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Sammlers wird die Summe gezählt, gebucht, die Büchse erhält der Sparer verschlossen wieder auSgehändigt. Rück- Zahlungen finden auch statt. In Amerika sollen an 3000000 solcher Büchsen ausgegeben sein, alle Volksschichten benutzen sie, und die jährliche Sparsumme pro Stück wird auf 300—400 Mk. angegeben. In Oesterreich hat sich die Heimkasse schnell in allen städtischen Sparkassen eingebürgert. In Wien sollen 60000, in Prag 35000 Stück im Gebrauche sein. In Wien hat sich sogar eine Gesellschaft zur Einführung dieser Haussparkassen gegründet. In Deutschland hat man dieser neuen Einrichtung erst Beachtung geschenkt, seitdem Herr Biernatzky-Kiel in Nr. 15 der deutschen Landwtrtschaftsgesellschaft im August 1905 den Artikel „Spare zu Hause!" veröffentlichte. Die Presse aller Länder berichtete über die Neuerung, sogar städtische Sparkassen führten die Heimsparkasse ein. In Stuttgart berichtete Oberbürgermeister von Wagner auf dem letzten Verbandstage des württcmbergifchm Spar kassenverbandes, daß in Ulm seit Oktober 1906 bis 1907 die städtische Sparkasse durch die Heimsparkassc durch Ver bindung mit Abholung 42000 Mk. mehr ctngebracht habe. Bremen hatte am 31. Dezember 1906 800 Hcimspar- kaffen mit 60000 Mk. Einnahme zu verzeichnen. Die Kreditbank in Harburg batte in dieser Z it auf 300 Büchsen 30000 Mk., dre Würzburger Volksbank auf 600 Büchsen 60000 Mk. mehr eingenommen. Der Retchsverband der Genossenschaft hat nun die Sache in die Hand genommen und sich mit ver schiedenen Firmen des In- und Auslandes zur Herstellung von billigeren und doch haltbaren Spargesäßen in Ver- bindung gesetzt. Die Amerikaner sind schön, doch zu teuer, solche von Holz unpraktisch. Neuerdings hat der pommersche Verband land wirtschaftlicher Genossenschaften Blechbüchsen in Form der Misstonsbüchsen zur Einführung gebracht. Die Form ist hübsch handlich und der Einwurf gut schließend Die Büchse wird durch einen gummierten Streifen, der mit dem Siegel des Vorstandes noch befestigt werden kann, verschlossen und ist für den Preis von 20 Pfennigen von jedermann zu beschaffen. Alle Vorstände, welche die Sparbüchse eingesührt haben, ob mit Abholungssystem oder nicht, sie erkennen alle die Vorzüge und den großen Nutzen der Heimsparkasse rückhaltlos an. Hier gilt das Wort: „Prüfet alles, daS beste aber behaltet!" Mögen diese Anregungen die hohe, wichtige Be- deutung des Sparens uns recht vor Augen führen, mögen sich viele Männer finden, die mit warmem, liebendem Herzen praktisches Christentum unter ihren Nächsten durch Aufklärung über den sittlichen und wirtschaftlichen Wert des Sparens in ihren ihnen bekannten Kreisen verbreiten, dann wäre die Volkswoylfahrt auf dem Lande rin gutes Teil vorwärts gebracht zur Hebung des Mittelstandes und zum Segen des Vaterlandes." (Beifall.) Vermischter. * Von der Versteigerung des Lambrechter Gaisboeks gibt der „Pfälz. Kurier" folgende Schilderung: Die Gemeinde Lambrecht ist seit etwa 500 Jahren ver pflichtet, alljährlich am Pfingstdienstage der Gemeinde Deidesheim als Tribut für Weidebcrechttgung im dortigen Deidesheimer Walde einen in jeder Beziehung tadellosen — disu cornu, bisn CLpabls — Gaisbock zu liefern, der vor Sonnenaufgang emtreffen muß, was auch diesmal ver Fall war. Als Prachtexemplar allen an ihn gestellten Eigenschaften entsprechend, wurde er auch von der aufge stellten Prüfungskommifion als tauglich befunden, ange nommen und dem Uebcrbriuger das urkundlich festgelegie Käsebrot nebst einer Flasche Wein verabreicht. In seinem Quartier — Hotel zur Kanne — mußte der neue Deides heimer Bürger tagsüber vielen Besuch annehmen, den er dann auch, mit Blumen und Kränzen geschmückt, erwidern und sich manche Rundgänge in der Stadt (Wats- und Privathäusern) gefallen lassen mußte. So rückte denn allmählich die Zeit des Versteigerungsaktes — ^6 Uhr — herbei und vor dem mit einer von Bürgermeister Dr. Bassermann-Jordan gestifteten Kollektivfahne (auf der in heraldischen Bildern die Geschichte Deidesheims und Lambrechts versinnbildlicht war) geschmückten Stadthause versammelte sich eine ungeheure Menschenmenge, das eigenartige Schauspiel zu sehen. Auf einer erhöhten Estrade nahm der gehörnte Gast Platz, und die ge samte Schuljugend intonierte hierauf das Gaisbocklied: „Der Geisbock ist gekommen, er hält die Hörner hoch, er wurde angenommen, auch wenn er nicht gut roch usw." Auf der Stadthaustreppe hatten der Stadtrat und der Versteigerungsbeamte Platz genommen. Nach Verlesung der Urkunde wurde der Bock unter Glockengeläute ausgeboten und mit dem Verstummen der Glocke, punkt 6 Uhr, waren die Herren Jean Berg und Gg. Hartmann (Ludwig-Hafen) glückliche Besitzer des gehörnten Lambrechters. Der Steig preis betrug 91,90 Mark, dec sich mit Hinzurechnung der Ueberbringungs- und Versteigerungsgebühren um etwa 10 Mark erhöht. Das angesammelte Volk zer streute sich nach und nach in die verschiedenen Wirt schaften, wo es sich noch einige Zeit bei Bockbier, Lockwürstchen und Bockwein gütlich tat. Versicherungswesen. Sächsischer Mtlitär-Lebensversicherungs- verein zu Dresden. Der Verein schloß im Monat Mat d. I. 843 Versicherungen mit 300 530 Mk. Kapital ab. Seit dem Beginn des 33. Geschäftsjahres, dem 1. Februar 1908, also innerhalb der ersten 4 Monate beträgt der Zuwachs 3135 Mitglieder mit 1003 410 Mk. Versicherungssumme, das sind wieder 705 Policen und 229 590 Mk. Kapital mehr als in dem gleichen Zeiträume des Vorjahres, dessen Zugang schon als außerordentlich günstig bezeichnet werden konnte. Ende Mai zählte das Institut 71241 Personen mit 18464000 Mk. Versicherungs- kapital zu seinen Mitgliedern. Die Auszahlungen an die selben oder deren Hinterbliebene beziffern fick in d m ge- nannten Monate infolge des günstigen Verlaufs der Sterblichkeit auf 18715,64 Mk. und in der Zeit vom 1. Februar bis mit 31. Mat auf 106505,89 Mk., seit Bestehen des Vereins aber ist die stattliche Summe von 2671932,20 Mk. ansgezahlt worden. 33,00—33,50 Bäckeimundmehl 31,00—32,00 Grieslermundmehl 26,50 bis 27,00, Pohlmehl 22,00—23,00. Roggenmehl, pro 100 Kg. netto ohne Sack (Dresdner Marken), exklusive der städtischen Abgabe: Nr. 0 30,00 bis 30,50, Nr. 0/1 29,00-29,50, Nr. 1 28,00-28,50, Nr. 2 25,50 bis 26,50, Nr. 3 24,00 -25,00. Futtermehl 13,80 bis 14,20, exll. der stätdischen Abgabe. Wcizenkleie, pro 100 Kg. netto ohne Sack (Dresdn. Marken) grobe 11,80—12,00. seine 11,80—1'2,00. Roggenklcte, pro 100 Kg., netto ohne Sack (Dresdner Marken): 13,00—13,40. (Feinste Ware über Notiz.) Die sür Artikel pro 100 Kg. notierten Preise verstehen sich sür Geschäfte unter 5000 Kg. Alle anderen Notierun gen, einschließlich der Notiz sür Malz, gelten sür Geschäfte von min destens 10 000 Kg. Auf dem Markte: Karlofseln (50 Kg.) 3,00-3,30 Mk., Heu im Gebund (50 Kg.) 4,20—4,50 MI., Roggenstroh, Flegeldrusch ^Schock) 36-38 Mk. pro 100 Kg. (Dresdn. Marken), laip 10O Kg. (Dresdn.Marken): I. 17,01. Kg. netto ohne Sack (Dresdner Marken), exkl. der städtischen Abgaben Kaiserauszug 35,00—35,50 Grieslerauszug 34,00—34,50 Semmelmehl 255—260. Rüböt, pro 100 Kg. netto: mit Faß raffin. 80. Rapskuchen, pro 100 Kg. (Dresdn. Marken), lange 13,00 runde —. Leinkuchen, Pro 10O Kg. (Dresdn.Marken): I. 17,00, II. 16,50. Weizenmehle, Pro 100 Markt-Bericht. Dresden, 15. Juni. Produktenbörse in Dresden. Preise in Marl Wetter: Schön. Stimmung: Ruhig. Weizen, pro 1000 Kg. netto: weißer 212—222, brauner, alter (75 bis 78 Kg.) , do. neuer (75—78 Kg.) 210 — 216, mss. rot, 240 bis 245,russ., weiß, —,—, Kansas 220—232, argentin. 220 228, do. neuer 220—228, Roggen, pro 1000 Kg. netto: sächsicher (70—73 Kg.) 187—193, Preuß. 000—000, russischer 200—204. Gerste, Pro 1000 Kg. netto: Ms. 000 - 000, schieß 000-000, Posener 000-000, böhm. 000-000, mähr. 000—000. Futtergerstc 140—146. Haser, pro 1000 Kg. netto: sächs. alter OM-000, do. neuer 150—156, schieß u.pos.I50—156. Mais, Pro 1000 Kg netto' Cinquantine 166—172, Laplata, gelb. OM—OM, amerikan. mixed. 163 bis 166, do. neuer 000—000, Runomais, gelb 159—162, do. neuer 156—159. Erbten, pro 1000 Kg. netto: Saatware 192—2M, Futter ware 192—200. Wicken, ProlOMKg. netto: sächsische 170 -180. Buchweizen, pro 1000 Kg. netto: ini. 210—220 fremd. 216—220. Oelsaaten, Winter raps, feucht — Mk., trocken 000 - 000 Mk. Leinsaat, pro 1000 Kg. netto: seine 255—265, mittlere 235—255, Laplata 230 235, Bombay Schlachtviehpreise auf dem Dresdner Biehmarkt am 15. Juni 1908. Ticrgattung und Bezeichnung. 1. 72-74 40—42 2. 67—70 35—38 3. 4. 1. L-chasen 2. 3. 4. 40-43 37-39 33-35 83-87 80-82 74-78 72-75 69-71 65-67 80-82 77-79 70-76 61-66 59-60 49-54 78-80 79-83 72—76 68-71 60-63 47-48 48-49 45—46 40—43 53 -55 50-52 44—48 31-34 29-30 62- 63 63—66 60—61 55—58 42—44 43-47 36—40 33—35 28-31 41-42 38-40 36-37 Ochsen: 1. s. vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachwertes bis zu 6 Jahren b. Oesterreicher desgleichen 2. junge fleischige, nicht ausge mästete — ältere ausgem. 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 4. gering genährte jeden Alters fleischige gering entwickelte, sowie Sauen Ausländische Kalben und Kühe: vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlacht wertes mäßig genährte Hammel und (Merzschaje) Schweine: a) vollfleischige der seineren Rassen und deren Kreuz ungen iw Alter bis zu 1^/^ Jahren b) Fettschweine. vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlacht- „ wertes bis zu 7 Jahren ältere ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 4. mäßig genährte Kühe und Kalben 5. gering genährte Kühe und Kalben Geschäftsgang: Bei Ochsen, Kalben und Kühen, Bullen, mittel, bei Kälbern und Schweinen langsam. Austrieb: 253 Ochsen, 176 Kalben und Kühe, 200 Bullen, 370Kälber, 734 Schafe, 20 9 Schweine. Von dem Austrieb waren 83 Rinder und — Schase österreichisch-ungarischer Herkunst. B ullen: 1. vollfleischige höchsten Schlachtwertes 2. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 3. gering genährte Kälber 1. feinste Mast- (Vollmitchmast) und beste Saugkälber 2. mittlere Mast- und gute Saugkälber 3. geringe Saugkälber 4. ältere gering genährte (Fresser) Scha se: 1. Mastlämmer 2. jüngere Masthammel 3. Aeltere Masthammel 4 Gewicht Mk. s Mk. MttsZs 12 Iltir ist dsr Insscsien-^nnklüms. v/ir müssen frieran im Interesse dor i-seßirkitigkn ttepswUung des kluttss unbödingt lestkultsn. 6nö886rs IN8öN3ik werden nnr bis FF Ukr rrnAsnommen. famiHe»nackiMen werden nsek MlAlictrksit nnek SPÄtör börüvk- sivlittgt. 17m den lästigen Störungen im Ver- snnd ckes Limites wirkssm -m bsASAnen, müssen wir von jst^t sd für Inssrsts (llUSAenommen ^milisnnuckricdtsn), welche N3ck 11 der:. 12 1Ikr untZeAsden werden, einen HufsoÜIsg VON 25 ?p02kui srdeden. RnbnttAewäkrunA für solcds Inserate ist uusZssedlosssn. V/ir dittsrr die veredrl. Inserenten im beiderseitigen Interesse, kisrvon blotk nskme« ru wollen. Dis vielen ldnunnsdmliedlrsitsn, äis ein un geregelter Vsrs3nd im Csiolgs Kut, Zwingen uns, an öden dsöeicdirstsn ^L8sng,dmsn undedingt ksst^udultsn. Verlag lies Wilsär. Woeßenbl. Der Goldfelsen. Von Ernst Glanville. — Deutsch von Geora Gutschke. 671 (Nachdruck verboten.) Nach Stunden angestrengter Arbeit gewährte das Lager gegen Abend wieder einen netten Anblick und die drei setzten sich in guter Stimmung nieder, um von wilden Enten und Haselhühnern ein Abendbrot zu bereiten. Die Mavve des „alten Hume" wurde hervorgebracht uud studiert, auf dem- felben Boden den dieser auf seiner abenteuerlichen Reise be treten batte." (Der Goldfelsen 57. Nr. 7.) In ihrer wachsenden Erregung richteten sich ihre Blicke nach Südosten, wo die undeutlichen Umrisse der hoben Berge sich gegen den Himmel abhoben. Dort irgendwo in jenem zerklüfteten Juwelenkästchen lag der Schad, der all die Jahr hunderte hindurch für sie allein bestimmt war, und das ver schwindende Tageslicht, das ihre Gesichter beleuchtete, zeigte die fieberhafte Röte ihrer Wangen, als der Gedanke an dessen Besitz ihr Gehirn durchblitzte, und offenbarte auch den ernsten Blick, den die beiden Männer miteinander wechselten, als der zweite Gedanke, der mit jenem Goldschatz sehr eng verknüpft war, der Gedanke an jenen anderen Schatz — ein hübsches Weib — in ihnen auftauchte. „Hinter jenen Bergen", sagte sie träumerisch, „liegt Europa, ehrgeizig, mächtig, voll Lust und Liebe. Ich möchte gern wissen, was Sie vorziehen würden, wenn die Berge ihr Ge heimnis herausgerückt haben." 169 „Geben Sie mir ein Haus an der See", sagte Webster, und ein Weib, das ich liebe und das mich liebt." „Und das Brausen der See würde den Seemann in Ihnen wachrufen, und eines Tages würde Ihr Weib einen weißen Fleck am Horizont mit den Augen verfolgen und Sie — die Brücke wieder besteigen." „Und sie würde mir nicht grollen, wenn sie mich liebte", sagte er ruhig. Hume warf Webster, dessen Gesicht blaß geworden war, einen flüchtigen Blick zu und streckte ihm die Land entgegen. Beiden kam plötzlich der Gedanke an Kapitän Pardoe und seine Verlobte. „Was ist —fragte sie, die Bewegung bemerkend. Hume sah Webster an und erzählte dann die Geschichte der Liebenden, die so lange gewartet hatten. „Aber wie kommt es, daß Sie des anderen Gedanken erraten können?" sragte sie mit leiser Stimme. „Wir warten ebenfalls", sagte Hume, traurig lächelnd. Von diesem Augenblick an wich der Schatten des Miß trauens, der sich zwischen sie gestellt hatte. 3 170 Sie schwatzten hierauf, wie sie es so häufig getan hatten, von Kapitän Vardoe nnd den tapferen Leuten, die mit der „Swift" ums Lei cn gekommen waren und dachten darüber nach, wie sie den Witwen und Waisen von dem Goldfelsen eine Unterstützung znflicßcn lassen konnten. Da durchdrang die Finsternis ein erschreckender Schrei, wie von einem Menschen, der sich in Todesgefahr befand — so wild, so plötzlich, daß sie näher zusammenrückten und Klaas mit dem Rnf „amapalcati" schnell unter den Wagen kroch. Und abermals wiederholte sich derselbe — ein langer, zitternder Schrei. Hmne ergriff sein Gewehr, das gegen den Wagen lehnte, bat Webster zu bleiben nnd verschwand in der Dunkelheit. Langsam, schrecklich langlam schlichen den beiden die Minnien dahin. Mit ungehaltenem Atem saßen sie da und lauschten aus irgend einen Schrei oder irgend ein Anzeichen, das den Zauber brechen würde. Zehn Minuten — zwanzig Minuten — eine halbe Stunde ging lang)am vorüber nnd noch keine Ansklärung. Webster rief und schoß sein Gewehr ab, aber ohne Erfolg. „Ich muß ihm uachgehen", sagte er. „Uud ich ebenfalls. Wir hätten ihn nicht allein in die Dunkelheit hiueingehcn lassen sollen." «Ich werde allein gehen." „Nein, nein, ich kann nicht zurückblciben. Lassen Sie mich die Laterne holen", sagte sie fieberhaft, löste die Laterne hastig vom Haken und nahm gleichzeitig ihr Gewehr aus. „Hierher!" gebot Webster. Sie stiegen eiligst den Abhang, der zu dem Flusse führte, hinunter; ein rieselndes Geräusch drang aus der Tiefe mysteriös zu ihnen herauf. Der Schein der Laterne glitt von links nach rechts über Felsen und Hügel und nickende Zweige, uud bei jedem dunklen Gegenstand strengten fie ihre Augen an. Dann erschallte ein Ton, der ihr Blut erstarren machte, ein Geräufch, als wenn ein Körver ins Wasser fiel, gefolgt von einem Aechzen. „Frank!" schrien sie, „Frank, wo sind Sie?" Die Antwort erfolgte unerwartet und erschreckend. .Vume ist tot", erwiderte eine Stimme, die bohl und unnatürlich klang, ..und auf diese Weise werden alle um- kommen, die sein Geheimnis zu ergründen suchen." Miß Anstrade schauerte zusammen vor Entsetzen nud klammerte sich an Websters Arm. „Was bedeutet das?" fragte sie mit zitternder Stimme. 3 171 Als Antwort richtete fick Webster in die Höhe, riß sein Gewehr an die Schulter und schoß dasselbe in der Richtung ab, aus der die Stimme gekommen war. Nach dem Aus blitzen des Schusses uud den; rollenden Echo, das der Knall in dem Tal wachrief, wurde die Stille noch unheimlicher. Sie warteten lange, begaben sich dann eiligst an den Fluß, blickten nach dem Schimmer, der auf dem dunklen Wasjer lag und lauschten blaß nnd pochenden Herzens aus das leise gurgelnde, flüsternde Geräusch. Webster setzte die Hand an den Mund und ries. Nichts war zu hören, nnr ein heiseres Geflüster. Er rief abermals — keine Antwort; nur das Geheul eines Schakals und weiter entfernt das Brüllen eines Löwen. „Es ist schrecklich", flüsterte sie, über ihre Schulter blickend und sich fester an ihn schmiegend. „Lassen Sie mich Sie zurückführen", sagte er. „Nein, nicht diesen Weg; lassen Sie uns den Fluß entlang gehen." (Fortsetzung folgt.)