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VI. Jahrgang. Berlin, Donnerstag den 22. December 1881. No. 51. Inhalt: Seite Oeffentliche Schreibstube 1281 1281 Noch ein Wort über Papier-Zählung . . 1282 Das Lumpengeschäft. Auf nach Spanien 1282 Geheimnisskrämerei 1282 Briefe aus unserem Leserkreise . . . 1282 Ausstellung von Drucksachen .... 1283 Geschäftsreisende 1283. Neuheiten . . 1284 Der Ausschuss des Centralverbandes deutscher Industrieller 1286 Vorsicht. Export nach Amerika . . . 1288 Beschreib, neuer i. Deutsch!, pat. Erfind. 1290 Aus den amtlichen Patentlisten.... 1292 Herstellung schwarzer Kreide .... 1298 Entstehung des Grundeises . . . . 1300 Von unserem Büchertisch 1302 Trocknen von Papier für Fässer . . . 1304 Briefkasten 1306 Weltausstellung in Berlin 1308 Von No. 13 ab haben wir die Zeitung für alle Abonnenten, welche bei der Post oder bei Buchhändlern bestellen, auf stärkeres, besseres Papier als früher gedruckt und werden dies auch ferner thun. Bei Streifband-Sendungen darf das Gewicht 50 Gramm nicht übersteigen, da die Zeitung sonst statt 3 resp. 5 zehn Pfg. Porto kostet. Wir sind deshalb genöthigt, die direkt ton uns bezogenen Exemplare auf dem früheren dünnen Papier zu liefern. Die ganze Auflage von No. 49 ist jedoch ausnahmsweise auf stärkeres Papier gedruckt, um den Streifband-Abonnenten Gelegenheit zur Vergleichung mit den auf dünnes Papier ge druckten Exemplaren zu bieten. In Folge unserer Erklärung haben schon mehr als 700 Abonnenten den direkten Bezug aufgegeben und bei ihrer Postanstalt bestellt, so dass wir der Post gegenwärtig 1135 Exem plare liefern. In der Zeitungspreisliste ist die Papier-Zeitung unter No. 3505 aufgeführt. Um Irrthum zu vermeiden, bemerken wir, dass Zeitungsbestelhmgen nur von der am Wohn sitz des Bestellers befindlichen Postanstalt an genommen werden, dass wir also nicht in der Lage sind, solche Abonnements der Post über weisen zu können. Äusser den deutschen Post anstalten nehmen auch die v<m Oest.-Ung., der Schweiz, Schweden, Norwegen, Dänemark, den Niederlanden und vom L Januar 1882 auch Russland, Abonnements auf unser Blatt an. Wer vom 1. Januar ab nicht mehr direkt unter Streifband beziehen will, beliebe uns dies gefälligst auf einer Postkarte mitzutheilen, da mit wir den Versand einstellen können. Wir machen unseie geehrten Post - Abonnenten darauf aufmerksam, dass die für das nächste Viertel jahr fälligen2.50 (im Ausland M 2.75) vor dem I. Januar 1882 bei dem betr. Postamt eingezahlt wer den müssen, falls die Papier-Zeitung auch fernerhin rechtzeitig eintreffen soll. Bei Nachbestellung muss für Nachlieferung der bereits erschienenen Nummern einebesondere Vergütung von toPfg.bezahltwerden. Expedition der Papier-Zeitung. Für unsere russischen Abonnenten. Aus nachstehendem Schreiben geht hervor, dass die Papier-Zeitung in die russische Post- Zeitungs-Liste für 1882 aufgenommen ist, dass also für die Zeit vom 1. Januar 1882 an von jedem Kaiserl. Russischen Postamt Abonne ment auf die Papier-Zeitung angenommen wird. Berlin W., den 5. August 1881. An den Herausgeber der „Papier-Zeitung“, Herrn Carl Hofmann, Wohlgeboren hier, W. Euer Wohlgeboren werden unter Bezugnahme auf das gefällige Schreiben vom 22. April d. J. hierdurch ergebenst benachrichtigt, dass nach einer Mittheilung des Kaiserl. Russischen Hof-Postamts vom 21. Juli (2. August) d. J. die „Papier-Zeitung“ in die Russische Zeitungs-Preisliste für 1882 mit dem Abommentspreise von 5 Rbl. 20 Kop. auf genommen werden wird. Kaiserl. Post-Zeitungsamt. In Vertretung: Ehrenberg. Oeffentliche Schreibstube. Die Firma Ferd. Flinsch in Leipzig hat in ihrem neuerbauten Hause, gegenüber dem süd lichen Flügel des Posthauptgebäudes eine Post- Schreibstube mit zwei bequemen und zweck mässig eingerichteten Arbeitsplätzen eröffnet. In dem anstossenden Lokal ist eine amtliche Verkaufstelle für Postwerthzeichen errichtet, und Papier, Briefumschläge u. s. w. sind käuf lich zu haben. Für die Benutzung der Schreib stube werden bei gleichzeitiger Entnahme von Schreibbedarf 3 Pf., sonst 5 Pf. erhoben. Ein bezüglicher Tarif, ferner das Leipziger Post buch, die neueste Ausgabe des Postblattes, Coursbücher und dergl. liegen in der Schreib stube aus, die von 71/2 Uhr früh bis 71/2 Uhr Abends, mit Ausnahme des Sonntags, geöffnet ist. Wir zweifeln nicht, dass eine solche Ein richtung in allen grossen Städten freudig be- grüsst würde und viel Zuspruch fände. Zeichnenpapier? Das lobenswerthe Bestreben, unsere Schrift sprache zu verbessern, hat auch manche häss liche Auswüchse erzeugt, die gewiss wieder verschwinden werden, sobald ihre Unrichtig keit allgemein erkannt ist. Die Worte zeichnen, rechnen, trocknen sind entstanden aus zeichenen, rechenen, trockenen durch Weglassen des Buchstabens e. Wenn diese Worte mit anderen zu Haupt worten verbunden werden, müssten sie unver kürzt folgendermaassen lauten: Zeichenenpapier, Rechenenbuch, Trockeneustube. In solchen Fällen ist jedoch eine Verkürzung durch Wegnahme einer Silbe geboten, so dass daraus entstehen: Zeiehenpapier, Rechenbuch, Trockenstube. Die jetzt vielfach beliebte Schreibweise Zeichnenpapier hat sich vermuthlich daraus ent wickelt, dass man zeichnen für das Stamm wort hielt, während doch dies Zeitwort selbst aus dem Hauptwort Zeichen durch Anhängen der Buchstaben en (Zeichenmachen) gebildet ist. Ehe man ein Rechensystem hatte, dienten Holzstäbchen in Form von Rechen zum Auf reihen der Einheiten, und später entstand dar aus das Wort Rechen en (Rechenmachen). In der alten Schreibweise ist der Stamm richtig bewahrt, aber in den vielfach gebrauch ten neuen Worten Zeichnenpapier u. s. w. kaum zu erkennen. Wenn Zeichnenpapier richtig wäre, so müsste man folgerichtig sagen Spinnenrad, (d. h. Rad aus oder für Spinnen) anstatt Spinnrad, Trock nenstube statt Trockenstube. Man müsste dann auch sagen: Schreiben feder, Schwimmenlehrer, Reitenkunst, Wärmen flasche u. dergl. mehr. Wer richtig schreiben, den Stamm in den Worten bewahren und der deutschen Sprache Gesetze und Schönheit erhalten will, darf sich daher solch unberechtigter und hässlich steifer Schreibweise wie Zeichnenpapier und dergl. nicht bedienen. Dr. Sanders sagt darüber S. 126 seines Wör terbuchs der Deutschen Sprache Folgendes: Rechnen: Das verbale Bestimmungswort in Zu sammensetzungen entspricht im Allgemeinen dem Infinitiv mit Fortfall des Schluss-(e)n, z. B.: Reit bahn, Hemmkette etc., Wandelstern etc., Polter abend etc., bezüglich zu reiten, hemmen wandeln, poltern. Demgemäss gehören zu rech(e)nen. zeich(e)nen richtig die Bestimmungswörter: Rechen-, Zeichen-, und die vermeint korrektem Formen Rechnen-, Zeichnen-Buch sind entschieden falsch, ebenso wie (s. o.): Reitenbahn, Hemmenkette, Wandeinstern, Polternabend etc. Papier-Zeitun 2- werden angenommen: von jeder Postanstalt des In- und Auslandes von jeder Buchhandlung und vom Verleger. . Erscheint jeden Donnerstag. Organ des Vereins deutscher Buntpapier-Fabrikanten, des Schutzvereins der Papier industrie und des Schutzvereins für den Papier- und Schreibwaaren-Handel. , Preis der Anzeigen: 10 Pfennig der Millimeter Höhe 3 - einer Spalte (‘la Seite). ) lei_13/maliger Wiederholung / 8? Prozent weniger. 2 86 maliger Wiederholung r 35 Prozent weniger. ) ei 52 maliger Wiederholung ' 50 Prozent weniger. ) Für Annahme und freie ? $ Beförderung von Chiffre-Briefen > 2 wird dem Einsender der betr. > Anzeige 1 Mark berechnet. 3 < Vorausbezahlung an den Verleger.) ) Preis, bei der Postanstalt < 2 abgenommen, oder vom Verleger ) ( frei unter Kreuzband für ( 7 Deutscll.u.0esterr.-Ungarn . 2 vierteljährlich 212 .Mark. ) 9 für alte anderen Länder 23/4 Mk. (Pappwaaren- Spielkarten- Tapeten- Maschinen- chemische Fabrikei Redaction und Verlag von CARL HOFMANN Civil-Ingenieur, Mitglied des kaiserlichen Patentamtes 1 Berlin w, Potsdamer-Strasse 134. Papier- u. Schreibwaaren-Handel n. Fabrikation J sowie für alle verwandten und Hilfs-Geschäft,, -