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PAPIER-ZEITUNG. N: 1 Briefkasten. gratis und franco) [8446 derjenige, welcher keine Gelegenheit gehabt hat, I sich die nöthigen Kenntnisse und Erfahrungen im Dienst d. h. auf Kosten Anderer anzueignen, ' muss gewöhnlich viel Lehrgeld dafür bezahlen. Dies gilt in erhöhtem Maasse bei der Buntpapier- Fabrikation, weil die Fabrikanten dieses Faches die erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen sorg sam als ihren werthvollsten Besitz hüten und be wahren. Sie beherrschen jetzt in ihren Erzeug nissen den Weltmarkt und wünschen begreiflicher weise, diese Stellung fernerhin zu behaupten, i , Wir kennen Fabrikanten, die alte Geschäfte die- I ■ ser Art übernommen, also eine gewisse Grundlage erkauft hatten, aber trotzdem viele Jahre und ; grosse Summen aufwenden mussten, ehe sie der 1 ständen, und es ist zu erwägen, ob der zu erwar tende Gewinn mit dem Wagniss in richtigem Ver- hältniss steht. Thatsächlich herrscht auch in diesem Zweige, wie die Verhandlungen der letzten Generalver sammlung des Vereins deutscher Buntpapier-Fa brikanten ergeben, bereits Ueberproduction, und in Folge dessen ist der Nutzen unter den Punkt herabgedrückt, welcher bei einer solchen Fabri kation bleiben muss, wenn sie für Mühe, Kapital und Wagniss einigermaassen entschädigen soll. Wenn aber alte berühmte Fabriken unter solchen Verhältnissen arbeiten, — was haben dann „neue“ zu erwarten? Hierzu kommt auch noch, dass uns ein sehr bedeutendes Absatzgebiet verschlos sen wird, falls der vorgeschlagene neue Zoll auf Buntpapier in Frankreich zur Annahme gelangt. Da im Allgemeinen Jeder das Geschäft seines Nachbarn für besser hält als sein eigenes, so glaubten wir Ihnen die Schattenseiten des beab sichtigten Unternehmens vorführen zu sollen. Wenn Sie dennoch Ihr Vorhaben zur Ausfüh rung bringen wollen, so empfehlen wir Ihnen, Sich vor Allem eines praktisch erfahrenen, tüch tigen und ehrlichen Mannes zu versichern, wel cher alle die Fach-Kenntnisse und Erfahrungen besitzt, die Ihnen fehlen. Ob die Persönlichkeit, i welche Sie finden werden, diesen Anforderungen voll entsprechen wird, ist fraglich, scheint uns aber ein geringeres Wagniss als die Erfahrungen auf eigene Rechnung selbst zu machen. V. & B. in E. Eines der Stücke alten Papiers, die Sie so freundlich waren uns einzusenden, stammt offenbar von dem Papier, welches in Ame rika zu Mehlsäcken verwendet wird und im Brief kasten No. 52 erwähnt war. Es scheint jedoch, da es überdies einen Anstrich von wasserdichtem Lack erhalten hat, zu anderen Zwecken gedient zu haben. Die aufgedruckten grotesken Ornamente deuten darauf hin, dass es vielleicht als Umhül lung chinesischer oder japanischer Theekisten nach Europa kam. Das andere braunere Papierstück, welches die | Inschrift „Via Suez Canal“ trägt, hat nicht die baumwollartigen langen Fasern des ersteren und ! dürfte vielleicht englischen Ursprungs sein. Aus I den Worten „Superfine“ und „Cong“ welche noch von der Inschrift sichtbar sind, lässt sich schliessen, dass auch dies Papier zur Verpackung von Theekisten oder anderer asiatischer Waaren benutzt war. Dass eines der beiden von einem wirklichen Papiersack stammt, ist nicht erkennbar. G. in R. In der December-Sitzung des Vereins für Gewerbefleiss wurden bei Gelegenheit eines sehr interessanten Vortrags über Müllerei vom Vortragenden amerikanische Mehlsäcke aus Papier gezeigt und angedeutet, dass solches Papier in Deutschland nicht fabricirt werden könne. Der Herausgeber d. Bl. sah sich veranlasst, hiergegen : im Namen der deutschen Papierfabrikation Ver- । ! Die Muster von deutschem Papier, welche Sie , die Freundlichkeit hatten uns zu senden, bestäti- ' gen vollauf unsere öffentlich ausgesprochene Be hauptung. Die hellgemsfarbige dicke Sorte zeigt genau dieselben langen baumwollartigen Fasern und die erstaunliche Festigkeit des amerik. Mehl sackpapiers, auch die dünnere dunkle Sorte ist ebenso gearbeitet. Das beinahe weisse diinnc Papier hat die Stärke von Pergamentpapier und ist an seiner Durchsichtigkeit als Hanfpapier zu erkennen, das roth gefärbte besteht wohl aus glei chem Stoff. Das zuerst erwähnte dicke Papier steht, wie gesagt, dem amerikanischen in keiner Hinsicht nach und wir bedauern nur, dass Sie uns den oder erfahrt übrigens jeder Fachmann genug, um für die aufgewandte Zeit und Kosten Entschä digung zu finden. S. & F. in W. Die gesetzlichen Bestimmun gen betreffs Sonntagsarbeit sind in den verschie denen Staaten sehr verschieden, würden jedoch wohl überall genügen, um bei sehr strenger Aus führung den Betrieb der Fabrik während eines Theils des Sonntags zu verbieten. Da nach den Gesetzen aller Länder „nothwendige Arbeiten und I Reparaturen“ auch am Sonntag gestattet sind, । so ist den Behörden bei der Auslegung ziemlich weiter Spielraum gelassen. Was daher in einem Bezirk manchmal gestattet ist, kann im anderen als Gesetzes-Uebertretung angesehen werden. Schreiber d. wurde in Amerika von einem ent lassenen Arbeiter verklagt, weil er am Sonntag in der von ihm geleiteten Papierfabrik habe ar beiten lassen. Er wies jedoch durch Zeugen nach, dass ein Theil der Fabrik am Montag hätte still stehen und ein Theil der Arbeiter feiern müssen, wenn die betr. Ausbesserungen (Maurerarbeit etc.) nicht am Sonntag ausgeführt worden wären. Der Friedensrichter fand es nach Anhörung der Par teien lobenswerth, dass es durch die am Sonntag ausgeführte Reparatur möglich gemacht wurde, den Arbeitern ihren Wochenlohn voll zuzuwen- den, er betrachtete die Ausbesserung als eine der vom Gesetz erlaubten nothwendigen Arbeiten, und wies den Kläger ab. ■ , so vielfach unterschätzt und sogar misachtet wird. Die besseren amerikanischen und englischen Papierfabriken senden kein Paket Papier aus der Fabrik, ohne dasselbe mit Marke und voller Firma, häufig auch mit Abbildung der Fabrik zu ver sehen, sie verschaffen sich dadurch Ruf für ihre Waare bei den Verbrauchern und werden von , den Zwischenhändlern unabhängig. Diejenigen I Fabrikanten, welche nicht Muth und Stolz genug haben, ihre Erzeugnisse deutlich mit ihrem Namen zu versehen, haben kein Recht sich dar über zu beklagen, wenn englische oder franzö sische Waare im In- und Auslande vorgezogen oder wenn gar ihr eigenes deutsches Fabrikat als englisches oder französisches verkauft wird. So lange unsere Fabrikanten eine grossväterliche Scheu vor jedem Windhauch haben, der ihren Namen an die Oeffentlichkeit bringen könnte, so lange sie in berechtigten Anzeigen oder Besprech ungen der Presse nur die verachtete „Reklame“ sehen, müssen sie wie Veilchen weiter im Ver borgenen blühen und die Ernte an Ruhm, Ehre 1 und Geld denen überlassen, die sich nicht scheuen, I dem Publicum durch jedes anständige Mittel die Ueberzeugung beizubringen, dass ihre Waare allen Anforderungen entspricht. Wie soll denn der Verbraucher z. B. das gehabte Papier wieder ver langen und sich überzeugen, dass er es erhält, wenn es kein deutliches für Jedermann erkenn bares Zeichen seines Ursprungs trägt! Dr. M. in F. Welche der vielen Arten Schnei demaschinen sich am besten zum Schneiden von Glas- und Schmirgelpapier eignet, wissen wir nicht. Eine Anzeige-Anfrage unter „Kaufgesuche“ dürfte wohl Offerten bringen. Maschinen zum Leimen in endloser Bahn werden von mehreren Fabrikan ten in und bei Düren in diesen Spalten angeboten. Z. in S. Es liegt gar nicht in der Absicht der verschiedenen Correspondenten, die sich über Dütenfabrikation ausgesprochen haben, bei einer I etwaigen Versammlung die Preisfrage in Anre gung zu bringen. Wenn eine Einigung über Preise bei Rohpapier in Deutschland nicht durch- geführt werden kann, so ist dies, wie Sie richtig bemerken, noch viel weniger in einem Artikel wie Düten zu erwarten, der ohne grosse Einrich tungen von Jedermann in Angriff genommen wer den kann. Die Theilnehmer einer Versammlung könnten jedoch über viele andere Dinge von ge meinsamem Interesse, wie z. B. Berechnung nach Gewicht oder Tausend, Erfahrungen austauschen. Eine derartige Versammlung wirkt auch schon segensreich genug, indem sie die Concurrenten persönlich zusammenführt und die durch heftige geschäftliche Befehdung hervorgerufenen feind seligen Gefühle mildert. Wenn daher auch gar keine Beschlüsse zu Stande kämen, wenn man nur freundschaftlich zusammen tafelte und kneipte, so wäre damit schon viel gewonnen. Bei dem gegenseitigen Austausch von Erfahrungen lernt L. in C. Sie wollen neben Ihren jetzigen Ge- irgend eine, und dass sie im Stande sei jedes, schäften noch Buntpapier - Fabrikation einrichten I auch das vorliegende Mehlsackpapier zu liefern; und betreiben, und ersuchen uns Ihnen dabei i wenn dies bis jetzt nicht geschehen sei, so läge zu rathen. | dies nur daran, dass wir in Deutschland leider Jedes Geschäft, wenn es auch dem Ausserhalb- I keinen Bedarf für solche Papiere hätten und da stehenden einfach erscheint, will erlernt sein, und | her die Nachfrage fehle. Blanc Fixe in prima englischer, chemisch reiner und blendend weisser Waare, Wassergehalt 20 — 25 %, empfehlen zu billigstem Preise [8467 Julius Hülsen & Co., Newcastle 011 Tyne Sole Agents for the Brand B C. Blanc Fixe, Chloride of Barium etc. etc. Manufactured at the Blaydon Chemical Works. NB Alle Fässer sind mit der Marke B. C. gebrannt. Merken bei Düren.g530 J. M. Huck & Co., Olfenbach a. M. Schriftgiesserei, Maschinen ■ und Buchdruckerei ■ Utensilien - Handlung. Dieselbe hält stets Lager von completten Buchdruckerei-Einrichtungen einschl. Hand- oder Schnellpressen unter den günstigsten Bedingungen. I Währung einzulegen und führte aus, dass unsere I Papier-Fabrikation so weit vorgeschritten sei als Sache mächtig waren und einen befriedigenden I Namen des deutschen Fabrikanten nicht mitge- Betrieb hergestellt hatten. Wir wollen zwar zu- ' theilt haben. geben, dass Andere vielleicht mit besserm Erfolg I Aus diesem kleinen Vorfall ist auch eine der vorgehen, aber gewagt bleibt es unter allen Um- j Ursachen erkennbar, warum die deutsche Industrie 4 YV für Buchdruck “P Eine neue Collection erschienen, im Sorti ment und einzeln zu haben bei (Proben Messe Leipzig: Markt 2. neue Rh. No. Ila. O. Heinicke Halle’g vormals Philipp-Winterfeld. 8 Fabrik für Reissschienen, N§ Dreiecke, Reissbretter, Bogen- 8 Lineale, Kantel, Federkasten, 89 stereometrtische Figuren etc. V Preislisten gratis und franco. MONOGRAMME