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644 PAPIER-ZEITUNG. N? 30 Ueber Mischungen aus Kalk und Natron zum Kochen der Lumpen. Von G. R. Gewiss mancher Papierfabrikant hat schon die überraschende Beobachtung gemacht, dass sich in den meisten Fällen zum Kochen der Lumpen Kalk allein weit wirksamer erweist, als wenn er mit Aetznatron im Gemisch verwendet wird. Man hat zur Erklärung der unleugbaren Thatsache, dass die reine Kalklösung für sich energischer auflösend zu wirken vermöge, als wenn sie in Mischung mit Aetznatron gebraucht wird, verschiedene Hypothesen aufgestellt, welche jedoch keineswegs ganz stichhaltig zu sein scheinen. Da der Aetzkalk ohne Zweifel als die stärkste Basis anzusehen ist, so kann ihm durch die Beimischung des Aetznatrons direct nichts aus dem Bereiche seiner Ein wirkung entzogen werden, das letztere stellt sich aus diesem Grunde schon als völlig nutzlos dar. Es ist also auch unrichtig, wenn man die sehr geläufige Behauptung hört, das Aetznatron wirke bei seiner gleichzeitigen Auflösung da durch lähmend auf die Energie des Aetzkalkes ein, dass es zunächst mit den fettigen Bestand- theilen der Lumpen gelöst bleibende Seifen bilde. Bei Gegenwart von gelöstem Aetzkalk der stärkeren Basis kann sich zunächst nur un lösliche Kalkseife bilden und die sich etwa doch bildende Natronseife kann sich in der vorherrschenden Kalklösung niemals als solche erhalten, sondern wird rasch wieder in Kalk seife übergeführt, so dass das Aetznatron wie der frei wird. Es kann also die geminderte Wirkungsfähigkeit der Kalklösung bei gleich zeitiger Anwesenheit von Aetznatron nicht darauf zurückgeführt werden, dass das letztere mit den Fettstoffen der Lumpen gelöst bleibende Seifen bilde und dass nur die Seifenlösung die Lösungsfähigkeit des Kalkes beeinträchtige. Allerdings beruht die ungünstige Wirkung des Natrons darauf, dass es die Lösungsfähigkeit des Wassers für Aetzkalk herabsetzt, aber dazu bedarf es nicht erst der Bildung von gelöst bleibender Sodaseife. Wenn eine in Wasser lösliche Substanz ins Wasser gebracht wird, so löst das letztere soviel davon auf, bis eben | der specielle Sättigungspunkt erreicht ist; zwei verschiedene, aber gleich leicht lösliche Sub stanzen setzen hinwieder gegenseitig ihre Lösungsfähigkeit entsprechend herab. Wenn aber eine schwerlösliche Substanz, wie der Aetzkalk, mit einer sehr leicht löslichen, wie das Natron, zusammen der wässerigen Auf lösung unterstellt werden, so wird durch leichte Lösung des letzteren, überhaupt schon allein da durch, dass man die Lösungskraft des Wassers neben dem Kalke auch noch einer anderen Sub stanz zu Gute kommen lässt, die Löslichkeit des Kalkes sehr bedeutend beeinträchtigt. Wenn das Wasser an sich schon kaum 1/1000 von Aetzkalk aufzulösen vermag, so ist schon die Mitgegen wart einer ganz unbedeutenden Menge von Natron genügend, um die Lösungskraft des Wassers für Kalk fast noch um das Doppelte herabzusetzen, woraus sich dann leicht die ge minderte Wirkung des Kalkes erklären lässt. Bei einer so geringen Kalklösung ist es dann allerdings auch möglich, dass sich unzersetzt und deshalb gelöst bleibende Sodaseifen bil den, welche sich, bei der innigen Berührung, j mit einem Theil der gebildeten Kalkseifen ver- I quicken und dadurch auch die letzteren an der Abscheidung hindern. Mit diesem Zustande, ■ der sich bei Natronzusatz leicht einstellen kann, ist aber dann auch der Augenblick gekommen, wo sich die Wirkung der angewandten kausti- j sehen Materiale als sehr träge zeigt und zu! der Ansicht bringen muss die Verwendung j einer Mischung von Kalk und Natron sei eine . verfehlte und die Alleinanwendung des Kalkes I die weit richtigere und vortheilhaftere. Da, sich der Aetzkalk nur in wirklich gelöstem,' nicht aber blos in schwebendem, suspendirtem I Zustande seifenbildend und farbstoffzerstörend I erweist, so muss vor Allem dessen möglichste I I Löslichkeit gesichert bleiben, was durch Allein verwendung desselben geschieht. Anm. d. Red. Wir geben vorstehende | Betrachtungen wieder, um zu ernster wissen- 1 schaftlicher Untersuchung des Verhaltens : von Aetzkalk und Aetznatron im Lumpen- I kocher anzuregen und bitten, uns das et- I waige Ergebniss solcher Untersuchung mit- I zutheilen. Beste Alizarin- und Anilintinten, Stempelfarben und flüssigen Leim empfiehlt [5427 Richard Baumeyer, Glauchau. Brief-Copirpressen, zu den bisher, billigen Preisen trotz derhohen Eisen-Aufschläge, guss eiserne u. sebmiedeiserne, in reichster Auswahl, elegant und tadellos ge arbeitet, für Quart und Folio-Format. Skizzenhefte gratis u. franco. Darmstadt. [6314 Gebrüder Reuling Eisengiesserei und Pressen-Fabrik. Commissionslager für Berlin u. Umgegend bei Chr. 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