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916 PAPIER-ZEITUNG. N2 42 Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patent schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranien - Strasse 94, S.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Keilverschluss an Winkelhaken für Schriftsetzer von Edmund Rheinhardt in Leipzig, D. R. P. No. 10161 vom 25 Januar 1880 ab. (Kl. 15.) Der durch Holzschnitt dargestellte Keilverschluss an Winkelhaken für Schriftsetzer bezweckt eine sichere und leicht zu handhabende Feststellung des auf dem Blechwinkel a gleitenden Schiebers b. Um diesen Zweck zu erreichen, ist auf dem Schieber b ein Keil c verschiebbar angebracht; in letzterem lagert die Schraube d, Fig. 3, deren Ende, mit dem Hebel e, Fig. I und 2, versehen, am Schieber b anliegt, so dass bei einer Auf- und Fig. 3. Fig. 2. Niederbewegung des Hebels e dem Keil c eine hin- und hergleitende Bewegung ertheilt wird. Ferner sind Blech winkel a, Schieber b und Keil c durch ein Stahlband f umschlossen, welches dem Schieber b nebst seinen Mechanismen ein unge hindertes Gleiten auf dem Blechwinkel a gestattet, sobald der Hebel e, der Pfeilrichtung entsprechend, aufgerichtet wurde. Ist hingegen der Hebel e niedergedrückt, wie die Zeichnung darstellt, so Wird sich der Schieber b durch die Wirkung des Keils c und der Schraube d gleichzeitig auf beide Schenkel des Blechwinkels a genügend fest und anlegen. Verfahren zur Darstellung eines neutralen Gemisches von schwefelsaurer Thonerde und schwefelsaurem Zinkoxyd zur Papierfabrikation von Robert Andreas Fisher in Philadelphia (Perin- sglvanien, V. S. A.) D. R. P. No. 10397 vom 28. Januar 1880 ab. (Kl. 55.) Zweck der Erfindung ist, ein Product für die Papierfabrikation darzustellen, welches so neutral ist, dass eine einigermassen concentrirte Lösung desselben keine oder höchst schwache Einwirkung auf Farben, wie z. B. Ultramarinblau, Mineral orange und die verschiedenen Anilinfarben,, welche bei der Papierfabrikation Verwendung finden, hat. Das Verfahren ist folgendes; Zuerst stellt man eine Lösung von schwefel saurer Thonerde durch Auflösung von Thonerde, Kaolin und anderer eisenhaltiger Aluminium verbindung in Schwefelsäure dar. Dies ist das be kannte Verfahren, schwefelsaure Thonerde aus Thonerdemineralien zu gewinnen. Die Menge der Schwefelsäure hängt von dem betreffenden Mineral ab und muss durch Experimente bestimmt werden. ! Im Allgemeinen kommen auf 1 Theil Thonerde mineral circa 2 Theile Schwefelsäure von 50° B. Dichtigkeit. Die Erfindung besteht nur in der weiteren Be- i handlung dieser Lösung von schwefelsaurer Thon erde. Man lässt die Lösung sich setzen, und die klare Flüssigkeit, welche ungefähr 25° B. Dichtigkeit hat, wird zur weiteren Behandlung in ein Holz- i gefäss, das mit Blei gedichtet und mit einer metallenen Dampfwärmschlange versehen ist, ab gezogen. Die Lösung wird in diesem Gefäss durch die I Dampfschlange auf ca. 32 0 erwärmt und dann j Zinkoxyd, entweder trocken oder mit Wasser an gemacht, zugesetzt, und das Ganze umgerührt, bis alles Zinkoxyd gelöst ist. Die Menge Zinkoxyd, welche nöthig ist, um die Lösung gehörig zu neutralisiren, hängt von der Menge der freien (Schwefel-) Säure ab, welche in derselben enthalten ist. Sie lässt sich durch fol gendes Experiment bestimmen: Wenn die Lösung von schwefelsaurer Thon erde wirklich gerade neutralisirt ist, so darf weder freie Säure noch ungelöstes Zinkoxyd in derselben enthalten sein; letzteres sieht man natürlich in der Lösung sofort. Die Gegenwart von freier Säure giebt sich durch ihre Einwirkung auf Ultramarinblau, dessen Farbe sie verändert, zu erkennen. Man verdünne eine Quantität der Lösung auf ungefähr 12° B. und erwärme sie auf ca. 13", setze etwas feinstgepulvertes Ultramarinblau zu und schüttele das Ganze. Wenn die Lösung genügend neutralisirt ist, so darf sich die blaue Farbe des Ultramarin nicht ändern. Geschieht dies aber doch, so ist noch freie Säure in der Lösung vorhanden, man muss also noch Zinkoxyd zusetzen und dann wieder eine Probe machen u. s. w., bis die Neutra- lisirung erreicht ist. Nun wird die Lösung von schwefelsaurer Thon erde und Zinkvitriol auf 48° B. eingedampft und auf Platten von Stein oder Blei zum Abkühlen aufgegossen; auf diesen Platten scheidet sich das Salzgemisch in Form von Kuchen aus. Diese werden in Stücke gebrochen, an der Luft oder in Trockenräumen getrocknet und gemahlen, dann verpackt und schliesslich noch einmal künstlich getrocknet, um alles mechanisch enthaltene Wasser auszuziehen. Der Patent-Anspruch lautet: Das Verfahren zur Darstellung eines neutralen Gemisches von schwefelsaurer Thonerde und schwefelsaurem Zinkoxyd (Zinkvitriol) zur Ver wendung bei der Papierfabrikation, bestehend in der Behandlung der Lösung schwefelsaurer Thon erde mit Zinkoxyd. Neuerungen an Schreibfedern von Ilammesfahr in Focke in Grafrath bei Solingen. D. R. P. No. 10732 vom 16. October 1879 ab. (Kl. 70.) Diese Neuerungen beziehen sich auf die An- wendung plattenförmig gestalteter Metall-Schreib- federn und auf den Gebrauch von röhrenförmig oder überhaupt hohl gestalteter Federhalter, welche mit Dinte gefüllt werden können zum Zweck, mit ng. i- der Feder, ohne von neuem einzutauchen, längere Zeit schreiben zu können. Fig. 1 ist der hohle oder röhrenförmige Federhalter b von cylindrischem Querschnitt, dessen vorderes Ende als hohler, oben offener Schnabel gestaltet ist, auf welchen sich die eigenthümliche flache Feder c legt. Wird die Höhlung des Feder halters mit Dinte angefüllt, so fliesst dieselbe, durch den Schnabel gezwungen, nur im Verhältniss des Verbrauches aus, so dass man längere Zeit mit der Feder ohne einzutauchen schreiben kann In Fig. 2 ist ein Federhalter veranschaulicht, der gleichfalls für eine flache Feder d construirt ist. Der Schnabel m des hohlen Federhalters umfasst gleichzeitig beide Seiten der flachen Feder, so dass man beim Schreiben beide Seiten der Flach Feder nach Belieben benutzen kann. Statt den hohlen Federhalter mit Dinte zu füllen, kann man auch die Feder wie gewöhnlich benutzen, indem man in Intervallen in Dinte eintaucht. Kapselstempel mit Selbstfärbung von Adolph Gamper in Bremen. D. R. P. No. 10316 vom 2. November 1879 ab. (Kl. 15.) Der Stempel besteht aus dem Griff A mit der daran betestigfen Stempelplatte a aus Metall, Holz oder Kautschuk. Eine auf den Stempel passende Kapsel R enthält das Farbkissen b und ferner eine Einrichtung, mit der man das Kissen an den Stempel bringt, um auf diesen die Farbe zu übertragen. An der Platte, die das Farbkissen hält, ist ein Zapfen befestigt, der unten in einen Knopf C endigt. Eine Spiralfeder legt sich mit einem Ende gegen diesen Knopf, mit dem anderen gegen den Vor sprung im Boden der Kapsel B und bewirkt, dass das Kissen stets vom Stempel entfernt ge halten wird. Will man einen Abdruck her stellen, so drückt man den Knopf C nach innen und färbt damit den Stempel, den man jetzt aus der Kapsel ziehen, und zum Stempeln benutzen kann. Ohromograph (Trocken-Umdruck-Apparat) mit neuer gelatinfreier verbesserter Masse. Patent Albert Ungerer. Die neue Masse giebt 100 vollkommen deutliche Abdrücke, wird selbst bei der höchsten Sommertemperatur nicht klebrig und lässt sich von der Schrift sehr leicht mit ganz kaltem Wasser reinigen. Es sollte daher Jedermann, der einen Apparat älteren Systems besitzt, diesen mit der neuen Masse füllen. Neue patentirte Stempelfarbe. Im trokenen Zustande und ohne Polster anzuwenden, hat die Vorzüge der reinlichsten Handhabung und giebt die schönsten sofort trockenen Abdrücke. Roth, blau, violet und schwarz zu beziehen von der Fabrik [7707 A. Ungerer & Co., Wien, Reisner-Strasse 31. Wiederverkäufer werden gesucht! Copirbücher mit fein weiss Copirpapier in Leineneinband ä 500 Blatt mit Register pr. 10 Stück M. 14,00 ä 800 „ . » 10 , , 19,50 ä 1000 , » » 10 » » 22,50 Die Preise verstehen sich netto pr. Gasse, bei 25 Stück 3 pCt. Rabatt. [5819 Specielle Preisliste gratis. Taubenheim a. d. Spree, W. Assert, Sachsen.Geschäftsbücherfabrik. M onogramm-Briefpapier, 100 Bog. und 100 Couverts In Gold prägung, von 2,25 Mk. an bis zu den künstlerischsten Ausführungen. ge Visitenkarten in elegantem Druck, 100 St. von 50 Pf an. Muster stehen zu Diensten. Ulrich Kallenbach, Breslau. [6834