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No. 49. Berlin, Donnerstag den 2. December 1880. V. Jahrgang. Inhalt: Seite Neue Rechnungsweise 1085 Vortheilhafte Gelegenheit 1085 Die Aufgabe des Ladenbesitzers . . . 1085 Deutsche Papier-Industrie 1080 Die Papier-Industrie in Hessen .... 1086 Kochen mit Abdampf 1087 Verein der Papier- und Schreibwaaren- Händler zu Leipzig 1088 Die Geschichte des Bleistifts 1088 Telegraphen-Rollen 1090 Neuheiten 1092 Beschreibung neuer in Deutschland pa- tentirter Erfindungen 1094 Aus den amtlichen Patentlisten .... 1096 Das Färben des Papierstoffes .... 1102 Von unserm Büchertisch 1104 Zur Geschichte des Siegellacks . . . .1106 Füllfeder 1108 Briefkasten 1110 Petroleumfässer aus Papier 1112 Neue Rechnungsweise Wir haben bisher, wie beinahe alle an deren Zeitungen, den von Anzeigen einge nommenen Raum nach einer gewissen Typenhöhe berechnet, machten aber dabei die Erfahrung, dass nur Wenige wissen, was unter einer Petitzeile verstanden ist. Nur Diejenigen waren im Stande, den richtigen Preis einer Anzeige selbst auszu rechnen, die viel mit Druckarbeiten zu thun haben, und es bedurfte sehr häufig aus führlicher Erklärungen, um die Einsender zu überzeugen, dass unsere Rechnungen richtig waren. Selbst Diejenigen, welche mit dem Druckwesen vertraut sind, müssen einen dazu eingerichteten Zeilenmesser her vorholen, wenn sie die Anzahl Petitzeilen bestimmen wollen, welche dem von einer Anzeige eingenommenen Raum entspricht. Um in Zukunft alle Missverständnisse zu vermeiden und Jedermann die Controle zu ermöglichen, werden wir, wie der ver änderte Kopf unseres Blattes zeigt, von jetzt ab den von einer Anzeige eingenommenen Raum mit 10 Pfennig für jeden Millimeter Höhe einer Spalte (1/3 Seite) berechnen. Die Rabattsätze bleiben unverändert. Wir hoffen, dass diese allgemein ver ständliche Rechnungsweise den Beifall unserer Leser und Nachahmung seitens anderer Blätter finden wird. Verlag der Papier-Zeitung. Vortheilhafte Gelegenheit. In der ersten Hälfte des nächsten Jahres werden die fortlaufend in diesem Blatte (heute S. 1102) erscheinenden Artikel Ueber das Färben des Papierstoffes als besonderes Werk mit ausführlichem, alphabetischem Inhaltsverzeichniss herausgegeben. Format octav, Auflage 500. Wir beabsichtigen dem etwa 200 Seiten umfassenden Buch einen Anhang für Ge schäftsanzeigen beizufügen, auf den wir jetzt schon aufmerksam machen. Die Druck fläche einer solchen Seite ist etwa 17X9 cm. gross und kostet 50 Mark, eine halbe Seite 30 Mark und eine viertel Seite 20 Mark. Besondere, wie erste und letzte Seiten, nach Uebereinkunft. Das Werk kann als das einzige seiner Art bezeichnet werden, dadie älteren Schriften über diesen Gegenstand angesichts der Umwälzung, welche unsere Farbentechnik in neuester Zeit erfahren hat, kaum mehr in Betracht kommen. Es hat besonderen Werth dadurch, dass es nicht am Schreib tisch verfasst oder aus anderen Büchern zusammengestellt, sondern aus praktischer Erfahrung hervorgegangen ist. Papierfabrikanten werden das Buch kaum entbehren können und es anschaffen, obwohl es inden Spalten derPapier-Zeitungenthalten ist, weil es ihnen in Buchform mit alpha betischem Verzeichniss bequemer ist. Wir glauben daher erwarten zu dürfen, dass die verhältnissmässig kleine Auflage bald ver griffen sein wird. Eine Anzeige in diesem Nachschlagebuch dürfte Jedem von Nutzen sein, der seine Waare oder Fabrikate an Papierfabrikanten absetzen will — in erster Linie jedoch den Fabrikanten von Farben, Füllstoffen, Alaun und dergleichen. Bestellungen werden jetzt schon ange nommen. Verlag der Papier-Zeitung. Güte ist in der Herzenskammer verwahrt wie Rosenblätter in einer Schieblade, sie er-1 freut Alles was sie umgiebt und bringt müden I Herzen Trost. Die Aufgabe des Ladenbesitzers. Neuheiten ergeht es wie den Menschen. Eigenschaften, die sie erst werthvoll machen, verdanken sie stets der Behandlung, welche sie erfahren, nachdem sie das Licht der Welt erblickt haben. Wie uns Jemand dann am meisten einnehmend erscheint, wenn seine guten Eigenschaften mit einander harmoniren, so er geht es uns auch beim Betrachten eines neuen, auf den Markt gebrachten Gegenstandes: Wir finden ihn um so vollkommener, je mehr wir erkennen, dass Form, Farbe, Ausstattung, Ge brauchszweck u. s. w. mit einander in Einklang gebracht worden sind, und ebenso rasch wird er sich auch die Gunst des kaufenden Publi kums erwerben, sobald er ihm in geeigneter Weise vorgeführt wird. Fabrikanten und Grosshändlern wird der Fall sehr oft vorkommen, dass für einen be stimmten Gegenstand unter sonst gleichen Be dingungen in einem Handelsgebiet geringe, in einem andern aber grössere, oft sehr bedeu tende Nachfrage entsteht. Und worin liegt die Ursache dieser verschiedenen Erfolge? Wäh rend der mit dem Artikel betraute Verkäufer im ersteren Falle den betreffenden Gegenstand einfach seinem Lager hinzufügte, hat der an dere es sich Zeit, Geld und Mühe kosten las sen, um seinen Kunden und überhaupt Jeder mann von der Neuheit besonders Kenntniss zu geben, und sorgte dafür, dass der Gegenstand im Schaufenster die Aufmerksamkeit der Vor übergehenden auf sich lenkte. Jeder Geschäftsmann kann Dinge verkaufen, für welche die Nachfrage in Folge eines gewohnten Bedürfnisses schon vorhanden ist, aber eine Nachfrage für Gegenstände zu er zeugen, die bisher nicht verlangt wurden, ja oft sogar ganz unbekannt waren, ist ein Kunst stück, welches Zeit, Mühe, Geduld und Talent erfordert. Wer die Geschicklichkeit besitzt, sein Schaufenster in geeigneter Weise für das Geschäft nutzbar zu machen, wird die aufge wandte Mühe stets belohnt finden, denn in den meisten Fällen wird man dort kaufen, wo man zuerst die Anregung dazu erhalten hat, und ohne Anregung kauft das Publikum überhaupt nichts, was nicht zu seinen nöthigen Bedürfnissen gehört. Die jetzige Zeit, wo die meisten Schaufenster bereits ihre Weihnachtsschätze darbieten, ist besonders geeignet, einen Vergleich aufzustel len, und giebt Gelegenheit einen guten Gedan ken, den man hier oder dort findet, zu be nutzen und zu verbessern: Man suche die Nach frage zu erzeugen und zu fördern und warte nicht ab, bis sie sich von selbst einstellt. Papier-Zeitun $ Bei Bei (Pappwaaren-. Spielkarten- Tapeten- Maschinen- chemische Fabriken etc.) S werden angenommen: von jeder Postanstalt des In- und Auslandes von jeder Buchhandlung und vom Verleger. Erscheint Jeden Donnerstag. 2” Prozent weniger. 26 maliger Wiederholung 35 Prozent weniger. 52 maliger Wiederholung 50 Prozent weniger. Organ des Vereins deutscher Buntpapier-Fabrikanten, des Schutzvereins der Papier industrie und des Schutzvereins für den Papier- und Schreibwaaren-Handel. Redaction und Verlag von CARL HOFMANN Civil-Ingenieur, Mitglied des kaiserlichen Patentamtes Berlin W, Potsdamer-Strasse 134. / Preis, bei der Postanstalt 3 ( abgenommen, oder vom Verleger / 9 frei unter Kreuzband für DeutscJil.il. Oesterr.-Ungarn j vierteljährlich 21/2 Mark. ) ( für alle anderen Länder 23/4 Mk. ‘ «r— ss für Papier- u. Schreibwaaren-Handel u. Fabrikation sowie für alle verwandten und Hilfs-Geschäfte 9 Für Annahme und freie \ Beförderung von Chiffre-Briefen 1 2 wird dem Einsender der betr. Anzeige 1 Mark berechnet. 3 Vorausbezahlung an den Verleger.