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H72 PAPIER-ZEITUNG,N» 52 Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patent schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranien - Strasse 94, S.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Maschine zum Gummiren von Briefumschlägen von Carl Blanke in Finna Wilk. Raacke & Co. in Barmen. D. R. P. No. u 622 vom 17. April 1880 ab. (Kl. 54.) Das Aufträgen des Klebstoffes auf den Rand der inneren Seite der Verschlussklappe an Brief umschlägen, das sogenannte Gummiren derselben, . durch Bestreichen vermittelst eines Pinsels mit I Klebestoff versehen werden konnten. Als Ersatz für diese Arbeit dient die darge stellte Maschine. Fig 1 zeigt die Maschine im Aufriss nach Wegnahme des in Fig. 2 im Grund- । riss angegebenen Tisches T. Letzterer bildet einen Kreisring, der mit einem Armkreuz auf einer vertikalen Welle befestigt und daselbst drehbar ist, wie unten näher beschrieben wird. I Der flüssige Klebestoff befindet sich in einem Ge fässe E, dessen Boden der Länge nach mit einem der Randform der Umschlagklappe entsprechend ge bogenen Einschnitt i Fig. 2 versehen ist; unter demselben steht aufrecht ein Streifen Filz, welcher einerseits gegen einen mit dem Einschnitt parallel laufenden Rand anliegt, andererseits vermittelst Fig. 1. geschah bisher durch Handarbeit, indem eine Anzahl noch ungefalteter Umschläge so auf ein ander gelegt wurde, dass jedes derselben auf dem unter ihm liegenden einen der Breite der Gum- mirung entsprechenden Rand frei liess, wonach dann sämmtliche so gebildeten Ränder gleichzeitig Schräubchen und eines Blechstreifens angedrückt wird; durch diese Schräubchen ist die Einschnitt öffnung i verstellbar, der Klebestoff tritt durch die selbe und sammelt sich an dem unteren etwas vorstehenden Rand des Filzstreifens. Das Gefäss E ist mit einem an der Maschine angebrachten Rahmen x, Fig. 2, verbunden, in welchem ver schiebbar eine Platte p angebracht ist, die durch Federn stets nach aufwärts gezogen wird. Auf diese Platte p wird ein Packet ungefalteter Um schläge Fig. 1 gelegt, so dass der zu gummirende Rand der Verschlussklappe genau unter dem Filz streifen des Gelasses E liegt. Der hintere Theil des Umschlags, rechts, wird, wie bei den soge nannten Couvertmaschinen, durch eine Saugevor richtung so weit gehoben, dass er von einem an einem Schlitten angebrachten Schnabel V ge fasst werden kann, der den obersten, also gum- mirten Umschlag wegzieht, wonach der nächst folgende unter den mit Klebestoff getränkten Filz streifen gehoben wird u. s. w. Die Saugevor richtung besteht aus einem Saugebalg B, welcher durch den Gummischlauch g mit dem Rohre R verbunden ist; letzteres wird durch den über dem Excenter e liegenden Hebel h auf- und abbewegt, so dass es in seiner tiefsten Stellung mit dem durchlöcherten Boden auf dem hinteren Ende der auf der Platte p liegenden Umschläge steht. In dieser Stellung saugt der durch die Kurbel k zusammengedrückte Saugebalg B, indem derselbe durch eine Feder zurückgezogen wird, den ober sten Umschlag an, welcher nun mit dem Rohre R aufwärts geht. Der ebenfalls an Couvertma schinen in ähnlicher Weise angebrachte Schlit ten S führt sich auf den beiden horizontalen Stangen ww und ist durch die Lenkstange / mit dem um 0 drehbaren Arm u verbunden. An letzterem ist ein Zapfen n angebracht, welcher in einem Schlitze der Scheibe G gleitet, durch deren Drehung der Arm u um den Bolzen 0 bewegt und dadurch der Schlitten S auf den Führungs stangen ii'io hin- und herbewegt wird. Der an dem Schlitten befestigte, durch zwei Federn ge bildete Schnabel V, Fig. I., wird durch das He belchen m geöffnet und geschlossen, indem das obere Ende desselben entweder hinten gegen das auf einer der Führungsstangen entsprechend an gebrachte Querstück q oder vorn gegen das Quer stück q Fig. I. u. 2. stösst, wodurch die obere Feder des Schnabels in dem einen Falle durch einen an dem Hebelchen befestigten Stift auf wärts gebogen wird, in dem anderen Falle, durch Zuriickschieben des Hebeichens freigelassen, den Schnabel schliesst. Der letztere schliesst sich in der vorderen Stellung des Schlittens und fasst hier den in erforderliche Höhe gehobenen Um schlag, zieht denselben unter dem Gummigefäss fort und lässt ihn ungefähr in der hinteren Stel lung, indem er durch Anstossen des Hebeichens geöffnet wird, los und geht leer nach vorn zu rück, fasst den nachfolgenden Umschlag u. s. w.. Die auf diese Weise aus dem Rahmen nach hin ten transportirten und durch den Filzstreifen gum- mirten Umschläge schleifen über zwei rechtwinklig umgebogene Drähte cci, und fallen nach Oefl- nung des Schnabels auf die in fast gleicher Höhe mit letzterem liegende ringförmige Tischplatte T, welche sich um ihre senkrechte Axe dreht. Die Drehung erfolgt vermittelst konischer Räder durch die Welle z, welche wiederum durch Schnecke und Scheckenrad von der Hauptwelle der Maschine bewegt wird; letztere steht durch einen Riemen mit der Transmission in Verbindung. Die Tisch platte dreht sich, wie der Pfeil anzeigt, gegen die Bewegungsrichtuug der Umschläge und ist die Umdrehungsgeschwindigkeit so abgepasst, dass ein von dem Schnabel abgelegter Umschlag so weit nach vorwärts gedreht wird, dass der nächst folgende den gummirten Rand des ersten Um schlags frei lässt, Fig. 2. woselbst die starke Linie links am Umschläge die gummirte Stelle bedeutet. Auf diese Weise wird der ganze Tischring mit gummirten Umschlägen belegt und ist der Durch messer desselben so gewählt, dass der Klebestof eines abgelegten Umschlags während des Zeit raumes einer Umdrehung vollkommen trocken wird, so dass für eine weitere Umdrehung eine weitere Schicht Umschläge aufgelegt werden kann; diese Schichten können dann, nachdem eine ge wisse Höhe erreicht ist, mit l.eichtigkeit zusam mengeschoben und abgelegt werden, ohne den Betrieb der Maschine zu unterbrechen. Der Rah-