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von den ein von der Takten, ein Tohuwabohu von Melodien scholl aus Reihen der wie zu Erz erstarrten Truppen, und „Hurra" stieg auf aus den Kehlen der Tausende jungen Männern in des Königs Rock, ehern wie zusetzen, falls deren Mehrheit nicht gewillt ist, sich von doktrinären Anschauungen frei zu machen und der Re. gierung in ihrem Vorhaben die erwünschte Unterstützung zu leihen. Allerdings betrachtet die Regierung diese Mög lichkeit der Durchführung einer Wahlrechtsreform als allerletztes Mittel; sie ist sich des Ernstes und der Be deutung dieser Maßregel wohl bewußt, oder sie scheu auch nicht davor zurück, das Land iu Unruhe und Auf regung zu versetzen, um schließlich durch ein gerechteres Wahlrecht nach dem königlichen Versprechen iu der letzten Thronrede dem Volke neue und dauernde Bürgschaften für de» inneren Frieden und die äußere Wohlfahrt zu geben — und allen Schichte» der Bevölkerung eine an- gemksseve Beteiligung am Staatslebcn zuzusichecn. — Die erste sächsische Professorin. Zum erstenmale ist in Sachten der Professorentiltel an eine Dame verliehen worden. Die seit 22 Jahren am Kgl. Konservatorium der Musik in Dresden wirkende Gesangs, lehrerin AglajaOrge»t wurde zur Professorin der Musik mit dem Range in der 4. Hofrangordvung ernannt. — Auszeichnungen. Bürgermeister Voigt in Tharandt erhielt das Ritterkreuz 2. Klasse, Forstgarten- tnspektor Büttner ebenda das Verdienstkreuz. — Ja der letzten Notiz über Auszeichnungen war infolge großer Oberflächlichkeit in der Druckerei ein Fehler enthalten. Es mußte Gerichtsdiener Ernst Lange in Wilsdruff heißen, nicht aber Gemeindrdiener. — Eine immerwährende Quelle von Streitigkeiten zwischen Hausfrauen u»d Fleischer» ist die Frage, Wie viel Knochen dem Fleisch beigegeben werden dürfen. Die Hausfrauen sind oft ver Ansicht, baß die Knochendeilage zu groß sei. Diese Frage ist nuu e»t- schiedcn worden. Nach de» Untersuchungen der Deutschen Landwtrtschaftsgesellschalt beträgt das Gewicht der Knochen bei Großvieh etwa 15 Prozent, bet Schweinen, je nach der Mästung 8 bis 12 Prozent des Schlachtgewicht Infolgedessen Haben die Militärbehörden folgende Be- dtnguugen für ihre Lieferanten festgesetzt: „In hundert Kilogramm rohem Rindfleisch dürfen nicht mehr als 11 Kilogramm, in derselben Quantität Hammelfleisch nicht mehr als 13 Kilogramm und in hundert Ktlogrammm Schweinefleisch nicht mehr als 9 Kilogramm Knochen vorhanden sein." Diese Bestimmungen geben einen Finger- zeig auch für Detaileinkäufe. — Die diesjährige Generalverfawmlnng des Meitzner KreiSvereius für innere Mission wird am »ächsten Dienstag, den 2. Juni, nachmittags V,4 Uhr im Hamburger Hof iu Meißen, kleiner Saal, abgehalten. Alle Mitglieder und Freunde des Vereins, Mässe: und Frauen, sind zur Teilnahme an den Beratungen eingeladell. — Feier von König» Gebnrtstag in Wils- drnff. (Schluß.) Am Morgen des Festtages hatte Bürgermeister Kahlenberger im Auftrage der Stadt- gemeinde Wilsdruff dem Monarchen folgenden telegraphi- schen Gruß entboten: „Sr. Majestät König Friedrich August von Sachsen, Königliche Villa Wachwitz. Ew. Majestät bringt am heutigen Geburtstage in Ehrerbietung alleruntertänigste Glückwünsche und das Gelöbnis un wandelbarer Treue dar die Stadtgemeinde Wilsdruff" Es lief folgendes Danktelegramm ein: „Se. Majestät der König haben sich über die gesandten Glückwünsche sehr gefreut uud lassen der Stadtgemeinde herzlich danken, v. Criegern, Oberst und Flügeladjutant." Bei dem Festmahl zu Königs Geburtstag, das am Montag, wie schon kurz erwähnt, im „Hotel weißer Adler" tattfand, führte Herr Bürgermeister Kahlenberger in der Festrede ungefähr folgendes aus: Hochverehrte Festversammlung! Musikalische Weisen ertönten schon früh in den Straßen hiesiger Stadt, um hinzuweism auf den ganz besonderen Festtag, der am heutigen Morgen für unser engeres, teures Vaterland herangebrochen ist Können wir doch heute den Geburtstag nuferes geliebten Landes vaters, den Geburtstag Sr. Majestät des Königs Friedrich August begehen. i Aber immerhin bleiben einige Wünsche offen. Vor allem > lieg der Flaggenichmuck der Privathäuser recht sehr zu wünschen übrig. Wo blieben die vielen Flaggen, die sonst bei minder bedeutenden Veranstaltungen bei Sturm uud Wetter oft tagelang die Häuser schmücken, an dem herrlichen Maientage, an dem das ganze Sachsenvolk in aufrichtiger Dankbarkeit uud froher Begeisterung sich um den Königsthron schaart?! Diese Lässigkeit steht unserm Städtchen wahrlich recht schlecht zu Gesicht, und es wäre zu wünschen, daß es die Bürgerschaft künftig mehr als bisher der Mühe wert hielt, ihrer Teilnahme an dem hohe» Festtag auch äußerlich durch Schmückung der Häuser Ausdruck zu verleihen. Dann noch ein Wort über den Kommers. Um ihm die allgemeine Teilnahme der Bürgerschaft zu sichern, bedarf sein Programm einer grundlegenden Aenderuug. Er muß künftig bestehen aus einem offiziellen uud nicht offiziellen Teile. Es ist selbst- verständlich, daß im offiziellen Teile nur ein Toast Raum haben kann. Berufsmäßige Redner haben wir in der Provinz nicht. So gibt man sich jetzt redlich Mühe, mit einer vorgelescueu Ansprache und einigen musikalischen und gesanglichen Darbietungen vier geschlagene Stunden hin zubringen. Daß da anstelle der frohen Feststimmung tödliche Langeweile herrschen muß, ist selbstverständlich. Das könnte aber mit einem Schlage anders sein, wenn man dem offiziellen Teile die Fidklitas folgen ließe. Für die Festrede würde in den meisten Fällen ein Berufsredner von auswärts zu erhalten sein, und im nichtofstfiellen Teile könnten freie Ansprachen in bunter Reihe mit anderen Darbietungen folgen. Vielleicht könnte man einem aus Vertretern der Stadt und aus Vereinsvor- stäuden gebildeten Komitee die Festlegung des Programms aufgeben. Nur auf diesem Wege wird der Kommers seinen Zweck vollkommen erfüllen und einen besseren Besuch aufzuweise» haben als bisher. — Der konservative Verein für den Amtsgr» richtsbezirk Wilsdruff hält an einem Sonntag im Monat Juni eine öffentliche Rcrsammluug ab. — Der Gewerbeverei« nahm iu seiner gestern abend im „Hotel Löwe" abgehaltenen Versammlung zu nächst zwei Mitglieder auf. Der Vorsteher, Herr Louis Seidel, gedachte des Geburtstages König Friedrich Augusts uud widmete dem Monarchen ein dreifaches Hoch, in daS die Versammlung begeistert einstimmte. Von der Be» schickung des Geuosfenschaftstages der Handwerkergenoffen schaften in Leipzig nahm man Abstand. Dagegen wurde beschlossen, die Geuofsenschaftsleitung zu veranlassen, in der Tagung Beschlüsse Herbeizuführell, durch welche die Regierung gebeten wird, die Bestimmungen über Be willigung von Mitteln aus dem sogenannten Zweimillionen fonds derart zu milder», daß es den Handwerkergenoffen schaften auch wirklich möglich ist, den Fonds ihren Zwecken nutzbar zu machen. Als Ziel der Frühjahrspartie wurde nach langer Debatte mit großer Mehrheit Freiberg be- timmt. Die Partie wird am Dienstag den 23. Juni tattfiaden uud zwar mittels Omnibus. — In Gegenwart der Mitglieder des Stadtgemeiude» rates erfolgte gestern abend am hiesigen Spritzenhaus die Vorführung der aus Mitteln der Fcuerlöfchkaffe mit einem Aufwand vou ca. 1200 Mk. angeschafften Magirus- leiter. Zur Bedienung der Schiebeleiter ist m ven etzten Wochen ein Steigerzug unter Führung des Herrn Abteiluugsführer Birkner ausgebildet worden. Die Mann- chaften waren denn auch gestern mit dem nicht ganz ein- achen Mechanismus gut vertraut. Die Leiter ist 13 Meter aug; durch die Ausftcckleiter kann die Länge jedoch bis auf 15 Meter gebracht werden. Von der Leiter aus wird man also auch die höchsten Wohngebäude der Stadt decken können. Bei der hier gegebenen Sachlage wird aber die Leiter weniger zum Wassergeben in die oberen Stockwerke bestimmt sein — hierzu reichen die übrigen Löschgeräte —, als vielmehr zur Rettung von Personen, denen der Ausgang durch verqualmte Treppen verschlossen st. Die Handhabung der 15 Zentner schweren Leiter ist scquem; ohne große Mühe geben ihr die Mannschaften die erforderliche Stellung. Man kann die Wehr und die Stadt zu dieser Bereicherung der Löschgeräte nur beglückwünschen. — Im Veilchen erstickt ist gestern das fünf Monate alte Kind des Herrn Zementwarenfabrikant Romberg hierselbst. Die Mutter hatte auf kurze Zeit das Zimmer verlassen. Währenddem hat sich das Kind chen rm Bett gedreht, sodaß es auf den Leib zu liegen am. Unglücklicherweise waren dabei die Aermchen unter )en Körper geraten und zwar derart, daß das Kind diL Arme nicht aus eigener Kraft emporzuziehen vermochte. So ist das Kind in den Kissen erstickt. Den schwerge» irüften Eltern bringt man allgemeine Teilnahme entgegen. — Die nächste Nummer des „Wilsdruffer Wochenblattes" erscheint am Freitag abend zur ge wohnten Zeit. intonierten, nach dem rechten Flügel deS ersten Treffens Ein toller Wirbel von Tönen, ein Durcheinander — Wetterausfichten für morgen: Nordwest- Winde, Bewölkungszunahme, zeitweise Regen. — Blankenstein, 26. Mat. Der neu gegründete Kö»igt. Sächs. MMtärverein Blankenstein und Umgegend veranstaltete als erstes Fest seit seinem Bestehen zur Vor feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs am Sonntag, den 24. Mai, vormittags eine Kirchenparüde und abends im Eulttz'schen Gasthof einen Kommers mit nachfolgendem Tanz. Die Festrede hielt Kamerad Lehrer Wetzig. Der Gesangverein „Liederkranz"-Blankenstein trug durch Gesang mehrerer vaterländischer Lieder zur Verschönerung der Feier bei und stellte sich dadurch in dankenswerter Weise in den Dienst der guten Sache, welche der Militärverein verfolgt. Auf bas an Se. Majestät den König abgesandte Glückwunschtelegramm traf am Montag folgendes Danktelegramm ein: „Se. Majestät der Köaig haben sich über die gesandten Glück wünsche sehr gefreut und lassen dem Verein kamerad- schaftlich danken, von Criegeru, Oberst und Flügel- adjudant." — In Grund bei Mohorn feierte am 24. Mai der Hausbesitzer und Zimmermann Wilhelm Damm mit seiner Ehefrau die goldene Hochzeit. Klang einer Glocke, Zeugnis adlegend von der immensen Kraft, die in der unter dem Kommando eines Einzigen zur steinernen Ruhe gezwungenen Division aufgespetchert ruht. Nun tönte oon drüben, wo die Kadetten standen die sächsische Nationalhymne herüber; in die schmetternden Klänge der Trompeten, Posaunen, Tuben, Pistons, Hörner, in das Knattern der Trommelwirbel und Pauken- schläge mischten sich die Donner der hinter der Schützen kaserne ausgestellten Salutbatterie. Und eine Kapelle nach der anderen fiel ein, und lauter, immer lauter er- scholl der Klang: „Den König segne Gott ", daß jedem das Herz begeistert schlug; dem fort- reißenden Jubelschall, darein der frohe, kernige Ant- wortgruß der Regimenter auf das freundliche: „Guten Morgen" ihres obersten Kriegsherrn erklang, kann sich keiner entziehen. Dieser Geburtstagsglückwunsch, der allgewaltig wirkt wie es einem in Waffen starrenden Heer zukommt, reißt alle in seinen Bann, und wäre er noch so oft schon au ihre Ohren geklungen. Ec find er schütternde und zugleich erhebende Minuten für Köniz, Heer und Volk Als Se. Majestät, die allerhöchste» Herrschaften und das Gefolge die beiden Treffen passiert hatten, begaben sie sich auf den Platz vor der Tribüne, um von hier aus die Parade abzunehmen. Der erste Vorbeimarsch erfolgte im Schritt. Die königlichen Prinze» Georg und Friedrich Christian waren bei der Leibkom- pagnie bezw. bei der 5. Kompagnie eingetreten. Sie gaben sich redlich Mühe, mit ihren um einen halben Kopf größeren Vordermännern Schrittjund gleichen Abstand zu halten, was natürlich nicht immer gelang. Prinz Johann Georg führte seinem königlichen Bruder sein Schützen-Regiment und das Gardereiter-Regiment vor. Die Kabelten rückten sofort in ihre rechts vom Könige vorgesehene Stellung ein. Leider begann, während die 177er defilierten, ein heftiger Regen, der mit ganz kurzen Unterbrechungen bis zum Schluß der Parade auhielt. Viele, besonders Damen, verließen daher aus Rücksicht auf ihre kostbaren Toiletten die Tribüne, auf der sich nach und nach Rinnsale bildeten. Das Ausspannen der Regen schirme, die den anderen freilich die Aussicht oft voll ständig benahmen, rief eine kleine Revolution auf der Tribüne hervor: die Stimmung war getrübt, aber als der 2. Vorbeimarsch im Trabe begann, da vergaß man doch der Unbill der Witterung und freute sich wieder über daS abwechslungsreiche, glänzende Schauspiel. Die Grenadiere rücken an, im strengen Takte Mann für Mans. Das glitzert, schimmert, glänzt und gleißt. Ein jeder stramm die Beine schmeißt, yei, das ist 'ne Parade! Und mn die Garde-Reiterei, das stampft und braust und chnaust herbei, das hüpft und trappelt, summt und schwirrt, >as Zaumzeug blitzt, der Säbel klirrt, Hussah, die flinken flösse! Die Artillerie braust jetzt herbei, der wucht'gen flegtmenter zwei. Nun rattert, rasselt auch der Train, Naschincn-Gcwehr. Und Schneddereng! Vorüber die Parade! — Die Zweite Kammer erledigte gestern den Äseubahnetat. Ferner wurde beschlossen, die Petition um Einführung von Sonntagskarten zu ermäßigten Preisen urzett auf sich beruhen zu lassen und den freisinnigen lntrag, die 4. Wagenklasse an Sonn- und Festtagen aufen zu lassen, durch die Zusicherung der Regierung, ür den Fahrplan vom 1. Oktober eine entsprechende An- rdnung zu treffen, sür erledigt zu erklären. Eine große lnzahl von Petitionen betreffend die Verbesserung der iesoldungsverhältnisse des Eisenbahnpersonals läßt die iammer auf sich beruhen. Eine weitere Petition betr. .enstonen der Witwen und Waisen von Staatseisenbahn- eamten wird der Regierung zur Kenntnisnahme über- iesen. — Eine Landtags Auflösung im Falle des scheiterns der Wahlreform stellen die „Leipziger euest. Nachr." in einem Artikel in Aussicht, der sich als spiriert gibt. Die Regierung hält daran fest, so heißt tn diesem Artikel, daß dieser Landtag unter alle»Um- inden ein Wahlrecht zustande zu bringen hat, die Session irf im Herbst nicht geschloffen werden, ohne daß die tahlreform zum endgültigen Abschluß gekommen wäre, ie Regierung -denke absolut nicht daran, ihren Wahl setzentwurf zurückzuziehen und die Wahlreform auf un stimmte Zeit zu vertagen. Und weiter: Die Regierung ist vielmehr, wie uns von maß gebender Seite versichert wird, mehe wie je fest ent- schloffen, im Lande Beruhigung und Zufriedenheit durch ein neues gerechteres Wahlrecht zu schaffen. Sie wird unter Umständen auch nicht davor zurückschrecken, durch Auflösung der Zweiten Kammer diese ihre Abficht durch ¬ sprengten auf ihre Plätze. Wenige Sekunden später klang ein zweiter Befehl über den Plan: „Achtung! Prä- sentieren I", das Zeichen, daß Se. Majestät König Friedrich August auf dem Paradefeld eingeritten war. Ein glänzende Suite umgab ihn, in der sich auch Prinz Johann Georg befand. Ihnen folgten in zwei ä in Daumont bespannten Wagen Prinzessin Johann Georg in einer prachtvollen, mit Spitzen reich besetzten weißen Seidentoilette und einem weißen Straußenfederhut. Ihr zur Seite saß Prinz Ernst Heinrich im weißen Matrosen- anzug mit blauen Aufschlägen. Im zweiten Wagen hatte Prinzessin Mathilde in einem Kostüm aus violett geblümter Seide und ebenfalls in weißem Straußenfeder- Hut mit den Prinzessinnen Margarcrr und Marie Alix in weißen Kleidern und duftigen, weißen Hüten Platz ge nommen. Prinzessin Anna, die man ebenfalls so gern gesehen hätte und die das imposante militärische Schau- spiel gewiß entzückt haben würde, war, entgegen der Ansage, nicht mit erschienen wegen der kühlen Witterung, wie man sich auf der Tribüne erzählte. Die hohen Herrschaften begaben sich unter den Klängen des Präsentier- marsches oder der Paradepost, die sämtliche Musikkapellen Wenn auch noch jung an Jahren in der Regierung, so hat das Lohe Geburtstagskind in der kurzen Zeit es doch' verstanden, f ohne Unterschied, ob hoch oder niedrig, ob alt oder jung, die Herzen seiner Untertanen zu gewinnen. Hellste Begeisterung entflammte überall, wo er mit ihnen in Berührung gekommen, wo er ihnen nähergetreten ist. Und solche Fälle, meine Herren, sind es nicht wenige. Wissen wir doch, wie sehr er's sich angelegen sein läßt, in Person von den Einrichtungen seines Landes Kenntnis zu nehmen, wie er von Be ginn seiner Regierung darauf bedacht ist, das Wohl seines ange- tammten Landes zn krästigen und zu fördern. Und darum befindet ich auch dieses aus einer solchen Höhe der Kultur, daß es sich jedem der deutschen Lande ebenbürtig zur Seite stellen kann, daß es im Kranze der deutschen Staaten eine geachtete und geschätzte Stellung einnimmt, daß der Name Sachsen nach außen hin einen ganz be sonderen Klang hat. Des öfteren schon hat Se. Majestät der deutsche Kaiser Veranlassung genommen, auf diese Vorzüge unseres Sachsen landes hinzuweisen, unseren erlauchten Landesfü'rsten dieserhalb zu beglückwünschen. Halten wir daher sest an dem monarchischen Ge danken, so sehr man sich auch bemüht, diese staatliche Einrichtung zu beseitigen. Stehen wir auch fernerhin treu zu König und Vaterland, nur das kann der richtige, der wahre Lohn sein treuer Untertanen für fo große landesväterliche Fürsorge und Liebe und geloben wir heute am Geburtstage unseres geliebten Königs unverbrüchliche Treue zu unseren: teueren Königshause in dem Rufe: Se. Majestät König Friedrich August von Sachsen lebe Hoch! Hoch! Hoch! Der Ruf wurde von der Festversammlung freudig aus genommen und frohbewcgt sang man die Königshymne. Auf Vorschlagdes Herrn Amtsgerichtsrat Schubert wurde )em König Friedrich August ein telegraphischer Gruß olgenben Inhalts gesandt: „Euer Majestät bringen die mr Feier des Allerhöchsten Geburtstages in Wilsdruff Versammelten begeisterte Huldigung und ehrerbietigste Glückwünsche dar." Darauf ging gestern früh folgende Drahtantwort ein: „Se. Majestät der König haben sich über die gesandten Glückwünsche sehr gefreut uud lassen der Festversammlung herzlich danken, v. Criegern, Oberst und Flügeladjutant." Die Tafelmusik gab das städtische Orchester in gewohnter präziser Form. Die Ausstattung der Tafel durch Herrn Gietzelt war wie immer über jedes Lob erhaben. — Ei« Wort zur Feier von Königs Gebnrtstag in Wilsdruff. Der hohe national Festtag, besten frohe Klänge soeben verklungen find, wird in Wilsdruff sicher nicht weniger würdig gefeiert als in anderen Städten des engeren Vaterlandes. DaS ist wahr.