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Wilsdruffer Tageblatt : 14.12.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193812141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19381214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19381214
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-12
- Tag 1938-12-14
-
Monat
1938-12
-
Jahr
1938
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 14.12.1938
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Die neue Reichshaupistadt Berlin wird schöner — Modelle der Münchener Architekturausstellung In stiller, zäher Arbeit hat der Generalbauinspektor Mr die Reichshauptstadt, Professor Speer, mit seinen Mitarbeitern die Neugestaltung Berlins in Angriff ge nommen, um ihm nach dem Wunsch des Führers das Gesicht zu geben, das der Hauptstadt des neuen Groß- deutschen Reiches als Mittelpunkt der politischen Führung und der weitverzweigten Wirtschaft zukommt. In der Architekturausstellung in München werden zum ersten mal in einer zusammenfassenden Schau zahlreiche Bau werke des neuen Berlin in Modellen gezeigt, die in den nächsten Jahren hier errichtet werden sollen. Am 14. Juni dieses Jahres hat der Führer selbst den Grundstein zum ersten Neubau an dem Platz gelegt, der der Runde Platz heißen soll, und der ganz neu ersteht. Dieser Runde Platz wird von sechs großen, repräsenta tiven Bauten umgeben sein, er wird ein Schmuckplatz des neuen Berlins werden und gleichzeitig den Ausdruck eines ganz neuen städtebauenden Willens darstellen. An der westlichen Langseite des Platzes wird das bereits im Bau befindliche Haus des Deutschen Fremdenverkehrs stehen; ihm gegenüber ist ein neues Verwaltungsgebäude der Allianz-Ve^sicherungs-Gesellschaft geplant. Auf den vier Eckgrundstücken, die durch die Nord-Süd-Achse und zwei Diagonal-Straßen begrenzt werden, werden vier einan der ähnliche Gebäude errichtet. Im Südwesten, in der Nähe des Landwehrkanals, wird ein neues Urauffüh rungs-Lichtspieltheater erstehen, das Naum für 2300 Per sonen bietet. Auf der anderen Seite der Achse, der süd östliche Eckbau, wird das Haus der Kameradschaft der deutschen Künstler sein. Am Nordteil des Runden Platzes sind an der Westecke ein Kastnogebäude für das Oberkom mando des Heeres, für die Ostecke das Thüringenhaus ge plant. Sämtliche Einzelentwürfe des Runden Platzes, es teilen sich darin die Architekten Hugo Röttcher, Dirksmeier, Wach, Roßkotten, Schuppe, Fleher, Kreis und Giesler, werden während der Planung ständig von dem General bauinspektor betreut, um das einheitliche Gesicht zu wah ren. Das Material ist bei allen Bauten gleich; Erdgeschosse und Fensterumrahmungen und ähnliche architektonische Bauglieder, werden aus Muschelkalk sein, die übrigen Wandflächen aus leicht farbig getontem Putz. Der Platz hat einen Durchmesser von 210 Meter, in seiner Mitte ist eine Brunnenanlage angeordnet, zu der Professor Brecker einen Vorentwurf geliefert hat. Als erstes Gebäude der geplanten Hochschulstadt be findet sich am Nordostrand des Grunewalds der Neubau der Wehrtechnischen Fakultät der Universität bereits im Bau; zu ihm hat der Führer am 27. November vergange nen Jahres den Grundstein gelegt. Die großzügige An lage besteht aus einem kastellartigen Hauptbau, dessen vier Ecktürme 32 Meter hoch werden, und einer hofartigen An lage mit 8 zweigeschossigen Hallen. Im Bereich der Nord- Süd-Achse hat Professor Speer umfassende Neubauanla gen für das Oberkommando des Heeres vorgesehen. Eine ganze Gruppe von Gebäuden wird auf dem Gelände zwi- schon der Nord-Süd-Achse, dem Tiergarten, der Bendler straße und dem Landwehrkanal. Das Hauptgebäude dieser Anlage wird eine Soldatenhalle sein, d. h. eine granit gewölbte Halle in einem 70 Meter hohen Bau, der mit einer Länge von 250 Metern an der Westseite der großen Straße zwischen dem Fremdenverkehrshaus und dem Tiergarten gelegen ist. Diese Halle wird den großen Sol daten geweiht sein. Westlich von den neuen Randbauten des großen Wasserbeckens zwischen großer Halle und Nord bahnhof werden die Gebäude des Berliner Wachregiments erbaut. Auch der Ostdurchbruch ist in der Planung begriffen. Es handelt sich um die.Fortsetzung der Straße Unter den Linden über den Lustgarten zwischen Schloß und Dom nach Osten bis an den Autobahnring. Die Kaiser-Wil- Helm-Straße wird verbreitert, und hier entsteht eine Reihe neuer Bauten, von denen der erste der der Indu strie- und Handelskammer ist. Wegen der besonderen Ver kehrsbedeutung, die dieser Ostausfallstratze zukommt, ist dort auch eine Untergrundbahn vorgesehen. Das sind nur einige Beispiele des geplanten Neu baues der Reichshauptstadt. Sie sind aber wesentlich für das Gesicht, das der Führer dem neuen Berlin geben will, und sie sollen beispielhaft sein für Bauwerke, die hier und anderwärts noch erstehen sollen. Weitist derWegzumDlück Loman aus den Bergen von tzans Ernst llfheder-kechtrschuy: Deutscher Koman-vei'Isg vorm. L, Unverricht, ö«ä Sachsa (Zückdarr) ' 50j „Und ist das nun ganz vorbei mit diesem Mädchen? Kanz erloschen?" „Ja, ganz und gar." „Auch in deinem Herzen?" „Auch im Herzen, Gisela. Dort wohnst jetzt du und sollst immer darin wohnen, wenn du willst." „Ob ich will? Ach du ..." über ihnen im dunklen Geäst schreit ein kleiner Vogel im Traum auf. „Ich danke dir", sagt Gisela nach einer Weile einfach und schlicht. Dann küßt er sie. Nicht auf den Mund, sondern ganz leise auf die geschlossenen Augen. Die Stunde ist zu groß und zu feierlich, und sie wollen mit keinem lauten Wort den Zauber brechen, der sie klar und deutlich erkennen läßt, daß sie füreinander geschaffen sind und zusammengehören für alle Zeit. Endlich müssen sie aufbrechen und ans Auseinander-' gehen denken. „Wirst du mit mir die versprochene Bergtour machen?" fragt sie auf dem Heimweg. „Natürlich, Gisela. Aber vor Samstag geht es net." Sie zählt an den Fingern die Tage bis zum Samstag. „Sechs Tage", sagt sie in einem Ton, als meine sie die Ewig keit. Vor ihrem Haus angekommen, umschließt sie mit beiden Händen jein Gesicht, betrachtet ihn lange und sagt dann ver sonnen: „Gott ist so gut, daß er mich dich finden ließ." Und ehe er noch etwas darauf antworten kann, schlägt die Türe hinter ihr zu. Ganz seltsam ist ihm zu Mute. In seinem Herzen ist ein Gefühl, so groß und rein, wie er es als Kind einmal kannte, wenn sich ihm zur Winterszeit das Weihnachtswunder offen „Lie teMM Seele" Der vorletzte Tag im Plevitzkaja-Prozeß Der achte Tag des Schwurgerichtsprozesses gegen die Plevitzkaja ist den Anklage- und Verteidigungsreden Vorbehal ten. Der Schwurgerichtssaal war zu Beginn der Sitzung bre chend voll. Der Ordnungsdienst vor dem Saal mußte verstärkt werden, da mehrere hundert Neugierige versuchten, sich trotz dem Eingang zu verschaffen. Zu Beginn der Sitzung ergriff der Vertreter der Nebenkläger, ein ehemaliger weißrussischer Offizier, das Wort und erklärte, die russische Emigration in Frankreich stelle die Ueberreste eines verbündeten Heeres dar, das auf den Boden einer verbündeten Macht geflüchtet sei. Die Geschworenen dürften nicht vergessen, daß die Urheber der Entführung General von Millers nicht unbestraft bleiben dürsien. Der zweite Rechtsanwalt der Nebenkläger, ein Fran zose, wies einleitend aus die falschen Alibis hin, die mit Sicherheit daraus schließen ließen, daß die Plevitzkaja schul dig sei. Ihr Mann sei ein Agent der Sowjets gewesen und sie sei sehr wohl über die gesamte politisch« Tätigkeit ihres Mannes unterrichtet. Nach einem Rückblick auf die sowjetrussische Revolution und einem Studium der neuen russischen Gesellschaft, die sich in Frankreich niedergelassen hat, kam der Generalstaatsanwalt in der Anklagerede über die Entführung Kutjepows auf die jenige des Generals von Miller zu sprechen. Beide seien am Hellen Tage mitten aus Paris verschwunden. Aber auch Ge neral Sköblin sei verschwunden. Bei ihm handele es sich je doch um die Vorsichtsmaßnahme eines Verbrechers, der sich den Folgen seines Verbrechens entziehen wollte. Zumngssrdeit beMragt Ter Generalstaatsnnwalt beschäftigte sich dann mit der Persönlichkeit der Angeklagten. Es stehe fest, daß sie über alle politischen Intrigen ihres Mannes unterrichtet gewesen sei. Sic sei die teuflische Seele im House gcivescn. Sic habe Ge neral Miller gehaßt und sie sei sehr wohl über seine Ent führung unterrichtet gewesen. Der Generalstaatsanwalt schloß seine Ansführungen mit der Forderung an die Geschworenen, sie möchten die Angeklagte zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilen. Im Anschluß daran ergriff der erste Verteidiger der Ple vitzkaja das Wort, der gleich zu Beginn seiner Ausführun gen die Freisprechung seiner Klientin forderte. Die Plevitzkaja sei „unschuldig". Neves «Ms Mee Well. Synagoge weicht einem Parkplatz. Die baufällige jüdische Synagoge in Dessau ein Schandfleck im Stadtbild und zu gleich ein Verkehrshindernis soll nun verschwinden. Endlich kann dann darangegangen werden, hier, an der Einmündung der Askanischen Straße in die Steinstraße, einen Parkplatz zu errichten, der schon seil langem dringens nötig ist. Hochzeitsmahl in der Volksgemeinschaft. Die Hochzefts- feier des Oberbürgermeisters von Linz. Sepp Wolkerstorfer, mit der Parteigenossin Berti Lang wurde in einem neuartigen Rahmen begangen. Während des Trauakies im Rathaus wur den vor dem Rathaus lange Tischrethen, mit irischem Grün ge schmückt, aufgestellt. Hier nahmen hernach der Oberbürger meister und seine junge Frau sowie die Gäste inmitten vieler Volksgenossen zum Eintopfessen Platz. Auf dem ganzen großen Platz herrschte mehrere Stunden hindurch fröhliche Hochzeits stimmung. Ein Schimmeireiter, der allerdings nichts mit der Storm- schen Rovellensigur zu tun Halle, trieb im Insterburger Landkreis sein Unwesen. Er führte den Bauern des Nachts die Pferde aus dem Stall, ritt sie halb zuschanden und ließ sie abgetrieben und schweißtriefend auf der Landstraße zurück, von wo sie allerdings meist wieder den Heimweg in den Stall fanden. Lange konnte man des nächtlichen Reiters nicht hab haft werden, bis er sich einmal auf einen Schimmel setzte. Dies mal wurde er beobachtet und konnte hinterher durch die weißen Pferdehaare, die man an seinen Hosen fand, überführt werven. Das Insterburger Schöffengericht verurteilte ihn — zugleich wegen eines anderen Diebstahls — zu drei Monaten Gefänanis. 84jähriger „Schuljunge". Der schottische Schneider meister David Bruce dürfte der älteste „Schuljunge" der Welt sein. Er hat jetzt, nachdem er das ehrwürdige Alter von 84 Jahren erreicht hat, die Erlaubnis erbeten und erhalten, noch einmal die Schule seines kleinen Heimatortes als Schüler der obersten Klasse zu besuchen. Er hat nämlich bemerkt, daß seine Kenntnis der englischen Literaturgeschichte große Lücken aufweist, die er ausfüllen möchte Run teilt der alte Herr die Schulbank mit Kindern, die seine Urenkel sein könnten. Sein Klassenlehrer stellt dem neuen greisen Schüler das Zeugnis aus: .^Intelligent, fleißig und aufmerksam" Sw haben es satt. Die 58 Küchenangestellten des franzö sischen Ozeandampfers „Normandie" haben in geheimer Abstimmung beschlossen, aus der marxistischen CGT.-Gewerk- schait auszutreten. barte. Unwillkürlich muß er aber dann Vergleiche anstellen zwischen dem Mädchen Gisela und Veronika. Wie grundver schieden sie doch voneinander sind. Die eine ist Feuer und Sturm, die andere Ruhe und lächelnde Güte. Ist es nicht Gnade, von einem Mädchen wie Gisela geliebt zu werden. Zu dumm, daß er zuerst auf eine andere hereinfallen mußte, daß der Weg erst über eine andere zur richtigen Liebe führte. Denn daß es diesmal erst die richtige ist, erkennt Franz Achleitner in dieser Stunde am allerbesten. * Als der Morgen noch kaum graut, brennt in der Kur gartenhütte schon Licht. Das Feuer brennt bereits auf dem Herd, und ein paar Touristen kochten sich ihre Morgensuppe. Hinten beim Tisch sitzt ein junges Mädchen und löffelt ihre Milch, während der junge Bursche neben ihr den Rucksack fertig packt. Diese beiden jungen Leute sind Franz Achleitner und Gisela Heydenreich. Die andern beiden sind ein paar Studenten aus Leipzig, die ebenfalls eine Tour unternehmen wollen, allerdings in einer anderen Dichtung. Ihre Rucksäcke und das Seil liegen schon fertig gepackt aus der Bank. Kaum daß ein Wort fällt zwischen den vier Menschen. Man hat sich am Abend vorher schon unterhalten, und die Studenten hielten scheinbar nicht viel von den Kletterkünsten einer Frau, weil sie nur ungläubig den Kopf schüttelten, als die Rede von der Riffer Ostwand war. Sie glaubten es nicht, daß man zu dieser gefährlichen Wand eine Frau bewegen könne, und dachten, der junge Mann in ihrer Begleitung schneide nur auf. Sie lächeln auch jetzt verstohlen, als Franz sich das starke Seil umhängt und reisefertig vor die Türe tritt. Gisela folgt ihm. „Berg Heil!" grüßen die andern, und die beiden geben den Gruß freundlich zurück. Der Morgen sieht sich nicht sehr schön an. Nebelschwaden hängen wie Gazeschleier ringsum und verhindern jede Sicht. Aber der Wind ist günstig und die Sonne muß bald durch brechen. Die Nebel werden zerreißen, bis sie an den Fuß der Feljenwand kommen. Bis dahin sind es noch gut zwei Gcsltzäftsslhädlgung durch einen Nundftmk'end-r. Ein» nicht alltägliche Klage haben die Richler in Buenos Aires demnächst zu entscheiden. Der Leiter vor Nunriunkstakion „Radio Belgrano" ist von der Besitzerin eines Schn'wntzsalons auf 15 000 Pesos Schadenersatz verklagt worden Die Haupt attraktion jenes Schubsalons besteh« darin, daß in ihm aus schließlich Mädchen arbeiten Den Ansager des Rundfunksen ders bat diese Neuerung zu Kommenwren veranlaßt, die di« Klägerin als abträglich für ihr Geschäft empfand. Sie be gründet ihren Anspruch damit, daß jene Rundfunksendung ihr viele Kunden entzogen habe Ein Buch im Dienste der Volkskunde. Walter Dexrl ver- öftenhlicht im Otto Maier Verlag Ravensburg sein neues Buch „Hausgerät, dos nicht veraltet". Es ist ein Buch mit vielen Bildern, denn Geräte, Formen von Geräten muß man ja sehen können. Aber wir stehen nun nicht wieder ratlos da- r>or wie vor den Schaufenstern des allerbesten Houshaltungs- geschäftes, sondern wir lassen uns gerne mit den schlüssigen amüsanten Worten Walter Dcxels in einer von vortrefflichen, interessanten Bildern begleiteten und belegten, aber kurzen, übersichtlichen Darstellung die Entwicklung dar und der Formen des von ihr benutzten Hausgerätes durch die Jahrhunderte verführen. Die Kenntnis dieser Euuo.awng aber wird zur Grundlage unseres geschmacklichen Urteils, unseres Formgefuhls heute. Die weiteste Verbreitung sollte diesem Buch gelingen, das in vorzüglicher Ausstattung mit 150 KunstdruÄnldern (um den geringen Preis von RM. 3.— kart, und RM. 4.— gebunden) jeden Menschen unend lich bereichert. Ein Buch im Dienste der Vvlkskultur! LMM. Donnerstag, 15. Dezember 6.30: Aus Dresden: Frühkonzcr«. Das Kleine Dresdeners Orchester. — 8.30: Aus Königsberg: Ohne Sorgen jeder Mor-, gen! Die Tanzkapelle des Reichsscnders Königsberg. — 10.0OÄ Aus Berlin: Volksliedsingen: Liederblatt 18. — 11.35: Heutes bor .. Jahren. — 11.40: Kleine Chronik des Alltags. — 12.00p Aus München: Mittagskonzert. Die Tanzkapelle des Reichs senders München, Josef Preißler mir seinen Solisten. — 14.00: Zeit, Nachrichten und Börse Anschließend: Musik nach Tischt (Jndustrieschallplatten und Aufnahmen des Deutschen Rund- funks.» — 15.10: Schrifttum über nordische Länder. — 15.30: Aus Weimar: Bald nun ist Weihnachtszeit! Mädel des Musik lehrganges ver HI. in Weimar singen — 15.50: Aus Berlin: Brasilien spricht. (Aufnahme ans Rio de Janeiro.» — 16.00: NachmittagLkonzert. Helmuth Radelow (Violine), das Rund- sunkorckiesler. — 18.00: Das ewige Leben der Bauern aus Rana- Haug. Welt unterm Nordlichthimmel. — 18 20: Klaviermusik. Gespielt von Professor Hans Beltz. — 18.40: Tonsilmmelodien. iJndustrieichallplatten.) — 19.00: Der Dichter des gläubigen Lebens. Hörfolge aus den Werken Hans Carossas zu seinem 60. Geburtstage. — 19.45: Des Jahres Lauf in bunten Holz figuren. Hörbericht von der Entstehung des Weihnachtsab- zeichens des WHW. — 20.10: Musik aus Dresden: Familie Bach. Zum 150. Todestag Earl Philipp Emauuel Bachs. Dcv Ehor der Sophienkirche, die Dresdener Philharmonie und So listen. — 22.30 bis 24.00: Aus Stuttgart: Volks- und Untere Haltungsmusik. veutiMaMeMer. Donnerstag, 15 Dezember. v.25: Glockenläuten und Gruß der Stadt Worms. — 6.30: Nus Worms: Frühkonzerl. Das Musikkorps eines Infanterie» Regiments. — Dazwischen um 7.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 9.40: Sendepause. — 10.00: Volksliedsingen. Lieder- blau 18 der Zeitschrift „Schulfunk". — 10.30: Sendepause. — 12.00: Aus Worms: In den Domen der Arbeit. Große- Konzert. Wilhelm Schütze «Klarinette» Das Große Orchester des Reichsscnders Frankfurt. — 1315: Aus Worms: Militär» konzeri aus der Kcmmelkaserne, Worms Das Musikkorps etne- Jnfanterie-Regiments, — 15.15: Franz Völker singt «Jndu strieschallplatten». — 15.30: Aus Worms: Aus dem Mozartsaal. Wormser Jungen und Mädel singen und spielen Anschl.: Pro grammhinweise. — 16.00: Musik am Nachmittag. Baruabas von Geczy spielt. — In der Pause 17.00: Unwetter in Agui Reise erlebnis von Traute Meerwarl-Knappe. — 18.00: Sind Klassi ker unmodern? — 18.20: Schubert-Lieder Heinz Marten (Ge sang». — 18.45: Musik auf dem Trautonium. — 19.00: Von Woche zu Woche. Berichte aus allen deutschen Gauen — 20.10: Das schönste Geschenk — ein Rundfunkgerät! Barnabas von Geczy mit seinen Solisten. — 21.10: Orchesterkonzert. Da- Große Orchester des Deutschlandsenders. — 23.00—24.00: Barnabas von Geczy spielt. Stunden zu wandern. Es geht auf schmalen Wegen dahin, durch nasse Latschenfelder und Geröllhalden. Immer müssen sie hintereinander gehen. Franz geht voraus. Nur zuweilen bleibt er stehen, blickt sich nach dem Mädchen um, das dicht hinter ihm geht. Dann lächeln sie sich beide in die Augen und setzen ihren Weg fort. Feiertagsstille ist um sie her. Nur der Wind singt in den Latschen, und zuweilen kommt ein Stein mit pfeifendem Ton aus der Höhe. Immer Heller wird es, die Nebel werden dünner, und nach einer weiteren halben Stunde stehen sie darüber. Die fast senkrechte Wand des Riffers ist fast greif bar nah vor ihnen. Uber dem Haupt des Berges zuckt das junge Morgenlicht. Einen Augenblick stehn die zwei Menschen still und fast ergriffen vor der ungeheuren Wildheit der Felsenmauer, die sie, die winzigen Menschlein, bezwingen wollen. Gisela steht neben Franz, schaut genau wie er zur Höhe hinauf und flüstert nach einer Weile: „Gott, ist das schön." Franz legt den Arm um ihre Schulter „Ja, Mädchen, schön, aber gefährlich." „Wenn du bei mir bist, nicht." „So viel Vertrauen?" „Grenzenlos." „Dann komm. Wir müssen über das Geröllfeld noch hinauf, dann den Grat entlang bis zum Einstieg." Das Nebelmeer unter ihnen reißt jetzt an verschiedenen Stellen auseinander und man kann wie durch ein großes Tor hinuntersehen in das Tal. Das Leben da drunten ist noch nicht erwacht. Die Häuser liegen zum Teil noch in der Morgendämmerung, während hier oben sich Gipfel um Gipfel entzündet und das rote Gold der Sonne dann nieder fließt über die Sättel und Kämme, bis tief in die blauen Schluchten hinein. Immer wieder sehn sich die zwei jungen Menschen genötigt, stehenzubleiben, um diese wunderjam« Sonntagsstimmung ganz in sich aufzunehmen. ' Dann stehn sie vor dem Einstieg zur Wand. Franz nimmt das Seil von der Achsel und knüpft es auf. (Fortletzuna kolot.1
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