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678 PAPIER-ZEITUNG. N? 32 Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patent schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranien - Strasse 94, S.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Vorrichtungen zum Bogeneinlegen an Liniir-, Buch- und Steindruckmaschinen von A. Flas- kämper in Leipzig. D. R. P. No. 9299 vom 11. Oktober 1879 ab. (KI. 15.) Beim Betriebe von Liniir-, Buch- und Steindruck- maschinen ist es bekanntlich nothwendig, den zu bedruckenden Bogen stets sicher und genau grade in die Maschine einzuführen. Eine Vorrichtung, die diesen Zweck erreichen soll, ist Gegenstand des vorliegenden Patentes und hier im Holzschnitt wiedergegeben. Die zu einem Stoss aufgeschichteten Bogen werden der Richtung gegen die Stäbe der Stange f be wegt mittelst der auf der Querstange P befestigten Stäbchen w den Bogen ein wenig verschiebt, bis er an beiden Stäbchen w anliegt und damit in die richtige Lage gekommen ist. Durch Federn wird diese Verschiebungsvorrichtung wieder in die ur sprüngliche Lage zurückgebracht, die Rechenstäbe gehen nieder und der Bogen wird jetz in die Druck maschine eingeführt. Bronzirmaschine von R. II. Häufler in Wen. D. R. P. No. 9119 vom 2. September 1880 ab. (Kl. 15.) Die zum Bronziren von Drucksachen dienende Maschine besitzt folgende Neuerungen. 1) Der Verreiber wird mittelst eines Zapfens der in die Spiralnuth einer sich drehenden Walze greift zur Hin- und Herbewegung veranlasst. 2) Die Abstäuber bestehen aus mit feinen Ge flügelfedern besetzten rotirenden Wellen. 3) Das die Bronze abgebende Sieb wird mittelst eines Rades, das seitlich Stifte trägt und mit diesen Jeder dieser Abstäuber befindet sich, damit kein Verlust an Bronze entsteht, in einer Kapsel K, die auf der linken Seite schaufelförmig umgebogen ist, damit die Federn die überschüssige Bronze in den Raum f hineinfegen können. Die Bronzirung ist nun vollzogen und das Papier geht über die Rinne d auf den Auslegetisch B. Zur Entfernung der Bronze, die sich unterhalb der Transportbänder sammelt, ist der Boden des Tisches aus Klappen u v gebildet. Der Betrieb der einzelnen Wellen geschieht durch Riemen, die in der Zeichnung deutlich zu erkennen sind. Neuerungen an Druckmaschinen zum Anlegen von Karten etc. für Farbendruck ohne Anwendung von Punkturen oder Nadeln von Oscar Hensel in Gottesberg, (Schlesien.') D. R. P. No. 9983 vom 26. Oktober 1879 ab. (Kl. 15.) Der nachstehend beschriebene Apparat dient zum genauen Anlegen von Karten und anderen Druck ¬ einzeln durch einen Mechanismus A B C D ab genommen und nun Transportirwalzen undSchnüren zur Weiterbeförderung übergeben. Der Mechanismus wirkt dadurch, dass der Hebel C D in schwingende Bewegung versetzt wird und zwar durch die Kurbel A, die mit einer Kurbel auf der Druckwalzenaxe F in Verbindung gebracht ist. Durch Hin- und Hergehen des Hebels I) werden die Rollen q' über das aufgeschichtete Papier der art geführt, dass beim Vorwärtsgange (wie der Pfeil andeutet) die Rollen sich frei drehen können, während sie bei der Rückwärtsbewegung durch das Sperrrad an der Drehung verhindert werden und infolge dessen über das Papier gleiten. Um die einzelnen Papierbogen wegzuschieben, sind die Rollen q' an ihrem Umfang mit einem Gummiband versehen, welches die Adhäsion be deutend vermehrt. Damit man, der Grösse der Bogen entsprechend, den Druck der Rollen q‘ reguliren kann, ist an der Stange II ein verstellbares Gewicht G an gebracht. Wegen der verschiedenen Höhe des Papierstosses ist der Hebel D bei d drehbar mit C verbunden, cs kann also ein freies Nachgeben der Rollen ungehindert stattfinden. Die Schnüre v haben den Zweck den einge führten Bogen weiter zu transportiren und sind zwischen ihnen die Stäbe U rechenförmig auf der Stange f befestigt, um hierdurch die Bogen von den Schnüren momentan abheben und grade rücken zu können. Letzteres geschieht auf folgende Weise. Die beiden Hebel J und K werden von der Excenter scheibe X auf der Druckwalze bewegt. Durch den Hebel J, der ebenso wie K um den Punkt L drehbar ist, wird die Axe eines zweiten Hebels (rechts von J) ebenfalls gedreht und von dieser Axe aus mittelst eines besonderen Hebels die Stange f mit den Stäben U gehoben, bezw. gesenkt. Sind die Stäbe gehoben, so tritt ein Mechanismus in Wirkung, der nun den etwa verschobenen Bogen grade rückt. Der Hebel K nämlich steht durch das Glied q mit einem kleinen Hebel 0 in Ver bindung, der bei p derart auf die Stange R wirkt, dass sie sich im geeigneten Momente seitlich in gegen eine Nase am Siebe anstösst in rüttelnde Bewegung versetzt. Unser Holzschnitt stellt einen Längsschnitt durch diese Maschine dar. Das zu bronzirende Papier wird rechts von zwei mit Greifern x bezw. z versehenen, über Rollen A A‘ gehenden Bändern gefasst, gelangt unter das Sieb a, das von dem Rade C in rüttelnde Be wegung versetzt wird und hier die Bronze abgiebt und dann unter die Verreiber b b. Diese bewegen sich quer über das Papier hin und her und er halten ihre Bewegung durch zwei Riemscheiben. Diese sitzen auf einer Axe, die (Fig. 2.) einen Sachen und besteht aus einem Winkelstück A, welches in den Löchern aa mittelst kleiner Schrauben auf dem Cylinder der Buchdruckmaschine be festigt wird. Die Leiste B ist mit zwei geschlitzten Querschienen c versehen, welche durch zwei Druck schrauben b an A festgeklemmt werden und eine Verstellung der Leiste B zulassen. Nachdem dieselbe in die gewünschte Stellung gerückt worden, wird sie durch Einsetzen von Schräubchen in die Löcher a' a' am Cylinder befestigt. Auf der Leiste B sind zwei kleine Winkel h angebracht, in welchen sich die Zapfen der Leiste C drehen. Die letztere ist, wie Fig. I zeigt, mit drei Vorsprüngen f ver- Fig 2. Verreiber mit verbunden. Cylinder K mit schräger Nuth hat, fest. Bei der Drehung der Axe schiebt sich der Verreiber, der mit einem Stift S in die Nuth N greift, hin und her. Bei L ist der dem den Stift S tragenden Bügel Hat das Papier die Verreiber passirt, so gelangt es unter die Abstäuber c e c. Diese bestehen aus drei Wellen, auf die Geflügelfedern aufgesetzt sind und die sich mit ziemlicher Geschwindigkeit drehen. Hg. 1. sehen, zwischen welchen die zu bedruckenden Karten bis an die auf der Leiste B befestigten und durch Löcher der Leiste C hindurchgehenden Stifte g eingeschoben werden. Durch die flachen Federn d werden die Karten etc. festgehalten, während ein Druck auf den Lappen m genügt, um die Schiene c behufs Anlegen der Drucksachen zu öffnen. Als Seitenmarke dient das auf der Leiste B verschiebbar angeordnete Winkelstück i, welches mit einem Schlitz l versehen ist und mittelst der Stellschraube k verstellt werden kann.