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Wilsdruffer Tageblatt : 19.12.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193812199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19381219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19381219
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-12
- Tag 1938-12-19
-
Monat
1938-12
-
Jahr
1938
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.12.1938
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Re Kältewelle ln Sachsen Der Goldene Sonntag in Sachsen war aar nicht so recht dazu angetan, in Ruhe und Wohlgelaunt Einkäufe für das Weihnachtsfest zu tätigen. Grimmige Kälte, verbunden mit eisigem Wind, liest förmlich alles Leben erstarren. In Dresden wurden Sonntag früh 14 Grad Kälte gemessen, nachdem die tiefste Nachttemperatur 1S4§ Grad betragen hatte. Der Fichtelberg meldete 22 Grad,. Altenberg 2V Grad, Anna berg 18 Grad. Die strenge Kälte dürfte vorerst noch anhalten. Bei der Reichsbahn machten sich im Personenverkehr unver meidliche Verspätungen bemerkbar. Ab und zu wurden die Fern meldeleitungen der Reichsbahn in Mitleidenschaft gezogen, doch konnte im übrigen der Verkehr reibungslos durchgeführt werden. Anwartfchaff nicht verfallen lassen! Leistungen ans der Angestelltenversichernng werden nur gewährt, wenn ?ebsn den anderen gesetzlichen Voraussetzungen (Berufsunfähigkeit, Tod, Vollendung des 65. Lebensjahres) die Wartezeit erfüllt und die Anwartschaft erhalten ist. Der Anspruch (die Anwartschaft) auf spätere Leistungen der Angestelltenversicherung ist für die Zeit vom 1. Januar 1934 an erhalten, wenn jährlich mindestens sechs Monatsbeiträge nachgewiesen werden. -Wer sich freiwillig weiterversichert und bisher für das lausende Jahr nichts gezahlt hat, sollte im eigenen Interesse seine Versiche rung bis zum Jahresschluss in Ordnung bringen. Frei willige Beiträge zur Angestelltenversicherung können zwar noch innerhalb von zwei Jahren, die dem Kalenderjahre folgen, für das sie gelten sollen, nachcntrichtet werden: es ist aber nicht ratsam, sich auf diese Möglichkeit zu verlassen. Denn nach Ein tritt des Versicherungsfalles (Berufsunfähigkeit, Tod) ist die Nachentrichtnng freiwilliger Beiträge unzulässig. Nach dem Gesetz vom 21. Dezember 1937 ist es zulässig, freiwillige Bei- träge zur Angestelltenversicherung für die Jahre 1932 bis 1937 bis zum 31. Dezember 1941 nachzuentrichten, sofern der Ver- ficherungsfall noch nicht eingetreten ist. Freiwillige Beiträge zur Angestelltenversicherung sind mindestens in der dem je weiligen Einkommen entsprechenden Gehaltsklafse zu entrichten. Wer kein Einkommen hat ober derjenige, dessen Monatsein kommen 50 Mark nicht übersteigt, mutz die freiwilligen Bei träge mindestens in der Gehaltsklasse 8 ,4 Mark) zahlen. Die Klasse ist also für die freiwillige Weiterversichernng gesperrt. Die freiwillige Höherversicherung ist zulässig. Unter Einkom men ist das tatsächliche Gesamteinkommen zu verstehen. Verheiratete sollen am Weihnachtsabend früher beurlaubt werden. Zum Geschäftsschlutz am Weihnachtsabend geben der Leiter des Fachamtes „Der Deutsche Handel" und Reichsfach- gruppenwalter „Das Deutsche Gaststätten- und Beherbergungs gewerbe in der DAF." und der Leiter der Wirtschafts- gruppe Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe eine Verlaut barung bekannt. Danach sollen die verheirateten Gefolgschafts- Mitglieder ab 17 Uhr und die unverheirateten ab 19 Uhr den Betrieb verlassen. Wo ein Bedürfnis zum Offenhalten des Betriebes über 19 Uhr hinaus vorhanden ist, sind Ausnahmen mit Genehmigung der zuständigen Fachstellen zulässig. Soweit durch örtliche Abkommen auch am 1. oder 2. Weihnachtsfeier- tag den Gefolgschaftsangehörigen seither Freizeit gewahrt wurde, kann diese Regelung in diesem Jahre ebenfalls bei behalten werden. Verstärkte Kontrolle der Butterqualität. Da verschiedentlich festgestellt worden ist, datz die bet den Klcinverteilern Vorge fundene Butter in ihrer Qualität häufig nicht der Kennzeich- nung entspricht, mit der die Butter versehen ist, hat der Vor sitzende der Hauptvereiniguna der deutschen Milch- und Fcll- wlrtschaft alle Molkereien und Vuttergrotzbändler auf die Ver pflichtung hingewiesen, die von ihnen in den Verkehr zu brin gende Butter m bezug aus ihre Qualität zu prüfen, und zwar un Stichprobeverfahren Die Buttersachverständigen find beauftragt, in verstärktem Masse Marktkontrollen über die Butterqualität durchzuführen und unnachsichllich jeden Verstoß der erwähnten Art zur Ahndung zu bringen. Freiwillige für die Lnftwaffe schleunigst melden! Das Rrichslustfahrtministerlnm macht darauf aufmerksam, dass die Frist für die Annahme von Freiwilligen für die Einstellung im Herbst 1939 bald abläust. Es wird deshalb allen denen, die bei der Luftwaffe dienen und im kommenden Jahr ein gestellt werden wollen, dringend geraten, sich sofort bei einer Fliegerersatzabteilung, einer Flakabtcilung, einer Abteilung oder Kompanie der Luftnachrichtentruppe zu melden. Auskunft erteilen die genannten Truppenteile, die Wehrbezirkskomman dos und die Wehrmeldeämter. Arbeitsbücher auch für Lehrlinge. Bei der letzten Arbeits bucherhebung ist festgestellt worden, daß die Zahl der bei Reichsnährstand, Handels- und Handwerkskammer gemeldeten Lehrlinge nicht mit der Anzahl der tatsächlich zur Zeit be- schäfttgten Lehrlinge übercinstimml. Der Neichsarbeitsmintster har nochmals nachdrücklichst auf die Arbeitsbuchpflicht hinge wiesen und die Arbeitsämter angewiesen, die Erfüllung der Arbeitsbuchpslichi auch bei Beschäftigung von Lehrlingen und sonstigen schulenllassencn Jugendlichen unter allen Umständen durchzusetzen. Dasselbe gilt für die Einstellungsanzeigen und die Anzeigen über Aenoerung des Wohnortes oder der Be schäftigungsart. Auch Körbe werben ausgeieilt Weihnachten ist nicht nur die Zeit der Märchen, der Ncberraschungen und Geschenke, sondern auch die Zeit der Verlobungen. Was sich so im Sommer fand und ver liebte, verlobt sich gern unterm Tannenbaum. Im Sommer verliebt, zu Weihnachten verlobt, und schließlich möglichst bald geheiratet, das ist der Lauf der Welt. Nun gibt es allerdings zu Weihnachten nicht nur Verliebte, Verlobte und Verheiratete, sondern auch Körbe! Es gibt eine Menge Körbe, die keineswegs unangenehm empfunden werden. Es sind alle jene Dinge, die man heute unter dem Begriff Korbwaren zusammenfaßt. Weihnachten ist nun mal eine Zeit, in der man oft um gute Einfälle verlegen ist. Darum scheint ein kleiner Hinweis durchaus angebracht. Wie wär's, wenn man sich einmal durch Körbeausteilen beliebt machte? Es gibt in einem Haushalt bedeutend mehr Dinge, die Korbwaren darstellen, als man allgemein glaubt. Da sind Wäsche truhen, Sessel aller Art für den Balkon, die Veranda, den Garten, Dielengarnituren in entzückenden Farben, dann Körbe für alle Verwendungszwecke, angefangen beim Waschkorb über den Einkaufskorb bis zum Nähkorb. Das alles sind Dinge, die man als Wünsche gar nicht so leicht erkennt, weil sie selten zutage treten und oft auch nicht ge- äußert werden. Da heißt es denn eben, zu versuchen, wie man solche Wünsche aus Umwegen erfährt. Manchmal ist das wirklich nicht schwer, und es macht dann doppelte Freude, einen geheimen Wunsch erfüllt zu haben. Es kann auch sein, daß das Erzeugnis des Korbmachers als zu sätzliches Gerät irgendwo fehlt, wie beispielsweise der Korb am Kinderwagen, der Glas- und Flaschenbehälter am Kartenstuhl oder ähnliche Dinge. Jahrhunderte hindurch war Handwerksarbeit gleich zeitig ein Begriff für gleichbleibende Güte. Nach den Ver fallsjahren d«r Systemzeit erlebt nunmehr das deutsche Handwerk wieder eine Aufwärtsbewegung zu bester Leistung, oie es als Lieferant handwerklicher" Weihnachts- g<?schenke erfreulicherweise mit in die erste Reihe stellt. Es lohnt sich, in diesen Wochen daran zu denken. Dürgerfleuer 1939. Der Rekchsfincmzminister erläutert in Eem Erlaß die neue Bürgersteuerverordnung, die in der Hauptsache auch bei der Bürgersteuer die Ausschaltung der Juden von Kinderermäßigungen zum Ziele hat, und klärt da bei gleichzeitig eine Reihe von Zweifelsfragen. So wird fest gelegt, daß ausländische landwirtschaftliche Wanderarbeiter, die im allgemeinen nur vom Frühjahr bis nach der Ernte im In land beschäftigt werden, zur Bürgersteuer nicht 'herauszuziehen sind. Die Anweisung, daß Unterstützungen der Deutschen Ar beitsfront nicht zur Einkommensteuer heranzuziehen sind, wenn lediglich wegen der Unterstützung eine Steuer festzusetzen wäre, soll auch für die Bürgersteuer gelten. Ein Steuerpflichtiger, der rechtskräftig für das Bemessungsjahr zu einer Einkommen steuer veranlagt und dem die festgesetzte Einkommensteuer aus Dilligkeitsgründen erlassen worden ist, gilt nicht als einkommen- steuerfrei und ist deshalb bürgensteuerpflichtig. Der Reichs- finanzminister erklärt sich weiter damit einverstanden, daß Ein- kommensteuerermäßigungen wegen außergewöhnlicher Belastun gen auch bei der Dürgersteuer entsprechend berücksichtigt wer den. Die Ermäßigungsvorschrift für Kriegsbeschädigte ist auch auf Kriegshinterbliebene anzuwenden. Wird einem Kriegsbe schädigten bei der Veranlagung zur Einkommensteuer wegen außergewöhnlicher Belastung eine Ermäßigung gewährt, so muß auch bei der Dürgersteuer dieser Belastung Rechnung ge tragen werden. Formulare in fünfzehn Meter Länge. Auf der Reichsta gung der Fachgruppe Bergbau der DAF. in Essen und auf der Reichstagung des DAF.-Fachamtes Eneroie, Verkehr und Verwaltung sprach Reichsorganisadionsleiter Dr. Ley über den großen Leerlauf, der heute noch in vielen bürokratischen Maß nahmen zutage tritt. Das von Dr. Ley angeführte Beispiel ist übezeugend: Wenn ein Arbeiter ein kleines Haus hauen will, dann ist hierzu ein Berg vor Formularen erforderlich, die beim Aneinanderlegen eine Länge von 15 Meter erreichen! Da muß manchem die Lust zum Bauen vergehen, wenn er den Krieg mit den fünfzehn Meter Formularen fürchtet. Auch Dr.-Schacht und Staatssekretär Brinkmann setzen sich für eine Demobilisierung des Papierkrieges ein. Wie Dr. Schacht vor der Deutschen Akademie mitteilte, hat ein humorbegabter Aus fuhrhändler einmal auf seinem Messestand die vierzig Formu lare ausgehangen, die bei der Geschäftsabwicklung ausgefüllt werden müssen. Viel geklagt wird in der Wirtschaft auch über häufige Fragebogen-Sendung von Wirtschaftsorganisationen. Wir wollen doch Papier sparen — zur Schonung des Roy- stoffes Holz und zum Zeitgewinn. MG. Es. Abt. (Maschinen-Eewchr-Scharfschiitzen-Ab- teilungen). Kameraden aller Scharfschützenabteilungen, die sich noch nicht gemeldet haben, werden um umgebende Anschrifts angalbe gebeten. (Nachrichten über Treffen und Ehrenmal sol len zugestellt werden. Schultze, Major a. D., Hannover, Acgidientorplatz 1.) Blankenstein. Züchtererfolge. Sämtliche in Sachsen zur Zucht verwendeten Hengste — es sind gerade hundert Stück — mußten in Reick dem Körausschuß vorgestellt werden. Dabei erhielt in der Gruppe Warmblut der von Herbert Mehner ge züchtete Hengst „Grahl" den ersten Preis. Das Landesgestüt Moritzburg kaufte den prämiierten Hengst an. In Klasse 3 er hielt Mehner auf einen älteren Hengst noch einen zweiten Preis. In der Gruppe Kaltblut stellte Pötzsch-Braunsdorf den Siegcrhengst. Blankenstein. Wertvoller Filmabend. Der von der Ortsgruppe durchgeführte Tonfilmabend hatte einen guten Besuch aufzuweisen. Alle Volksgenossen, die den Weg zum Filmabend gefunden haben, sind aber auch belohnt worden; denn es wurde ihnen wertvolles Filmgut vorgeführt. Die Wo chenschau führte noch einmal die großen Stunden des dies jährigen Reichsparteitages vor Augen, während der Kultur film „Flieger, Funker, Kanoniere" interessante Einblicke in die vom Führer geschaffene Luftwaffe gestattete. Als Hauptfi'm stand „Der Herrscher" auf dem Programm. Alle waren er griffen von der überragenden schauspielerischen Leistung Emil Fannings und von seiner persönlichen Einstellung als „Der Herrscher". Tanneberg. Volksbildungsabend. Der letzte Volksbildungsabend gehörte in die Oesterreich-Vortragsreihe und brachte „Musik der deutschen Ostmark". Der Leiter der Ortsstelle Tanneberg im Deutschen Volksbildungswerk, Ober lehrer Pg. Kunze, begrüßte die zahlreich Erschienenen und betonte, daß dieser Abend die Lekstunen der Ostmark für die deutsche Kultur zeigen solle und zwar auf dem Gebiete der Musik. Zu Beginn gab Pg. Wilhelm Stephan einen Lebensabriß von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert und wind igle das musikalische Schaffen dieser großen Söhne der deutschen Ostmark. Außerdem machte er die Zuhörer mit jedem Musikstück näher bekannt und gab die für den Laien nötigen Erklärungen. Unter seiner Leitung brachte ein Streichquartett Variationen aus dem Kaiserquar tett po. 76, 3 von Haydn, Menuett aus dem D-Dur-Quartett Nr. 21 von Mozart und Andante aus dem Quartett op. 29 von Schubert zu Gehör. Die Mitwirkenden waren Wilheim R o ist - Siebenlchn <1. Violine), Emil Fischer-Burkhards- walde (2. Violine), Richard Lüttich-Nossen (Viola) und Wilhelm St e p h a n-Tannebcrg ((Violinccllo). Sie wurden mit reichem Beifall für ihre Darbietungen belohnt. Im zweiten Teil des Abends spielten sie noch einige Volks- und Wech- nachtslioder, die von den Anwesenden mitgesungen wurden. Genau wie im vorigen Jahr, so bildete auch diesmal ein musi kalischer Abend den Abschluß im alten Jahre und richtete die Gedanken auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Neukirchen. Bürgermeister i. R. Richard Thimmig ge storben. Nach kurzen Krankheit verschied hier im Alter von 67 Jahren in seinem Geburtshause, wo er jetzt im Rrchestande bei seinen Kindern lobte, eine weit über die Gremen der Gemeinde hinaus bekannte Persönlichkeit, der Stellmacher und ehemalige Bürgermeister Richard Thimmig. Allgemein geachtet und be liebt arbeitete, der Verstorbene uneigennützig bis in die letzten Tage seines Daseins. Von früh bis spät war er besorgt um seine Familie und jeden, der seinem Nat und Hilfe beanspruch te. Mit dem Verstorbenen verliert die Gemeinde einen jener Männer, die nicht nach Lohn, Gunst oder eigenen Vorteilen streben, sondern alles für die Allgemeinheit tun! Das in ihm gesetzte Vertrauen erfüllte er mit einer seltenen Peinlichkeit und hat sich somit über seinen Tod hinaus Achtung und Ehrung erworben. Er ruhe sanft! Mohorn. WHW. Am Donnerstag kamen sämtlicbe Mit arbeiter dcs WHW. in der Geschäftsstelle zu einer Bergung zusammen, die der Weihnachtsfeier und ihrer Ausgestaltung galt. Di-.> Feier in Mohorn leitet Ortvgruppenleiter Keller, in Grund Zcllcnwal'er Sode. Einladungen für den 24. Dezember werben noch -ugestellt. Fichtelberg minus 23 Grad Der strenge Frost hat sich in der Nacht zum Montag auch in Sachsen weiterhin verschärft. Auf dem Fichtelberg wurden als tiefste Temperatur der Nacht minus 23 Grad gemessen, Am naderg meldete minus 19 Gratz, Riesa, Chemnitz und Zwickau minus 17 Grad und Leipzig minus 16 Gratz. Am Montag früh 7 Uhr betrug die Temperatur auf bem Fichtelberg weiterhin minus 23 Grad, in Dresden minus 16 Grad. Die ersten Wahlergebnisse der Slowakei In Preßburg 95°/« Ja-Stimmen DNB. Preßburg, 19. Dezember. Nach dem vor läufigen amtlichen Ergebnis stimmten in Preß borg, der Haupt- stadt der Slowakei, Oss 127 Wahlberechtigte mit Ja und 3357 mit Nein, so daß 95!4 Ja-Stimmen abgegeben wurden. Fer ner liegt das Ergebnis der größeren slowakischem Städte vor, in denen an Ja-Stimmen gezählt wurden (die eingeklammectcn Zahlen bedeuten Nein-Stimmen): Neusvhl 26 220 (805); Eit lem 9409 (105); Neutra 11 008 (85); Tyrnau 13 117 (252); Rosenberg (Pater Hlinkas Heimatort) 7740 (46). Der Oberkommandant der Hlinka-Garde, Ministerprä sident-Stellvertreter der Zentralregierung Sidor und der Stabs chef der Hlinka Garde und Stellvertreter des Oberkommcndan« ten, Murgas, dankten in Runtzfunkansprachen der Bevölkerung für das einmütige Bekenntnis zur slowakischen Regierung. Iudenanteile in Ungarn teilweise bis auf 7 v. H. herabgesetzt DNB. Budapest, 19. Dezember. Ein außerordentlicher Miniflerrat hat, wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, am Sonntag abend das von der gesamten ungarischen Oef- fcntlichkeit mit großer Spannung erwartete Iudengesetz in sei- ner gegenwärtigen Form gebilligt. Der Inhalt dieses bedeut samen Gesetzes wird allerdings frühestens am Dienstag abend im Anschluß an eine Sitzung der Regierungspartei bekanntgo- geben werden. Pressevertretern gegenüber erklärte Iustizminister Tas- nabi Nagy am späten Sonntag abend, es handele sich bei dem in Frage stehenden Entwurf keineswegs um ein bloßes Rah mengesetze Die Regierung werde vielmehr dem Abgeordneten haus einen sehr konkreten Entwurf zur Regelung der Juden» frage verlegen und zwar am Donnerstag. Wie aus Kreisen der Regierungspartei verlautet, wich das neue Iudengesetz die allgemein-rechtlichen, getrennt von den wirtschaftlichen Bestimmungen behandeln. Die Frage, wer als Jude nach dem Gesetz zu gelten hat, werde so geregelt, daß als Nichtjude nur der anzusehen sei, dessen beide Elternteile schon zur Zett feiner Geburt einer christlichen Kvnscfsion an gehört haben. Der Anteil an den einzelnen Berufsgruppen werde eine das Interesse der Allgemeinheit berücksichtigende Einzelregelung erfahren. Danach werb« der Hundertsatz der jü dischen Bevölkerung entgegen den noch geltenden Bestimmun gen nicht generell 20 v. H. betragen, sondern jeweils den Be. diirfnissen jedes einzelnen Berufszweiges angepaßt, bis auf 7 v. H. heruntergehen. Das neue Iudengesetz werde schließ lich spätestens im Februar rechtskräftig werden Ungarns Außenpolitik DNB. Budapest, 19. Dezember. Der Diplomatische Korrespondent des ungarischen Nachrichtenbüros schreibt: Am Vorabend des Besuches des italienischen Außenministers Ciano in Budapest umriß der neue Außenminister Ungarns, Graf Csaky, in einer Versammlung zum ersten Male sein Pro gramm, das eine gradlinige, eher vom jugendlichen Schwung, Selbstbcrrmßtsein und männlicher Energie getragene Fort setzung der bisherigen ungarischen Außenpolitik, insbesondere der Politik von Kanyas zu werden verspricht. Graf Csaky ver lass« sich dabei in erster Linie auf die eigene Kraft und die eigene bewaffnete Wehr und werbe an der seit tausend Jah ren behaupteten Unabhängigkeit des Landes nicht einen Augen blick lang irre, wolle aber der bewährten Freundschaften Ra- liens, Deutschlands und Polens nicht enttaten und neue Freundschaften mit den Nachbarn Ungarns anbahnen. Selbstsüchtige Hamsterfahrten ins Sudetenland—eine kostspielige Sache! Erst vor einigen Tagen brachten die Zeitungen eine Notiz, wonach bei einem Juden riesige Mengen von Lebensmitteln aufgcfunden worben sind. Die Anhäufung derartiger Lebcns- mittelbestände stellt eine unverantworiliche Sabotage unserer Nahrungsmittelverteilung dar deren Folgen alle Volksgenossen tragen müssen. Es ist doch ohne weiteres verständlich, daß ein Großteil der gehamsterten Lebensmittel infolge Mangel an ge eigneter Pflege und Betreuung dem Verderben ausgesetzt find. Keinem anständigen deutschen Volksgenossen wird es einfallen, sich in dieser Weise wie der oben gekennzeichnete Jude gegen das gesamte deutsche Volk zu vergehen, weil durch jedwede Ham- stcrtätigkeit die regelrechte Verteilung aller Lebensmittel emp findlich betroffen wird. Insbesondere die deutsche Hausfrau weiß, daß auch zur Weihnachtszeit alle ihre Back-, Brat- und Kochwünsche vollauf und ganz erfüllt werden können, wenn sie nicht durch unkameradschaftliche Hamsterfahrten verantwor tungsloser Zeitgenossen durchkreuzt werden. Zur Zeit erfreuen sich Hamstcrausflüge von schwarzen und weißen Juden in den benachbarten Sudetengau steigender Beliebtheit, weshalb sich nunmehr der Regierungspräsident in Aufsig veranlaßt gesehen hat, in einer Polizeiverordnung vom 14. Dezember die unge regelte Ausfuhr von Dutten lebendem Vieh, Wild, Geflügel und Eiern aus dem Regierungsbezirk Aussig in das Altreich im Interesse aller zu unterbinden. Wer auf solchen Hamsterfahrten ertappt wnd, hat Geldstrafe bis zu 150— RM. oder Hast bis zu 14 Tagen zu gewärtigen. Außerdem verfällt die Hamster- ware der Beschlagnahme. Die Polizei und Gendarmeriedeamten sind auf die schärfste Durchführung dieser Anordnung hinge wiesen wviben. Wer also keinen ungewöhnlich teueren Fostkuchen oder Fest« tagsbraten wünscht, kaufe seine Vorräte zum Fast in seinem Heimatort wie bisher, es ist Vorsorge getroffen, daß keine Fest- tagstafel leer zu stehen braucht. Sb. des Reichswetterdienstes, Ausgabeort Dresden. Vorhersage fstr den 20. Dezember: Wechselnd bewölkt, östliche bis nordöstliche Winde, tagsüber Temperaturen um 16 Grad unter Null, nachts jcharjer ErvÜ» »ettweife Schneefall
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