichts- tischen Bedeutung sein, weil man die 9kg. (S. III. Spalte dieser Seite d. Bl.) ■ " a) b) c) für die 18kgFeder für die 9kg-Feder für die 4kg-Feder Aus Theilung: 7 bis 18 kg 3 bis 9 kg 2 bis 4 kg geschätzter mittlerer Fehler 0,035 kg 0,015 kg 0,02 kg oder bei niedrigster 0,5 % 0.5 % L0 % bei höchster' Belastung 0,2 % 0,2 % 0,5 % und zwar ist der Fehler positiv positiv negativ. Belastung . . . Skalenablesung . Fehler 6 6,08 + 0.08 8 ; 10 8,08 | 10,02 + 0,08 +0,02 12 12,02 -1- 0,02 14 14,08 + 0,08 | 16 16,02 + 0,02 18 18,02 + 0,02 Datum 22. VIII. 84. Skalenablesung . Fehler 6,00 0.00 9,95 — | 0,05 — | | 16,00 | 25. X. 84. - — | 0,00 b) 9 kg — Feder. Skalentheilung 1 kg — 9,6 mm. Belastung . . . Skalenablesung . Fehler 2 2,03 3,5 4 4,01 6 6,02 + 0,02 7 8 8,00 Datum 22. VIII. 84. -|-0,03 — + 0,01 0,00 Skalenablesung . Fehler 3,52 — 6,00 7,0 | — 25. X. 84. — +0,02 | 0,00 0,00 c) 4 kg = Feder. Skalentheilung 1 kg = 21 mm. Belastung . . . Skalenablesung . Fehler 1 1,020 4-0,020 2 2,005 —0,005 3 2,980 —0,020 3,5 4 3,995 —0,005 Datum 22. VIII. 84. Skalenablesung . Fehler — 1,96 ii.o-l 2,98 -0,02 3,48 —0,02 25. X. 84.