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Papierzeitung
- Bandzählung
- 5.1880,27-53
- Erscheinungsdatum
- 1880
- Sprache
- Deutsch
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-188002703
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- Saxonica
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- Technikgeschichte
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Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 5.1880,27-53
-
- Ausgabe No. 27, 1. Juli 553
- Ausgabe No. 28, 8. Juli 577
- Ausgabe No. 29, 15. Juli 601
- Ausgabe No. 30, 22. Juli 625
- Ausgabe No. 31, 29. Juli 649
- Ausgabe No. 32, 5. August 673
- Ausgabe No. 33, 12. August 693
- Ausgabe No. 34, 19. August 717
- Ausgabe No. 35, 26. August 737
- Ausgabe No. 36, 2. September 761
- Ausgabe No. 37, 9. September 781
- Ausgabe No. 38, 16. September 811
- Ausgabe No. 39, 23. September 835
- Ausgabe No. 40, 30. September 859
- Ausgabe No. 41, 7. October 881
- Ausgabe No. 42, 14. October 909
- Ausgabe No. 43, 21. October 933
- Ausgabe No. 44, 28. October 961
- Ausgabe No. 45, 4. November 985
- Ausgabe No. 46, 11. November 1009
- Ausgabe No. 47, 18. November 1033
- Ausgabe No. 48, 25. November 1057
- Ausgabe No. 49, 2. December 1085
- Ausgabe No. 50, 9. December 1113
- Ausgabe No. 51, 16. December 1137
- Ausgabe No. 52, 23. December 1165
- Ausgabe No. 53, 30. December 1189
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Band 5.1880,27-53
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628 PAPIER-ZEITUNG. N? 30 Grolicr soll auch Kunstverwandte das Beste thun müssen, wer- Länder einwirken konnte. den Gebrauch aufgebracht haben, den Titel des den durch die fabrikmässige Herstellung ele- Buches auf dessen Rücken zu drucken, ein ganter Buchdecken für Verleger fortwährend lier, und des letztem Eifer und Geschmack ist I an die Weise der byzantinisch-mittelalterlichen es vornehmlich zu danken, dass mit den mei-1 Bucheinbände anknüpft und einen derartigen sten Künsten auch die des Buchbindens in Luxus mit Metallbeschlägen, Edelsteinen und Frankreich auf eine Höhe gebracht wurde, von | den verschiedenen Gattungen des Emails treibt, welcher aus sie bestimmend auf die anderen j dass abermals der Goldschmied und dessen auch technisch sinken machte. Deutsche Buch binder, welche etwas Besseres leisten wollten, wanderten nach England aus und hielten dort wenigstens die Tradition solider Arbeit auf recht, wie noch gegenwärtig Zähnsdorff in Lon don an der Spitze der englischen Buchbinder steht. Die moderne Buchbindung datirt von dem Umschwung, welcher durch die erste Lon doner Ausstellung in den industriellen Künsten ein trat; doch ist gerade auf diesem Gebiet ein bewusstes Streben noch vielfach zu vermissen. Während die Ausstattung von Prachtwerken, Albums, Adressen und dergleichen gern wieder Erhardt & Haug in Ettlingen (Baden) empfehlen ihr [6574 weiss u. farbig Pergament-Papier zu den billigsten Preisen. wurden entweder eingeschnitten, getrieben, ge- punzt, oder mit Stempeln eingepresst; von dem einstigen Metallüberzug blieben nur die Be schläge zum Schutz der Ecken, die Knöpfe, um den Deckel beim Aufschlagen zu schützen, und die Schliessen. Diese zweite, mittelalterliche Periode erhielt ihren Abschluss durch die Er findung der Buchdruckerkunst. Der verviel fältigte Bedarf an Bucheinbänden hatte das Entstehen der gewerbsmässigen Buchbinderei zur Folge, und diese entlehnte naturgemäss die Ornamente für das Aeussere dem Innern des Buches. Leisten, Vignetten, Fleurons, Embleme, welche den Text schmückten, erscheinen in Pressung mit schwarzer Farbe, Gold oder ohne Färbung (blind) auf dem Pergament oder Leder der Deckel wieder, oder es werden für diese wenigstens ähnliche Kompositionen gemacht, und wie den Buchdruckern, so widmen auch den Buchbindern ausgezeichnete Künstler der Renaissanceperiode ihr Talent. Zwei Haupt typen der äussern Buchornamentation gehen neben einander her: die architektonische An ordnung und die Flächendekoration im eigent lichen Sinn. Im ersten Fall werden die Deckel wie die Titelblätter jener Zeit häufig mit Fron- tispicen geschmückt, in deren mehr oder weni ger phantastische Architektur man Figuren oder Medaillonköpfe mit Namen aus der römi schen Mythologie und Geschichte einzuordnen liebte; im letztem Fall breiten sich Arabesken in den mannigfachsten Kombinationen über die ganze Fläche aus, durch eine Bordüre begrenzt und vielleicht in der Mitte einen Raum für Schrift, Wappen oder Embleme des Eigenthü mers freilassend, oder die Arabesken sammeln sich zu Mittel- und Eckstücken. Variationen in den teppichartigen Mustern wurden durch die Erfindung der Filets, eiserner Stempel von sichelförmiger Gestalt, in welche ornamentale Details geschnitten sind, im 16- Jahrhundert sehr erleichtert. Grössern Reichthum brachte man in dieselben durch die Ledermosaik, das Einlegen grüner, weisser, rother etc. Leder streifen in den gewöhnlich braunen Ledergrund. Besonders in Schwung gebracht wurde eine aus Bandstreifen und Linienarabesken zusammen gesetzte Ornamentation durch zwei Bücher freunde des 16. Jahrhunderts, den Italiener Thomas Majoli und den Franzosen Jean Gro- | gegen die Mitte des Jahrhunderts vorherr- I sehende Papierüberzug und weniger kostspielig | als Leder, hat wesentlich dazu beigetragen, die Buch Verzierung stilistisch vom Buch selbst los zulösen. Derselbe wird im Stück häufig mit einer Flächenornamentation versehen, welche nur in dem Maass auf das Buch Rücksicht nimmt, dagegen zu dem Charakter des be stimmten Werks, ja vielleicht zu einem Druck werk überhaupt in gar keiner Beziehung steht. Gern reproducirt man auch Holzschnittillustra- | tionen des Buchs auf dem Deckel, welche da hin nicht gehören und in Golddruck auf dem streifigen Grund nothwendigerweise plump aus fallen müssen, oder man überträgt, um frap- I pirend Neues zu schaffen, die Rückverzierung | auf die Deckel, druckt den Titel diagonal in | eine rechtwinklige Umrahmung, und was der- ! gleichen Bizarrerien mehr sind. In Hinsicht ; auf die Solidität stehen die deutschen Ein- , bände im allgemeinen noch gegen die engli- । sehen und französischen zurück, und zwar be ginnt der Unterschied bereits bei den broschir- ten Büchern: die Ueberproduktion in Deutsch- । land hat das liederliche Heften mit einem Fa den und das blosse Zusammenleimen der Druck bogen im Gefolge gehabt, und diese Manipula tionen verpflanzen sich nur zu oft dahin, wo der äussere Anschein wenigstens eine Art der Befestigung verspricht, welche ein einmaliges Durchblättern überdauern werde. Keine Nach ahmung verdient der sogen, französische Rücken, welcher fest mit dem Körper des Buches ver bunden ist. Als Regel sollte gelten, dass der Einband auch in seiner Verzierung in Harmo nie mit dem Inhalt des Buches steht, insbe sondere auch der Stil sich der Zeit anpasst, welcher das Buch angehört. Der Gebrauch, die Heftbänder (französisch les nerfs, die Seh nen), über welche die Heftfäden hinlaufen, und die daher es eigentlich sind, was den Buch block zusammenhält, auch äusserlich hervor treten zu lassen, sollte allgemein wieder ange nommen werden, weil es stilgemäss ist, die Struktur nicht zu maskiren, und weil die Quer wülste zugleich den Buchrücken auf das ange messenste in Felder theilen. Die Dekoration der Deckel muss in jedem Fall durch eine Bordüre begrenzt werden; im übrigen ist ein Flächenornament,'welches in der Art der Ta petenmuster den ganzen Raum mit einem regel mässig wiederkehrenden Motiv bedeckt (wie z. B. in Lortics »Stil des 19. Jahrhundert"), ; vollauf berechtigt, vorzuziehen aber eine Dis position, welche symmetrisch Mitte und Ecken auszeichnet. Bei dem Anbringen von Metall beschlägen, Knöpfen und dergleichen darf nie die eigentliche Function derselben äusser Acht gelassen, dieselben dürfen nicht als bedeutungs loser Zierat behandelt werden. Der Geschmacks richtung unserer Zeit sagen Einbände in der Art der Grolier’schen am meisten zu, welche unendliche Abwechselung in den Verschlingun gen der Arabesken, symmetrische Anordnung, schildförmige Räume für Schriftdruck ganz nach Bedarf und die Anwendung des Gold-, Schwarz- und Blinddrucks, der Ledermosaik etc. ermöglichen. Dieser Stil wird daher auch von den tüchtigsten Buchbindern mit Vorliebe ge pflegt. Bruno Bucher. Buchbinderei als Kunstgewerbe. Aus „Meyer’s Deutsches Jahrbuch“ BJi'J—1880. (Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig.) Der Gebrauch, Bücher mit festen Deckeln zu versehen und die Aussenseite der letzteren künstlerisch zu schmücken, lässt sich auf die römischen Diptychen, Triptychen etc. zurück führen. Als in christlicher Zeit an die Stelle der mit Wachs überzogenen Holztafeln allge mein die Pergamentblätter getreten waren, ahmte man Deckel mit Elfenbeinschnitzereien nicht allein nach, sondern benutzte auch solche vorhandene, indem die darauf dargestellten heidnischen in kirchliche Personen verwandelt wurden. Die erste Periode der eigentlichen Buchbindung kann als die byzantinische be zeichnet werden. Der Kostbarkeit der mit Miniaturen geschmückten Handschriften ent sprachen der materielle und der künstlerische Werth der Decken. Der Buchbinder im eigent lichen Sinn des Worts hatte mit diesen nichts zu thun; vielmehr war in erster Linie der (klösterliche) Goldschmied thätig, um das her kömmliche Elfenbeinschnitzwerk mit getriebe ner oder gravirter Goldarbeit, Filigran, Schmelz und Edelsteinen zu umgeben. Im Abendland folgte man wohl dieser Sitte, überzog jedoch auch frühzeitig schon die Holzplatten des Ein bands mit dem minder kostspieligen Leder, wie die Schenkungen Karls des Grossen be weisen, welcher mit ausdrücklichem Hinweis auf diesen Zweck Klöstern die Jagdgerechtig keit verlieh. Durch die Verzierung des Leders bildete sich ein eigener Stil der Bücherorna- mentation, die nun ausschliesslich in den Hän den des Buchbinders lag. Die Verzierungen stellen grösserer Büchermengen nöthig gemacht wurde; früher hatte man wohl den Titel auf den obern Schnitt des Buches geschrieben, welcher in neuerer Zeit, um das Eindringen des Staubes zwischen die Blätter zu verhin dern, vergoldet oder gefärbt, mitunter auch mit förmlichen Malereien versehen wurde. Wahr scheinlich unter Groliers unmittelbarem Ein fluss sind die prachtvollen Einbände für Hein rich II. von Frankreich und Diana von Poitiers entstanden. Auch der berühmte Buchdrucker Geoffroy Tory nahm thätiges Interesse an der künstlerischen Vervollkommnung der Buchbin dung; Namen von Meistern des Handwerks werden noch nicht bekannt. Die Ornamenta- tion machte sich allmählich unabhängig von der Buchdruckerkunst. Man druckte die Stempel nicht mehr voll ab, sondern schraffirte die ein zelnen Blatt- und Blütenformen oder gab sie auch bloss im Umriss. Unter Heinrich 111., dessen Bücher an den Todtenknöpfen und ähn lichen Symbolen kenntlich sind, wurden die Arabesken weniger schwungvoll, mehr geome trisch, und in den folgenden Zeiten machte die Ornamentation der Bücher alle Wandlungen des Geschmacks im kleinen mit. Gegen die Mitte des 17. Jahrhunderts blühte als Buch-' binder Le Gascon, unter Ludwig XIV. der Abbe du Seuil, welcher diese Kunst nur als Lieb haber betrieb; um 1740 war Philippe Padeloup Relieur du Roi, näch ihm Jaques de Rome, und in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts zeichnete sich Thouvenin aus sowie in der Ge genwart Lortic und Marius Michel in Paris, Mame in Tours und andere. In Deutschland begünstigten verschiedene kunstliebende Fürsten, wie die bayrischen Her zöge, die Kurfürsten von der Pfalz und Sachsen, sowie die Patricier in den reichen Handels städten die Buchbinderei; Künstler wie Holbein der Jüngere, Virgil Solis, Peter Flötner, Hans Mielich, Luk. Cranach der Aeltere und der | Jüngere lieferten Entwürfe; auch erfahren wir Namen von ausgezeichneten Buchbindern, namentlich aus Süddeutschland: Joh. Hag- mayer von Ulm, Hans Wagner in der Schweiz, Jakob und Christoph Weidlich, Jakob Krause von Augsburg, Kaspar Meuser, welche drei letzteren die Kurfürsten von Sachsen in ihre Dienste zogen, ferner in Sachsen: Theodor Krü ger und Kaspar Krafft in Wittenberg und andere. In Deutschland und den Niederlanden liebte man es, Malereien mit Lackfarben (heute oft fälschlich Email genannt) auf Lederbänden auszuführen, Bildnisse, Arabesken etc, welche vorgeprägt sind. Im 17. Jahrhundert erneuerte i sich die Vorliebe für Metallbeschläge, welche,' durchbrochen, die kostbare Unterlage, z. B. | rothen Sammet, durchblicken lassen. Im 18. Jahrhundert wurde die Buchornamen tation nüchtern und einförmig, Schnörkel der i Rokokozcit und klassische Motive wurden ohne | Wahl angewendet, bis in dem unserigen die 1 Nützlichkeits- und Sparsamkeitstheorie die J Kunst völlig verbannte und das Handwerk Verfahren, welches durch Ansammeln und Auf- neue Moden in Umlauf gebracht, welche selten Billigung verdienen. Die Benutzung des ge rippten Kaliko’s, welcher haltbarer als der bis
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