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well Im KI la. !>^2<LI)^I>22<22^ü<22^L^2^I^L<>0^2<rL^L>^L<ri<>L<S Airilisnilcke Lauclenkrnäler. Auf seiner Mittelmeerreife hat der Kaiser nichtunlerlassen, die klassischen Stätten Siziliens aufzusuchen. Bei seinem Aufenthalt in Palermo zeigte der Kaiser ein besonderes Interesse für die herrlichen Bauwerke der Stadt und be sichtigte unter andern auch die imposante Ka thedrale der heil. Roselie (auch Madre Chieso genannt), die unsere obere Abbildung wieder gibt. Die Kathedrale ist auf dem Grund einer arabischen Moschee unter dem Normanenkönig Wilhelm ll. 1169—85 erbaut worden. Ur sprünglich ganz in arabisch-normanischen Stil errichtet, erhielt sie 1781 und 1801 ihre jetzige Gestalt, in der sie trotz des gemischten Stils einen höchst malerischen Effekt macht, der nur durch eine später hinzugefügte, zu den übrigen leichten gothischeu Türmchen nicht passende Kuppel gestört wird. Von besondrer Schön heit ist das altgotische Portal. Das Innere schmücken 84 Säulen von Granit und Lapis lazuli, einige gute Gemälde und die Kapelle der heil. Roselie mit einem Altar von ge diegenem Silber und dem silbernen Sarg der Heiligen. Sarkophage von rotem Porphyr um- schließen die Ueberreste des Königs Roger l., der normanischen Königin Konstantia, ihres Gemahls, des Kaisers Heinrich VI., und seines Sohnes Friedrich II. Mit der Kathedrale durch zwei Bögen verbunden ist der erzbischöf liche Palast, ein imposantes Bauwerk im go- Ihischen Stil. Ein besonderes Interesse be ansprucht Palermo besonders wegen der zahl reichen historischen Erinnerungen an den be deutendsten Staufenkaiser Friedrich II. Hier wurde er erzogen, hier hatte er als König beider Sizilien seinen prächtigen Hofhalt und auch im Tode ruht er in der alten Kathedrale Palermos. Bekanntlich knüpfte die alte Bar- baroffasage, daß der Kaiser nicht gestorben sei, sondern einst wiederkommen und das Reich in seinem alten Glanze wiederherstellen werde, ursprünglich an die Person Friedrich II. an, der dem deutschen Volke als Inbegriff kaiser licher Macht galt, und erst später wnrde diese Sage auf seinen erlauchten Ahnherrn Friedrich I. Barbarossa übertragen. Nicht zum geringsten waren es sicherlich die Erinnerungen an Frie drich II., die den Kaiser bei seinem Besuche in der Kathedrale zu Palermo interessierten. Bei seiner Fahrt an der Küste Apuliens be trachtete er auch mit besonderem Interesse die alten Staufenschlösser, die an Friedrich II. erinnern. Die ganze Gegend Apuliens, in der die Städte Foggia, Andria, Bari und Barletta liegen, ist durch das Andenken des größten Hohenstaufen geweiht. Foggia war der Lieb- lingssttz dieses Fürsten. Von seinem dortigen Palaste ist noch ein Torweg vorhanden. Auch in Andria wcilte er gern. Hier starb seine zweite Gemahlin, Jolanthe von Jerusalem. In der Kathedrale von Andria waren sie und Friedrichs dritte Gemahlin, die zu Foggia ge storbene Isabella von England beigesetzt. Ihre Denkmäler ließen die Anjou zerstören. Südlich von Andria auf einem Bergkegel erhebt sich das stolze, von Friedrich erbaute Kastell del Moute. Hierhin namentlich dürste es den Kaiser ziehen. Ein anderes sehenswertes Kastell, das dem berühmtesten der Hohen staufen seine Entstehung verdankt, befindet sich bei dem in der Nähe von Foggia gelegenen Lucera. Den ganzen Ort ließ Friedrich neu aufbaucu. Hier siedelte er ei e Sarazenen- Kolonie an, der er volle Religionsfreiheit ge währte und die in unverbrüchlicher Treue an ihm hing. Unweit von Lucera liegen die Trümmer dcS Kastells von Fiorentino, in dem Friedrich sein bewegtes Dasein beschloß. Von hier aus wurden denn seine sterblichen Reste nach Palermo überführt. Außer der Kathedrale weist Palermo noch gegen 300 andre Kirchen auf, die teilweise ebenfalls äußerst interessante Bauwerke sind. Die weit läufigste Kirche der Stadt ist San Domenico, mit mehreren schönen Gemälden und Skulp turen und Grabmälern berühmter Sizilier. Aus der Zeit König Rogers stammt die Kirchs Martovaua, ein Musterbild normanischen Stils. Wenn Palermo auch heute nicht mehr die Bedeutung hat wie zur Zeit Friedrich II., so ist die Stadt doch noch immer einer der wich tigsten Handelsplätze Italiens. Sie liegt in einer durch landschaftlichen Reiz, mildes Klima Ueppigkeit der Natur gleich ausgezeichneten Ge gend. — Unsere zweite Abbildung zeigt eben falls ein interessantes Gotteshaus Siziliens. Es ist die Kathedrale von Catania. Die Kirche, Chieso Madre genannt, ist der Schutz heiligen der Stadt Santa Agathe, einer Märtyrerin unter Decius geweiht. Rechts auf dem Bilde sehen wir den interessanten Elesantenbrunmn. Catania, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegt am Fuß des Aetna und wurde häufig von dessen Ausbrüchen und von Erdbeben hcimgesucht, und mit einer solchen Katastrophe hängt auch die Sage von der Schutzheiligen zusammen. Es heißt nämlich, daß im Jahre 254 n. Ehr. bei einem fürchter lichen Ausbruch des Vulkans nur die wunder bare Kraft der unlängst verstorbenen Santa Agatha das Verderben abhielt. Die schlimmste Erdbebenkatastrophe, von der die Stadt be troffen wurde, war die des JahreS 1169, bei der fast die ganze Stadt zerstört wurde und 14000 Menschen den Tod fanden. Zugleich verbrannte ein Lavastrom die Umgegend. Kathedrale von Catania. Kathedrale von Palermo.