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ö Papier-Zeitung 2 28 (Pappwaaren- Spielkarten- Tapeten- Maschinen- chemische Fabriken etc.), N Preis, bei der Postanstalt abgenommen, oder vom Verleger frei unter Kreuzband für Deutsehl.u.0esterr.-Ungarn vierteljährlich 2112 Mark, für alle anderen Länder 23/4 Mk. werden angenommen: von jeder Postanstalt des In- und Auslandes von jeder Buchhandlung und vom Verleger. Erscheint Jeden Donnerstag. rRej5maliger Wiederholung 3 1*50 Prozent weniger. ) Für Annahme und freie 2 Beförderung von Chiffre-Briefen ' wird dem Einsender der betr. ) Anzeige 1 Mark berechnet. 3 Redaction und Verlag von CARL HOFMANN Civil-Ingenieur, Mitglied des kaiserlichen Patentamtes Berlin W, Potsdamer-Strasse 134. für ! T Papier- u. Schreibwaaren-Handel u. Fabrikation sowie für alle verwandten und Hilfs-Geschäfte 12 ja Preis der Anzeigen: 7 ,s l(KPfeiy*i^ der Millimeter Höbe 3 9 einer-Spalte (la Seite). j djJei 13 maliger Wiederholung 2 2 ... 25Prozent weniger. s 3 , : 'Bcj' 26 hjAUger Wiederholung / 2 235/rozent weniger. J 3 Vorausbezahlung an den Verleger .2 z —s Organ des Vereins deutscher Buntpapier-Fabrikanten, des Schutzvereins der Papier industrie und des Schutzvereins für den Papier- und Schreibwaaren-Handel. VI. Jahrgang. Berlin, Donnerstag den 7. Juli 1881. No. 27. Inhalt: Seite Büttenpapier 041 Grundlagen des Erfolgs G41 Graupenbildung der Fasern bei der Papier fabrikation 641 642 Briefe aus unserem Leserkreise .... 643 Neuheiten 644 Erfahrungen an der Papiermaschine . . 646 Beschreib, neuer i. Deutschl. pat. Erfind. 648 Aus den amtlichen Patentlisten .... 650 Vorsicht 654 Rechtsentscheidungen 656 Knotentanger für Papiermaschinen . . . 658 Die 660 Briefkasten 662 Büttenpapier. Die Fabrikation von Handpapier, oder Er zeugung von Papier durch Schöpfen, wurde in Amerika bis vor Kurzem gar nicht mehr betrieben. Die wachsende Einfuhr von Büt- ten-Zeichenpapier und ähnlichen Sorten hat je doch mehrere Papierfabrikanten der Ver. Staa ten veranlasst, Bütten - Papiermühlen neu ein zurichten, um das ausländische Fabrikat auf dem heimischen Markt zu verdrängen. In England bestehen noch recht viele Hand papiermühlen, und auch Deutschland sowie die anderen continentalen Länder besitzen deren eine erhebliche Anzahl. Die Mög lichkeit, eine nach allen Richtungen gleich mässige Verfilzung der Fasern zu erzielen und tadellos schöne Wasserzeichen genau an ge wünschter Stelle des Bogens zu erzeugen, ist nur durch den von geschickter Hand beweg ten Siebrahmen geboten — trotz aller Fort-1 schritte im Maschinenwesen. Allerdings muss die kostspielige und langsame Fabrikations weise auf Sorten beschränkt bleiben, die nicht in Massen gebraucht werden und hohe Preise ertragen können. Altes Papier. Das Schreibwaaren - Amt, (stationary Office) d. h. die Verwaltungsbe hörde, welcher bisher der Verkauf des alten Papiers der britischen Regierung oblag, hatte dasselbe bisher für £ 10 000 jährlich einem Unternehmer übergeben, der die Verpflichtung hatte, es sofort einzustampfen. Jetzt werden diese Akten in den Gefängnissen in so kleine Stücke zerrissen, dass man den Inhalt nicht mehr lesen kann, und dann auf offenem Markt verkauft. Grundlagen des Erfolgs. Es ist schon oft ausgesprochen und bewiesen worden, dass eine noch so gute Sache, wenn sie Erfolg haben soll, richtig und mit Geschick eingeführt werden muss. Es handelt sich in erster Linie darum, dem Publikum mit wenig Worten, womöglich mit einem einzigen Schlag wort, die Vorzüge der neuen Waare gegenüber I derjenigen, »'eiche sie ersetzen soll, klar zu machen. Hat man dafür die treffenden Aus- | drücke gefunden, so muss man dafür sorgen, sie zur allgemeinen Kenntniss zu bringen, durch ausgiebige Benutzung der Presse oder auf andere Weise. Hieran werden wir durch eine Mittheilung der Frankf. Ausstell.-Ztg. gemahnt, wonach vor vielen Jahren (auf Grund der schon 1848 von Böttger gemachten Erfindung phosphorfreier Zündhölz chen mit Reibflächen aus amorphem Phosphor) in Schüttenhofen eine Fabrik für solche Hölz chen eingerichtet wurde, die keinen Erfolg hatte, weil das Publikum die Verwendung einer bestimmten Reibfläche unbequem fand. Die bekannte grosse Fabrik in Jönköping hat es besser verstanden, die Hölzchen einzuführen, und welchen Vortheil sic daraus zieht, geht aus dem Umstande hervor, dass sie 1874 schon einen Umsatz von beinahe 5 Millionen Mark machte und 1880 ihren Actionären 200 Pro cent-Dividende bezahlte! Wir wollen zur Ehre der deutschen Vater landsliebe nicht annehmen, dass die Vorliebe für Ausländisches die Einführung der Säker- hets-Tandstickor begünstigte, sondern glauben, deren Erfolge hauptsächlich in der zweck mässigen, geschickten Verpackung und Bezeich nung finden zu müssen. Der Ausdruck Säker- hets, d. i. Sicherheits-Streichhölzchen, kenn zeichnet sofort deren Vorzüge gegenüber den bis dahin gebräuchlichen gefährlichen Phosphor hölzchen, und der Zusatz utan. svafel och fosfor giebt die nähere Erklärung. Die in vorzüg licher Weise hergestellten Schachteln, die auch bei schonungsloser Behandlung den Inhalt über dauern und die sorgfältige Fabrikation, die es dahin brachte, dass selten ein Hölzchen ver sagt, haben es vermocht, die Waare in der Gunst des Publikums zu befestigen. Gewiss wurde überdies bei der ersten Einführung kein Mittel gespart, das Fabrikat allgemein bekannt zu machen und zu Versuchen anzusporuen. Wir erlauben uns diese Betrachtung, weil sie auch für die Fabrikanten unseres Faches deutliche Fingerzeige giebt. Graupenbildung der Fasern bei der Papier-Fabrikation. Ein Papiertechniker schreibt: In meiner Praxis ist es öfters yorgekommen, dass sich bei holzstofffreien Druck- und Kragenpa pieren in den Rührbottichen der Stoff zu kleinen Graupen zusammenballte, welche selbst durch stär keres Schlagen in den Knoten- und Katzensieben nicht zu zerkleinern waren und dann im Papier sichtbar blieben. Dies tritt desto stärker auf, je mehr Kattun im Papier ist, je dicker geleert, und je länger der Stoff in den Kührbottichen gerührt wird. Diese Graupenbildnng von Cattun erfolgte z. B. auch in grossen cementirten Bleichholländern, welche IO Ctr. Halbstoff fassten und deren Schau felräder 6 Umdrehungen in der Minute machten. Wurde nun dieser gebleichte Graupenhalbstoff auch wieder im Ganzzeugholländer zerfasert, so bildeten sich grade von diesem Stoffe dann die Graupen im Rührbottiche viel leichter und dichter. Ich bleichte in Folge dessen in den Halbzeug- holländern und hatte dort gar keine und in den Rührbottichen nur ganz geringe Graupenbildung. Nun kam es aber vor, dass auf einmal diese Graupenbildung ohne einen erklärbaren Grund wegblieb und plötzlich wiederkehrte. Bei Pa pieren mit Holzstoff trat diese Erscheinung nicht auf. Sind nun die Rührer im Bottich resp. die Schau feln im Bleichholländer daran schuld, oder giebt es eine andere Ursache dieser Erscheinung? Bei Kragenpapieren war diese Graupenbildung häufig recht unangenehm. Tritt die Graupenbildung auch bei horizontalen Rührern ein? C. Anm. d Red. Wir bitten die Herren Prak tiker, sieh über diese, den meisten bekannte Erscheinung auszusprechen und ihre Erfahrun gen mitzutheilen. Vielleicht wird es dadurch möglich, der räthselhaften Erscheinung auf den Grund zu kommen. Esparto-Papier. Thomas Routledge inSunder- land nahm 1856 das erste Patent auf ein Ver fahren zur Verarbeitung von Espartogras zu Papier. Seinen unermüdlichen Bestrebungen ist es hauptsächlich zu danken, dass Gross- brittannien im Stande war, den wachsende Bedarf an Papier in guten Qualitäten zu decken. Von allen in Europa zu Papier verarbeiteten Rohpflanzen liefert Esparto oder Alfa die schönste und beste Faser in nahezu unerschöpf licher Menge. England hat in dessen Verar beitung den Vorsprung langjähriger Erfahrung und verbraucht davon, nach der Seite 395 mit- getheilten Aufstellung, für etwa 30 Millionen Mark jährlich.