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Bemerkungen zum Tags Oie Glimme Deutschlands Wenn diesmal wie alljährlich am Weihnachtsabend der Stellvertreter des Führers über den Rundfunk zu deu Deutschen in aller Welt sprechen wird, dann wird seine Botschaft gekrönt werden von dem einen Wort: Groß- deutsch land. Zehn Millionen deutscher Volks genossen sind im Lause eines kurzen Jahres heimgekehrt ins Reich und haben die Verwirklichung eines jahr hundertealten Wunsches miterlcben können. Der Kreis derer, die außerhalb der Grenzen wohnen, ist kleiner geworden. Kleiner an Zahl, unendlich größer jedoch an Selbstvertrauen, Zuversicht und völkischem Stolz. Denn was der Führer seiner Heimat zurückgab, das hat Wohl niemand mitz größerem Stolz erfüllt als jene auslandsdeutschen Brüder und Schwestern, die vor knapp zehn Jahren noch auf verlorenem Posten zu stehen schienen. Sir sind jetzt Schildträger eines verpflichtenden Namens geworden, Zeugen der herrlichsten Gemeinschaft, die je ein Volk geboren hat. Die Stimme, die durch den Aether über Meere und Länder zu ihnen dringt, wird wie der Mund des Führers selbst sein, der zu seinem ganzen Volke spricht. Zu diesem Volk in der Welt, das eine einzige große Fa milie geworden ist. An diesem Abend werden über hundert Millionen Menschen auf der Erde den Worten eines Mannes lauschen, der im Namen des Führers das Fest der Gemeinschaft, — denn das ist das Weihnachtsfest jetzt für uns geworden —, künden wird. Niemand wird an diesem Abend einsam in der Welt stehen, wird das Gefühl haben, daß er in der Fremde vergessen wurde von seiner Heimat. Jeder wird dem Führer nahe sein. Aus den Worten des Stellvertreters des Führers zu den Blutsbrüdern außerhalb der Grenzen hören wir unsere eigenen Gedanken, sein Gruß an die Volksgenossen in fernen Ländern ist auch unser Gruß. Mögen uns auch Unendliche Weiten voneinander trennen, unsere Herzen schlagen mit ihnen den gleichen Takt. Unter dem Zeichen Großdeutschland sind wir einander nahe. Eine Stimme ist das Band, das uns alle umschließen wird, ein Mund die Brücke, die auch unseren Dank trägt, ein Mann das Beispiel deutscher Einfachheit und deutscher Treue, Tugen den, die auch uns Gesetz wurden, ein Name ist das leuch tende Vorbild, das an diesem Abend über einem Mil lionenvolk in aller Welt steht, das Deutschland heißt, — Adolf Hitler! Zwei Welten Zwei Ereignisse, geschehen am selben Tag, das eine in Berlin, das andere in London. Beide in ihrer Gegen überstellung vielsagend. Beide bezeichnend für das Ar beitsethos, einmal in der vielgepriesenen Demokratie, ein andermal im autoritären Staat. London: In einem der vornehmsten Londoner Hotels, im „Ritz", erschienen 45 englische Arbeitslose, zogen höflich in der Tür die Mütze, begaben sich in den Teeraum, nahmen an den festlich geschmückten Tischen Platz und bestellten Tee. Erschrecken unter den vor nehmen festlich gekleideten Gästen, die gewohnt sind, in dem erstrangigen Hotel zu speisen. Die Herren im Frack, die Damen im großen Abendkleid. Zwischen ihnen plötz lich 45 Männer im schlichten und schäbigen Arbeitskleid. Von den 45 hat noch niemand im „Ritz" gespeist, wird es wohl auch nicht in Zukunft. Sie alle haben zu kämp fen gegen Hunger und Not. Für Frau und Kinder fehlt das Nötigste. Aber sie wissen: Dort im „Ritz" die Men schen, die kennen keine Not. So erschienen denn die 45 Arbeitslosen, um eine stumme Demonstration gegen die zu unternehmen, die sich nicht um das Elend kümmern und das Los der Arbeitslosigkeit nicht kennen. Die Poli zei entfernte die Arbeitslosen, die still wieder das Hotel verließen, zurückblieb das Erstaunen der Gäste. — Arbeitsethos in der Demokratie! Berlin: In der Hauptstadt des nationalsozialisti schen Deutschen Reiches: Der Führer feierte in der Drutschlandhalle mit den 7000 Arbeitern, die beim Bau der neuen Reichskanzlei tätig sind, das Weihnachtssest. An langen Tischen sitzen sie in der riesigen Halle beiein ander, jeder hat ein großes Paket bekommen, das persön lich; Geschenk des Führers. Es ist eine frohgestimmte Gemeinde, die dem ersten Arbeiter der Nation in tiefstem Herren verbunden ist. Der Polier spricht den Dank der 7060 für das herrliche Fest aus, das ihnen der Führer ausgerichtet hat. Dann nimmt der Schöpfer des Groß- Neuregelung der Fälligkeit alter Hypotheken Eine Verordnung des Reichsjusttzministers Der Reichsminister drr Justiz hat im Einvernehmen mit den beteiligten Reichsministern eine Verordnung er lassen, die die Fälligkeit alter Hypotheken regelt. Die Verordnung gilt für das ganze Reichsgebiet einschließlich des Landes Oesterreich und der suoetendeutschen Gebiete. Für das Altreich tritt sie an Stelle der bisherigen stark zersplitterten Vorschriften, die die Schuldner von Auf- wertungshvpotüeken, von zinsgesenkten und anderen in der Zeit vor der Machtübernahme bestellten Hypotheken in verschiedenartiger Weife gegen Kapiialkündigungen schützten. Unter die neue Verordnung fallen grundsätzlich alle langfristigen Hypotheken, die vor dem 30. Januar l933 bestellt worden sind. Für das Saarland, für Oester reich und das Sudetenland gilt als Stichtag an Stell; des 30. Januar >933 der Tag, an dem diese Gebiete in das Reich eingegliedert worden sind. Bankmäßige Perso nalkredite und ähnliche kurzfristige Forderungen werden von der Verordnung nicht erfaßt, auch wenn sie dinglich gesichert sind. Will ver Gläubiger eine aus der Zeit vor der Machtüber nahme stammende lanairistige Hypothek fällig machen, io muß er sie nach dem 24. Dezember 1988 — dem Tag des In krafttretens der Verordnung — mit einer Kündigungs- frist von mindestens drei Monaten kündigen. Dies gilt bei Hypotheken, die keine Aufwertnngshvpotüeken find, auch dann, wenn die Hypothek etwa bereits fällig war oder am 31. Dezember 1938 fällig geworden wäre. Anders ist es nur, wenn die Hypothek vorzeitig fällig geworden ist, weil der Schuldner mit der Zahlung von Zins- und Tilgungsbeträ gen in Verzug geraten oder in sonstiger Weise seinen Ver pflichtungen nickt nackaekommen war. Solcke vorreitia einoe- tretenen Fälligkeiten werden rm Mreich durch die Verordnung nicht berührt. Lediglich für das Land Oesterreich and dir sudetendeutschen Gebiete ist insoweit eine Sonderregelung ge troffen, die schutzwürdige Schuldner in noch weiterem Um fang schützt. Kündigt der Gläubiger, so hat der Schuldner sich nach besten Kräften zu bemühen, den Gläubiger zu befriedi gen Kann der Schuldner die Mittel zur rechtzeitigen Zahlung des Kapitals nicht aufbrtngen, so muß er versuchen, sich mit dem Gläubiger auf Zahlungsbedingungen, die er erfüllen kann, zu einigen. Kommt eine Einigung nicht zustande, so kann der Schuldner oder der Gläubiger die Vertrags hilse des Richters in Anspruch nehmen. Das mutz aber innerhalb sechs Wochen nach der Kündigung des Gläubigers geschehen. Aufgabe des Richlers ist es dann, eine Verein barung der Beteiligten über die Zahlung des Kapitals zu vermitteln, und wenn dies nicht gelingt, eine der Billigkeit entsprechende Entscheidung über die Fülligkeit des Kapitals zu tressen. Hierfür gibt Vie Verordnung dem Richter Nicht« linien, die im wesentlichen darauf hinauSlausen datz un billige Härten für den Gläubiger vermieden werden und datz der Schuldner der nicht sofort das ganze Kapital zahlen kann, die Schuld seiner Leistungsfähigkeit entsprechend allmählich abträgt Dies kann insbesondere durch die Fest setzung von Teilzahlungen oder durch die Umwandlung von Fälligkeitshnpotheken in Tilgungshypotheken geschehen. Aeußerstenfalls kann der Richter dem Gläubiger eine Süllhaltepslicht sür die Dauer von zwei Jahren auf- erlcgen: das heißt er kann die ausgesprochene Kündigung für unwirksam erklären und die ordentliche Kündigung für de» Gläubiger sür einen Zeitraum von zwei Jahren ausschlietzen. Kündigt der Gläubiger nach Ablauf der Zweiiahressrist er neut, so kann der Schuldner, wenn nötig, erneut die richter liche Vertragshilsc in Anspruch nehmen. deutschen Reiches, der größte Baumeister unserer Zett, Adolf Hitler, mit seinen Arbeitern gemeinsam das Abend essen ein. — Arbeitsethos im nationalsozialistischen Groß- deutschen Reich! GeköüherweÜLmgen neu geregelt Gesetz über. Zahlungen aus öffentlichen Kassen Der Führer und Reichskanzler Hai auf Vorschlag des Reichsjustizministers Dr. Gürtner ein Gesetz über Zah lungen aus öffentlichen Kassen vollzogen. Das Gesetz regelt sür den Zahlungsverkehr der öffentlichen Kassen die Frage, wer die Kosten und Gefahr der Uebermittlung des Geldes zu tragen har. Die Frage wird für den Wirtschaftsverkehr in dem Sinne entschieden, daß die öffentliche Kasse das Geld dem Empfangsberechtigten an seinen Wohnsitz übermittelt oder auf fein Bankkonto überweist und die Kosten der lieber- mittlung oder Ueberweisung trügt, während bisher der Empfangsberechtigte in den meisten Fällen das Geld an der Kasse in Empfang zu nehmen hatte oder bei einer Ueberweisung mit den Ueberweisungskosten belastet wurde. Damit wird unter Außerkraftsetzung der zahlreichen verschiedenen Landesgesetze, die bisher maßgeblich waren, ein einheitlicher Rechtszustand im ganzen Reichsgebiet ein schließlich Oesterreich und der sudetendeutschen Gebiete ge schaffen. — Arbeiter feiern Weihnachten mit dem Führer. Die 7000 an dem Neubau der Reichskanzhei tätigen Ar beiter waren in der Berliner Deutschlandhalle versammelt, um mit dem Führer gemeinsam weihnachtliche Stunden zu verbringen. — Unser Bild zeigt Adolf Hitler neben dem Polier und dem Schöpfer des Monumentalwerkes, Professor Dr. Speer. (Weltbild-Wagenborg.) GyrW zum Gisakssekreiär ernannt Aendcrungen im Reichsarbeitsministerium Auf Vorschlag des Rcichsarbeitsministers Franz Seltne sind durch einen Erlaß des Führers und Reichs kanzlers vom 21. Dezember 1938 die Aufgaben und Be fugnisse des Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeits vermittlung und Arbeitslosenversicherung auf den Reichs- arbcilsminister übergegangen. Im Zusammenhang damit ist der Präsident der Ncichsanstalt, Geheimer Rcgierungsrat Dr. Syrup, zum Staatssekretär ernannt und in das Reichsarbeitsministe- rium als 2. Staatssekretär einbvrufen worden. Dem Geschästsführenden Staatssekretär Dr. Krohn bleiben die Hauptabteilungen i (Allgemeine Angelegen heiten, Verwaltung, Versörgungswesen), ll (Reichsver-i sicherung, Wohlfahrtspflege, Internationale Sozialpolitik), III (Arbeitsrecht, Arbeitsschutz, Gewerbeaufsicht, Sozial-, Verfassung, Lohn- und Wirtschaftspolitik) und IV (Sied lungswesen, Wohnungswesen und Städtebau) unterstellt. Dem zweiten Staatssekretär Dr. Syrup wird eine neue Hauptabteilung V unterstellt, in der die Ministerialabtei- lung für Arbeitseinsatz, Arbeitsbeschaffung und Arbeits losenhilfe mit der bisherigen Hauptstelle der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung ver schmolzen lvird. Odmegiermgsrat MtzsHe beauftragt Als Nachfolger Alfred Ingemar Berndts. Der Führer uüd Reichskanzler hat den Leiter der Ab teilung I V — Deutsche Presse — des Reichsministeriums sür Volksaufklärung und Propaganda, Ministerialrat Alfred Ingemar Berndt, zum Ministerialdirigenten ernannt. Reichsminister Dr. Goebbels hat gleichzeitig Ministerialdirigent Berndt auf seine Bitte von der Lei. tung der Abteilung IV — Deutsche Presse — entbunden und ihn mit sofortiger Wirkung zum Leiter der Abtei lung VIII seines Ministeriums, Schrifttum, ernannt. Der bisherige Leiter dieser Abteilung, Ministerial rat Hauptamtsleiter Hederich, scheidet aus seinen Antrag aus dem staatlichen Amt aus, um sich aus Wunsch von Reichsleiter Bouhler wieder ausschließlich der Arbeit für die Parteiamtliche Prüfungskommission zu widmen. Mit der Leitung der Abteilung Deutsche Presse wurde der bisherige stellvertretende Abteilungsleiter, Ober- regierun^Zrat Fritzsche, beauftragt. Der Führer und Reichskanzler hat ferner folgende Ernennungen im Reichsministerium für Volksausklärung und Propaganda ausgesprochen: zum Ministerialrat: den Oberregierungsrat Dr. Getzlafs; zu Oberregierungs räten: die Regierungsräte Dr. Gast und Schippert; zu Regierungsräten: die Referenten Graff und Stampe. . Weihnachtsfeier mit Generalfeldmarschall Göring. Wie alljährlich, bescherte Generalfeldmarschall Hermann Gö ring auch diesmal wieder im Rahmen einer Weihnachtsfeier zahlreiche Kinder aus Berlin und der Schorfheide im Berliner Konzerlhaus Clou. (Weltbild-Wagenborg-M.) Die Weihnachtsfeier des Auswärtigen Amtes. Reichsaußenminifter von Ribbentrop bei der Weihnachtsfeier des Auswärtigen Amtes und der Dienststelle Ribbentrop, die im Marmorfaal des Zoologischen Gartens in Berlin stattfand, im Gespräch mit Mitarbestern aus seinem Ministerium. (Scherst Wagenborg — M.)