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kra»z (Lehrer Hillig). Ihren Darbietungen, von der Versammlung mit verdienter Anerkennung entgegenge- nommen, schloffen sich, ebenfalls dankbar begrüßt, vier, händige Klaviervorträge der Herren Kantor Hientzsch und Hilfslehrer Schlegel an. — Für die am Donnerstag nachmittags 6 Uhr statt- findende öffentliche Vtadtgemei«deratSfitzu«g ist folgende Tagesordnung ausgestellt worden: 1. Geschäft- lichr Mitteilungen, 2. den Birkenhair-Lotzener Fußweg resp. dessen Einziehung detr., 3, Baugesuch des landwirt- schaftlichen Vereins zu Wilsdruff, Neubau eine» Lager- schuppens betr., 4. Erwerbung der Mitgliedschaft beim Zentralkomitee zur Bekämpfung der T-berkulose. — Kirche«rat Meyer i« Wilsdruff. Die Hauptversammlung deS Zweigvercins Wilsdruff vom Evangelischen Bund, die am Sonntag abend 7 Uhr (nicht V,8 Uhr, wie ursprünglich festgesetzt war) im Hotel „weißer Adler" in Wilsdruff stattfindet, übertrifft au Bedeutung alle bisherige» Veranstaltungen deS Zweig- Vereins. Spricht doch Superintendent Ktrchenrat v. Meyer aus Zwickau, einer der bedeutendsten Männer, die sich um die Fahne des Evangelischen BuudeS schämten. Wen» Meyer spricht, so ist dies immer ein Ereignis. ES wird eS auch für unsere Stadt, unsern Bezirk und unsern Zwetgverein sein. Deshalb erübrigt eS sich wohl, um allseitiges Erscheinen zu ersuche». Dagegen erscheint es zweckmäßig, ei» rechtzeitiges Erscheinen zu empfehlen, da der Zuspruch ein ganz außergewöhnlicher sein wird — Der Rees* «ach -ffe»Kicher Bele«chtung wird immer allgemeiner. So haben die Gemeinden Keflelsdorf u»d Pohrsdorf neuerdings mit dem Elektrizitä t- werk in Deuben Abmachung« wegen deS StrombrMt zur Straßenbeleuchtung getroffen. Mau wird »amentliar dem Gemeinderat von Kessclsdorf für die Neuerung dank bar sein, da dort der Mangel jeglicher öffentlichen Be leuchtung geradezu eine Gefahr für den Verkehr bildete. — Der gestrige Vereinsabend des Gewerbe- Vereins war der Geselligkeit gewidmet; der Geburtstag des Kaisers gab ihm die Signatur. Der Vorsteher de» VeretnS, Herr Louis Seidel, brachte das Kaiserhoch au» tzerr Lehrer Kühne kleidete seine Festrede in die Form einer Mahnung zur Erfüllung unserer Pflichten gegenüber dem Staat und der Gesellschaft. Unter Hinweis auf di- Werke Heinrich Seidels sprach Herr Kühne alsdann über den deutschen Humor, dessen inneren Wert und besser Wirkung er erprobte an der teilweise Wiedergabe von Heinrich SeidcUs „Leberecht Hühnchen." Für die Gab. war ihm die Versammlung herzlich dankbar. — Das Stiftungsfest des Vereins findet Montag, den 10. gebruai statt. — Der Albert-Zw-igverei« tm Plauenfche« Grimbe beabnchtig am Mittwoch, den 5 Februar, ein größeres Wohltäligkcits-Konzert und zwar im Albertsalw zu Tharandt zu veranstalten. Eine Anzahl hervorragende, Künstler haben gütigst ihre Mitwirkung zugcsagt. E- steht zu erwarten, daß das Konzert aus allea Kreisen de- ganzen Plauenschen Grundes zahlreich besucht werden wird. — Am Sonntag hielte» die Bezirke Potschappel uni Löbtau vom Mtttelelbegau ihre erste Bezirik-t«r«er stumde i» der Turnhalle Potschappel ab. Eine stattlrch Turverschar Lo» 50 Mann trat zu den schwierigen, Kran und Gewandheit erfordernde» Freiübungen au. Daraw folgte ein Gemeinturnen am Tisch und endlich Riegen- turnen am Reck, Pferd, Barren und an der Leiter. Ji der darauf folgenden Besprechung gab der Bezirksturm wart noch verschiedene Winke und Anleitungen. Unte> Leitung des Bczirksvertreteis, Herrn Lehrer Mentzschel Potschappel, erfolgte nun die Wahl des Bezirksturn- wartes. Als solcher wurde Herr Bautrchniker Sachse Mitglied des Turnvereins in Wilsdruff und in Pot schappel, gewählt. Der Bezirksvertret« verabschiedet, nun in herzlichen Worten den scheidenden Bezirksturnwarl Herrn Gymnasial«« lehrer äss. Boitz, dankte ihm sü- alle Förderung, welche die Bezirksvorturnerschaft durch ihn erfahren hat und wünscht ihm reichen Segen in Ami und Haus in seiner neuen Stellung in Leipzig. Dev neuen Turnwart wieS er auf sein Wirken hin und gab ihm im Namen der Bezirksvorturnerschaft das Versprechen, daß man ihm dasselbe Vertrauen schenken werde, wie einen Vorgängern Goldammer und Boitz. Nachdem noch auf den Befuch des deutschen Turnfestes in Frankfuri am Main aufmerksam gemacht worden war, blieben die Turner noch einige Zeit bet frischem Trunk, frohem Lied und ernstem und heiterem Wort zusammen. Erfreulicher- weise wäre» alle Gauveretne bis auf Saalhausen und Braunsdorf vertreten. — Ueber die Preise für M«stttche« Zahn ersatz. Man findet in letzter Zeit mitunter in Tages- Wtern Anzeigen von Zahnatelier-Jnhabern, die auf- allend billigen künstlichen Zahnersatz ausbieten rnd dabei als Begründung für den außergewöhnlich billigt» Preis )ie Kosten der rohen Materialien angeben. W-rm auch rerartige Reklame-Manöver von jedem, die Sache ernst lich Prüfenden sofort durchschaut werden, so sind sie doch geeignet, in breiten Schichten des Publikums ein gewisses Mißtrauen zu erregen g gen die tm allgemeinen unter allen tüchtigen und gewissenhaften Fachleuten g lechen, Mich« Preise für künstlichen Zahnersatz. Wenn man test, daß „künstliche Zähne" nur von 10--54 Pfg. das Stück kosten sollen, und wenn man andrerseits im Falle zahntechnischer Zähnen 16 - 20 und 25 Mark zahlen muß, >ann erscheint der „Verdienst" des Zahntechnikers oder des Dentisten als ein unverhältnismäßig hoher. Dem ist aber keineswags so. Erstens beträgt der Preis für erst klassige künstliche Zähne heute im einzelnen fast eine Mark und zweitens ist mit dem losen „künstlichen Zahn" dem Patienten noch absolut nicht gedient. Die Herstellung g nauer Modelle des Mundes, der Verbrauch von Av- rruckmasse, Modellierwachs, die Anbringung von Be- estigungsklammern aus Gold (es sollte hierzu eigentlich nur Gold verwendet werden?) und zuletzt die Anfertig- Dr. Beck gibt seiner Freude darüber Ausdruck, daß er künftig dir ihm a»S Herz gewachsene Kirche und Schult unter seine besondere Hut nehmen darf. Beide würden in ihm stets einen warmherzigen Freund und Förderer finde». Zur vorliegenden Beschwerde bemerke er, daß es scheine, als ob der Schnlvorftand von Nebelschütz von der nur ausnahmsweise zugelaffe»« Bestimmung in der Regel Grbrnnch mache» wolle. DaS dürfe aber nicht geschehen. Da» Kultusministerium werde darauf halten, daß die Fortbildungsschule» i» ihrer gegenwärtige» Ein- richtn»g erhalte» bleibe», ,«m Sege» für dir ju»ge» Leute u»d das La»d. Nach kurzer Debatte beschließt die Kammer, die Beschwerde a»f sich beruhe» zu laffe». Schließlich verhandelt d«S Hau» über et»e Petition de» Leipziger NadelarbeitSlehrerinnenverrinS u»d deS Vereins Dresdner NadelarbeitSlrhrerinnen um gesetzliche Regelung der Anstellung»- und Gehalt»derhäUniffe d« sächsischen RadelarbestSlehreri»»« sowie über die Petition de» Ver bände» sächsischer Lehrerin«»», Neur«gelu»g der A»- stellungS-, Gehalt»- und Pe»sionSderhLltntffe der sächsische» Fachlehrerin»« betreffend. K»lt»Smt»tster Dr. Beck sagt, nachdem t» dar Deputation die Berechtigung der Wünsche anerkannt wnrde, ein« gesetzliche Siegeln», der Verhältnisse der sächsische» Fachlehrerin»»» zu. Der Ri»ister geht sodan» die Wünsch« der Petition tm einzelnen durch und erklärt schließlich, daß trotz der erheblichen Bedenke» die Regierung doch zur Annahme einer bezüglichen Gesetzes- Vorlage gelnngen werde. La» Hau» beschließt einstimmig, die Petitionen der Regierung znr Erwägung zu überweisen. — Zur R-uvrduuNg der Gehälter i« Vachfe« schreibt man dem „Dr. Anz" an» Gymoastallehrerkreffen: „Wie an» wohlunterrichteter Quelle mit Bestimmtheit verlautet, hat die preußische StaatSregterung beschlossen, die Gehälter der Oberlehrer an de» höheren Unterricht»- anstalte» in folgender Weise zu gestalten: AnfangSgehalt 2700 Mark, Zulagen von 700, 800 und je 600 Mark, so daß daS Höchstgehalt von 7200 Mark in 21 Dienst- jähren erreicht wird. Dazu kommt daS in Preuße» wesentlich höhere WohnungSgeld, daS in den Städte» der ServiSklaffe jetzt bereits 900 Mark beträgt. Dahinter bleiben die im sächsische» Staatshaushalt für 1908/09 iu Aussicht genommene» Gehälter so weit zurück, daß, wen» sich die sächsische Regier»», »icht zu ei»er Anpassung an die preußischen Gehaltsstufen entschließt, die Sachsenflucht der sächsische» Oberlehrer sich zu ei»,r da» sächsische höhere Schulwesen ernstlich gefährde»!»« Höhe steigern wird." — Alle Wünsche werde» sich beim besten Wille» »icht erfüllen lassen! — Der Romm-r- zu Kaiser- Geburtstag, der dieSmnl im „Hotel Löwe" stattfand, hatte einen ei- treulich zahlreichen Besuch aufzuweisen. Die Festrede hielt Herr Bürgermeister Kahlenberger. Er führte etwa aus: Hochverehrte Festversammlung! Heil dir im Sieger kranz, Herrscher des Vaterlands! Heil, Kaiser dir! So klingt eS heute nicht nur innerhalb der schwarzweißen Pfähle unseres Nachbarlandes, sondern überall, wo ein treues deutsches Herz in der Brust schlägt, wo die deutsche Zunge, das deutsche Lied erklingt. Und die Bundesfürsten find herbeigeetlt, um Zeugnis von der Festigkeit des Bundes abzulegen und ihre Glückwünsche dem Reichsoberhaupte auSzusprechen. Gilt es doch heute den Geburtstag Sr. Majestät des deutschen Kaisers zu feiern, de» Schirm- Herrn des Friedens, der mit eisernen Willen darauf bedacht ist, Ewigkeit unter den Mächten der Welt aufrecht zu erhalten und die Brandfackel des Krieges, die sich mehrfach zu entzünden drohte, zu zerstören. Noch ist es frisch in unserer Aller Gedächtnis, wie Se. Majestät gegen daS Ende de» vorigen JahreS seine Schritte nach dem großbritannischen Jnselreiche lenkte, um den englischen Vettern, die mit scheelen Blicken auf das geeinigte Deutsch, land herüberschauen, zu zeigen, wie ernst es diesseits mit dem Friede» gemeint ist. Will es auch scheinen, als wenn man sich jenseits des Kanals von den wohlgemeinten Absichten wollte überzeugen lassen, so dürfen wir uns doch drum nicht einschläfern laffe» und i.l alter Engherzigkeit die Mittel verweigern, die geeignet sind, einem Bruche des Friedens zu steuern. Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser! Wollen wir den Frieden, so müssen wir uns auf den Krieg vorbereiten! Wollen wir unsere deutschen Brüder im AuSIande, die Pioniere deutscher Kultur, dem Spotte der fremden Nationen preisgeben? Was sollte aus unseren Kolonien, was aus unserem Handel werden? Verwilligeu wir darum, was zum Ausbau einer des Deutschen Reiches würdigen Flotte notwendig ist! Nur so sind wir imstande zu erhalten, was wir mit großen, schweren Opfern erkauft, war wir mit deutschem Blute erstritte« haben. Freilich will es manchmal scheinen, als ob sich de» äußeren Feinde» auch «och „innere" zugesellen wollten. Und cs muß jede» wahren Deutschen auf das schmerzlichste berühren, wenn er sieht, wie sich die rote Internationale, diese vaterlandslose Gesellschaft, mit den schwarzen Brüdern, dem Zentrum, verbindet, wie sie sich, die in ihren Anschauungen u«d Prinzipien sonst doch so grund verschieden find, einander die Hand reiche», die Vertrauten Sr. Majestät, welche berufen sind, die Geschicke de» Reiches zu lenken, aus ihren verantworlungSretchen Stellungen zu drängen, um die innere Politik nach ihrem Geschmacke, nach ihrem Willen zu regeln. Aber gerade diese sich widersprechende Einigkeit soll uns eine Aufmunterung sein zum treuen Festhalten an Kaiser und Reich, an dem ReichSgedanken selbst. Mögen die Feinde de» Reichs be denken, daß daS deutsche Volk treu zu seinem Fürsten hält und daß es da» überkommene Erbe zu verteidigen wissen werde nach innen und nach außen! Wolle nun der allgütige Gott unseren teueren Kaiser und sem Haus, wie er es bisher schon getan, auch weiterhin gnädiglich behüten und in seinen Schutz nehmen. Diesen unseren Geburtstagswunsch lassen wir auskliugen in dem Rufe: Se. Majestät der deutsche Kaiser lebe hoch, hoch, hoch! In froher Begeisterung stimmte die vielköpfige Fest- Versammlung in de» Ruf ein, nnd brausend zog es durch den Saal: „Heil, Kaiser, Dir!" Den übrigen Teil des Programms bestritten das städtische Orchester, der Ges ng- verein „Liedertafel" (Kantor Hientzsch) und der Sängers ung einer guten Kautschukplatte (wenn nicht anderes Material, Gold, Aluminium etc, dazu verwendet wird) erfordern nicht nur eine ganze Reihe sorgfältigster Ar beiten, sondern auch recht beträchtliche AuSlimen, sodaß der Preis von 1 Mark für den „künstlichen Zahn" noch garnichts besagt. Man kann eben fast alles in der Welt -u einem verblüffend niedrigen Preise Herstellen, — es ist aber doch eine längst erkannte Wahrheit, daß das „Bil ligste" niemals da» Vorteilhafteste ist, sonder«, daß oute, gewissenhafte Arbeit eben nur nicht nach den rohen Ma- terialprrisen berechnet werden kann. Man könnte mit gleichem Recht etwa einem Kunstmaler vorrechnen, daß er für Leinwand und Farben „höchstens 15 20 Mark Aus lagen" hat und dann frage», wie e» kommt, daß er für das fertige Bild vielleicht mehrere hundert oder gar tausend Mark verlangt? Im übrigen setzt die staatliche, vom Ministerium der geistliche» und Medizinal-Angelegenheiten normierte Gebühren-Ordnung folgende Taxen für zahn ärztliche Behandlung fest: Für die Anfertigung einer Platte au» Kautschuk für künstlichen Zahnersatz 8-10 Mk. Für jeden au derselben Platte befestigten Zahn 5-10 Mark. Aus diesen amtlich« Preisfestsetzungen ist ersicht lich, daß die Berechnung von 2 Mk. für einen künstlichen Zahn einschließlich der nötig« Befestigung-Platte bei ge wissenhafter und genauer Arbeit nnd Beachtung aller antiseptischen Lautelen etc. unmöglich ist, — wenn eben bestes Material verwendet wird, wie es die amtliche Taxe als selbstverständlich voraussetzt. Einer solchen Behörde wird wohl niemand im Ernst den Vorwurf machen, zu einer Uebervorteilung de» Publikum» zu Gunsten der Zahnärzte die Haud zu bieten. Jede Arbeit ist eben ihres Lohne» wert: es wird daher jeder Fach mann wissen, wie er — in den erlaubten Grenzen — seine Arbeit bewerten muß, ganz abgesehen davon, daß das „Vertrauen", da» da» zahnleidende Publikum dem jenigen entgegenbringt, dem es in dieser wichtigen Sache sein Wohl anvertraut, jede» gewiffenyaftigen Fachmann anspornt, dieses Vertrauen auch in jeder Weise zu recht fertigen. — Ka«w reell! In vielen Zeitungen Sachsens, und so auch im Inseratenteile deS „Wilsdruffer Wochen blattes" hatte vor Weihnacht«» folgend«» Klischeeiuserat Aufnahme gesund«: Mdsselik - AerrMbm. lvoo Wark rvercken verschenkt! Lslägescbevks von je 20 Mark erfolgt ä «Mosekts- tise^! Zsäer, -ler nul beifolye-äem IZjlite ^en kezilecr sucki unil inn klvuslili erkalt llrark 20 zescder,; t Um äcn bekencn vllusir. Kalender weiter euvcrirsidr,-, islv-öinzvv^vss je^rLinseMr -lis Kertin-Uicbtea- engsjllgle Lesieitung an üis rsäe einsenäet. Vie Verteilung um 23 veeember 1907- Unterzeichneter bestellt kiermit äen vllustr. Uulenclsr Wr Mk. 1,35 clurch Nachnahme. (Anbei In Marken.) Lams: —> Vobnort —Strasse Wir trauten der Sache von vornherein nicht, sintemalen wir noch niemand begegnet sind, der für 185 Pfennige einen schlechten Kalender »ud ei» gute» Zwanzigmarkstück gibt. Bald kamen auch Reklamationen von Lesern, die einen ganz miserablen Kalender erhalte» hatte», nicht aber die 20 Mark. Wir wa»dt«uus deshalb a» die Auftrag geberin, die VerlagSbuchdruSerei Hansa in Berlin, mit der Bitte um Rückäußerung. Die Firma antwortete hierauf, der Kalender sei 85 Pfg wert und wer die Vexiraufgabe richtig löse, erhalte prompt seine 20 Mk. Sie sei auch in der Lage, uns Namen vo» glücklichen Gewinnern zu rennen. Der Kürze Wege» hätte die Firma ja sofort solche Name» nenne» könne». Da sie dies nicht getan hatte, baten wir sie prompt, das Versäumte »achzuhole». Die Rückantwort bestand in einer Postkarte, beklebt mit einem roten Zettel, auf dem die Namen von fünf Gewinner« in Düsseldorf, Stuttgart, Dortmund, Wismar und Heiligen- stadt verzeichnet Ware». Unter dem Zettel war hand schriftlich bemerkt: „Vorstehend find diejenigen bezeichnet, welche bereits 20 Mk. erhalten habe». Also süuf ganze Gewinner, während doch sicher Tausende die nach ihrer Ansicht richtige Lösung eingesa»dt hatten und unbedingt« Anspruch aus die 20 Mk. zu habe» glaubte». (An sich war eS schon in Widerspruch, wenn die Firma oben be kannt macht, daß sie „1000 Mark verschenkt" und dann jedem Rätsellöser 20 Mk. verspricht.) Da die Firma in ihrer Korrespondenz soviel Wert auf die „richtigen" Lösung« legte, war uns daS unlautere Scbahrex so ziemlich offenbar. Jeder, der das Bild ansieht, muß (und soll!) anvthmen, daß die It»kS im Bilde ohne große Mühe ersichtliche Figur des ViehbesitzerS die richtige Lösung sei. Die Annahme ist aber falsch. Die Firma scheint behaupten zu wollen, daß in dem VexirbUd noch eine andere Figur, also nach ihrer Methode die richtige Lösung enthalten sei. Wir haben uns alle Mühe gegeben, ein Zwanzigmarkstück zu verdienen; es ist unS bet allem Fleiß nicht gelungen. Um ganz klar zu sehen, wandten wir uns an einen der „glücklichen Gewinner", einen Herrn I. Redemann in Heiligrvstadt (Reichsfeld), uns vertraulich die „richtige" Lösung, mit der er sich die zwanzig Mark verdient habe, mitzuteilen. Wir fügten einen Abdruck deS Bildes bei. Der Mann antwortete, er habe seinerzeit das Geld erhalten, aber das wäre solange ber, daß er nicht mehr wisse, wie er das Rätsel gelöst habe!! Seitdem hat sich uns die Ueberzeugung aufgezwungen, daß die freigebige Firma und der vergeßliche Gewinner unter einer Decke stecken. Der Firma kann ja nicht daran gelegen sein, Zwanzigmarkstücke mit volle» Händen aus zuteilen; ihr kommt es blos darauf an, den „Kalender", den sonst kein Mensch kauft, für teuer Geld loszuschlagen. In Wirklichkeit ist es g«r kein Kalender, sondern eine.