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Me pvilanwropin 7lorence Nigftiingale Unter den Philanthropen, die zur Förde rung deS allgemeinen Friedens wirken, gibt es manche Frauen, die mit an der Spitze der Friedensbewegung stehen und Hervorragendes geleistet haben. Eine der bekanntesten Er scheinungen ist wohl Berta v. Suttner. Aber auch sowt gibt es noch eine Anzahl Frauen, die sich nicht geringere Verdienste um die phi lanthropischen Bestrebungen erworben haben. Unser nebenstehendes Bild zeigt uns die Frau, die wegen ihrer philanthropischen Verdienste mit einem hohen Orden bedacht wurde. Es ist die siebennndachtzigjährige englische Phi lanthropin Florence Nightingale, der König Eduard von England den Orden pour Io msrito verlieh. Zum erstcnmale hat der König von England mit diesem Orden eine Fran ausgezeichnet. Die Greisin hat sich schon im , Krimkrieg große Verdienste um die britische ! Armee erworben. Das Verdienst hat nunmehr ! eine würdige Anerkennung gefunden. Der baäfaftlrpstt aer «egenwalt. Ter Radfahrsport hat in der Gegenwart einen ungeheuren Aufschwung genommen. Das Rad als schnelles und bequemes Verkehrs mittel hat sich so ungemein verbreitet, daß cs mit Recht als ein notwendiges und zugleich nützliches Requisit angesehen werden muß. Wer hätte noch zu Anfang des letzten Viertels im vorigen Jahrhundert gedacht, daß der Rad fahrsport eine derartige Ausdehnung nehmen könnte. Damals kannte man nur die soge nannten Hochräder, die aber weniger als Ver kehrsmittel, sondern lediglich zum Zwecke des Fahrens auf dem Zweirad an sich von den Liebhabern die ses Sports in Ge brauch genommen wurden. Einen son derbaren Anblick ge währten die derzei tigen Stahlroßrei ter, wenn sie auf demhohenZweirade durch die Straßen fuhren. Jedenfalls war die Kunst die Balance auf dem hohen Ungetümen zn halten, nicht so einfach und erfor derte auch wohl et was mehr Geschick lichkeit, abgesehen davon, daß die Be quemlichkeit des Auf- und Absteigens viel zn wünichen übrig ließ. Man kannte derzeit noch nicht die Pneuma tiks, die den leichten, geräuschlosen und federnden Lauf der Maschine bewerk stelligen. Dünne Vollgummireifen waren das einzige, womit man die Schwierigkeiten der holprigen Wege zn überwinden suchte. Ein Sturz von dem hohen Sattel der Maschine war unter Umstän den mit Lebensgefahr verknüpft und forderte die Radler zu großer Vorsicht auf. Trotz alle dem sind mit dem Hochrade ganz außerordent liche Unternehmungen ausgeführt worden. So gar eine Fahrt um die Erde, die erste auf dem Zweirad, wurde mit dieser Maschine unter nommen. Für die Gegenwart ist das Hvchrad Florence Nightingale. ein längst überwunden r Standpunkt, man sicht es nur noch bei den „Kunstfahrern", die in den Varietees ihre Vorstellungen geben und ihre hals brecherischen Künste auf demselben produzieren. Eine originelle Absperrungsschranke für Radfahrer. Als Verkehrsmittel ist es völlig von der Bild fläche verschwunden, besaß auch wohl nie die nötigen Eigenschaften dazu, um erfolgreich als solches bestehen zn können. Die schwachen Versuche dazu scheiterten an der wenig vorteil haften Gesamtkonstruktion und der Zweck der Maschine blieb lediglich der des Sports, wie auch schon erwähnt wurde. Mit der Konstruk tion des Niederrades begann für das Rad fahren eine neue Zeit. Das neue Rad wies eine ganze Anzahl Vorzüge auf, die die Frage, ob das Zweirad wohl überhaupt jemals ein nützliches und zweckmäßiges Verkehrsmittel werden dürfte, mit einem Schlage lösten. Das Niederrad fand gleich zn Beginn seiner Ein führung ganz enormen Anhang. Infolge der vorteilhafteren Konstruktion, die eine erheblich größere Sicherheit gewährleistete, machte es überall lebhafte Sensation. Dazu kam das immer mehr wachsende Bedürfnis, eine Ma schine zu besitzen, die den gesteigerten Anfor derungen des Verkehrs sowohl in pekuniärer als auch schließlich ideeller Beziehung in jeder Weise gewachsen ist. Das Niedcrrad besaß alle die Vorteile, die bei einem derartigen Verkehrsmittel ausschlaggebend sind. Es war stabil, schnell, leicht — und was die Haupt sache — nicht allzu teuer, so daß die An schaffung auch für Minderbemittelte nicht zu schwer wurde. Den Nutzen des Fahrrades als Verkehrsmittel zu erörtern, erübrigt sich wohl; es ist eben in allen Kreisen der Be völkerung zu finden. Der Arbeiter, wenn er aus der entlegenen Vorstadt in die Fabrik muß, benützt das Rad, der Kaufmann, Beamte u. s. w. betrachten es als ein angenehmes Mittel um schnell und doch bequem nach dem Bureau zu gelangen oder um weitere Touren zn unternehmen. Die Post hat schon seit langem Fahrräder für die Depeschenausträger rc. in Betrieb, auch bei der Armee sollen sie nicht unwesentliche Dienste leisten. So wie der Verkehr niit Fahr rädern zunimmt, so auch ganz selbstver ständlich müssen für die Sicherheit des Publikums geeig nete Vorsichtsmaß regeln getroffen werden. Man hat also dort, wo es an gängig ist, für die Radfahrer Radfahr wege angelegt, auch in anderer Bezie hung hat man auf die Radfahrer Rück sicht genommen und für deren Bequem lichkeit Sorge ge tragen. In Ame rika hat inan für die Radfahrer eine originelle Absper rungsschranke er« fnnveu, die sich dort auf zahlreichen Bahnlinien befindet und nur für Radler passierbar ist. Unser Bild veranschaulicht diese Schranke, die so eingerichtet ist, daß gerade der Radfah rer mit seiner Ma schine durchfahren kann. Hat man auch in Europa bereits viel für die Radfah rer getan, so ist es doch-immerhin mög lich, daß es notwendig erscheint, noch mehr Einrichtungen zn treffen, wie die gesteigerten Anforderungen des Radfahrsports sie mit sich bringen