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MsdmfferTaMatt des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, Dos „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt O«, „WUrdruffer Tageblatt' erscheint Werktag« nachm «Uhr Drzugrpe. monatl 2RM frei Hau«, bet Postbestellung t.8v RM zuzügt. Bestellgeld Etnzelnummei lv Rot Alle Postanftaltea, Postboten, unsere Ausirüger o Gejchästrftelle »ehmen zu leder Zett Be- , . . ,, ... -- „ . stellungkn entgegen Im Falle diherer Gewalt oder Wockfenbka11 für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger Bei rieb« störun- ,e» besteht kein Anspruch —— au« Lieferung der Zet- oder Kürzung de« Bezugkprelset Rüchsendung eingejandier Schriftstücke erloigi nur, wenn Rückporto be!liegt Anzeigenpreise laut ausltegender Preiriiste Ar. 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Wenn wir auch nur auf Meldungen des Auslandes angewiesen sind, so ergibt sich doch daraus übereinstimmend, daß in Rumänien unter dem Volke eine ernste Empörung ausgebrochen ist, die, wenn man namentlich Pariser Rechtsblättern, die täglich aus führliche Berichte aus Bukarest bringe«, glauben soll, noch schwere Folgen nach sich ziehen kann. Der Fall Codreanu, wenn mau ihn einmal so nennen Dill, wirft ein grelles Licht auf die innenpolitischen Ver hältnisse Rumäniens. Durch die Pariser „Verträge* hat Rumänien nach dem Kriege namentlich auf Kosten Un garns sein Gebiet fast verdoppeln können. Bei den 20 Millionen Einwohnern, die heute auf eine. Fläche von 295 000 Quadratkilometer verteilt sind, gibt es neben den Alteingesessenen Rumänen starke Volksgruppen. Die stärkste von ihnen bilden die Ungarn mit etwa 1)4 Millionen Menschen, außerdem zählt man rund 800 000 Deutsche, ebensoviel Ukrainer und Russen, etwa 400 000 Bulgaren und schließlich mehr als 200 000 Türken. Zu diesen Volksgruppen kommen — und das darf nicht über sehen werden — rund eine Million Juden.? Die Siegermächte, die seinerzeit Groß-Rumänien schufen, haben aber nicht das Rezept milgeliefert, wie der neue erweiterte Staat die in Massen auftretenden Pro bleme lösen sollte. Es wurde viel begonnen und wenig vollendet. Es fehlte an Aufbaukräften in Rumänien, das durch ein Parteiensystem schlimmster Sorte überhaupt nicht dazu kam, ernsthafte Fragen anzufassrn. Waren es bis zum Kriege die Liberalen und die Konservativen, die ein ander ablösten und für sich die Führung des Staates in Anspruch nahmen, ohne nach höherem Ziel zu streben, so traien nach Erweiterung des früheren Staatsgebietes neue Gruppen hinzu. So bildete sich nebenher alten Liberalen Partei Bratianus die Gruppe der „National-Zara- niste n", die sich namentlich auf das Kleinbauerntum und auf die Siebenbürger Rumänen stützten. Unter der Füh rung Manius errang diese Partei zeitweise sogar im Parlament eine Mehrheit. Dann aber gerieten die Na- tional-Zaranisten in das alte Fahrwasser der Parteien und verloren damit an Bedeutung. Angesichts des ewigen Kuhhandels der führenden Parteien bildeten sich allmählich kleine Gruppen, die be tont nationalistisch und judenfeindlich eingestellt waren. Diese Kreise sammelten sich um zwei Männer, die den Kampf gegen den Parteienstaat auf ihre Fahne geschrieben hatten, Oktavian Goga und Professor Cuza, der besonders in der rumänischen Jugend eine starke An hängerschaft fand. Zu dem Kreis um diese beiden zählte auch der ermordete Codreanu. Ihm war aber die Ein stellung seiner Gruppe noch nicht scharf genug, er trennte sich deshalb von ihr und gründete die „Legion des Erzengels Michael*. Diese Legion sollte das Sammelbecken aller nationalen Kräfte Rumäniens sein. Codreann, ein junger und sehr fähiger Kops, fand namentlich unter den Frontkämpfern viele Anhänger. Zum erstenmal trat die Legion bei den Wahlen 1937 in Erschei nung, wo sie zur Ueberraschung der alten Svstempolitiker 16 v. H. aller abgegebenen Stimmen auf ihre Partei, die sie „Alles für das Land" nannte, zu sammeln ver mochte. Trotz stärkster Widerstände war es nicht zu um gehen, daß der Partei Codreanus die Regierungsbildung übertragen wurde. So kam Ende 1937 das Kabinett Goga zustande, das aber vom ersten Tage ab alle Gegner in einer Front sah. Goga, der als erster in Rumänien ge wagt hat, die Judenfrage anzupacken, ist über einen Versuch nicht hinausgekommen. Vielmehr machte das Judentum nach dem Sturz Gogas mobil und ließ wie üblich das Geld und seine Beziehungen zu den alten Par teien spielen, um der „Eisernen Garde" Codreanus den Garaus zu machen. Als der liberal? Ministerpräsident Duca nach dem Verbot der „Eisernen Garde" von Legio nären ermordet wurde, griff der König mit scharfer Hand in die Politik ein und ließ Codreanu und seine Mit kämpfer vor Gericht stellen. Sie wurden zu hohen Frei heitsstrafen verurteilt und nun vor einigen Tagen, wie es in dem amtlichen Bukarester Bericht hieß, „bei einem Fluchtversuch" erschossen. Die Regierung geht mit den schärfsten Maßnahmen gegen die „Eiserne Garde" vor und scheint sich von den Juden ganz ins Schlepptau nehmen zu lassen. Ob sie die Macht besitzt, gegen die starke Anhängerschaft Codreanus, die vor allen Dingen in der Armee ein? starke Stütze hat, anzugehen, scheint fast zweifelhaft. Das eine steht jedenfalls fest, mit der Auseinandersetzung zwischen der Regierung und den nationalen und völkischen Kreisen, ist die Judcnfrage in den Vordergrund getreten, und man müßte erwarten, daß die rumänische Regierung der Forde rung weitester Kreise nach Säuberung des politischen Lebens Rechnung trägt. Nächsten Lonntag Eintopf Rm-Verlin MtttelMM aller Politik Ein Kräfteblock für den solidarischen Schutz der Interessen Deutschlands u. Italiens Die deutsch-italienische Solidarität alsbestimmen- der Grundfaktor für die Entwicklung der internationalen Lage und das Echo, das die klare Stellungnahme der deutschen Presse in den wichtig sten europäischen Hauptstädten gefunden hat, bilden auch am zweiten Tage des Pariser Besuchs des Reichsaußen minister von Ribbentrop das Hauptthema der italie- nischenPresse. Die römischen Abendzeitungen veröf fentliche« die wiederum ausführlich zitierten deutschen Presseftimmen unter Ueberschristen wie „Kräftige deutsche Entgegnung auf die Offenstive der antifaschistischen inter nationalen Presse. — Die moralische Kraft und diemili - tärische Stärke der Achse Rom—Berlin in Europa*. Der Direktor des halbamtlichen „Giornale d'J t a- li a* bestätigt die klare Sprache der deutschen Presse unter der Losung „Einheitsfront*. Gegenüber gewissen Verdäch tigungen des Auslandes habe, so führte er aus, die deutsche Presse von neuem bekräftigen wollen, daß „die Achse Rom—Berlin intakt »nd lebensstark ebenso sehr im Mittelpunkt der deutschen wie der italienische« Außenpolitik bleibt.» Diese Unterstellungen hätten gezeigt, daß gewisse Kreise des Auslandes auch jetzt noch nichts von dem eigentlichen Wesen der Achse Nom—Berlin verstehen. Der Direktor des halbamtlichen Blattes weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß in der Außenpolitik heute die große« inneren Probleme, die sozialen, die nationalen und ras sischen Zusammenwirken mit den großen elementaren Problemen der Weltgeschichte, die sich in der Forderung nach Gleichgewicht zwischen Bedürfnissen, Rechten und Kräften der verschiedenen Volksmassen zusammenfassen lassen. Gerade aus dem Zusammenströmen dieser Pro- ! bleme, die in Italien und in Deutschland mit dem gleichen Verständnis und mit einem größeren verantwortungsbe wußten Willen als in vielen anderen Nationen empfunden werden, sei die natürliche starke Solidarität zwischen den Führern der beiden Revolutionen entstanden. Europa, so schließt das halbamtliche Blatt, muß also mit der Festig keit und der funktionellen Kraft der Achse Rom—Berlin nicht nur als allgemeines Werkzeug der europäischen und ver Weltpolitik rechnen, sondern auch als Kräfteblock für ven solidarischen Schutz der Interessen der beiden Natio nen im Rahmen jenes gerechten Gleichgewichtes der Rechte nnd der Stellungen, das zum Gesetz des neuen Europa and seines Aufbaues gehört. GM AllMtell! Die Pariser Presse ist zufrieden Auch am Mittwoch zeigt sich die Pariser Presse über den Besuch des Reichsministers des Auswärtigen, die Unterzeichnung der deutsch-französischen Erklärung ebenso wie die Kommentare, die sowohl der Neichsautzenminister als auch der französische Außenminister im Anschluß an ihre Unterredung abgegeben haben, sehr zusrieden, weil sie in allen diesen Handlungen einen ehrlichen und ersten Versuch für die Bessergestaltung der deutsch-französischen Beziehungen und darüber hinaus für die allgemeine Befriedung Europas erblickt. Der „Temps* widmet diesen Bemühungen zum drittenmal seinen Leitartikel und stellt fest, daß der Besuch des Reichsautzenministers sich in einer Atmosphäre abge wickelt habe, zu der man sich wegen der Aussichten, die sie für die Weiterentwicklung der deutsch-französischen Bezie hungen erlaube, beglückwünschen dürfe. Der „In t r a n s i g e a n t* bezeichnet es als sehr bedeutend, datz die deutsch-französische Grenze in Zukunft nicht mehr Gegenstand zu Streitigkeiten sei. Man müsse es begrüßen, datz zwischen beiden Ländern nunmehr gut nachbarliche Beziehungen ausrechterhalten wür den. Es könne keine Rede vom Bruch der Achse Berlin—Rom sein, ebensowenig wie von einer Spal tung des Blockes zwischen Frankreich und England. Man könne aber hofsen, datz Europa in Zukunft nicht mehr in zwei Teile geteilt, sondern die Aktion der beide« Achse« einander an geglichen werde. VW NMMrop im Lomre Der Reichsminister des Aeutzern besichtigte am zwei ten Tag seines Pariser Aufenthaltes eingehend die Kunst schätze des Louvre. Nachdem er am Vormittag etwa ein einhalb Stunden in der Gemäldegalerie geweilt hatte, hatte er Gelegenheit, am Nachmittag ebenfalls etwa ein einhalb Stunden die Skulpturen und Plastiken des erleuch tete« Louvre zu betrachten. MeMaftl beim deWGen MMMer Anläßlich des Besuches des Reichsaußenministers von Ribbentrop in Paris gab der deutfche Botschafter Graf Welczej auf der Deutsches Botschaft eise Abendtafel, an der neben dem Neichsautzenminister u. a. teiinaymen: Ministerpräsident Daladier, der stellvertretende Mini« sterpräsident Chautemps, Außenminister Bonnet, Innenminister Sarr aut, Justizminister Reynaud, Minister sür Oeffentliche Arbeiten deMonzie, Arbeits minister Po maret. Deutscherseits waren neben dem Reichsaußenminister und dem deutschen Botschafter Mini sterialdirektor Gauß, Ministerialdirektor Wehl und Ge sandter Aschmann anwesend. Anschließend fand ein Empfang statt, zu dem sich außer den Herren des Auswärtigen Amtes und des per sönlichen Stabes des Reichsautzenministers die Mitglie der der Botschaft, der Landesgruppe und zahlreiche Ver treter aus Politik, Kunst und Geistesleben sowie des Di plomatische« Korps emgefundeu hatte. Besuch im Deutschen Saus Nach der Kranzniederlegung besuchte der Reichsautzen minister das Goethe-Haus, das der Pflege oer deutsch-französischen kulturellen Beziehungen dient. An- schlietzend stattete der Reichsminister dem Deutschen Hause einen Besuch ab, wo die Mitglieder der Landes gruppe Frankreich, der Ortsgruppe Paris und die Letter der deutschen Einrichtungen in Paris angelreten waren. Nach der Meldung des Stellvertretenden Landesgruppe,t- leiters Geiger hielt der Landesgruppenleiter, Gesandt- schaftsrat Dr. Ehrich, im Namen der 40 000 Reichs deutschen in Frankreich eine Begrüßungsansprache. Ter Neichsautzenminister betonte in seiner Antwort die Be deutung der nach manchen Enttäuschungen jetzt ange bahnten gutnachbarlichen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich und hob den Wert der einsatzbereiten Zusammenarbeit der Ausländsdeutschen mit dem Mutterlande und den Reichsvertretungen hervor. „Eme bedeutsame Etappe" Das Comits France-Allemagne gab zu Ehren des Reichsministers des Auswärtigen und Frau von Ribben trop ein Frühstück. Präsident Scapini gab der Freude des Comits Ausdruck, den Reichsaußenminister in Paris empfangen zu können. Der Besuch des Reichsaußen- ministers stelle sich als eine bedeutsame Etappe dar. Scapini schloß, indem er die Anwesenden auffordcrte, ihr Glas auf das Wohl des Führers und Reichskanzlers zu erheben. Reichsminister des Auswärtigen von Rib bentrop erklärte in seiner Antwort, das ComitS France-Allemagne und die Deutsch-Französische Gesell schaft, aus dem Geiste der Frontkämpfergeneration ge boren, hätten im Laufe ihres Bestehens den Geist der gegenseitigen Achtung der Soldaten des Weltkrieges auf weite Kreise der Bevölkerung, insbesondere die junge Generation der beiden Länder zu übertragen verstanden. Die Beziehungen von Volk zu Volk bildeten einen wesent lichen politischen Beitrag für die Beziehungen von Staat zu Staat. Reichsaußenminister von Ribbentrop erhob dann sein Glas auf das Wohl des Präsidenten der fran zösischen Republik. Das Weliecho Große Beachtung der deutsch-französischen Erklärung ' Die Unterzeichnung der deutsch-französischen Erklärung und die Besprechungen des Reichsaußenministers v. Rib bentrop in Paris sind das Tagesgespräch der Weltpresse. Soweit es sich dabei um Zeitungen handelt, die sich trotz der wüsten jüdischen Hetze gegen Deutschland noch einen klaren Blick für die politischen Wirklichkeiten bewahrt haben, erkennt man ohne weiteres den Wert der Pariser Erklärung für die Befriedung Europas an. Paris: Entspannung und Befriedung Die Pariser Presse begrüßt fast einmütig die deutsch- französische Erklärung und die Aussprache und wird, von wenigen sowjethörigen Blättern abgesehen, den Ereignissen durchaus gerecht. Der Außenpolitiker des dem Pariser Außen- amt nahestehenden Blattes „Petit Parisien" erklärt, der Pariser Aufenthalt des Herrn v. Ribbentrop habe sich unter dem Zeichen der Entspannung und Befriedung ab- gewickelt. Er spricht weiter von einem Wendepunkt in den Beziehungen zwischen Frankreich und dem Reich und hebt di« Herzlichkeit der Fü hlungnahme besonders hervor, wobei er betont, daß der Reichsaußenminister den Wunsch des Führers dargelegi habe, mit Frankreich in gutem Einver nehmen zu leben. Der „Matiu" sieht in den Erklärungen der Velden Außen minister Ribbentrop und Bonnet ein Zeugnis für den ehrlichen Wunsch einer Annäherung zwischen den beiden Ländern und erinnert daran, daß in den Jahren 1811 und 1918 in der engsten Gasse von Grenoble zwei Jahre hindurch zwei Männer nur zehn Meter voneinander entfernt gewohnt haben, dir jeden Morgen und jeden Abend aneinander vorbeigingeu: der Student ». Ribbentrop und der Geographielehrer Daladier. Das Panier „Journal" erklärt, dak die Reden der beide«