Suche löschen...
Papierzeitung
- Bandzählung
- 5.1880,27-53
- Erscheinungsdatum
- 1880
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-188002703
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181079921X-18800270
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-181079921X-18800270
- Sammlungen
- Saxonica
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Technikgeschichte
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 5.1880,27-53
-
- Ausgabe No. 27, 1. Juli 553
- Ausgabe No. 28, 8. Juli 577
- Ausgabe No. 29, 15. Juli 601
- Ausgabe No. 30, 22. Juli 625
- Ausgabe No. 31, 29. Juli 649
- Ausgabe No. 32, 5. August 673
- Ausgabe No. 33, 12. August 693
- Ausgabe No. 34, 19. August 717
- Ausgabe No. 35, 26. August 737
- Ausgabe No. 36, 2. September 761
- Ausgabe No. 37, 9. September 781
- Ausgabe No. 38, 16. September 811
- Ausgabe No. 39, 23. September 835
- Ausgabe No. 40, 30. September 859
- Ausgabe No. 41, 7. October 881
- Ausgabe No. 42, 14. October 909
- Ausgabe No. 43, 21. October 933
- Ausgabe No. 44, 28. October 961
- Ausgabe No. 45, 4. November 985
- Ausgabe No. 46, 11. November 1009
- Ausgabe No. 47, 18. November 1033
- Ausgabe No. 48, 25. November 1057
- Ausgabe No. 49, 2. December 1085
- Ausgabe No. 50, 9. December 1113
- Ausgabe No. 51, 16. December 1137
- Ausgabe No. 52, 23. December 1165
- Ausgabe No. 53, 30. December 1189
-
Band
Band 5.1880,27-53
-
- Titel
- Papierzeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
988 PAPIER-ZEITUNG. N! 45 guter Lumpen immer mehr und mehr ausgeschlossen war. Es giebt ja viele Papiere, die nicht für lange Dauer bestimmt sind, und bei denen die Qualität weniger eine Rolle spielt; leider ist dies jedoch mehr und mehr auch bei besseren Papieren Mode geworden und eine Umkehr zum Besseren ist hier dringend nöthig. Consumenten und Fabrikanten können nach dieser Richtung viel thun und eine , Aenderung hierin macht sich ja auch schon be merklich. Wäre der Ausfuhrzoll bewilligt und der Preis der Lumpen wirklich ein noch billigerer gewor den, so würden die Fabrikanten auch die Papier preise noch weiter gedrückt haben, also wenig geändert worden sein. Andererseits könnten ja die übrigen Länder auch ein Gleiches thun und so die Einfuhr fremder Lumpen nach Deutschland erheblich vertheuern. Wie nun, wenn sich nun gar noch die Lumpenhändler vereinigten, und 1 nach dem Ausland billiger verkauften, als nach dem Inland, wie es die Eisenindustriellen gethan haben, obgleich diese am meisten immer mit dem „Schutz der nationalen Arbeit“ bei der Hand waren ? Leider ist jetzt Deutschland zu einer grossen volkswirthschaftlichen Versuchsstation herabgesetzt worden, und diese Versuche bekommen den Deut schen, namentlich den Arbeitern in gewissen Bran chen herzlich schlecht; es soll ihnen desshalb jetzt ganz besonders geholfen werden, aber wohl ledig lich auf ihre eigenen Kosten. Nachdem sich der „todtmüde“ Reichskanzler erst jüngst einen Stell vertreter geben liess, übernimmt er noch freiwillig das Handelsministerium, nachdem Industrie und Landwirthschaft, z. Th. sogar gegen ihren Willen „beglückt“ worden sind, kommen jetzt Schifffahrt und Handel an die Reihe, die allerdings von dieser »Beglückung “ erst recht Nichts wissen wollen; — das wird ihnen jedoch kaum Etwas helfen. Man scheint neuerdings ja mit dem Ministerportefeuille immer auch gleich die erfor derlichen Fachkenntnisse und Fähigkeiten zu über nehmen; vielleicht sagt der neue Handelsminister den Herren von Hamburg, Bremen, Berlin, Leipzig u. s. w., dass sie Nichts von Schifffahrt und Handel verstehen, ebenso wie den Lehrern vor kurzer Zeit von ihrem Chef jede Kenntniss der Pädagogik abgesprochen wurde Was nun speciell das Wohl der Arbeiter be trifft, so ist es eine anerkannte Thatsache, dass in diesem Punkte die Fabrikinspectoren, jetzt Ge- werberäthe, sehr viel Gutes gethan, überhaupt eine immer grössere und wirkungsvollere Thätigkeit entfaltet haben. Ebenso ist es aber auch ein öffentliches Geheimniss, dass sie sich nicht im Geringsten des Beifalls ihres neuen Chefs erfreuen; man wird also nicht irre gehen, wenn man glaubt, dass er deren Befugnisse nicht erweitern, sondern eher einengen wird, und dass nach dieser Richtung hin für das Wohl der Arbeiter sicher Nichts zu erwarten ist. Es werden sich demnach die am meisten Betheiligten am besten Nichts versprechen; es scheinen mehr Versuche socialer Natur zu sein, mit denen das Volk, und sicher wieder auf eigene Kosten, beglückt werden wird. Es ist kein günsti ges Zeichen, dass judenfeindliche Hofprediger und Hofsocialdemokraten sich vereinigen, ihre Weisheit über Volkswirthschaft, von der sie keine Ahnung haben, auskramen und schon jetzt den neuesten Experimenten, die auf diesem Gebiete angekündigt werden, zujubeln. Gerade dieses fortgesetzte Ex- perimentiren erzeugt überall ein Gefühl der Un sicherheit, untergräbt das Vertrauen und hindert vielfach ein Wiederaufleben der Industrie und des Handels, wie es die Existenz mancher Zweige und Unternehmungen überhaupt schon in Frage ge stellt hat. Hoffen wir, dass das deutsche Volk, und deut scher Handel und Industrie alle diese schweren Versuche aushalten und überstehen werden, um sich nach diesen aus eigner Kraft und nicht durch Staatsbevormundung wieder zu gesunden Verhält nissen emporzuarbeiten. Denn nicht die frühere Freihandels- oder richtiger gemässigte Schutzzoll politik ist Schuld an dem jetzigen Darniederliegen, sondern einzig nur der Gründungsschwindel nach dem Milliardensegen. Fabriken und Unterneh mungen wurden viel zu theuer erworben und neu ins Leben gerufen und die Güter weit über ihren wahren Werth bezahlt; hier helfen keine Staats mittel, sondern nur aus sich selbst und ohne jeden Zwang können und müssen sich nach und nach wieder bessere Verhältnisse entwickeln K. Anni. d. Red. Da die Papier-Zeitung keiner Partei dient, sondern allen ernsten Meinungs- Aeusserungen offen steht, so geben wir Vor stehendes unverkürzt wieder, obwohl wir in vielen Punkten anderer Ansicht sind, als der Verfasser. Zur Hadernkocher-Explosion in Graz. Obschon Donkin der Papierwelt als Autorität gilt oder galt, so habe ich schon seit vielen Jahren zu keiner anderen Ansicht gelangen können, als dass sein Lumpenkoch-System geradezu verwerflich genannt werden muss. Ganz unpraktisch ist es zunächst, weil der Dampf von aussen im Cylinder- Mantel in den inneren Sieb-Cylinder in den quasi Lumpen - Klotz eindringen soll; damit er dieses kann, hält man natürlich hohen Druck für nöthig. Ich sah schon vor vielen Jahren in einer der re- nommirtesten Papierfabriken, die von notorisch tüchtigen Papiertechnikern geleitet wurde, einen solchen Donkin’schen Kocher, der mit 8 Atm. Druck ging, und machte mich schnell davon, weil ich das Ding für unsinnig hielt. Ich wage, es geradezu verbotsfähig zu nennen, so zu arbeiten, und wenn irgend Jemand behauptet, ein hoher Druck sei nothwendig, um Lumpen gut zu kochen, so will ich ihm beuieisen^ dass ich die härtesten Packlumpen wie Kaffee-Säcke und grobe Hanf spinn-Abfälle so weich koche, wie es vielleicht im Donkin’scher Kocher nicht zu erreichen ist. Und dieses Resultat erziele ich ohne jeden Druck in Kochern, die nach meiner Idee ge macht und aufgestellt sind. Ich treibe es seit ca. io Jahren so und wenn alles sonst richtig besorgt ist, — wüsste ich mich eines Misslingens nicht zu erinnern, die Behandlung begreift jeder neue Ar beiter leicht und der dümmste oder leichtsinnigste ist nicht im Stande, mir die geringste Explosions- Gefahr zu machen Ich erreiche dies durch die Dauer der Koch zeit und des Rotirens. Für meinen kleinen Be trieb wäre ein Kocher genügend, wenn ich es machen wollte wie Andere, aber um der Gefahr, welche die Kocher bringen (Fehler im gut zu machen etc.) zu entgehen, legte ich einen zweiten an und beide produziren mir Stoff genug. Man cher wird den Kopf schütteln über diesen Mehr aufwand, aber ich will in diesem Punkte thun, was möglich ist und bin doch nur ein kleines Licht, was aber eine kleine Fabrik thut, um Gefahren zu mindern, sollte eine grosse Fabrik um so mehr thun — und nöthigenfalls thun müssen. Ich mache auch gar kein Geheimniss aus der Sache und wer es sehen und sich überzeugen will, ist eingeladen. Ich bin auch nicht mal Techniker oder Papier macher von Haus aus, sondern nur ein Pfuscher und erinnere mich noch lebhaft, dass ich einem Tech niker und langjährigen Papiermacher meine Kocher- Idee zur quasi Begutachtung vortrug und dieser, mein alter Freund und Papiermacher, mich geradezu verhöhnte! Ich gebe bereitwillig zu, dass sich meine Kocher-Manipulation nicht auf Holzstoffe bezieht, in dieser Richtung fehlen mir Beweise; wer aber Lumpen aller Art, Jute, Flachswerg, Hanfwerg, Stroh gut kochen will, dem ist zu helfen ohne alle Gefahr, vorausgesetzt dass die Neben-Umstände passen! Es ist rein unbegreif lich, wie solche Uebelstände sich viele Jahre lang fortschleppen; Manche glauben unbedingt an Na men und Autoritäten und haben kein Vertrauen auf eigenen gesunden Menschenverstand. Anm d. Red. Wir sind beauftragt, Jedem Anfragenden die Adresse des Einsenders vor stehender Zeilen mitzutheilen, ersuchen den selben jedoch, uns sein Verfahren zu beschrei ben, damit wir es zur Kenntniss aller Fach genossen bringen können. Die Drahtbücher auf der Düssel dorfer Ausstellung. Gestatten Sie uns, mit einigen Worten auf Ihren Bericht in No. 43 der Papierzeitung, in welchem die Contobücher auf obiger Ausstel lung besprochen werden, zurückzukommen. Zunächst freut es uns, dass Ihr Herr Be richterstatter sich sehr für die Drahtheftung interessirt und derselben eine objective Be- urtheilung widerfahren lässt, — bedauern aber, dass derselbe sich nicht an unseren fast be ständig anwesenden Vertreter oder an uns direkt wandte, um von uns ähnliche für ihn vielleicht interessante Aufschlüsse und Erläu terungen zu erhalten, wie diejenigen, für welche er „mehreren freundlichen Herren“ Seiten Dank abstattet. Drahtgeheftete Geschäftsbücher waren in Düsseldorf nur von Herrn F. Eilers-Bielefeld und von uns ausgestellt und ist es nicht zu treffend, wenn Ihr Herr Correspondent mit Bezug auf die Ausstellung sagt, „sehr viele Firmen haben die Drahtheftung adoptirt, hef teten aber dabei noch mit Garn, wie Herr F. W. Ruhfus." Von sämmtlichen Ausstellern besassen bis kurz vor der Ausstellung nur Herr F. Eilers iuBielefeld und wir Drahtheftmaschinen und ist auch bis heute die unsrige die einzige Imperial-Maschine, also für die grössten Contobücher-Formate ein gerichtete. Was nun die Drahtheftung selbst betrifft, so sind die Urtheile darüber sehr verschieden und — oft aus naheliegenden Gründen, sehr befangene. Viele Geschäftsbücherfabrikanten, besonders die Inhaber von Geschäften gerin geren Umfanges verhalten sich ablehnend zu diesem epochemachenden, in der That mit Freuden zu begrüssenden Fortschritte. Theils liegt ein grosses Lager zwirngehefteter Bücher im Wege, welche wie wir aus Erfah rung wissen, neben Drahtbüchern schwer, und nicht leicht ohne Extrarabatt zu plaziren sind, — theils, besonders für die in zweiter Linie bezeichneten Collegen, ist die Anschaffung der Maschine unlohnend oder unthunlich: un lohnend, weil nicht genügend Arbeit da ist um eine Leistungsfähigkeit von G—7 geübten Hef tern und somit das Anlagekapital auszunutzen — und bei einer complizirten Maschine mit feinem Mechanismus das bekannte „Rast’ ich, so röst’ ich,“ eine zu grosse Rolle spielt. Wir heften seit Juli vorigen Jahres unsere sämmtlichen Bücher, mit Ausnahme kleiner Strazzen etc. und der Copirbücher mit Draht und haben seit dieser Zeit etwas über 5000 Bücher „nach besonderer Vorschrift“ meist grösseren Formates, in die Welt gesandt, abgesehen von einer grossen Anzahl Lager bücher. Ohne befürchten zu müssen, uns ge genüber vielen Ihrer Leser, welche zu unseren Abnehmern zählen, eine Blösse zu geben, kön nen wir behaupten, dass wir nicht einer ein zigen Reclamation ausgesetzt waren, — was wohl schon als eine Erfahrung zu Gunsten der Drahtheftung zu betrachten sein dürfte. Wir glauben nach allen Erfahrungen die wir machten, zu der Behauptung berechtigt zu sein; dass, bei Verwendung eines gut verzinn ten zähen (deutschen) Stahldrahtes, bei geeig neter Verwendung eines dem Formate und der Stärke der Bücher angemessenen Heftbandes und solide ausgeführten Einbänden, besonders entsprechender Behandlung der Rücken, draht geheftete Rächer sich besser auflegen und ent schieden dauerhafter sind, als die besten Zwirn- gehefteten Bücher, ganz abgesehen davon, dass bei Ersteren fatale Zufälligkeiten und Un gehörigkeiten welche beim Heften mit der Hand so leicht vorkommen, durch die selbstthätige Arbeit der Drahtheftmaschine absolut aus geschlossen sind. — Thatsächlich findet denn auch die Heftmaschine immer mehr und mehr Eingang bei den Contobücher-Fabrikanten und es ist wahrlich nicht die Rilligkeii der Hand arbeit gegenüber, welche zur Anschaffung der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)