Volltext Seite (XML)
632 PAPIER -ZEITUNG. N? 30 Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patent schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranien - Strasse 94, S.W., an Jedermann abgegeben. Man I sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Bügelverschluss für Geld- und Reisetaschen von Philipp Fuchs Bromberg. D. R. P. No. 9839 vom 21. October 1879 ab. (Kl. 33.) Das Neue des vorliegenden Bügelverschlusses besteht darin, dass ein Theil des Bügels selbst derart zum Oeffnen desselben dient, dass man nicht ohne Weiteres erkennen kann, wie der Ver schluss zu öffnen ist Im vorliegenden Falle ist der Bügel für eine Geld- etc. Tasche mit zwei Abtheilungen benutzt, es sind also drei Rahmen oder Bügel im Ganzen vorhanden. Ein Theil des mittleren Bügels a, der von T- oder n-förmigem Querschnitt ist, ist ausgeschnitten und wird durch eine Klappe f ausgefüllt, welche zugleich den Verschluss herstellt. Wie aus der vorstehenden Zeichnung ersichtlich ist die obere Rippe zwischen den Punkten 1 und 2 unterbrochen. Der Steg ist so ausgeschnitten, dass eine Feder c entsteht, welche auf die um 1 den Zapfen d drehbare Klappe f wirkt. An dem ' vorderen Ende ist die Klappe geschlitzt und läuft in zwei ungleich grosse Haken i i aus. Mittelst des Schlitzes kann sich die Klappe in der von dem vertikalen Steg des Bügels gebildeten Nase g führen, während die Haken i i in die Oesen h h fassen, welche an den seitlichen Bügeln b b be festigt sind. Ein Druck auf die Klappe f öffnet wegen der ungleich grossen Haken i i erst den einen, dann den anderen Bügel. Maschine zur Verarbeitung und Verzierung von Bücherschnitten von Julius Votteler in Stuttgart. D. R. P. No. 9829 vom 12. Juli 1879 ab. (Kl. 11.) Bei der in Fig. 1 dargestellten Maschine zum Gradeschnitt von Büchern, bewegt sich das Messer, wie ersichtlich, in horizontaler Richtung, indem es sich mit dem Messerbalken um einen festen Punkt, links, dreht und rechts durch Vermittlung einer Kurbel, Rädervorgelege und Handkurbel auf Gleitschienen über die Maschine hinwegbewegen kann. Das Messer selbst ist eine flache Stahl platte, die auf der Unterseite des Messerbalkens derart befestigt ist, dass seine untere Fläche noch über der Oberseite der Presse, welche die Bücher hält, hinwegläuft. Die Bücher werden, der Eage des Messers ent sprechend, vertikal in eine Bücherzwinge gestellt und mit dieser in die Maschine gesetzt. Zum Festspannen derselben dient eine Schraube, deren doppelter Handhebel am vorderen Theil der Ma schine sichtbar ist. Zur Einstellung der Bücher auf die richtige Höhe dient ein mittelst Schraube auf- und niederbewegbarer Tisch. Zum Schneiden der Hohlschnitte dient eine Maschine Fig. 2. Die Bücher werden hier eben falls, in der Zwinge gehalten, vertikal eingesetzt und wird letztere mittelst einer besonderen Klemm vorrichtung in der Maschine festgehalten. Die Haltevorrichtung besteht aus einem zwei armigen Hebel, dessen einer Arm, oben, vorn gegen die Bücherzwinge presst, während der an dere, unten, eine Schraubenspindel trägt und mit telst derselben, behufs Feststellung der Zwinge entsprechend zum Andrücken an dieselbe veran lasst werden kann. Der Schnitt erfolgt mittelst eines hohlen halbcylindrischen Messers und bedarf es nur eines einmaligen Hubes, um die Seite des Buches fertig zu beschneiden. Das Messer befindet sich an einem Support be ¬ festigt, der durch eine Kurbel in der Richtung des Schnittes hin- und herbewegt wird. Zur Ein stellung des Messers ist der Support in zwei Rich tungen beweglich, so dass man es zunächst auf bestimmte Höhe einstellen kann, dann den Schnitt vollzieht und nun das Messer seitlich weiter be- Hg- wegt, um das nächste von mehreren nebeneinander aufgestellten Büchern zu beschneiden. Der Betrieb der Maschine erfolgt durch eine Handkurbel, von deren Welle eine Uebersetzung nach der vertikal sich drehenden Kurbelwelle geht. Diese Maschine lässt sich auch zum Prägen der Bücherschnitte verwenden, man hat zu diesem Zweck nur nöthig, anstatt des Messers eine Präge vorrichtung am Support zu befestigen. Eine Maschine, die jedoch besonders für diesen letzteren Zweck construirt ist, zeigt Fig. 3- Diese Maschine hat auf den ersten Blick grosse Aehn- lichkeit mit einer Metallhobelmaschine. Auf einem gusseisernen Bett befindet sich ein fester Support träger und unterhalb dieses läuft in Führungen der die Bücher haltende Tisch. Je nachdem man 1. mit dieser Maschine glätten d. h. poliren oder prägen will, hat man sie auf verschiedene Art zu bedienen. Nehmen wir den ersten Fall voran. Der Polir- stein befindet sich in dem Support, mittelst dessen er nun richtig eingestellt werden kann. Man dreht nun die Kurbel auf der rechten Seite der Maschine, wodurch man den Polirstein hin- und herbewegt und zugleich das Buch unter ihm hin wegzieht, so dass er dasselbe der ganzen Länge nach bearbeitet. Die erstere Bewegung geschieht Fig. 2.