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VI. Jahrgang. Berlin, Donnerstag den 3. November 1881. No. 44. Inhalt: Seite hierselbst. Herrn Carl Hofmann 1086 1088 1090 1092 1100 1102 1104 1106 1081 1082 1082 1083 1083 1084 Versammlung v. Packpapier-, Strohpapier- und Pappenfabrikanten in Hamm . . 1081 Englische Dek laration auf deutschen Eisen bahnen . . . Preise der Frankfurter Ausstellung . . Briefe aus unserem Leserkreise . . . Handel der Lehrer mit Lernmitteln . . Der Hectograph Neuheiten Die Papier-Industrie auf der italienischen National-Ausstellung in Mailand . . . Holzschleiferei Beschreib, neuer i. Deutschl. pat. Erfind. Aus den amtlichen Patentlisten .... Verein d. Pariser Papier-Grosshändler . Buchschnitt mit Wasserfarben-Malerei Federhalter Briefkasten Antivort der Redaction. Vorstehendem Schrei ben gegenüber drücken wir zunächst unseren Dank und Befriedigung darüber aus, dass die Verwaltung der ständigen Tarifcommission der deutschen Eisenbahnen auf die in unserm Blatt erhobene Klage so prompt und ausführ lich eingegangen ist. Durch solche Behand lungsachlich vorgebrachter Beschwerden dürften manche Missstände, — die auch bei der aller besten Verwaltung unvermeidlich sind — be seitigt werden. Wir nehmen an, dass das Bestreben Ew. hohen Direction dahin gerichtet ist, und sehen uns deshalb veranlasst, obigem Schreiben gegenüber unsere Auffassung aus führlicher darzulegen: Unser Correspondent hat in No. 39 nicht behauptet, dass Chinaclay die englische Be zeichnung für Thon überhaupt sei, sondern nur für den im Bunt- und Weisspapierfach zur Anwendung kommenden Thon, und, um die Richtigkeit dieser Behauptung zu begründen, müssen wir auf die Entstehung der Bezeich nung zurückgehen. Die Chinesen haben be kanntlich Porzellan, wie noch viele andere Dinge, fabrizirt, ehe die Europäer es verstan den. Die von China nach England gebrach ten Porzellan-Waaren wurden, da man keinen anderen Namen hatte, kurzweg China-Waare (Chinesische Waare) genannt und dieser Aus druck ist heute noch in Grossbrittanien ge bräuchlich. Als man später in Wales weisse Erde fand, die sich zur Herstellung von Por zellan eignete, nannte man sie folgerichtig auch Chinaclay, d. h. Porzellan-Thon. Die Engländer versandten diesen weissen feinen Thon nach allen Weltgegenden und allmälig kam er auch in der Papier- und Buntpapier- Fabrikaton, wie in vielen anderen Industrie zweigen, zur Verwendung. Dadurch aufmerk sam gemacht, fand man bald auch in anderen Staaten Porzellan-Thon, der als Kaolin, Thon erde, Kaolin-Erde, Weiss-Erde, Chinaclay in den Handel kommt. Alle diese Thone stimmen im Wesentlichen mit der aus Wales kommen den Chinaclay überein, werden auch zu densel ben Zwecken benützt, sind also, von unbe deutenden Abweichungen in der chemischen Zusammensetzung abgesehen, Rohstoffe der selben Art. Dafür, dass diesen Porzellan-Erden alle obengenannte Bezeichnungen gegeben wer den, führen wir folgende in der Papier-Zeitung häufig erschienene Anzeigen der Verkäufer an: Wolf Hübsch, Sohn in Pilsen 1876. Kaolin- Erde (China-Clay oder Weiss-Erde) nach englischem System erzeugt. Englische Declaration auf deutschen Eisenbahnen. Königliche Eisenbahn-Direction. Herlin den 24. October 1881. In No. 39 der Papier-Zeitung Seite 956 befin det sich ein Artikel, in welchem gesagt ist, dass die Papierfabriken bei ihren Bezügen von China clay mittelst der Eisenbahn höhere Frachten zah len müssen, wenn sie sich der deutschen Bezeich nung „Thonerde" bedienen, als wenn sie den englischen Namen „Chinaclay“ (zu deutsch Thon erde) wählen. Hieran trage die jetzige Nomen- clatur der Tarifposition „Erden“ des Special- Tarifs III die Schuld. Es wird der Vorschlag gemacht, die Position wie folgt zu ändern: „Thon erde (Chinaclay)“. Wir erwiedern hierauf erge- benst Folgendes: Die Behauptung, Chinaclay sei die englische Bezeichnung für Thon, ist zunächst eine irrige. Unter Chinaclay versteht man eine besondere, lediglich in England vorkommende, eigenthüm- liehe Gattung" Thon, welche nur in Fässer ver packt zum Versand gelangt. Thon im Allgemei nen, d. h. die rohe nicht präparirte Thonerde ist im deutschen Tarifschema der niedrigsten Special- tarifclasse (III) zugewiesen; um jedoch zu ver meiden, dass auch der präparirte und um Vieles theuerere Thon unter" der einfachen Bezeichnung „Thon“ zum niedrigsten Tarifsatz gefahren wird, ist bei dem rohen Thon die Bedingung gestellt, dass er lose oder in Säcken verpackt zur Beför derung aufgegeben werden müsse, eine Bedin gung, die für das Publicum keinerlei Schwierig keiten bietet, da roher Tohn thatsächlich unver packt aufgegeben wird. Diese Bedingung konnte man jedoch bei Chinaclay nicht stellen; und so ist es gekommen, dass Chinaclay den billigsten Tarifsatz ohne Beschränkung geniesst. Hiernach liegt es lediglich in der Hand der Versender, sich durch richtige Declaration des aufgegebenen Artikels im Frachtbriefe die Anwen dung des richtigen Tarifsatzes zu sichern, und kann denselben nur empfohlen werden, sich bei ihren Bezügen von Chinaclay stets der tarifmässi gen und auch in der Handelswelt üblichen De claration Chinaclay zu bedienen. Wir ersuchen, die betreffende Notiz in der No. 39 Ihrer Zeitung hiernach in der nächsten Num mer gefälligst richtig zu stellen und uns hiervon Mittheilung machen. Königliche Eisenbahn-Direktion als geschäftsführende Verwaltung der ständigen Tarifcommission der deutschen Eisenbahnen. Bachmann. An die Redaction der Papier-Zeitung z. H. des Feder und Schwert. Man hält die Feder hier mächtiger als das Schwert ; man vergesse dabei aber nicht, dass die Wirkung beider gleich Null ist, wenn der Führer nichts taugt. Versammlung vonPackpapier-,Stroh- papier- und Pappen-Fabrikanten in Hamm. Gemäss dem auf der letzten Conferenz in Düsseldorf gefassten Beschluss findet am 14. No vember Nachmittags 4 Uhr im Hotel Glitz (zum Grafen von der Mark) in flamm in Westfalen eine neue Conferenz statt, wozu ich alle Fach genossen im eigenen Interesse hiermit freund lichst einlade. Die früheren Conferenzbeschlüsse sind bis heute (mit ganz geringen Ausnahmen) von fast allen Fabrikanten stricte durchgeführt worden, und das Geschäft hat sich wieder ziemlich befriedigend gestaltet. Um so mehr ist es für jeden Fabri kanten dringend geboten, dieser Conferenz bei zuwohnen, undMittheilungen darüber zu machen, welche den Conferenzen fern gebliebene Fabri kanten billiger verkaufen, damit Anstrengungen gemacht werden können, dieselben zum Beitritt zu veranlassen. Niemand wird heute noch be streiten wollen, dass die Conferenzen zur Besse rung des Geschäftes ganz wesentlich beigetragen haben, und es muss desshalb Alles aufgeboten werden, um die Einigung dauernd zu erhalten. Papierfabriken bei Jülich, 30. October 1881. Carl Eichhorn. Papier-Zeitun $ (Pappwaaren- Spielkarten- Tapeten- Maschinen- chemische Farn Erscheint Jeden Donnerstag. Organ des Vereins deutscher Buntpapier-Fabrikanten, des Schutzvereins der Papier" Industrie und des Schutzvereins für den Papier- und Schreibwaaren-Handel. Deutschl.u.Oesterr.-Ungarn vierteljälrlich 21/2 Mark. ■ für alle anderen Lunder 23/4 Mk. Redaction und Verlag von CARL HOFMANN Civil-Ingenieur, Mitglied des kaiserlichen Patentamtes Berlin W, Potsdamer-Strasse 134. L A“_LLlAAN _L _L /A/ S-p —, /67/ 5 < Preis der Anzeigen: 2 fiir ! 5, / s1‘.2‘- 10 Rfennig der Millimeter Höhe } Emt e/ A 2., 9 efher Spalte (lla Seite). [ Papier- u. Schreibwaaren-Handel u. Fabrikation ■ t * Ee 2-v:' r 325 Prozent weniger. s sowie für alle verwandten und Hilfs-Geschäfte 1317/ Wiedegeolong ) Beförderung von Chiffre-Briefen ( wird dem Einsender der betr. ; ' Anzeige 1 Mark berechnet. 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