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v«n»«ir»»<d»tl. Gegen Frustbeulc». Als sicheres Mittel gegen Frostbeulen und Frostballen hat sich die Zwiebel erwiesen. Man reibe Lie von Frost befallenen Stellen, ehe man sich nie derlegt, tüchtig mit dem Saft Ler Zwiebel ein, oder man binde die Hälfte einer Zwie bel auf die Beule und lasse sie über Nacht liegen. Die Anwendung des Mittels muß wiederholt werden, bis Heilung erfolgt. Um Messerklingen einznkitten, nehme man zwei Teile pulverisiertes Kolophonium und einen Teil Kreide oder Ziegelmehl. Das Pulver wird in das Loch eingefüllt und die Messerklinge möglichst heiß hineingesteckt. Tie Gürtelschnalle modern zn befestigen. Um modern zu sitzen, muß die Schnalle sehr tief, fast schnebbig herabgehen. Dies er reicht man auf sehr einfache Weise, indem man das Band nicht faLeugerade an der Schnalle befestigt, sondern nach oben schräg zulaulend. so baß es also unten etwas wei ter wird, als oben. Dadurch sitzt Lie Schnalle im Taillenschluß tiefer. Kalte Füße. Um die Füße schnell zu Wärmen, dient es, wenn man bei ruhig ge haltenem Beine mit ihnen eine solche Be wegung ausführt, daß die Zehen dabei einen Kreis beschreiben, wobei man auch abwechselnd einmal senkrechte und wieder wagerechte Bewegungen machen kann. In- deckt man diese Bewegungen ausführt, an denen nur das Fußgelenk beteiligt ist, wer den di.e Füße bald warm werden. Reinigen der Rockkragen vom Haarfctt. Man bestreiche den Kragen nicht zu dick mit heißem, gewöhnlichen Tischlerleim und lasse diesen einen kalben Tag trocknen. Als dann trage man ziemlich heiß grüne Seife aus. Nach etwa sechs Stunden bürstet man mit Kornbranntwein und scharfer Bürste beides ab und wird den Kragen vollständig hergestellt und mit der Wolle erhalten fin den. Den Strich gibt man zuletzt durch Bürsten nach dem Faden mittels heißen Wassers. VeImi 5 cvIeL Zum Kapitel „Sparsamkeit". „Ich war einmal," so erzählt ein jüngst aus Paris zurückgekehrter Kaufherr, der Gast der schö nen Madame L. Wir waren gerade mit dem Dessert fertig, als unsere liebenswür dige Wirtin den Dienern austrug, alle Obstkerne zu sammeln und in der Küche ab zugeben. Nach dem überaus reichen Diner erschien mir dieser Auftrag ein wenig selt sam, und ich erlaubte mir, nach dem Grund dieser eigenartigen Sparsamkeit zu forschen. „Ja, ich lasse seit Jahren alle Fruchtkerne, einerlei ob aus gekochtem oder ungekochtem Obst, sammeln," war die freundliche Er klärung. „Meine Köchin hat den Auftrag, die Kerne zu waschen, zu trocknen und in großen Steinkrügen aufzubewahren. Kommt dann der Winter, so hole ich mir Abend für Abend eine Handvoll in mein Boudoir und werfe sie in die Kohlenglut. Es Hörr und sieht sich so hübsch an, wenn sie knisternd zerspringen und prächtige Flammenzungen in allen Farben empor lecken. Es träumt sich so schön dabei, und in wenigen Minuten ist der ganze Naum mit einem eigenartig wohlriechenden Duft erfüllt, wie ihn kein noch so kostbares Par füm auszuströmen vermag." Eine wirk lich hübsche Anregung, welche entschieden Nacha.-mung verdient. AmcriMuische Frauenberufe. Es ver dienen in Chicago 8 Frauen als Bankiers und Makler, 37 als Handlungsreisende, 26 als Rollkutscher, Droschkenkutscher, Frachtfuhrleute, 111 als Aufseher in Fa briken ihr Brot, 9 Frauen halten Miet ställe, 1483 sind Inhaberinnen von Klein-, 31 von Großhandlungen, 12 Tischler und Zimmerleute, 101 Anstreicher und Lackie rer, 4 Zinngießer, 5 Steinmetzen, 440 Bäcker, 86 Fleischer, 766 Zuckerbäcker, 4 Müller, 1 Grobschmied, 25 Maschinisten, 7 Bierbrauer, 2 Destillateure, 52 Soda wasserfabrikanten, 333 Pförtner und Küs ter, 129 Saloninhaber, 8113 Stenogra phen, 200 Hoteliers, 475 Barbiere, 25 Schrankenwärter, 27 Wächter, Policemen und Feuerwehrleute, 98 Elektrotechniker, 66 Anwälte, 548 Aerzte und Wundärzte und 248 Restaurateure. Ein Impromptu. Brande?, der be kannte Schauspieler und Bühnendichter, hatte einst, bei einer Abendtafel, mehrere junge Gelehrte, und darunter auch den Dichter Engel. Beim Nachtisch kam in Vorschlag: Jeder sollte für Las erste Glas des Champagners, einen Vers machen. „Herrlich," rief Madame Brandes, „so werde ich vom Mittrinken ausgeschlossen, denn ich versle nicht." „Nein," ries Engel, ihr Nachbar; „trinken Sie dreist mit: und Sie, Freunde, werden es erlauben: „Ihre Nolle nehm' ich an. Allen Streit zu schlichten! Wenn sie auch nicht dichten kann — Sie beseelt zum Dichten." Schweine als Retter. Als Philibert, Prinz von Oranien, im Jahre 1539 Flo renz belagerte, ereignete es sich, daß die Belagerten einen plötzlichen Ausfall auf die Gegend des Lagers, wo das kaiserliche Zelt sich befand, machten. Glücklicherweife zerschlugen sie, indem sie hier durchbra chen, einen Stall, worin die Schlächter des Heeres eine Menge Schweine aufbcwahr- tcn, und diese stürzten nun mit ungeheu rem Geschrei hervor, liefen den stürmenden Feinden zwischen die Beine, warfen um, was ihnen entgegenkam, richteten Schrecken und Verwirrung an und brachten überdies das ganze Lager auf die Beine, sodaß der feindliche Anschlag gänzlich mißglückte und das kaiserliche Quartier und Lager gerettet wurde. Und das hatte man den Schweinen zu verdanken. Tcr Erkannte. In einer Zeitung in San Francisco war folgende Annonce zu lesen: „Der Mann, der in der California Street einen Geldbeutel mit einer großen Geldsumme fand, wird ersucht, das Geld dem unten angegebenen rechtmäßigen Eigentümer wieder zurückzugeben, da er er kannt worden ist." Wenige Tage darauf erschien eine Antwort-Annonce folgenden Inhalts: „Der erkannte Mann, der in der California Street einen Geldbeutel mit einer großen Summe aufhob, bittet höflich, daß der Verlustträger ihn in seiner Woh nung besuche, um sich das Geld abzuholen." Das Land der Frauen. Wie auf dem „Eiland der Junggesellen" im Griechischen Archipel Wald und Flur ausschließlich von Männern bewirtschaftet, und jedem weib lichen Wesen der Zutritt streng verwehrt wird, gibt es in Rußland einen Distrikt, welcher volle neun Monate lang der Obhut der Frauen überlassen bleibt. Im Früh ling begeben sich die Männer in die benach barten Bezirke, um Arbeit zu suchen, wäh rend die Frauen laheim Haus, Feld und Garten bestellen, sowie auch unter der Oberleitung eines weiblichen Bürgermei- sters die städtischen Angelegenheiten besor gen. In Ler Dämmerung begeben sich die Frauen und Mädchen zu gemeinsamer Be sprechung nach dem Klubhaus, woselbst sie sich nach den Beratungen bis gegen drei Uhr morgens mit Kartenspielen die Zeit vertreiben, damit alle Rechte der Männer für sich in Anspruch nehmend. Ihrer Würde wird mit diesen harmlosen Gelagen bei Kuchen und Bier keineswegs Abbruch getan. Man betrachet diese Zusammenkünfte als mit zur Sache gehörend, und scheint tatsäch lich nur Gutes daraus zu entstehen, denn diese Weibergemeinde in Smolensk ist eine der blühendsten und bestgeteiteten des gan zen Zarenreiches. Die Kaiserin selber nimmt allzeit den regsten Anteil an allen Vorkommnissen in diesem kleinen Ländchen und ist ganz stolz auf die originelle Frauen gemeinde. Was Paris verzehrt. Eine Statistik, die den Warenverkauf in den Pariser Markt hallen feststellt, gibt an, daß im vergange nen Jahre für 268 Millionen Franks Le bensmittel abgesetzt worden sind. Danach haben die Pariser, in runden Zahlen ge rechnet, 51 Millionen Kilo Fleisch vom Schlächter verzehrt, 21 Millionen Kilo Ge flügel und Wildbret, 15 Millionen Kilo Früchte und Gemüse, 6 Millionen Kilo Kresse, 4 Millionen Kilo Champignons, 39 Millionen Kilo Meerfische sind verspeist worden, 2 Millionen Kilo Süßwasserfische, 10 Millionen Kilo Seemuscheln, 14 Millio nen Kilo Butter, 306 Millionen Eier, 12 Millionen Kilo Käse. Dabei sind die ver schiedenen Appetit anreizenden Gemüse des Hors d'oeuvres, die der Franzose so liebt, noch nicht gerechnet. Münchner Gespräch. Der Priva tier Huber kam nachmittags vom Hofbräu haus nach Hause. „Etz is 's schon drei vor bei," schimpfte seine Alte, „und du kimmst erst vom Frühschoppen!" — „Ja, woaßt, i hab' 's halt etz aa eing'führt, die englische Arbeitszeit." — „Nacha bleibst aber abends dahoam!" — „Geht net — so ganz derf ma's net verläugna, sei Deutschtum!" Ein schöner Traum. Student der Medizin: „Ich habe einen wunderschönen Traum gehabt!" — Wirtin: „Was träumte Ihnen denn, Herr Bierdiinpsel?" — Stu dent der Medizin: „Mir träumte, meinem Alten wäre der erbliche Doktortitel verlie hen worden." Ein Heuchler. Sie: „Tu kommst so spät nach Hause und unterstehst dich noch zu lachen?" — Er: „Aber nur aus Freude, dich wiederzusehen!" Renommage. Student (zum Ko- militonen): „Komm', Fritz, trinken wir mit einander eine gute Flasche Wein, . . . mein Onkel war hier und hat mir wieder zwei hundert Maick aufgedrängt!" Ein Schlaumeier. „Du lebst ja herrlich und in Freuden!?" — „Sehr ein fach! Habe folgendes Inserat losgelassen: „Gutsituierter Herr sucht Lebensgefährtin. Vermögen und äußere Reize Nebensache. Gute Küche Hauptsache! Kostproben paket postlagernd unter „Trüffel ist Trumpf 100"". Raddruck autz d. Inhalt d. BI. verboten. Besetz v. U. VI. 70. Beraniwir Ncher bie atteur A. Jhring. LUuck und Bering von Jhnng L Fahrenholtz, Berlin 80. IS, Lötzenliter St atze 71.