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schützt." So in der Zuschrift aus Windhuk. Die Köl nische Zeitung spricht dann weiterhin z. B. von dem sinn, den sich jemand hat einreden lassen, daß Ein» geborenen, Europäern gegenüber, überhaupt nicht zu glauben sei" Der so viel gehörte Satz, „Alle Ein- geborene sind Lügner" habe an sich nicht wehr Be rechtigung alS etwa der Satz: „Alle Europäer sagen die Wahrheit" usw. Es ist überaus erfreulich, daß diese von der Mission längst vertretenen Anschauungen in weitere Kreise zu dringen beginnen. A^uMa^nd. Maul- ««d Klaue«se«che in England. England ist seit mehreren Jahren infolge seiner gänilichen Absperrung gegen jede Einfuhr lebenden Vieges aus Europa frei von Maul- und Klauenseuche geblieben. Jetzt aber ist plötzlich auf einer Farm in Elwanbavk Georgi in Schottland diese Seuche wieder ausgebrochen. Die Einschleppung deS Seuchenstoffes wird auf hollän disches Heu zurückgeführt. Das englische LandwirtschaftS- awt hat die sofortige Tötung sämtlicher Tiere in den gefährdeten Farmen angeordnet, und die infolgedessen de« Besitzern zu zahlende Entschädigung wird auf 80000 Mk. geschätzt. .Damit hofft man eine Weiterausbreituug der Seuche verhindern zu können. Die Ursache der Seuchen verschleppung durch importiertes Futtermatertal verdient auch bei uns Beachtung Ein neues Ksmplalt gegen den Schah. Ja Teheran ist dir Haft des wegen feines mißglückten Aufstande* gefangen gesetzten Gouverneurs von Lurtstan, des Prinzen Salar ed Dauleh verschärft worden, da Dokumente beschlagnahmt worden sind, wonach er in Ver bindung mit Kurdenchcfs eine Verschwörung zur Ent thronung des Schahs angezettelt hatte. Auch der höchst einflußreiche Onkel der Schahs, ZM-es-Saltoneh und sein Sohn, die Mitglieder deS Komplotts sein sollen, wurden bei einem Fluchtversuch verhaftet. Die Lage des Schahs wird immer unhaltbarer. Aufhebung der Konsulate. Der Kongreßausschutz für auswärtige Angelegenheiten in Washington empfahl die Annahme der Gesetzesvor lage über die Reorganisation des Konsulatsdienftes. Diese steht die Aufhebung von 28 Konsulaten vor, darunter die Konsulate in Krefeld, Düsseldorf, Glauchau, Frei berg, Annaberg, Zittau, Eibenstock, Bamberg und Mainz. Aus dem Hanrhaltplan -er Stadt Wilsdruff für -a» Iahr 1908. v. Die Hebammen-Penstönskasse gewährt an eine ehemalige Hebamme ein Ruhegehalt von 300 Mark, wozu die Amtshauptmannschaft einen Zuschuß von 150 Mark gewährt. Am Jahresschluß verbleibt der Kasse ein Ver mögensbestand von 1o74 Mark Die Mittel werden angesammelt durch alljährliche Bei-räge der zum Hebammen- Bezirk gehörigen Gemeinden Wilsdruff, Kaufbach und Sachsdorf. DieKö n ig Alb ert-Jubtläums-Stiftung hat den Zweck, bedürftigen Gewerbsgehilfen und -Lehr lingen Unterstützungen zu ihrer beruflichen Fortbildung in Fachschulen usw zu gewähren. Da im vorigen Jahre keine Bewerber vorhanden wäre«, die die erforderlichen Voraussetzungen erfüllten, so stehen diesmal die Zinsen erträgnisse von zwei Jahren zur Verfügung, und zwar im Gesamtbeträge von 526 Mark, die zwei Bewerbern überwiesen werden sollen. Am Jahresschluß wird die Stiftung einen Bestand von 7966 Mark aufweisen. Der Haushaltplan führt des ferneren einen Bau - fonds auf, der wohl schon vor Jahren gegründet, aber immer nur schwach gespeist worden ist. Er weist zur Zeit einen Bestand von 2758 Mark auf. Seine Ver wendung ist im laufenden Jahre nicht vorgesehen. Die H ermeLi n. Roman von Melati von Java. Ans dem Holländischen übersetzt von Leo van Heemstc^e. 84s (Nachdruck verboten.) „Was soll das bedenten, Jteko?" fragte Korona erstaunt, „weshalb reitet Konrad fort?" „O, gnädiges Fräulein! Er bekam plötzlich eine solche Sehnsucht nach seiner Frau, daß er ihre Kleider mitzuuehmen vergessen hat. Er bildete sich ein, daß Sie die Hand im Spiele hatten, um leine Fran zu bewegen, ihn zu heiraten, was ich natürlich hoch ableuguete. Und nun ist er ganz Feuer und Flamme." (Hermelin 84. Nr. 7.) „Gebt Herr van Hagen da nicht her? Er kommt gewiß von Kabulen. Ick bin unter diesen Umständen mir froh, daß er nicht mehr da ist", unterbrach Jteko sich leibst. „Glaubst Du, daß er da gewesen ist?" fragte Korona. „Gewiß! deshalb allein bat Herr Ankeveen Ihre Schwägerin eingeladen." 250 Es fiel Jteko ans, wie sehr Korona jetzt ihrem Bruder Konrad glich, so bleich und leidenschaftlich verzerrt war ihr Gesicht. „O Eifersucht!" schrieb die Falsche in ihr Tagebuch, „was wäre die Welt ohne Dich! Du bist der mächtigste Hebel, die Königin der Welt. Mag man die Liebe rühmen, sie ist nichts oüue Eifersucht. Eifersucht ist der Schatten, ihr trügerisches Ebenbild; sie halt die Gesellschaft zusammen, sie vereinigt die Feinde und trennt Ehegatten. Die Eifersucht allein beseelt zu großen Taten und läßt uns aus uns selbst beraustreteu; sie gü t den Machtlosen, den Häßlichen, den Ge zeichneten, so wie ich eine bin, Mut und Kraft, fick neben die anderen zu stellen, die alle Gaben besitzen, nud diese Gaben nntzlos zu machen und in Fluch zu verwandeln. Eifersucht, o Eifersucht, warum hast Dn keiueu Dichter gefunden, um Dich zu verherrlichen, Du übermächtige Alleinherrscherin, Du erste Kratt, die das All bewegt!" l künftigen Ausgaben der Stadt lassen ihm abrr kein langes Leben mehr prophezeien! Am Schlüsse des Haushaltplanes figuriert die Rech nung des Elektrizitätswerkes. Das Kapitel balanziert in Einnahme und Ausgabe mit 45037 Mark. Aus der Abgabe von Strom zu Beleuchtungszwecken an Private erwartet man ei, e Einnahme von 20000 Mark, und zwar nach Abzug des Rabattes, der je nach dem Konsum bekanntlich 8, 10, bez. 15 Prozent beträgt. Die Ein ahme aus der Stromabgabe zu Kraftzwecken ist mit 11000 Mark eingestellt. Hoffentlich wird diese Einnahme in Zukunft nicht durch die Los vom Strom-Bewegung, die sich hier und da in den Kreisen der Kraflabnehmer geltend macht, noch verringert. Die Ausgaben für die öffentliche Straßenbeleuchtung sind auf 8505 Mark be rechnet; dabei hat man die Erzeugungskosten von 45 Pfennigen per Kilowattstunde zugrunde gelegt. Die Bogenlampen verbrauchen für 4 950 Mark, die Glüh lampen für 3555 Mark Strom. Für die Beleuchtung des Natha ses sind 700 Mark an die Elektrizitätswerks kasse abzu ühren; ferner 180 Mark für die Beleuchtung der Schule. Die Kirche gibt 70 Mark für Beleuchtung aus, und die Beleuchtung der Turnhalle läßt eine Ein nahme von 40 Mark erwarten. An Zählermiete erhebt die Kaffe 800 Mark. Die übrigen Einnahmen der Elek trizitätswerkskasse sind Durchgangsposten für Installation, Reparaturen, Erlös aus Handverkaufsartikeln usw. An Gehalten und Löhnen sind 6 811 Mark aufzu wenden. Beschäftigt sind beim Werk ein Betriebsleiter, ein Monteur, ein Heizer, ein Maschinist und Aushilfs- arbeiter nach Bedarf. Auf dem Werk rubt noch eine Schuldenlast von knapp 275000 Mark (90 000 Mark sind bekanntlich vor Jahren zu Lasten der Stadtkasse abge- schrieben worden, um in dem Budget des Werkes an nähernd das Gleichgewicht Herstellen zu können.) An Kapitalzinsen hat das Werk aus seinen Einnahmen 9 718 Mark aufzubringen. Für Instandhaltung der Gebäude sind 200 Mark, für Jnstandhalung der Dampfmaschine, Netzleitung, Accumulatoren, Dynamo, Dampfkessel usw. werden 1000 Mark eingest llt. Das Brennmate ial erfordert ei en Aufwand von 9000 Mark, einschließlich Fracht und Anfuhr vom Bahnhof. Für Maschinen- und Zylinderöl gibt das Werk rund loOO Mark aus, für Putzwolle, Packungsmaterial usw. weitere 6oO Mark. Groß sind bei einem elektrischem Werk natürlich die Ausgaben für Abschreibungen; diesmal sind für den Zweck p2 372 Mark bereitgestellt, und zwar 5 592 Mark für Schuldentilgung und 6780 Mark auf die Maschinen und Werkzeuge. Aus Ktadt und Land. MUMygeu avö dem Lejerkeise sür diese Rubrik uehme» wn jederzeit darUbar entgegen. Wilsdruff, de» 16. März. — Nach zuverlässigen Erkundigungen sind die über das Befinden des Staatsministers Grafen Hohenthal verbreitetes Gerüchte stark übertrieben. Der Mwister leidet sckon seit längerem, aber nur zeitweise, an nervösen Herzbeschwerden. Infolge der Aufregungen der .letzten Wochen hat der Minister diese Beschwerden etwas stärker als sonst empfinden wüsten und wird daher im Laufe nächster Woche nicht nach Nauheim, wie gemeldet, sondern nach Meran zu kurzem Erholungsurlaub gehen. Die Wahlrechtsberatung in der Deputation soll nach der Rückkehr des Ministers in etwa 3 Wochen fortgesetzt werben. — Eine bemerkenswerte, die Mittelstands-Bestrebungen erfreulich unterstützende Verordnung hat das König liche Ministerium des Innern an die Dienst!» Hördes erlassen. Es heißt da: „Bei dem König!. Ministerium des Innern ist eine Eingabe des Verbandes sächsischer Rabattsparvereine eingegangen, worin auS An laß der bevorstehenden Erhöhung der Gehälter der Staats beamten gegen den Zusammenschluß der Beamtenschaft rn Konsum- und Wftischofisvereinkn Stellung a-nommen Dreiunddreißigsies Kapitel. Konrad ritt so schnell, als der bergige Weg es zulieb, und der hastige Ritt tat ihm wohl; es war frisch nach dem Gewitter des vorigen Tages, und der kühle Wind beruhigte sein unge stümes Blut einigermaßen, wenn auch vielleicht nur für kurze Zeit. In den letzten Nächten hatte er nicht geschlafen, Nerger und Neue erfüllten seine Seele, unaufhörlich beschäftigte ihn ein Gedanke mit folternder Eintönigkeit. „Wenn ich mich von vornherein anders gegen sie be nommen hätte, wer weiß, ob sie mich nicht geliebt hätte, wäbreno sie jetzt zu Thoren van Hagen als ihrem Retter auf- schant. Aber was mache ich mir ans ihrer Liebe? Nichts, garnichts! Ihn aber werde ich züchtigen, wenn ich ihn in Kabulen finde, und mich mit ihm schlagen; einer von uns muß sterben, er oder ich; »venu ich falle, dann kann er sich doch nicht mit meiner Witwe verheiraten! Meine Witwe", wiederholte er für sich mit grausamem Genuß, gab seinem Pferde die Sporen mn ritt schneller und schneller fort. Er hatte den Weg schon mehr als halb znrückgelegt, als ein Javaner auf seinem kleinen, flinken Pferde ihm begegnete; sobald er Konrad erkannte, niea er ab, setzte sich mit gekreuzten Beinen auf den Bo cn nie er und senkte den Kopf ans die über der Brust verschlungenen Arme. 251 Konrad sah, daß es Sarünan war, AukeveenS Faktotum. — „Was gibt es, Sariinan?" fragte er, und er wußte nicht, weshalb ihm plötzlich so bang zumute wurde. „Ich muß den Doktor holen, Nonna ist sehr krank." „Was sagst Du, meine Nonna, meine Fran?" Eine schreckliche Ahnung überkam ibn; Korona mochte recht haben, die Folgen des Abenteuers im Vulkan . . . „Ich bitie nm Verzeihung", mar die ruhige Antwort, „die kleine Nonna ist krank, und die Herrin hat mich fortgeschickt, den Herrn zn warnen und den Doktor zu holen." „Nonny krank, Dollys Augapfel?" rief Konrad voll Teil nahme für seine Schwester. „Reite, was Du kannst, Sariman, wird und unter Hinweis der schweren Schädigungen, die durch derartige Gründungen dem Kleingewerbe entstehen, die Staatsregierung gebeten wird, die Beamtenschaft auf zufordern, Konsum- und Wirtschaftsveretnen fernzubletben und sich statt dessen der von den Rabattsparvereinen ge troffenen nützlichen Einrichtungen zu bedienen. Da die Wünsche der petitionierenden Verbandes als nicht unbe rechtigt anerkannt werden müssen und die sogenannten Rabattgenossrnschafteu ihren Mitgliedern einen bestimmten, bet der Gemcindesparkasse zu zahlenden Rabatt zusichern, nach bisherigen Erfahrungen durch Förderung der Bar- cmkäufe segensreich wirken, wird die Beamtenschaft hier mit auf Anordnung des König!. Ministeriums im Sinne der Petition der sächsischen Rabattsparvereine über Vor stehendes verständigt und veranlaßt, seine Kenntnisnahme durch Unterschrift zu bestätigen " — Mehrfach ist in der Presse und in Eingaben an das Reichs - Postamt die Wiedereinführung der Geld und Paretbesteüungen an den Sonn- und Feiertagen angeregt worden. Wie vie „Neue politische Korrespondenz" hört, erachtet das Reichs« Post amt die Erfüllung dieser Wünsche „im Interesse der Sonntagsruhe" für nicht tunlich — Vor dem ärztlichen Studium wird wieder gewarnt, weil nach einem Rückgang jetzt eine neue Zunahme der Zahl der Mrdizinstuvierenden beob achtet wird. Der Ausschuß der Berliner Aerzteschaft hat beschlossen, eine im Auftrag des Leipziger Verbandes her- auSgegebene Schrift von Dr. Wetnbaum: „Wer soll und wer darf Arzt werden?" unter die Abiturienten der höheren Berliner Lehranstalten zu verteilen. Daneben empfiehlt er den Hausärzten, die Eltern der Abiturienten und diese selbst auf die genannte Schrift, welche die wenig günstigen Verhältnisse des ärzlichen Berufes be leuchtet, aufmerksam zu machen. — Nach den vorläufigen Ergebnissen der Wahlen zum Landeskulturrat find gewählt worden: 1. Be zirk: Rittergutsbesitzer Oekonomierat Reichel auf Ober strahwalde bei Herrnhut; 2. Bezirk: Rittergutsbesitzer Geh. Oekonomierat Steiger auf Klciavautzen bei PlieS- kowitz; 3 Bezirk: Erblehngerichtsbesitzer Fischer in Raihe- Walde bet Lohmen; 4. Bezirk: Rittergutsbesitzer Sachße auf Merschwitz a. E.; 5 Bezirk: Gutsbesitzer Kühne in St. Michaelis bei Brand; 6. Bezirk: Rittergutsbesitzer Geh. Oekonomierat Steiger auf Leutewitz; 7. Bezirk: Rittergutspächter Schade zu Gärtitz bei Döbeln; 8. Be* zirk: Rittergutsbesitzer Naumann auf Mutzschen; 9. Be- ziik: Rittergutsbesitzer Oekonomierat Mayer zu Frohburg; 10. Bezirk: Vorwertsbesitzer Grundmann in Dittersbach bei Chemnitz; 11 Bezirk: Rittergutsbesitzer Stahl auf Wittgensdors bei Chemnitz; 12 Bezirk: Rittergutsbesitzer Gräßer auf Odermosrl; 13. Bezirk: Riitergutspächter Oekonomierat Vocke zu Geilsdorf bei Weischlitz i. N — Nicht nur verballhornifiert werden unsere Klassiker, sonder» auch modernisiert. Ein „zahlreicher Familienvater" schreibt der „Zittauer Morg.-Ztg.": Dieser Tage stöbere ich meines Jungen Lesebuch durch. u»d stoße auf ChamissoS „Die alte Waschfrau" Als liebe alte Bekannte aus der Jugendzeit lese ich die Verse durch uud komme da in der zweiten Strophe auf die Stelle: „Sie hat den krankes Manu gepflegt, Drei Kinder hat sie ihm geboren —" Nun, zu meiner Zeit waren es, wenn ich nicht irre, noch acht! Es ist mir und allen andern Mitschülern damals nicht in den Sinn gekommen, daß das ei« bißchen reichlich ist; heute mutz ich als moderner Mensch aber auch sagen: dreie genügen, o tempoi-s, o mores! — Wieder ein sozialdemokratischer Muster betrieb. Dieser Tage wurde die Schlächlereianlagc des ProduktenverteilungSvereins Euba und Umgegend, unter Leitung deS Geschäftsführers und sozialdemokratischen GemeinderatsmilglicdeS Bruno Ahnert stehend, durch den Gcmtindevorstand geschlossen. Die darauf durch den König!. Bezirkstierarzt Veterinärrat Kuaze-Chemuitz und- die N^brungsmittelchemiker Dr. Huogenderg Cdemnitz und und sage dem Doktor, daß er unmittelbar kommt, ich gebe zu meiner Schwester." „Dann ist wenigstens ein Mann im Hause", sagte der treue Diener, sein Pfero einige Schritte weiterführend, uur wieder aufzusteigeu. Konrad ritt weiter, aber er wandte sich plötzlich um. „Sarimau!" sagte er mit halb erstickter Stimme, „ist kein Besuch in Kabulen? War der Herr Thoren van Hagen nicht da. den Du wohl keimst?" „Nein, niemand, Herr! Leute früh ist unser Tuwcm fortgegangeu, uud gleich darauf begann Nonny so arg zu husten; ich habe hier einen Brief Ihrer Nonna an den Tuwan Doktor." „Gnt, spute Dich!" „Sollte das elende Weib mich betrogen haben!" dachte Konrad. „Oder sind sie alle mitschuldig, selbst Sariman?" Er trieb sein Pferd an, und wo der Weg zu steil war. stieg er ab und kletterte flink wie ein Eichhorn die Berge hinauf. 252 Endlich sah er das einfache Blätterdach von AnkeveenS Wohnung und gleich darauf seine Frau, die beim Ver» nehmen des Hufgetrapvels in die vordere Galerie trat. „O Kouradl Gott sei Dank, daß Du gekommen bist! Die arme Nonny, sie bat die Halsbräune; ich habe getan, was ich tun konnte, aber ach! es ist so schlimm!" Es war Konrad eigentümlich zumute; er war gekommen, um den Othello zu spiele«, und wurde au das Bett eines kranken Kindes gerufen. „Wo ist Dolly?" fragte er so raub wie möglich. „Natürlich beim kranken Kind!" sagte Hermine kühl. „Komme nnr mit!" Im Schlafzimmer saß die arme Mutter mit dem hohl hustende« Kinde auf dem Schoß; Urlaubes Gesichtchen war blau vor Atemnot, ihre Augen staube« starr und steif, ihre kleinen Fäustchen waren kranwidnft zusammen» gepreßt. (Fomemmg folgt.)