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Papier-Zeitu SS Bei werden angenommen: Bei Bei (Pappwaaren- Spielkarten- Tapeten- Maschinen- chemische Fabriken etc.) 9 Vorausbezahlung an den Verleger/ 2 ' SS Für Annahme und freie Beförderung von Chiffre-Briefen wird dem Einsender der betr. Anzeige 1 Mark berechnet. 13 maliger Wiederholung 25 Prozent weniger. 26 maliger Wiederholung 35 Prozent weniger. 52 maliger Wiederholung 50 Prozent weniger. Preis der Anzeigen: der Raum einer dreigespaltenen Petitzeile 25 Pfennig. Erscheint jeden Donnerstag. In* und Auslandes von jeder Buchhandlung und vom Verleger. / Preis, bei der Postanstalt < 2 abgenommen, oder vom Verleger 2 9 frei unter Kreuzband für 9 Beulschl.u. Oesterr.-Ungarn 2 vierteljährlich 2112 Mark. ? für alle anderen Länder 2314 Mk. d -— ss Papier- u. Schreibwaaren-Handel u. Fabrikation sowie für alle verwandten und Hilfs-Geschäfte Redaction und Selbstverlag von CARL HOFMANN Civil-Ingenieur, Mitglied des kaiserlichen Patentamtes Berlin W, Potsdamer-Strasse 134. Organ des Vereins deutscher Buntpapier-Fabrikanten, des Schutzvereins der Papier industrie und des Schutzvereins für den Papier- und Schreibwaaren-Handel. V. Jahrgang. Berlin, Donnerstag den 19. August 1880. No. 34. Inhalt: Seite Ein gelöstes Problem 717 Der Papiermarkt 718 lieber Mischungen aus Kalk unid Natron zum Kochen der Lumpen 718 Veber Wehre starker Wasserkräfte aus Eisen 718 Surtaxe 719 Die Papierindustrie nebst Zubehör auf der Düsseldorfer Gewerbe-Ausstellung 719 Beschreibung neuer in Deutschland pa- tentirter Erfindungen 722 Aus den amtlichen Patentlisten .... 721 Hamburger Lumpenmarkt 728 Das Färben des Papierstoffes .... 730 Signirfeder 732 Briefkasten 734 Ein gelöstes Problem. Seitdem geschliffenes Holz auftauchte, war es der höchste Wunsch der Papier- Fabrikanten, ihre Papiere mit einem mög lichst grossen Procentsatz desselben zu ver sehen, ohne dass dieselben dadurch allzu sehr an Farbe und Festigkeit einbüssten. Durch die Verbesserung der Schleiferei einerseits und Erfahrung in der Verarbeitung des geschliffenen Holzes anderseits ist es möglich geworden, von 30 bis 40 pCt. Holz zusatz bis auf GO und sogar' 75 pCt. zu steigen — hier aber war eine Grenze ge geben, die Niemand zu überschreiten wagte. Es zeigte sich sogar, dass das Papier, wenn es auf Rotationsdruckmaschinen verarbeitet werden sollte, keinen so starken Zusatz von Holz ertragen könne und dass ihm durch Einmischung eines grösseren Antheils kräf tiger Lumpenfasern die nöthige Festigkeit gegeben werden muss, um das feste Wickeln und straffe Ziehen der Roll- und Druck maschinen zu ertragen. . Dünnes Papier zu praktischem Gebrauch für den Buchdruck, aus geschliffenem Holz allein, ohne Zutheilung anderer Fasern her zustellen, hat unseres Wissens bis jetzt noch Niemand ernstlich versucht, da schon die Herstellung von dünnem Papier mit starkem Holzzusatz genug Schwierigkeiten bot. Die grösste dieser Schwierigkeiten besteht darin, dass dieTrocken-Einrichtungen unserer Papiermaschinen der Bildung eines festen Papiers nicht günstig sind, weil die Papierbahn in gespanntem Zustand über die Cylinder hingeführt wird und sich nicht zusammenziehen kann, wie es zum Anein- anderschliessen der Fasern nöthig ist. Was dem Büttenpapier seine Vorzüge verleiht ist nicht, dass es in Bogen von Hand geschöpft , ist, sondern dass die Bogen, frei hängend, | langsam an der Luft trocknen und sich | dabei beliebig zusammenziehen können. Die Gesellschaftfür Holzstoffbereltung, Grellin- gen hei Basel hat das Verdienst, zuerst eine praktische Maschine gebaut zu haben, welche • Papier in endloser Bahn, wie es auf dem I Sieb gebildet ist, vollkommen trocknet, ohne j dass es dabei gespannt wird, sich also be- j Hebig zusammenziehen kann, sowie ohne! Anwendung sehr hoher Temperatur. Wir | verweisen betreffs der Konstruktion der ’ Maschine auf Seite 722, Wo sie unter „Neue ! in Deutschland patentirte Erfindungen“ aus-; führlich beschrieben ist. Dass die neue in der Fabrik der Gesell-1 schäft zu Albbruck in Baden aufgestellte Maschine wirklich festeres Papier liefert als die bis jetzt gebräuchlichen Trocken- Vorrichtungen, dass sie also die Herstellung festen Papiers aus schwächeren Fasern als den bisher zu gleichen Sorten verwendeten ermöglicht, ist durch die heutige Nummer der Papier-Zeitung glänzend bewiesen. Das Papier (4000 Bogen), auf welches die Auf lage der ganzen heutigen Nummer gedruckt ist, wurde uns nämlich von der Fabrik in Albbruck geliefert und besteht nur aus gebleichtem geschliffenem Holz ohne jeden Zusatz anderer Fasern. Das geschliffene Holz ist im Holländer mit Erde und Leim versetzt und auf der Seite 722 beschriebenen Maschine in Papier verwandelt worden. Um festzustellen, ob dies reine Holzpapier genügende Stärke und Elasticität besitzt, hat die Greilinger Gesellschaft eine Anzahl europäischer Zeitungen der verschiedensten Länder mit dem Horak’schen Dasymeter geprüft und dabei foIgendesErgebniss erhalten: Gewicht pr. □ meter in Gramm Rang Kraft in Kilo Rang Dehnbar keit in Milli metern Rang Holzpapier 43 2 71/, 2 7 2 Papier-Zeitung Berlin .... 40 1 5 7 4 4 Koelnische Zeitung 48 6 3 12 2 8 Norddeutsche Allgemeine . . . 4G 5 31/2 10 312 5 Presse (Wien) 50 7 31/1 11 21/2 7 The Standard 52 8 4 8 4 4 The Times 65 10 8 1 5 3 The Daily Chronicle 48 6 2% 13 4 4 La Liberte 48 6 Hli 3 3 6 Le Figaro 48 6 61/2 4 2 8 Le Rappel 44 3 61/4 5 3 G La Republique Franaise . . . 52 8 11/2 14 5 3 Moniteur de la Papeterie Franyaise 60 9 51/ 6 10 1 Der Bund (Bern) 45 4 33/4 9 4 4 Hieraus geht hervor, dass das zu den Ver- prüften Sorten anzusehen ist — in so weit suchen benutzte Holzpapier nächst dem ge- die Dasymeter - Prüfung als maassgebend wohnlichen für die Papier-Zeitung dienenden erachtet w erden kann. Druckpapier das geringste Gewicht hat, Wennes möglich war, mit Hülfe derTr ocken- trotzdem aber sowohl in Festigkeit wie in Maschine aus geschliffenem Holz allein Dehnbarkeit den zweiten Rang einnimmt, gutes dünnes Druckpapier herzustellen, so somit im Ganzen, was Stärke um Dehn- ist die Folgerung berechtigt, dass jedes barkeit betrifft, als das beste von allen ge-, Papier durch Anwendung derselben bedeu-